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Zahlen haben eine große Anziehungskraft – methodisch richtig bewertet werden sie selten (Sa, 18 Mai 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦               KOMMENTAR   Die Deutschen diskutieren mit großer Aufmerksamkeit über Zahlen. Was auch immer man thematisiert, findet sich dabei eine noch so nebensächliche Zahl, so kann die schnell die Diskussion dominieren. Aber können die Deutschen mit Zahlen methodisch überhaupt umgehen?   Ein kleiner basaler Einstieg in eine Statistik-Vorlesung, mit dem man statistisch die Freundschaften zu den Studierenden leider nicht vertieft.   Lektion 1: Es gibt nur sehr selten eine singuläre Zahl von Bedeutung! Fast immer repräsentiert eine Zahl den Zeitpunkt eines veränderlichen Prozesses. Man muss versuchen, diesen Prozess durch eine Zahlenreihe zu erkennen und deren Trend bewerten. In einfachen Fällen kann man eine mathematische Approximation durch eine Gerade, ein Polynom oder – Achtung: Nicht die Ausnahme, sondern die Regel – eine Exponentialfunktion finden. Der Trend lässt sich dann durch eine Steigung oder eine Wachstumsrate beschreiben. Das ist dann übrigens der seltene Fall einer singulär bedeutenden Zahl. In schwierigeren Fällen sind mehrere Prozesse voneinander abhängig und das Gesamtsystem kann nur durch einen Mathematiker des Vertrauens modelliert werden – man sollte dann mit basaler Statistik keine Aussagen treffen  Lektion 1 bedeutet zusammengefasst: Verwechsle niemals eine Zahl mit einem Trend, suche ein Modell für den Trend und beschreibe diesen. Gelingt das nicht, ist eine statistische Bewertung nicht möglich. Das darf man dann ertragen und zur Sache schweigen. Zur Lehre einer Methode gehört nämlich auch die Vermittlung, was man damit NICHT machen kann. Das wird leider oft versäumt.   Lektion 2: Keine Zahl, kein Trend hat eine absolute Bedeutung. Eine Bewertung ist nur durch eine Einordnung möglich. Dazu ist es erforderlich, Relationen zu anderen Zahlen und Trends zu finden, die Relevanz haben. Dabei kann man Äpfel und Birnen sehr wohl miteinander vergleichen. Es ist nur methodisch wichtig, vergleichbare Eigenschaften von nicht vergleichbaren zu unterschieden, wobei man aus beiden Bewertungen ableiten kann.   Eine gute Begründung ist eine bekannte Kausalität der verglichenen Größen. So haben Äpfel und Birnen als Nahrungsmittel biologisch wertvolle Inhaltsstoffe. Deren Anteil am Gewicht kann man vergleichen. Eine schlechte Begründung ist die zur Gewinnung einer Bewertung, die man sich wünscht. So sind Äpfel bunter als Birnen, aber Nahrungsmittel sind keine Dekoration, daher ist der Vergleich irrelevant.   Lektion 2 bedeutet zusammengefasst: Bewerte keinen Trend ohne Einordnung. Nutze dazu Relationen zu vergleichbaren Trends und begründe die Relevanz des Vergleichs sorgfältig. Ohne eine überprüfbare Begründung ist die Einordnung nichtig und eine Bewertung nicht gelungen.   Die daraus abzuleitende Lektion für jeden, der keine Lust auf Statistik hat, aber irgendwelchen Beiträgen oder Diskussionen über Zahlen ausgesetzt ist: Wenn diese beiden Lektionen erkennbar missachtet werden, haben Beitrag und Diskussionen keinerlei Wert. Der einzig korrekte Kommentar lautet: Das ist methodisch falsch und kann daher kein valides Ergebnis erzeugen.   Ich habe keine Zahl, wie oft ich diesen Kommentar schon vergeben habe, aber den Trend kenne und bedaure ich. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Kluges Projektmanagement fokussiert die Ressourcen auf die zunächst besten Chancen (Sat, 18 May 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦               KOMMENTAR   Sogar die NYT hat die Veränderungen in einem der größten Stromnetze der Welt entdeckt. Wie rasch Kalifornien im täglichen Einsatz die Kraftwerke durch Batterien ersetzt, sollten in Europa und vor allem in Deutschland die Befürworter von Kraftwerken, Kraftwerksstrategien, „Grundlast“ oder gar Subventionen für deren Ausbau zur Kenntnis nehmen. In Kalifornien fliegen quartalsweise immer mehr Gaskraftwerke aus der Produktion. Das kann man mit Kohlekraftwerken genauso machen. Mit Ausbau dieser gelben PV-Fläche wird als nächstes die „Grundlast“ von einem Nutzwert zu einem Kostenproblem.   Das ist übrigens komplett unideologisch rein ökonomisch getrieben, denn jenseits unserer methodisch unterirdischen „Kosten“-Debatte macht das ein Gesamtsystem schlicht günstiger, robuster und stabiler. Es ist insbesondere für die kurzfristige Stabilität und alltägliche Reserveleistung die beste Lösung.   Die wissenschaftlich nicht mal definierte „Dunkelflaute“, also so etwas wie längerfristige Reserveleistungen – wie lang, wie viel, wie oft, alles nicht mal klar -, kann hingegen warten. Zu einem klugen Plan gehört es, die Probleme (andernorts nennt man das übrigens Chancen!) zuerst anzugehen, die beim Einsatz der verfügbaren Ressourcen den größten Fortschritt erlauben. Mit Batterien kann man jeden existierenden Kraftwerkspark zur Marginalproduktion in Ausnahmesituationen treiben. Das ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll, es ist zudem sehr schnell möglich.   Übrigens kam beim letzten Bericht über Kalifornien mal wieder der deplatzierte Hinweis, dass da häufiger die Sonne scheine. Das ist besonders daneben, da eine Fokussierung auf PV gegenüber einer in Europa sehr gut möglichen Mischung aus PV+Wind+Wasser sogar mehr und komplexeren Pufferspeicherung benötigt.   Wir aber reden ohnehin über diese Sondersituationen, nennen das „Dunkelflaute“, was sogar ins Englische gewandert ist und lassen die gewaltigen Chancen liegen. Das darf man wohl multipel ideologisch nennen. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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CH: Erfolgreiche Maßnahmen zur Entlastung des Asylsystems zeigen Wirkung (Sat, 18 May 2024)
DMZ – GESELLSCHAFT / MM ¦ AA ¦           Bern-Wabern - Seit einem halben Jahr führt das Staatssekretariat für Migration (SEM) im Bundesasylzentrum Zürich ein innovatives 24-Stunden-Verfahren für aussichtslose Asylgesuche von Personen aus nordafrikanischen Staaten durch. Die Ergebnisse sprechen für sich: Seit der Einführung dieser Maßnahme ist die Zahl der Asylsuchenden aus diesen Ländern um beeindruckende 62 Prozent zurückgegangen. Diese Erfolge haben dazu geführt, dass seit Ende April ähnlich beschleunigte Verfahren in allen Asylregionen durchgeführt werden. Zudem intensivieren Bund und Kantone ihre Zusammenarbeit, um gezielt gegen eine kleine Gruppe von Intensivstraftätern aus dem Asylbereich vorzugehen. Der Zugang zu den Bundesasylzentren bleibt vorerst an Wochenenden uneingeschränkt, während der Missbrauch der Unterbringungsstrukturen mit anderen Maßnahmen bekämpft werden soll.   In Herkunftsstaaten wie Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen liegt die Asylgewährungsquote bei nur einem Prozent. Seit November 2023 werden die Asylgesuche dieser Personen im Bundesasylzentrum Zürich in einem äußerst straffen Verfahren bearbeitet. Wesentliche Verfahrensschritte, einschließlich Registrierung, biometrische Datenerfassung, Fingerabdruckabgleich mit der europäischen Datenbank Eurodac, Identitätsabklärungen und Dublin-Gespräche, werden innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen. Das Ziel ist klar: Personen, die keinen Schutzanspruch haben und die Schweiz schnell verlassen müssen, sollen die Asylstrukturen nicht unnötig belasten. Diese effiziente Vorgehensweise hat bereits zu einem 62-prozentigen Rückgang der Asylsuchenden aus den genannten Staaten geführt.   Seit November 2023 wurden im BAZ Zürich insgesamt 413 Asylgesuche von Personen aus Nordafrika gestellt. In 102 Fällen wurden die Gesuche nicht behandelt, da ein anderer europäischer Staat für die Durchführung zuständig war. In 185 Fällen wurden die Gesuche abgeschrieben, weil die Antragsteller das BAZ verlassen hatten oder ihre Mitwirkungspflicht verletzten. In 98 dieser Fälle wurde eine Wegweisung in einen anderen Dublin-Staat verfügt. In 31 Fällen wurde das Asylgesuch abgelehnt. Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte alle Entscheidungen des SEM in 14 überprüften Fällen. Seit Ende April 2024 werden die 24-Stunden-Verfahren nun schweizweit in allen sechs Asylregionen durchgeführt.   Um das Problem der An- und Abreisen von Asylsuchenden an Wochenenden zu lösen, prüft das SEM die Einführung einer Pikettorganisation in einzelnen Bundesasylzentren. Diese Organisation würde sicherstellen, dass unmittelbar nach der Ankunft Fingerabdrücke genommen und der Zugang geprüft wird. Personen, deren Asylgesuch bereits bearbeitet wurde oder die in den letzten fünf Jahren abgewiesen wurden, würden abgewiesen.   Darüber hinaus hat das SEM geprüft, ob Asylsuchende aus Herkunftsstaaten mit niedriger Schutzquote ihre Gesuche schriftlich begründen müssen. Da diese Maßnahme jedoch mit erheblichen rechtlichen und praktischen Schwierigkeiten verbunden wäre, wird sie vorerst nicht weiterverfolgt. Alternativen werden im Rahmen der neuen Asylstrategie erarbeitet. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen wurde intensiviert, um gezielt gegen kriminelle Intensivtäter aus dem Asyl- und Ausländerbereich vorzugehen. Runde Tische mit allen beteiligten Akteuren finden in verschiedenen Kantonen statt, um den Informationsfluss zu verbessern und strafrechtliche Maßnahmen optimal zu nutzen.       Herausgeber: Staatssekretariat für Migration https://www.sem.admin.ch/sem/de/home.html Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Moos – Unkraut oder doch Wunderpflanze? (Sat, 18 May 2024)
DMZ – NATUR ¦ Patricia Jungo ¦                      Der grüne Teppich breitet sich überall aus, gibt niemals auf und ist dennoch nicht gern gesehen. Fast immer setzt man Moos mit Unkraut gleich. Dabei hat die Wunderpflanze so Manches zu bieten. Moos ist eine ganz spezielle Pflanze, die es sogar schafft, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Moos ist nicht nur ein Bestandteil im Namen von Ökologe Michael Altmoos.   Er hat auch gleich ein ganzes Buch über die Pflanze geschrieben. Der Leser erfährt darin, was Moos alles kann und wie man es im Garten sinnvoll verwenden kann. Staub und Schmutz aus der Luft zu filtern und sogar Schadstoffe zu binden, ist für Moos kein Problem und schadet der Pflanze auch gar nicht. Auch als effektiver Wasserspeicher und Klimaanlage, Unterschlupf für viele kleine Krabbeltiere dient der grüne weiche Naturteppich.   Bei Wassermangel trocknet Moos vollständig aus und sieht aus wie abgestorben. Aber ein wenig Regen oder Wasser aus der Gießkanne erweckt das grüne Wunder rasch wieder zum Leben. Wie kaum eine andere Pflanze ist Moos genügsam und anpassungsfähig. Schaut man sich einen Moosteppich einmal ganz aus der Nähe hat, wird viele verschiedene Grüntöne entdecken. Ja, Moos ist kein Langweiler und birgt einen gewissen Zauber. Moos verdient es wirklich, beachtet zu werden. Die Pflanze richtet keinen Schaden an und es besteht kein Grund, sie nicht leben zu lassen. Auch fürs Auge ist Moos eine Bereicherung, sei es im eigenen Garten, auf dem Balkon oder gar in der Großstadt.       Quelle: ±trendsderzukunft.de/geo.de±
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Mandat bei einer Krankenkasse (Sat, 18 May 2024)
DMZ –  BLICKWINKEL ¦ Ruedi Stricker ¦    Ja, es stimmt. Ich habe ein Mandat bei einer Krankenkasse. Ich hatte es vergessen, war an der Pressekonferenz gestresst. Das kommt halt vor. Wir sind Menschen, auch wir Politiker. Mein PR Berater, den ich hinzugezogen hatte, um alles korrekt zu machen, sagte noch: «Seien Sie so offen wie immer. Mit Ihrer Authentizität kann Ihnen nichts passieren.» Aber wir haben noch am gleichen Tag die Redaktionen über das Missverständnis informiert. Schlicht und klar per E-Mail. Für mich war die Angelegenheit damit erledigt.   Dass nun ein derartiges Kesseltreiben veranstaltet wird - und das wohlgemerkt für ein absolut legales Vorgehen - hat zweifellos Gründe. Als Verfechter einer gerechten Sache macht man sich nicht nur Freunde. Ich habe damals die Schweinereien jener Leute aufgedeckt, die sich vermutlich jetzt an mir rächen wollen. Wie soll ich mich dagegen wehren, dass gekaufte Agenten an einer Pressekonferenz jedes Wörtchen aufschreiben und jedes Wimpernzucken so deuten, dass es ins Bild ihrer Auftraggeber passt?   Leider haben nicht alle Redaktionen den Dreck abgelehnt. In einem Fall erreichte ich einen Verzicht nur durch die Zusage, mich in der nächsten Session für die Presseförderung stark zu machen, und in einem weiteren Fall musste mein Anwalt sogar mit einer superprovisorischen Verfügung erreichen, dass die Publikation nicht ausgerechnet am Tag der Delegiertenversammlung meiner Partei erfolgt.   Zur Sache selber: Dieses Mandat bei der Krankenkasse hat null und nichts mit der bevorstehenden Abstimmung zu tun. Wer etwas Anderes behauptet, lügt. Ich habe dieses Mandat zuerst abgelehnt, wollte mich auf meine Arbeit und meine Familie konzentrieren, und nicht zuletzt hat mich auch der Hausarzt gewarnt. Aber als Nationalrat ist man nicht nur Privatmann. Ich habe mich also der Verantwortung gestellt und habe trotz der Mehrbelastung Freude an diesem Brückenbau zwischen Volk und Parlament, zwischen Staat und Bürger. Wenigstens ist bis jetzt keiner aufgetaucht, der mir auch noch das Honorar missgönnt. Als ob es hier um Geld ginge!   Ich habe einen Fehler gemacht, ich stehe dazu, und ich habe ihn korrigiert. Aber offenbar gibt es auch bei den Medien Subjekte, die vor nichts zurückschrecken. Und wer sagt uns, dass nicht ausgerechnet diese Heuchler zu Hause ihre Frauen und Kinder misshandeln? Und genau das ist doch das Erschreckende am Ganzen!   Florian Heuchl, Nationalrat
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CH: Bioproduktion bleibt auch 2023 im Trend (Sat, 18 May 2024)
DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦               Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz 47.719 Landwirtschaftsbetriebe, was einem Rückgang um 1,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz dieser Entwicklung bleibt der Biolandbau weiterhin beliebt: 7.896 Betriebe oder 16,5% aller Betriebe arbeiteten nach biologischen Richtlinien.   Sie bewirtschafteten fast ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die Tierbestände entwickelten sich unterschiedlich: Während die Zahl der Milchkühe (-2,0%) und Schweine (-3,5%) zurückging, stieg die Anzahl der Geflügel leicht um 0,3%. Diese Daten stammen aus der neuesten landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS). Der strukturelle Wandel in der Schweizer Landwirtschaft setzt sich fort: Im Jahr 2023 wurden 47.719 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, 625 weniger als im Jahr zuvor.   Diese Betriebe beschäftigten 148.900 Personen, etwa 0,5% weniger als im Vorjahr. Im Berichtsjahr wurden 3.479 Betriebe von Frauen geleitet, was 7,3% entspricht. Dies ist ein leichter Anstieg von 0,2% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der von Frauen geführten Betriebe nimmt seit Jahren zu.   Die Zahl der Betriebe mit weniger als 30 Hektar Land nahm um 2,2% ab, während die Zahl der Betriebe mit einer Fläche von über 30 Hektar um 1,6% zunahm. Im Durchschnitt bewirtschaftete ein Landwirtschaftsbetrieb eine Fläche von 21,8 Hektar, 0,2 Hektar mehr als im Jahr 2022. Bei den von Frauen geführten Betrieben stieg die Anzahl der Betriebe mit einer Größe von über 20 Hektar an; in den Größenklassen unter 20 Hektar waren rückläufige Zahlen zu verzeichnen.   Praktisch ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist biologisch Der biologische Landbau bleibt weiterhin beliebt. Im Jahr 2023 bewirtschafteten 7.896 Betriebe (16,5%) ihre Flächen nach den Richtlinien des Biolandbaus. Dies entspricht einem Anstieg von 1% gegenüber dem Vorjahr. Die biologischen Landwirte bewirtschafteten insgesamt eine Fläche von 190.000 Hektar, was einem Anstieg von 2,0% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies entspricht etwa einem Fünftel (18,2%) der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz. Die durchschnittliche Größe eines Biobetriebs betrug 24,1 Hektar, was 2,3 Hektar über dem Durchschnitt aller Landwirtschaftsbetriebe lag.   Die landwirtschaftliche Nutzfläche blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil. Die landwirtschaftliche Nutzfläche in der Schweiz betrug im Jahr 2023 1.042.000 Hektar, was praktisch unverändert gegenüber dem Vorjahr ist. Über die Hälfte davon bestand aus Naturwiesen und Weiden (605.400 Hektar bzw. 58%). Das Ackerland nahm 396.400 Hektar (38%) ein, während die restlichen 4% der Nutzfläche unter anderem aus Rebland und Obstanlagen bestanden.   Sonnenblumenfläche nimmt um über 20% zu Die Kulturen entwickelten sich im Jahr 2023 unterschiedlich: Die gesamte Getreidefläche ging um 2,5% auf 141.400 Hektar zurück. Dinkel (+6,6%), Hafer (+2,0%) und Roggen (+13,8%) wiesen jedoch positive Entwicklungen auf. Die Kartoffelfläche blieb nahezu stabil (-0,4%), während die Rapsfläche um 1,2% auf 25.300 Hektar zunahm. Die Zuckerrübenfläche erhöhte sich um 3,1% auf 16.100 Hektar. Die Sonnenblumenfläche verzeichnete mit einem Anstieg von 21,7% auf 6.400 Hektar das stärkste Wachstum. Fast die gesamte Fläche wurde zur Gewinnung von Speiseöl genutzt. Die Sojafläche, die zwischen 2021 und 2022 um fast 30% zunahm, verzeichnete auch im Berichtsjahr eine sehr positive Entwicklung (+6,3%).   Anstieg bei Geflügelwachstum flacht ab Die Geflügelhaltung setzte ihr Wachstum im Jahr 2023 fort, wenn auch in geringerem Maße als im Vorjahr (13,3 Millionen Stück, +0,6%). Während der Bestand an Legehennen um 1,3% auf 3,8 Millionen Stück zurückging, stieg der Bestand an Mastpoulets um 2,1% auf rund 8,1 Millionen Stück. Unter dem Bio-Label wurden 800.100 oder 21% der Legehennen gehalten.   Der Rindviehbestand blieb 2023 weitgehend stabil (1.528.600 Tiere, +0,2%). Der Milchkuhbestand setzte seinen negativen Trend fort und lag bei 532.300 Tieren (-2,0%). Die Haltung anderer Kühe (140.300 Tiere, +1,9%), hauptsächlich Mutterkühe für die extensive Rindfleischproduktion, zeigte jedoch eine steigende Entwicklung. In den letzten zehn Jahren ist ihre Zahl um 20% gestiegen.   Der Schweinebestand ging im Jahr 2023 um 3,5% auf 1.324.400 zurück. Seit 2013 hat sich die Anzahl der Schweine in der Schweiz um mehr als 10% verringert. Die Bio-Schweinehaltung ist nach wie vor begrenzt und macht nur 2,7% des Gesamtbestandes aus.     Herausgeber Bundesamt für Statistik http://www.statistik.admin.ch  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Ein Hoch auf das schlichte Salbeiblatt (Sat, 18 May 2024)
DMZ – REZEPTE ¦ Silvia Kölbener-Fasel ¦        Vom lateinischen «salvere» lässt sich die Heilkraft der Pflanze ableiten. Wer sich bei Unwohlsein erst aus Omas Hausapotheke bedient bevor er zu Tabletten greift, weiß, dass Salbeitee bei Husten und Erkältung oder Verdauungsproblemen Linderung verschafft.   Ein guter Grund, dieser Pflanze auch in unserem Kochalltag eine gute Chance zu geben. Gut kombiniert verleihen sie eher geschmacksneutralen Lebensmitteln mehr Pfiff und unterstützen reichhaltigere Speisen bei der Verdauung. Wer kennt sie nicht, die Küchenklassiker wie das Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbeiblättern oder die gebratenen Innereien mit in Butter gerösteten Salbeiblättern.   Auch der Artenvielfalt von Salbei sind kaum Grenzen gesetzt. Ihre Geschmacks- und Blattbeschaffenheit hängt von ihrer Herkunft und Züchtung ab. Eine Gartensalbei mit sanftem Muskatgeschmack schmeckt in der Küche besonders gut. Salbeiarten mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen eignen sich ausgezeichnet in der Lebensmittelindustrie oder für Tinkturen, Kosmetik und Heilmittel. Verwende Salbei möglichst nicht roh, sie kann sehr dominant wirken.   Ich schlage dir für den Wochenbeginn das folgende Gericht vor: Gratinierte Polenta (2 Portionen)   4 Deziliter Wasser, ½ Teelöffel Salz, 125 Gramm grobkörniger Mais, 130 Gramm Gorgonzola, ca. 20 Gramm Salbeiblätter gut gewaschen und von harten Stielen befreit.   Erhitze das Wasser mit dem Salz und lass den Mais unter stetem Rühren einrieseln. Koche langsam auf und lass diesen Brei zugedeckt auf ganz niedriger Temperatur ungefähr ½ Stunde quellen. Rühre ab und zu um. Fette zwei Gratinformen von ca. 20 cm Durchmesser ein, streiche die Polenta mit einem Spachtel 2 Zentimeter dick hinein. Verteile die Salbeiblätter und den Gorgonzola darauf und gratiniere den Auflauf im 200 Grad warmen Ofen während 20 Minuten. Tipp: Dazu schmeckt ein marktfrischer Blattsalat mit einem Dressing aus Weinessig, kaltgepresstem Öl und wenig Salz. Der Gorgonzola kann durch einen beliebigen Hart- oder Halbhartkäse ersetzt werden. Verwende möglichst ein grobkörniges Maisprodukt, reduziere ansonsten die Kochzeit.   Guten Appetit und einen «heilsamen» Start in eine erfolgreiche Woche.
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CH: Landwirtschaft reduziert Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Höchste Zeit für weitere Maßnahmen (Sat, 18 May 2024)
DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦               Bern - Die Umsetzung der parlamentarischen Initiative "Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren" hat der Bundesrat Anfang 2023 mit neuen Direktzahlungsprogrammen vorangetrieben.   Nun liegen erste Ergebnisse zur Teilnahme an diesen Programmen vor. Im Jahr 2023 bewirtschafteten Landwirtschaftsbetriebe rund 19 Prozent der gesamten Acker-, Reb- und Obstanlagen ohne den Einsatz von Herbiziden. Zusätzlich verzichteten rund 14.000 Betriebe auf 102.000 Hektar Anbaufläche auf den Einsatz von Fungiziden und Insektiziden. Diese Ergebnisse sind erfreulich, aber es ist höchste Zeit, weitere Maßnahmen zu ergreifen, da der Pflanzenschutz in einigen Kulturen zu einer immer größer werdenden Herausforderung wird.   Als Reaktion auf die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative hat das Parlament 2022 die parlamentarische Initiative "Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» verabschiedet. Der Bundesrat wurde beauftragt, die Risiken bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bis 2027 um 50 Prozent zu reduzieren und die Nährstoffverluste angemessen zu senken.   Eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung dieser Initiative war die Stärkung der Produktionssystembeiträge. Diese freiwilligen Direktzahlungsprogramme zeigen bereits im ersten Umsetzungsjahr Wirkung. So bewirtschafteten Landwirtschaftsbetriebe 19 Prozent (53.000 Hektar) der Gesamtfläche an Ackerland, Rebflächen und Obstanlagen ohne den Einsatz von Herbiziden. Zudem verzichteten die Betriebe auf rund einem Viertel der gesamten Ackerfläche (102.000 Hektar) auf Fungizide und Insektizide (+10.000 Hektar gegenüber 2022). Diese Ergebnisse sind zwar erfreulich, aber es zeigt sich auch, dass durch den Rückzug bestimmter Pflanzenschutzmittel erhebliche Lücken im Pflanzenschutz entstanden sind.   Wie vom Bundesrat am 8. Mai 2024 kommuniziert, ist der Schutz sehr anspruchsvoll geworden und könnte mit dem zunehmenden Druck durch neue Schädlinge noch anspruchsvoller werden.   Ebenfalls positiv ist die Förderung der Bodenbedeckung auf 75 Prozent der offenen Ackerflächen (200.000 Hektar) mit Zwischenfrüchten und Gründüngungen. Damit sollen die Bodenfruchtbarkeit gestärkt, die Nährstoffverluste gesenkt und die Bodenerosion verhindert werden. Knapp einen Viertel der Ackerfläche (89.000 Hektar) haben die Betriebe ohne Pflug bearbeitet und schonen so den Boden, was die Bodenfruchtbarkeit ebenfalls verbessert.   Auch beim neuen Weidebeitrag lag die Beteiligung beinahe 50 Prozent über den Erwartungen. Über 10.000 Rindviehbetriebe (32 %) haben im letzten Jahr erstmals an diesem neuen Programm teilgenommen. Insgesamt profitiert mehr als ein Viertel des Viehbestands von mehr Weide. Dies ermöglicht eine Reduktion der Nährstoffverluste in Form von Ammoniak und die graslandbasierte Fütterung wird gefördert. Die Teilnahme ist im Berggebiet höher als im Talgebiet.   Für die neuen und weiterentwickelten Produktionssystembeiträge hat der Bund im vergangenen Jahr rund 260 Millionen Franken ausgerichtet, was etwa 10 Prozent des Kredits der Direktzahlungen entspricht. Diese Mittel wurden mittels Beitragssenkungen bei anderen Direktzahlungen vollständig kompensiert. Insgesamt ist die Verteilung der finanziellen Mittel zwischen Berg- und Talgebiet stabil geblieben.       Herausgeber Bundesamt für Landwirtschaft http://www.blw.admin.ch  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Forderungen nach Höckes Rücktritt (Fri, 17 May 2024)
DMZ – POLITIK ¦ Sarah Koller ¦                  KOMMENTAR   Kontroverse um Thüringens AfD-Chef Björn Höcke: Vorwürfe, Verfahren und Parteistreit   In den letzten Wochen haben zahlreiche Berichte und Schlagzeilen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Der Spitzenkandidat der AfD für die bevorstehende Landtagswahl im September sieht sich mit erheblichen Vorwürfen konfrontiert, die seine politischen Ambitionen stark beeinträchtigen könnten.   Verwendung der SA-Parole "Alles für Deutschland" Björn Höcke steht aktuell vor dem Landgericht in Halle, da ihm vorgeworfen wird, auf Parteiveranstaltungen die ehemalige SA-Parole "Alles für Deutschland" verwendet zu haben. Diese Äußerung hat nicht nur Empörung hervorgerufen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen. Höcke wurde zu einer Geldstrafe von 13.000 Euro verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da sein Anwaltsteam Revision eingelegt hat. In einer seltenen Aktion hat Höcke auf der Plattform Twitter öffentlich um Unterstützung gebeten.   Parteiinternes Chaos: Streit um Kandidatenliste Parallel zu den rechtlichen Auseinandersetzungen spitzt sich ein interner Machtkampf in der AfD zu. Dieser dreht sich um die Kandidatenliste für die Kommunalwahlen am 26. Mai im Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Höcke unterstützt eine alternative Liste, die zu erheblichen Spannungen innerhalb der Partei geführt hat. Berichten zufolge war er mit der ursprünglich eingereichten Liste unzufrieden, was dazu führte, dass die Parteispitze ein Ausschlussverfahren gegen neun Mitglieder einleitete. Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Parteidisziplin verstoßen und der Partei erheblichen Schaden zugefügt zu haben.   Forderungen nach Höckes Rücktritt Die innerparteilichen Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass immer mehr Parteimitglieder den Rücktritt Höckes fordern. Besonders laute Kritik kommt von Josef Kluy, einem Kreistagskandidaten, der Höcke als Narzissten bezeichnet, dessen Verhalten nicht mit demokratischen Prinzipien vereinbar sei. Auch Jörg Gasda, Bürgermeisterkandidat für Rudolstadt, fordert Höckes Rücktritt und kündigte an, konkrete Schritte dafür zu unternehmen.   Diese innerparteilichen Konflikte werfen ein Schlaglicht auf die tiefen Risse innerhalb der Thüringer AfD. Die Spannungen könnten nicht nur Höckes persönliche Karriere, sondern auch die gesamte Strategie der Partei für die kommenden Wahlen erheblich beeinträchtigen.   Fazit Die Kontroverse um Björn Höcke zeigt deutlich die Herausforderungen und inneren Konflikte innerhalb der AfD. Die Partei steht vor einer schwierigen Phase, in der sowohl rechtliche als auch parteiinterne Hürden zu überwinden sind. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die AfD und Höcke diese Krisen bewältigen und welche Auswirkungen dies auf die Wahlen im September haben wird.  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Von der Dunkelheit ins Licht: Die Geschichte von Thomas Müller und die Revolution der Autoimmun-Psychoseforschung (Fri, 17 May 2024)
DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦   Heute berichten wir über eine beeindruckende und bewegende Geschichte, die ursprünglich auf Science.org veröffentlicht wurde. Diese Geschichte beleuchtet das Leben von Thomas Müller*, einem deutschen Psychiater, dessen Leben durch die Entdeckung und Behandlung einer seltenen autoimmunen Gehirnerkrankung dramatisch verändert wurde. Die Fortschritte in der Autoimmun-Psychoseforschung haben nicht nur sein Leben gerettet, sondern auch das Potenzial, die Psychiatrie grundlegend zu revolutionieren.   Thomas Müller lebte bis 2012 ein erfülltes Leben in der Stadt Lahr, nahe der französischen Grenze. Neben seiner Arbeit als Psychiater widmete er sich leidenschaftlich der Malerei und war ein begeisterter Leser der Werke von Philip K. Dick und H. P. Lovecraft. Doch plötzlich wurde sein Leben durch eine schwere Depression erschüttert. Diese machte es ihm unmöglich, sich auf das Lesen zu konzentrieren, und er litt unter Schlaflosigkeit sowie Gedächtnisstörungen. „Ich konnte nächtelang nicht schlafen und wanderte rastlos umher“, erinnert sich Müller. Dunkle Gedanken bestimmten seine Tage, und er sah keinen Ausweg mehr.   Sein Zustand verschlechterte sich zunehmend. Nach mehreren Fehldiagnosen, darunter Schizophrenie und Wahnvorstellungen, wurde er wochenlang in psychiatrischen Kliniken behandelt, oft gegen seinen Willen. 2017 entwickelte er einen unstillbaren Durst, der ihn zwang, bis zu 15 Liter Flüssigkeit täglich zu trinken. Er zog zurück zu seinen Eltern und verbrachte seine Tage weinend im Bett, in der ständigen Angst zu sterben.   Der Wendepunkt in Müllers Leben kam 2019, als seine Tante auf einen Artikel über Ludger Tebartz van Elst stieß. Dieser Neuropsychiater an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg beschäftigte sich intensiv mit autoimmunbedingten Psychosen. Müller suchte ihn auf, und im August desselben Jahres wurde in seinem Blutserum ein spezieller Antikörper nachgewiesen, der auf eine autoimmune Gehirnerkrankung hinwies: die anti-leucin-reiche Glioma-inaktivierte 1 (anti-LGI1) Enzephalitis. Die Behandlung mit hochdosiertem intravenösem Kortison begann, doch zunächst zeigten sich kaum Besserungen. Erst nach einer zweiten Behandlung im Jahr 2020 setzten erste Erfolge ein, und im Herbst 2021 war Müller auf dem Weg der Besserung.   In den letzten 15 Jahren haben Forscher weltweit 18 verschiedene Krankheiten identifiziert, die durch eine Immunreaktion gegen das Gehirn ausgelöst werden und sowohl neurologische als auch psychotische Symptome hervorrufen können. Diese autoimmunen Gehirnentzündungen, auch Enzephalitiden genannt, entstehen, wenn Antikörper gegen das eigene Gehirn gerichtet sind. Sie können aus dem Gehirn selbst stammen oder aus dem Blutkreislauf eindringen, sich an Neuronen binden und entzündliche Prozesse auslösen.   „Das sind keine neuen Krankheiten“, erklärt Belinda Lennox, Psychiaterin an der Universität Oxford. Bevor die Antikörper entdeckt wurden, starben viele Betroffene auf Intensivstationen oder wurden fälschlicherweise in psychiatrischen Anstalten behandelt, manche sogar exorziert. „Man kann von einem Tag auf den anderen psychotisch werden, und das ist erschreckend“, sagt Stacey Clardy, Neuroimmunologin an der Universität von Utah.   Seit der Entdeckung der ersten Form der autoimmunen Enzephalitis im Jahr 2007 arbeiten Psychiater und Neurologen zunehmend zusammen, um betroffene Patienten zu diagnostizieren und zu behandeln. Forschungszentren und Kliniken haben sich in Europa und den USA etabliert, um diese Patienten zu versorgen. Wissenschaftler an der Columbia University planen, Patienten im staatlichen psychiatrischen System von New York auf Autoantikörper zu untersuchen, um bisher unerkannt gebliebene Autoimmunerkrankungen aufzudecken.   Obwohl die tatsächliche Häufigkeit autoimmuner Enzephalitiden unbekannt ist, vermuten Forscher, dass nur ein kleiner Bruchteil der Psychosefälle auf Autoantikörper zurückzuführen ist. Dennoch zeigen Patienten, die mit immunmodulierenden Therapien behandelt werden, oft bemerkenswerte Erholungen. Dies wurde durch Susannah Cahalans Buch „Brain on Fire: My Month of Madness“ populär, in dem sie ihre eigene Erfahrung mit autoimmuner Enzephalitis beschreibt.   Forscher untersuchen nun, ob fehlgeleitete Antikörper auch bei anderen psychischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen und Depressionen eine Rolle spielen könnten. Tebartz van Elst glaubt, dass diese Forschung die klinische Psychiatrie revolutionieren könnte, auch wenn noch viel Arbeit nötig ist, um die genaue Rolle der Antikörper im Krankheitsprozess zu verstehen.   N. BURGESS/SCIENCE N. BURGESS/SCIENCE Die Geschichte von Thomas Müller ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Herausforderungen und Fortschritte in diesem aufstrebenden Forschungsgebiet. Trotz der Schwierigkeiten und Rückschläge hat die Entdeckung der autoimmunen Enzephalitis und die darauf aufbauenden Behandlungen vielen Patienten neue Hoffnung und Lebensqualität gegeben. Müllers Leben hat wieder an Bedeutung gewonnen, und er kann sich wieder den Dingen widmen, die ihm Freude bereiten – ein Zeichen dafür, dass wissenschaftliche Entdeckungen und medizinische Innovationen tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben können.     > Zum Originalartikel   *Alle in dieser Geschichte genannten Patienten wurden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes mit Pseudonymen versehen. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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CH: WEKO Vereinbart Niedrigere Interchange Fees für Mastercard-Debitkarten (Fri, 17 May 2024)
DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦               Bern - Bei Zahlungen mit Debitkarten fallen Gebühren an, darunter die sogenannte Interchange Fee. Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat sich nun mit Mastercard auf eine Interchange Fee von 0,12 % für das inländische Präsenzgeschäft geeinigt.   Im Juni des letzten Jahres eröffnete die WEKO zwei Untersuchungen, um langfristige Lösungen für die Interchange Fees von Visa- und Mastercard-Debitkarten im Inland zu finden. Mit Mastercard konnte die WEKO rasch eine einvernehmliche Lösung erreichen.   Im inländischen Präsenzgeschäft, das heißt, wenn die Debitkarten physisch am Verkaufspunkt eingesetzt werden, hat die WEKO einen Satz von 0,12 % festgelegt. Zusätzlich wurde ein Cap von 30 Rappen ab Transaktionsbeträgen von 300 Franken eingeführt, was einem durchschnittlichen Satz von 0,1 % entspricht. Dies ist deutlich niedriger als der von der europäischen Regulierung vorgesehene Satz von 0,2 %. Diese einvernehmliche Regelung soll für alle Betroffenen Rechtssicherheit bei Innovationen bieten und kann erst im Jahr 2033 gekündigt werden.   Für inländische Zahlungen im Internet und Zahlungen mit mobilen Geräten (E- und M-Commerce) gilt bis zum 31. Oktober 2025 aufgrund früherer Verfahren ein Satz von 0,31 %. Vor der Untersuchung einigten sich die Wettbewerbsbehörden mit Mastercard darauf, dass dieser Satz ab dem 1. November 2025 auf 0,28 % reduziert wird.   Diese Vereinbarung betrifft ausschließlich Debitkarten von Mastercard. Die parallel eröffnete Untersuchung zu den inländischen Interchange Fees im Präsenzgeschäft mit Debitkarten von Visa wird fortgeführt und bleibt von der einvernehmlichen Regelung unberührt.   Inländische Interchange Fees sind die Gebühren, die eine Schweizer Kartenherausgeberin (normalerweise eine Bank) beim Einsatz ihrer Debitkarten erhält. Diese Gebühr wird vom Zahlungsabwickler (dem Acquirer) im Rahmen seiner Händlerkommission an das Unternehmen weitergereicht, welches die Karte beim Zahlvorgang akzeptiert (typischerweise ein Händler). Die Interchange Fee ist nur eine von zahlreichen Komponenten der Händlerkommission.       Herausgeber Wettbewerbskommission http://www.weko.admin.ch/  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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AT: NEOS fordern Rechnungshofüberprüfung wegen Spionagevorfällen (Fri, 17 May 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦              Wien – In der heutigen Sitzung des Nationalrats haben die NEOS ein Verlangen nach einer gesonderten Gebarungsüberprüfung durch den Rechnungshof im Zusammenhang mit jüngsten Spionagevorfällen eingebracht. Der Rechnungshof soll umfassend alle Maßnahmen zur präventiven Verhinderung von ausländischer Spionage im Innen-, Außen- und Verteidigungsministerium seit dem 18. Dezember 2017 untersuchen und bewerten.   Fokus auf interne Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen Die NEOS betonen die Wichtigkeit der Überprüfung der internen Kontrollsysteme der Ministerien, der Sicherheit der IT-Infrastruktur sowie der finanziellen und personellen Ressourcen zur Verhinderung von Spionage. Der Rechnungshof soll darüber hinaus untersuchen, welche spezifischen Maßnahmen ergriffen wurden, um Verdachtsmomenten von ausländischer Spionage nachzugehen, und wie effektiv diese Maßnahmen waren.   Ernsthafte Bedrohung durch Spionage In ihrer Begründung führen die NEOS die ernsthafte Bedrohung an, die Spionage für die Staatssicherheit darstellt. Spionage könne politische Entscheidungen beeinflussen, die Wirtschaft schädigen und wichtige Institutionen infiltrieren. Besonders hervorgehoben wurde die Bedrohung durch russische Spionage, die sich im Fall von Jan Marsalek und Egisto Ott manifestiert habe. Diese Fälle hätten die Verletzbarkeit der österreichischen Demokratie klar aufgezeigt.   Verfahren zur Gebarungsüberprüfung Gebarungsüberprüfungen durch den Rechnungshof werden durchgeführt, wenn der Nationalrat dies beschließt oder wenn ein entsprechendes Verlangen ausreichend unterstützt wird. Für eine solche Unterstützung sind entweder die Unterschriften von 20 Abgeordneten oder – im Falle von Klubs mit weniger als 20 Mitgliedern – die Unterstützung des gesamten Klubs erforderlich. Das Verlangen der NEOS erfüllte letztere Voraussetzung, da der gesamte Klub die Initiative unterstützt hat.   Ziel: Mehr Transparenz und Sicherheit Die NEOS hoffen, dass diese Überprüfung zu mehr Transparenz und Sicherheit in den betroffenen Ministerien führt und die nötigen Schritte zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen gegen Spionage eingeleitet werden. "Spionage untergräbt die Staatssicherheit und muss mit aller Konsequenz bekämpft werden," betonte ein Sprecher der NEOS.     Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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CH: Bundesrat eröffnet Vernehmlassungsverfahren zur Änderung des Kriegsmaterialgesetzes (Fri, 17 May 2024)
DMZ – POLITIK / MM ¦ AA ¦               Bern – Der Bundesrat hat heute das Vernehmlassungsverfahren zur Änderung des Kriegsmaterialgesetzes (KMG) eröffnet. Diese Gesetzesänderung zielt darauf ab, dem Bundesrat eine Abweichungskompetenz zu verleihen, die es ihm ermöglicht, in außerordentlichen Umständen von den bisherigen Bewilligungskriterien abzuweichen, um die außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Schweiz zu wahren. Dabei bleibt die Schweiz ihren internationalen Verpflichtungen, insbesondere dem Neutralitätsrecht, treu.   Flexibilität für den Bundesrat in Krisenzeiten Die vorgeschlagene Änderung des KMG soll dem Bundesrat mehr Handlungsspielraum geben, um die Ausfuhrpolitik für Kriegsmaterial flexibel an außergewöhnliche Situationen anzupassen. Diese Anpassung ist notwendig, um die grundlegenden außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Schweiz zu schützen und die industrielle Kapazität im Inland, die für die Landesverteidigung erforderlich ist, zu erhalten.   Ein konkretes Beispiel für die Anwendung der Abweichungskompetenz könnte die Situation sein, in der Schweizer Zulieferbetriebe im Rahmen der industriellen Zusammenarbeit mit ausländischen Rüstungsunternehmen betroffen sind, wenn diese plötzlich in bewaffnete Konflikte verwickelt werden. Durch die Möglichkeit, weiterhin bestimmte Einzelteile und Baugruppen zu exportieren, kann die Schweiz die Rechtssicherheit von Offset-Geschäften im Zusammenhang mit Rüstungsbeschaffungen gewährleisten.   Internationale Verpflichtungen bleiben bestehen Trotz der neuen Abweichungskompetenz bleibt der Bundesrat an die außenpolitischen Grundsätze und internationalen Verpflichtungen der Schweiz gebunden. Es wird keine Ausnahmen für Kriegsmaterialausfuhren geben, die gegen das Neutralitätsrecht oder die Menschenrechte verstoßen. Insbesondere werden keine Ausfuhren in Länder genehmigt, die schwerwiegende und systematische Menschenrechtsverletzungen begehen.   Zeitlich befristete Abweichungen und parlamentarische Kontrolle Die dem Bundesrat übertragene Kompetenz ist zeitlich befristet und dient primär dazu, in außergewöhnlichen Situationen die Einbindung der Schweizer Sicherheits- und Wehrtechnikindustrie in internationale Wertschöpfungsketten sicherzustellen. Sollte die Abweichungskompetenz angewendet werden, wird auch das Parlament einbezogen, um seine Aufsichtsrolle wahrzunehmen und sicherzustellen, dass der Bundesrat nicht eigenmächtig handelt.   Hintergrund und nächste Schritte Mit der Vorlage zur Änderung des KMG setzt der Bundesrat die Motion 23.3585 der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates vom 11. Mai 2023 um. Diese Motion greift einen Vorschlag auf, den der Bundesrat bereits im März 2021 in einem indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative „Gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer (Korrektur-Initiative)“ unterbreitet hatte. Dieser Vorschlag fand damals jedoch keine Mehrheit im Parlament.   Die Vernehmlassungsunterlagen sind online verfügbar und die Vernehmlassung dauert bis zum 4. September 2024. Interessierte Kreise und Bürger sind eingeladen, ihre Stellungnahmen abzugeben.         Herausgeber: Der Bundesrat https://www.admin.ch/gov/de/start.html Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung http://www.wbf.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Straumanns Fokus am Wochenende - Zwar ist es wahr… (Fri, 17 May 2024)
DMZ – POLITIK ¦ Dr. Reinhard Straumann ¦ KOMMENTAR   Nun ist es also soweit. Alle Proteste verpufften ins Leere, jegliche Versuche von Rechtshilfe waren für die Katz. Julian Assange wird von der britischen Justiz mit dem erwarteten Urteil vom 20. Mai an die USA ausgeliefert. Inhaltlich gilt es nur noch als Formsache. Der Rechtsstaat kapituliert vor dem transatlantischen Druck. Um moralisch etwas besser dazustehen, haben sich die Londoner Richter von ihren amerikanischen Kollegen die Zusage geben lassen, es drohe dem Angeklagten keine Todesstrafe. Was für ein Hohn. Wenn Assange auch der Elektrische Stuhl, die Giftspritze, ein Erschießungkommando oder der Galgen erspart bleiben, so drohen ihm doch 175 Jahre Gefängnis. Stößt er auf einen milden Richter, so erhält er nur 100. Also die schlimmste aller Hinrichtungsarten, die Todesstrafe auf Raten. Assange wird im Hochsicherheitstrakt eines amerikanischen Gefängnisses krepieren wie Nawalny in Sibirien.   Wessen ist Assange bezichtigt? Er hat auf der Plattform Wikileaks 2010 einen Datensatz von einer Viertelmillion vertraulicher Nachrichten aus amerikanischer Botschaften veröffentlicht, der ihm von einer Soldatin namens Chelsea Mannings zugespielt worden war, die für die USA im Irak Dienst tat. Die Dokumente enthielten hoch brisante Informationen. Etwa – so auf einem Video zu sehen –, wie aus einem amerikanischen Militärhelikopter Zivilpersonen grundlos über den Haufen geschossen werden, darunter zwei Journalisten von Reuters. Desgleichen fanden sich Dokumente über amerikanische Folterpraktiken in Abu Ghraib. Weil Assange das öffentliche Interesse erkannte und mutig genug war, sitzt er mittlerweile seit fünf Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis in Isolationshaft. Unter Bedingungen notabene, die gemäss dem schweizerischen Menschenrechtsexperten Nils Melzer die Kriterien der Folter erfüllen. Toll. Statt dass die Folterer zur Rechenschaft gezogen würden, wird der Informant gefoltert.   Mit dem Urteil gegen Assange ist das Ende des für eine Demokratie unverzichtbaren Investigativjournalismus’ eingeläutet. In der Begründung wird festgestellt werden, der Australier Assange hätte sich in seiner Arbeit an die amerikanischen Gesetze halten sollen. Wie wenn ein amerikanischer Journalist, der gegen Russland recherchiert, sich an die russischen Gesetze halten müsste. Das ist absurd. Die Wahrheit heutzutage darin, dass man die Wahrheit nicht mehr sagen darf.   Ist es wahr, dass der Ukraine-Krieg von den USA provoziert wurde, um eine Annäherung zwischen der EU und Russland zu verhindern, weil diese die amerikanische Hegemonie gefährden würde? Ja, aber man darf es nicht sagen, denn sonst wird man als Putin-Versteher heruntergemacht und ausgegrenzt. Ist es wahr, dass der Krieg von der westlichen Koalition nicht gewonnen werden kann, aber trotzdem weiterläuft, weil dies der amerikanischen Waffenindustrie nützt, weil nur junge Ukrainer fallen und Russland gezwungen wird, Munition zu verpulvern? Ja, aber man darf es nichts sagen. Ist es wahr, dass Israel den Krieg gegen die Hamas nützt, um den Gaza-Streifen wieder für eine israelische Besiedlung öffnen zu können?   Ja, aber man darf es nicht sagen. Tut man es trotzdem, gilt man als Antisemit und muss mit Konsequenzen rechnen. Ist es wahr, dass der sogenannte Wertewesten einen Genozid toleriert, um die Stellung im Nahen Osten halten zu können? Ist es wahr, dass der kleine Bush, Tony Blair und Konsorten Tatbestände von Kriegsverbrechen erfüllen und wie Putin steckbrieflich ausgeschrieben werden müssten? Ist es wahr, dass der Untersuchungsbericht zu 9/11 das bedruckte Papier nicht wert ist, weil er hundert relevante Fragen gar nicht stellt? Ja, es ist wahr. Aber man darf es nicht sagen, weil man sonst als Verschwörungstheoretiker gilt und nicht mehr ernst genommen wird.   All das ist wahr. Aber man darf es nicht sagen, weil der westliche Informationsapparat aus staatlichen Strukturen und willfährigen Medien mit Argusaugen über die selbst generierten Narrative wacht. Wer diese kontrolliert, hat die Macht. Der Westen ist gut, Russland und China sind böse. In der Ukraine wird «unsere» Demokratie verteidigt wie weiland am Hindukusch und am Mekong. Putin ist ein Unmensch, mit dem man keinesfalls verhandeln darf. Sollte er den Krieg gewinnen, wird er nicht zögern, sofort das Baltikum anzugreifen. Indem Israel mehrere Zehntausend Palästinenser abschlachtet, betreibt es Selbstverteidigung. Solange all diese Narrative als Wahrheit genommen werden, solange kann die mörderische Interessenspolitik der Kriegstreiber vorangehen.   «Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten», so schrieb Bert Brecht zur Zeit der Nazi-Gräuel An die Nachgeborenen. «Das arglose Wort ist töricht. Was sind das für Zeiten, in denen ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschliesst.» Heute sind wir wieder so weit. Wer sich öffentlich äussert, hat exakt zwei Optionen: Entweder in «arglosen Worten» über «Bäume» zu reden – das heisst über das Belanglose, über den European Song Contest, über das Wetter oder über Fussball –, oder die Meinung der Mainstream-Medien zu teilen, also die Interessen der turbokapitalistischen Eliten. Diese dürfen wir laut vertreten – Main-Stream-Journalisten tun nichts anderes. Erlaubt ist, mit den Wölfen zu heulen. (Dass ich all das hier sagen darf, ist meiner geringen Reichweite geschuldet. Hätte ich jene von Julian Assange, erginge es mir wie ihm.)   Ohne Pressefreiheit keine Demokratie. Die USA, die sich als Schutzmacht der Demokratie inszenieren, schicken sich an, mit der Entsorgung von Julian Assange in einem Hochsicherheitstrakt eines unmenschlichen Gefängnisses einen der letzten Leuchttürme der Pressefreiheit einzureißen. Damit arbeiten die USA und die restliche Westwelt an der Zerstörung der Demokratie, die sie angeblich verteidigen. Leider ist das wahr, aber niemand an einflussreicher Stelle darf es sagen.        .............................................................................   Seit 2020 können Sie in der „DMZ“ Woche für Woche die Kommentare von Dr. Reinhard Straumann verfolgen. Seine Themen reichen von Corona über amerikanische Außen- und schweizerische Innenpolitik bis hin zur Welt der Medien. Dabei geht Straumann stets über das hinaus, was in den kommerziellen Mainstream-Medien berichtet wird. Er liefert Hintergrundinformationen und bietet neue Einblicke, häufig mit Verweisen auf Literatur und Philosophie.   Dr. Reinhard Straumann ist Historiker und verfügt über das nötige Fachwissen. Als Schulleiter an einem kantonalen Gymnasium hat er sich zudem jahrzehntelang für die politische Bildung junger Menschen engagiert. Wir freuen uns, dass Reinhard Straumann regelmäßig zum Wochenende einen festen Platz in der DMZ unter dem Titel „Straumanns Fokus am Wochenende“ hat.
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AT: Anerkennung von FH-Studienabschlüssen in Italien: Parlament setzt auf erweiterte Abkommen (Fri, 17 May 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦              Wien – Alle Fraktionsparteien im österreichischen Parlament setzen sich für eine Erweiterung der bestehenden Abkommen mit Italien zur gegenseitigen Anerkennung von Studienabschlüssen auf Fachhochschulen ein. Diese Initiative zielt darauf ab, FH-Studienabschlüsse künftig in Italien anzuerkennen und so die Mobilität der Studierenden zu fördern.   Bereits der Pariser Vertrag von 1946 sah eine gegenseitige Unterstützung bei der Anerkennung akademischer Titel zwischen Österreich und Italien vor. Dieses Übereinkommen wurde 2009 durch ein bilaterales Abkommen weiter gestärkt, wie die Abgeordneten Hermann Weratschnig (Grüne) und Hermann Gahr (ÖVP) betonen. Seitdem wird die Liste der anerkannten Studiengänge kontinuierlich erweitert. Besonders bedeutend sind diese Vereinbarungen für die rund 7.000 Südtiroler Studierenden in Österreich, so Gahr, da für sie erhebliche Erleichterungen geschaffen würden.   Derzeit werden FH-Abschlüsse jedoch nicht anerkannt, was Selma Yildirim (SPÖ) als eine erhebliche Lücke bezeichnet. Die Folge sind oft langwierige und kostspielige Anerkennungsverfahren. Abgeordnete Martina Künsberg Sarre (NEOS) unterstreicht, dass die Anerkennung von Studienabschlüssen die Mobilität zwischen österreichischen und italienischen Studierenden insgesamt fördert. Sie sieht dies als einen wichtigen Schritt zur Verankerung der europäischen Bildungsfreizügigkeit in der EU: "Grenzenlose Bildung muss eine Selbstverständlichkeit sein."   Mit einem von allen Parteien unterstützten Entschließungsantrag, der im Nationalrat angenommen wurde, werden die zuständigen Minister nun beauftragt, dieses Thema weiter zu verfolgen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.   Unterstützung der Südtiroler Autonomie Im Rahmen der Debatte wurde auch die Südtiroler Autonomie thematisiert. Ein weiterer Entschließungsantrag fordert die österreichische Bundesregierung auf, die Südtiroler Landesregierung bei der Wiederherstellung der durch die italienische Verfassungsreform 2001 verloren gegangenen Rechte zu unterstützen. Hermann Weratschnig (Grüne) betonte, dass dies klar im Rahmen der ausgestalteten Südtiroler Autonomie und auf Grundlage der Streitbeilegung von 1992 geschehen müsse. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.   FPÖ fordert Schutzmachtfunktion für Südtirol und Staatsbürgerschaft für Hermine Orian Die FPÖ thematisierte in Bezug auf Südtirol die Schutzmachtfunktion Österreichs. Abgeordneter Peter Wurm kritisierte, dass diese Schutzfunktion verloren gegangen sei. Er betonte, dass selbst die Südtiroler Volkspartei fordere, diese Schutzmachtfunktion wieder aktiv einzubringen. Zudem stellte die FPÖ einen Entschließungsantrag, um der 105-jährigen Hermine Orian die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Peter Wurm bezeichnete es als ihren "letzten Herzenswunsch", da sie ihr Leben dem Kampf für die Rechte der Südtiroler gewidmet habe und als Österreicherin sterben wolle. Dieser Antrag fand jedoch keine Unterstützung bei den anderen Parteien.     Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Grausame Delfinjagd auf den Färöer-Inseln (Fri, 17 May 2024)
(Foto: oceancare.org) (Foto: oceancare.org) DMZ – TIERWELT ¦ D. Aebischer ¦             Die Treibjagden auf den Färöer-Inseln stehen im Zentrum internationaler Kritik. In einem Bericht mit dem Titel "Unravelling the truth: Whale killing in the Faroe Islands" (Die Wahrheit ans Licht bringen: Walfang auf den Färöer-Inseln) widersprechen sieben führende Tier- und Meeresschutzorganisationen energisch den von Waljägern vertretenen Standpunkt, dass diese jährlichen Jagden human, nachhaltig und integraler Bestandteil der lokalen Kultur seien.   Die sogenannte Grindadráp, die Jagd auf Grindwale und Delfine, wird international stark kritisiert. Während sie in der Vergangenheit mit Ruderbooten durchgeführt wurde, setzen die Jäger heute Motorboote, Jetskis und moderne Kommunikationstechnologien ein, was den Tieren kaum eine Überlebenschance lässt. Allein bei der jüngsten Jagd am 22. September wurden 42 Grindwale getötet, wodurch die Gesamtzahl der auf den Inseln getöteten Meeressäuger auf über 900 anstieg, weit über dem üblichen Durchschnitt von etwa 685 Tieren.   Die Art und Weise, wie die Tiere getötet werden, schockiert die Welt. Die Jäger treiben die Tiere in flaches Wasser, wo sie dann mit Rundhaken in den Blaslöchern, ihren Atemwegen, festgehalten werden. Anschließend werden sie an Land gezogen und mit Messern oder Wirbelsäulenlanzen getötet. Dies führt oft zu Lähmungen, ohne jedoch den sofortigen Tod oder die Bewusstlosigkeit der Tiere zu gewährleisten.   Der Bericht zeigt auf, dass trotz der Behauptungen über die kulturelle Bedeutung dieser Jagden die Mehrheit der Färinger weder am Walfang teilnimmt noch das Fleisch der getöteten Tiere verzehrt. Umfragen haben ergeben, dass 69 Prozent der Bevölkerung die Delfinjagd ablehnen, während nur 7 Prozent sie unterstützen. Außerdem widerlegt der Bericht die Annahme, dass die Jagd nachhaltig sei und die Vermehrungsraten der Grindwale berücksichtigt.   Trotz des internationalen Schutzes für Kleinwale in der Europäischen Union setzt sich diese grausame Praxis auf den Färöer-Inseln fort. Die Tier- und Meeresschutzorganisationen hoffen, dass ihr Bericht dazu beiträgt, die Missverständnisse über diese Jagden zu klären und diese grausame Praxis endlich zu beenden.   Nun, da wir einen tieferen Einblick in den neuen Bericht über die umstrittenen Treibjagden auf den Färöer-Inseln erhalten haben, ist es an der Zeit, einige der zentralen Fragen zu diesem Thema zu erörtern. Sieben der weltweit führenden Tier- und Meeresschutzorganisationen haben die Behauptungen der Waljäger auf den Färöer-Inseln in Frage gestellt und klare Beweise vorgelegt, die die Grausamkeit und die Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit dieser Praktiken aufzeigen. Um mehr über diese Angelegenheit zu erfahren, haben wir uns dazu entschlossen, einer der Organisationen – die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare - selbst zu Wort kommen zu lassen.   Wir haben eine Reihe von Fragen vorbereitet, um zusätzliche Einblicke und Informationen über die Beweggründe und die Rechtfertigungen hinter den Treibjagden zu erhalten, sowie über die Auswirkungen auf die Tierwelt und die öffentliche Meinung.   DMZ: Welche Beweise oder Erkenntnisse haben Sie gesammelt, um die Behauptungen der Waljäger auf den Färöer-Inseln zu widerlegen, dass die Treibjagden human, nachhaltig und kulturell bedeutsam sind?   Humanes Töten Wir baten Dr. Andrew Butterworth um eine Analyse der Tierschutzaspekte der Jagden, die er anhand von frei im Internet verfügbarem Filmmaterial durchführte. Dr. Andy Butterworth ist ein vielpublizierter unabhängiger Tierarzt und Tierschutzkonsulent und führt Forschung, Beratung und Analysen in den Bereichen Tierkrankheiten, Tierhaltung, Tierschutz und -gesetzgebung sowie Verhaltensbiologie sowohl in der Landwirtschaft als auch bei Wildtieren durch. Dr. Butterworth hat Tierschutzprojekte in vielen Teilen der Welt durchgeführt und ist Direktor von AWT, Animal Welfare Training. Zuvor war er Mitglied von ACOS (Advisory Committee on Organic Standards), EFSA AHAW (European Food Safety Authority, Animal Health and Welfare Panel) und UK Gov AWC (Animal Welfare Committee). Zu seinen Veröffentlichungen gehört das 2017 erschienene Buch «Marine Mammal Welfare – Human Induced Change in the Marine Environment and its Impacts on Marine Mammal Welfare». Dr. Butterworth hat auch Beurteilungen der Wal- und Delfinjagd in Japan veröffentlicht.   Dr. Butterworth zieht folgende Schlüsse aus seiner Untersuchung der Jagd – des so genannten «Grind» – auf den Färöern: Die Tötungsmethode ist veraltet. In der Schlachtung landwirtschaftlich genutzter Tiere wurde die Methode der Durchtrennung des Rückgrats schon vor langer Zeit verboten. Die Jäger überprüften nicht, ob die Wale und Delfine nach der Rückgratdurchtrennung noch bei Bewusstsein waren, wie es ihre Anweisung vorschreibt. Aus Tierschutzsicht ist es höchst problematisch, dass der Haken ins Blasloch eingeführt und das Tier damit gezogen wird. Offenbar wird bei allen vier Arten, die im Grind gejagt werden, dieselbe Tötungsmethode angewendet, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass bei so unterschiedlich großen Tieren dieselbe anatomische Anweisung in Bezug auf die Positionierung der Lanze angemessen ist. Es scheint, dass die im Grind angewendeten und akzeptierten Tötungsmethoden auf einem weit tieferen Tierwohlstandard liegen als die auf den Färöern und in Dänemark vorgeschriebenen Schlachtungsmethoden bei landwirtschaftlich genutzten Tieren. -> Zum Bericht -> Siehe auch Bericht "Unravelling the Truth: Whale killing in the Faroe Islands”, Seiten 1-3.   Tradition Die Färinger betrachten den Grindadráp als Teil ihres kulturellen Erbes, doch aus Sicht der Veterinärwissenschaften und der Biologie ist die Methode des Tötens von Grindwalen eine Art rituelles Schlachten, das an Tieren mit vollem Bewusstsein durchgeführt wird, die sich ihrer Umstände bewusst sind. Grindwale sind soziale, intelligente und kommunikative Tiere, die komplexe soziale Verhaltensweisen zeigen. Daher sollte diese traditionelle Walfangmethode als ein Verfahren betrachtet werden, bei dem die Tiere einem hohen Maß an Stress ausgesetzt sind. Im Kontext der heutigen zivilisatorischen Entwicklung und des materiellen Wohlstands erscheint die Praxis des Walfangs als ein unangemessenes und grausames Relikt der Vergangenheit.   Hier möchten wir zudem auf einen wissenschaftlichen Artikel im Frontiers verweisen. Darin gibt es Überlegungen für die Festlegung einer Grenze zwischen akzeptablen und inakzeptablen Traditionen, zum Beispiel eine Grenze, die darauf beruht, ob die fraglichen Praktiken eine physische Schädigung eines menschlichen oder eines tierischen Körpers gegen dessen Willen beinhalten. Nach dieser Definition kann der Grindadráp als eine inakzeptable kulturelle Praxis angesehen werden, da es die physische Integrität des Körpers eines Tieres offensichtlich verletzt, was auch eine Verletzung des Lebenswillens eines Tieres bedeutet.   -> Siehe auch Bericht "Unravelling the Truth: Whale killing in the Faroe Islands”, Umfrageresultate dazu, Seite 7.   Nachhaltigkeit Die Behauptung, die Grindadráps seien nachhaltig, ist eine grobe Vereinfachung eines komplexen Sachverhalts und basieren größtenteils auf dem Vergleich von Entnahmemengen mit Populationsschätzungen für die Art insgesamt, anstatt die lokale Populationsdynamik zu berücksichtigen. Solche Populationsschätzungen beruhen in der Regel auf Erhebungen in großen Meeresgebieten. Sie berücksichtigen nicht, dass diese Gebiete mehr als eine geografisch und/oder genetisch getrennte Populationseinheit umfassen können. Die Walpopulationen werden damit wie pelagische Fischbestände behandelt, mit einer einzigen undifferenzierten Population im gesamten Nordostatlantik, aus der eine bestimmte Anzahl ohne nennenswerte Auswirkungen entfernt werden kann. In Anbetracht unseres Wissens über die Kultur und die Gesellschaft der Wale, ist dies weder richtig noch angemessen und ignoriert andere Faktoren, die sich im 21. Jahrhundert negativ auf diese Populationen auswirken. Die kumulativen Auswirkungen von Umweltverschmutzung, Klimawandel, Schiffsunfälle und Beifang in der Fischerei sind erheblich. Siehe auch Bericht "Unravelling the Truth: Whale killing in the Faroe Islands”, Seiten 3-4.   DMZ: Können Sie näher erläutern, wie die Tiere bei diesen Treibjagden getötet werden und warum dies als äußerst grausam angesehen wird?   Wann immer eine Grindwal- oder Delfinschule in den Gewässern der Färöer Inseln auftaucht wird die Bevölkerung mittels Radio dazu aufgerufen, bei der Grindadráp mitzumachen. Die Jäger fahren mit Motorbooten hinaus und treiben die Tiere in eine der für den Grindadráp bestimmten Buchten. Dort werden die Tiere mit einem Rundhaken, der in die Blaslöcher getrieben wird, gesichert und an Land gezogen. Jedem einzelnen Wal wird dann ein Messer oder eine scharfe Wirbelsäulenlanze in den Hals gestoßen. Nach der Durchtrennung des Rückenmarks sind die motorischen Funktionen des Tieres beeinträchtigt, so dass es weder fliehen noch sich verteidigen kann, aber das Tier hat immer noch ein Bewusstsein für das, was geschieht, und für die weiteren Handlungen und es kann auch sein, dass es immer noch Schmerzen empfindet.   Man kann sich das Leiden (Schmerzen und Atemnot) der Grindwale gut vorstellen, wenn man bedenkt, dass die bis zu drei Tonnen schweren Tiere am Nasenloch an Land gezogen werden.   Bei der angewandten Technik handelt es sich um eine Bindungstechnik, bei der das Tier bei Bewusstsein bleibt und ohne Betäubung durch Ausbluten stirbt. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verursacht eine solche Tötungsmethode bei den Tieren erheblichen Stress und Schmerzen.   Hinzu kommt, dass es sich bei den Grindwalen um äußerst soziale Wesen handelt – fühlende Wesen die verstehen in welcher Lage sie und ihre Familien Mitglieder sind, die ihr eigenes und das Sterben ihrer Familienmitglieder bewusst miterleben bis zum letzten Atemzug. Diese Methode der Tötung von Tieren ist nach unserem Wissen über Tiere als fühlende Wesen ethisch und moralisch inakzeptabel.   Leider ist das allgemeine Wissen über den eigentlichen Akt des Tötens nur oberflächlich. Außenstehende Beobachter mögen denken, dass die Lähmung eines Tieres nach einer Rückenmarksdurchtrennung gleichbedeutend mit dem sofortigen Tod des Tieres ist. Das ist aber nicht der Fall. Das Sterben kann sogar länger als 4 Minuten dauern. Was also sehr umstritten zu sein scheint, ist die Tatsache, dass die Jagd unmenschlich lange dauert und großen Stress verursacht- es dauert mehrere Stunden, bis die Tiere geeigneten Platz für ihre Schlachtung gejagt werden.   S. auch Widerlegungen zu «humanes» Töten oben sowie Passagen aus unserem gemeinsamen Bericht  "Unravelling the Truth: Whale killing in the Faroe Islands”.   DMZ: Welche Rolle spielen moderne Technologien wie Motorboote, Jetskis und Kommunikationstechnologien bei der Verschärfung der Jagdpraktiken auf den Färöer-Inseln?   Es ist eine Tatsache, dass die Tradition selbst einem Wandel und einer Veränderung unterworfen ist (z. B. wurde noch 1927 das Treiben der Tiere in die Buchten mit Ruderbooten durchgeführt, während heute Motorboote verwendet werden). Früher mussten die Grindadráp-Teilnehmer ihre Alltagskleidung benutzen, um sich gegen die niedrigen Wassertemperaturen zu isolieren. Heute werden zur besseren Isolierung Neoprenanzüge verwendet. Im Jahr 2014 wurden Vorschriften für die zulässige Methode des Grindwalschlachtens eingeführt, die andere Methoden ausdrücklich und rechtlich ausschließen. Das Handbuch der Nordatlantischen Kommission für Meeressäugetiere zum Grindwalfang weist darauf hin, dass es möglich ist, Änderungen einzuführen, und dass es an den Menschen liegt, sich darüber zu einigen, wie weit sie gehen sollen. Das Fehlen einer wirtschaftlichen Rechtfertigung für die Notwendigkeit des Grindwal Schlachtens stellt diese Praxis in den Bereich traditioneller symbolischer Aktivitäten, die mittels Gesellschaftsvertrag neu definiert werden könnten. Einem solchen Änderungsprozess würde in Bezug auf den Grindadráp nichts im Wege stehen.   DMZ: Gibt es Beweise dafür, dass die Mehrheit der Färinger tatsächlich gegen die Treibjagden ist und das Fleisch der getöteten Tiere nicht konsumiert?   Gemäß der Gallup-Umfrage vom April 2022 sind 60 Prozent der Färinger bereit, den Verzicht auf die Jagd auf Wal- oder Delfingruppen zu erwägen, zu denen auch Mütter mit ihren Jungen gehören. Nur 7 Prozent der Befragten waren gegen diese Idee.   Laut der KVF-Umfrage beteiligen sich 61 Prozent der Färinger nie oder selten am Walfang, während die Gallup-Umfrage ergab, dass 71 Prozent der Färinger nie oder selten an der Jagd teilnehmen oder dies seit mehr als 10 Jahren nicht mehr getan haben.   Wo früher die ganzen Tiere verwertet wurden, wird heute nur noch das Muskelfleisch und Fett verwertet. Es entsteht sehr viel «Waste» («Abfall»), welcher oft im Meer entsorgt wird. Auch ist es für eine so kleine Inselbevölkerung von 52'889 Personen (2021) gar nicht möglich, das gesamte Fleisch von über 900 mehrere Tonnen schweren Tieren zu verzehren, zumal Dr. Pàl Weihe, oberster Mediziner aufgrund der Schadstoff- und Schwermetallbelastung des Grindwal Fleisches bereits 2008 empfohlen hat, den Konsum von Grindwal Fleisch auf eine Mahlzeit pro Monat zu beschränken. Stillenden Frauen und Mädchen, die einmal Kinder haben wollen, ist empfohlen ganz auf den Konsum von Grindwal Fleisch zu verzichten.   Rein rechnerisch liegt auf der Hand, dass sehr viel von dem erbeuteten Fleisch gar nicht konsumiert werden kann. Außerdem müssen sich die Färinger die Frage gefallen lassen, weshalb sie Tiere töten, von deren Konsum ihr eigenes Gesundheitswesen dringend abrät.   DMZ: Wie schätzen Sie die Auswirkungen der Treibjagden auf die Populationen von Grindwalen und Delfinen ein, insbesondere angesichts der niedrigen Vermehrungsrate dieser Tiere?   Grindwale pflanzen sich nur sehr langsam fort. Bei der Jagd werden teilweise hunderte Wale auf einmal getötet, meistens ganze Gruppen sowie trächtige Weibchen & Jungtiere. Von den ebenfalls bejagten Weißseitendelfinen ist die Populationsgröße nicht genau bekannt. Dabei handelt es sich um Populationsschätzungen für die Art insgesamt, anstatt die lokale Populationsdynamik. Solche Populationsschätzungen beruhen in der Regel auf Erhebungen in großen Meeresgebieten. Sie berücksichtigen nicht, dass diese Gebiete mehr als eine geografisch und/oder genetisch getrennte Populationseinheit umfassen können. Es lässt sich daher nicht sagen, welche Fangzahlen die Populationen nicht gefährden würden.   DMZ: Haben Sie Erkenntnisse darüber, wie sich die internationale Gemeinschaft zu diesen Treibjagden positioniert und welche Maßnahmen sie ergriffen hat, um sie zu stoppen?   Wo die EU-Staaten früher keine Wortmeldungen gegen die Treibjagden auf den Färöer-Inseln machten, wurden im Dezember 2021 die EU-Staaten (außer Dänemark), die Mitglieder in der IWC sind, aktiv. Ihr offizieller Brief an alle Mitglieder der Internationalen Walfangkommission lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und hält fest: „Wir verurteilen die grausame und nicht notwendige Tötung von mehr als 1400 Weißseitendelphinen ... Wir rufen die Regierung der Färöer auf, die antiquierte Praxis der Jagd auf Wale und Delphine unverzüglich einzustellen ... Wir treten dafür ein, dass die Neubeurteilung der Jagd auch auf die Grindwale ausgedehnt wird ... Wir begrüßen die Ankündigung der Regierung der Färöer, die Rechtsgrundlagen für die Jagd auf Weißseitendelphine zu überprüfen, und sind zuversichtlich, dass diese bald strenger reguliert oder vollständig verboten wird.“    Auch wurden in der Internationalen Walfangkommission zahlreiche Resolutionen bezüglich Grindwalfang, sowie Gesundheitsrisiko des Walfleischkonsums verabschiedet. Jedes Land, welches mit „Good Faith“ bei so einem Abkommen Mitglied ist, würde sich an diese Resolutionen halten.     Resolutionen zum Gesundheitsrisiko Walfleischkonsum: 1997: 49/33 Resolution on Environmental Change and Cetaceans 1998: IWC 50/28 Resolution on Environmental Changes and Cetaceans 1998: IWC 50/39 Resolution on IWC Concern about Human Health Effects from the Consumption of Cetaceans 1999: IWC 51/45 Rev 2 Resolution on Health Effects from the Consumption of Cetaceans  (enthält auch Forderung nach Zusammenarbeit von IWC mit WHO) 2000: IWC 52/28 Resolution on Environmental Change and Cetaceans 2012: IWC Resolution 2012-1 Resolution on the importance of continued scientific research with regard to the impact of the degradation of the marine environment on the health of cetaceans and related human health effects. Resolution Schutz von Kleinwalen zu denen auch die Grindwale und Delphine gehören: 1997: IWC 49/40 Resolution on Small Cetaceans 2001: IWC 53/47 Resolution on Small Cetaceans DMZ: Welche Schritte planen die Tier- und Meeresschutzorganisationen als Reaktion auf diesen Bericht, um die Aufklärung und den Schutz dieser Tiere zu fördern?   Dieser evidenzbasierte Bericht ist ein wichtiges Instrument: er richtet sich an die Inselbevölkerung, die Entscheidungsträger auf den Färöern und in ganz Europa, an Unternehmen und Medien über die Hintergründe und räumt mit Fehlinformationen auf.   Während OceanCare die klare Verurteilung der Jagden seitens EU im Dezember 2021 schätzt, ist es störend zu sehen, dass Dänemark weiterhin tatenlos bleibt. Wir erwarten, dass die EU bilateral Druck auf ihr nordisches Mitgliedland ausübt, damit dieses Verantwortung übernimmt. Es gibt unterschiedliche Wege, die Färöer-Inseln in die Pflicht zu nehmen. Es könnten zum Beispiel Handelsbeziehungen an klare Artenschutzauflagen geknüpft werden. Auch Fischhändler spielen eine wichtige Rolle, die Fische von den Färöer-Inseln beziehen und hier ebenfalls in der Verantwortung stehen. Außerdem machen wir uns in internationalen Gremien für ein Verbot der Jagd auf Kleinwale stark.   Kurzum: Wir werden weiterhin alle Hebel in Bewegung setzen und uns auf allen Ebenen und mit allen rechtlichen Mitteln für ein Ende des Grindadráps einsetzen.   DMZ: Gibt es Beispiele aus anderen Regionen der Welt, in denen ähnliche Treibjagden aufgehört haben, und wie können solche Erfahrungen auf die Färöer-Inseln angewandt werden?   Es ist leider so, dass es bei diesem großen Tier- und Artenschutzproblem keinen Quick Fix gibt und es ein langfristiges Engagement braucht. Es ist aber bereits einmal gelungen, eine ähnliche – ebenfalls als Tradition bezeichnete - Treibjagd zu beenden. Und zwar in Futo, Japan. Dort fand 2005 die letzte Delfinjagd statt. Dieser Ort ist jetzt eine beliebte Taucherdestination.   Auf den Färöer-Inseln würde es genug Alternativen geben. Die Natur ist wunderschön. Es gibt sogar bereits ein kleines Whale-Watching Unternehmen. Leider sieht der Inhaber aber keinen Konflikt, sich auch beim Grindadráp zu engagieren.   Zudem sind die Färöer eine der reichsten Nationen Europas und alles andere als angewiesen auf diese Proteinquelle.   DMZ: Welche Rolle spielen rechtliche Bestimmungen und internationale Übereinkommen bei der Regulierung oder Bekämpfung dieser Treibjagden?   Internationale Abkommen sind von großer Bedeutung im Umwelt- und Artenschutz. Nur ein multilateraler Ansatz kann die großen Probleme, denn die Umwelt – insbesondere auch die Ozeane – heutzutage ausgesetzt sind lösen.   DMZ: Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie in Bezug auf den Schutz von Grindwalen, Delfinen und anderen Meeressäugern auf den Färöer-Inseln?   S. oben. Wir setzen uns weiterhin für einen langfristigen und grenzüberschreitenden Schutz von Meeressäugern und anderen Meerestieren, sowie die Erhaltung und Wiederherstellung ihres natürlichen Lebensraums. Dieses Ziel werden wir in allen relevanten regionalen und internationalen Gremien verfolgen. Die sogenannte Grindadráp, die Jagd auf Grindwale und Delfine, wird international stark kritisiert. Die sogenannte Grindadráp, die Jagd auf Grindwale und Delfine, wird international stark kritisiert. Über AWI, EIA, HSI, OceanCare, OPSociety, ORCA, Pro Wildlife OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Seit Juli 2011 ist OceanCare vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Sonderberaterin für den Meeresschutz anerkannt. www.oceancare.org   Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen weltweit einsetzt. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhalten und Tiere zu retten. Dabei geht es uns um das Überleben der Arten in ihren Lebensräumen, aber auch um den Schutz der einzelnen Tiere. Wir setzen uns für bessere Gesetze und effektive Schutzmaßnahmen für Wildtiere ein. In verschiedenen Ländern unterstützen wir Hilfsprojekte für Tiere in Not, helfen Lebensräume zu erhalten und setzen uns für das Zusammenleben von Mensch und Wildtier ein. www.prowildlife.de    Das Animal Welfare Institute (awionline.org) ist eine 1951 gegründete gemeinnützige Organisation, die sich für die Verringerung des vom Menschen verursachten Tierleidens einsetzt. AWI arbeitet mit politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern, der Industrie und der Öffentlichkeit zusammen, um eine bessere Behandlung von Tieren überall zu erreichen - im Labor, auf dem Bauernhof, im Handel, zu Hause und in der freien Natur. Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram für Updates und andere wichtige Tierschutznachrichten.   Die EIA ermittelt und kämpft gegen Umweltverbrechen und -missbrauch. Ihre verdeckten Ermittlungen decken grenzüberschreitende Wildtierverbrechen auf, wobei der Schwerpunkt auf Elefanten, Schuppentieren und Tigern sowie auf Waldverbrechen wie illegalem Holzeinschlag und Abholzung für Nutzpflanzen wie Palmöl liegt. Sie setzt sich für den Schutz der weltweiten Meeresökosysteme ein, indem sie die Bedrohung durch Plastikverschmutzung, Beifang und kommerzielle Ausbeutung von Walen, Delfinen und Schweinswalen bekämpft. Schließlich setzt sie sich für die Abwendung der Klimakatastrophe ein, indem sie regionale und internationale Abkommen stärkt und durchsetzt, die kurzlebige Superschadstoffe wie ozonabbauende Stoffe, Fluorkohlenwasserstoffe und Methan bekämpfen, und indem sie sich für unternehmerische und politische Maßnahmen einsetzt, die den Übergang zu einem nachhaltigen Kühlsektor und weg von fossilen Brennstoffen fördern. Sie nutzt ihre Erkenntnisse in aussagekräftigen Berichten, um sich für neue Gesetze, eine bessere Verwaltung und eine wirksamere Durchsetzung einzusetzen. Ihre Erfahrungen vor Ort werden genutzt, um den Vollzugsbehörden Orientierungshilfen zu geben, und sie geht Partnerschaften mit lokalen Gruppen und Aktivisten ein und unterstützt deren Arbeit durch praktische Schulungen.   Humane Society International setzt sich in mehr als 50 Ländern für das Wohlergehen von Tieren ein und arbeitet rund um den Globus für die Förderung der Bindung zwischen Mensch und Tier, die Rettung und den Schutz von Hunden und Katzen, die Verbesserung des Wohlergehens von Nutztieren, den Schutz von Wildtieren, die Förderung von tierversuchsfreien Versuchen und Forschungen, die Reaktion auf Naturkatastrophen und die Bekämpfung von Tierquälerei in all ihren Formen. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit unter hsi.org. Folgen Sie HSI auf Twitter, Facebook und Instagram.   Die Oceanic Preservation Society (opsociety.org) nutzt visuelles Storytelling, um Verbrechen gegen die Natur aufzudecken und Lösungen anzuregen. Das Team arbeitet mit Aktivisten auf der ganzen Welt zusammen, um auf einige der wichtigsten Probleme unseres Planeten aufmerksam zu machen. ORCA (orca.org.uk) wurde 2001 gegründet und ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich ausschließlich der langfristigen Erforschung und dem Schutz von Walen, Delfinen und Schweinswalen und ihren Lebensräumen in den Weltmeeren widmet.
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CH: Schweiz nimmt an Internationaler Konferenz zur Nuklearen Sicherung teil (Fri, 17 May 2024)
DMZ – ENERGIE / MM ¦ AA ¦               Bern – Vom 20. bis 24. Mai 2024 findet in Wien die von der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) organisierte Internationale Konferenz zur Nuklearen Sicherung (ICONS 2024) statt. Die Schweiz wird durch eine hochrangige Delegation unter der Leitung von Benoît Revaz, Direktor des Bundesamts für Energie, vertreten. Für die Dauer der Konferenz hat der Bundesrat ihm den Titel eines Staatssekretärs verliehen.   Die Schweizer Delegation umfasst Vertreter des Bundesamts für Energie (BFE), des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI), des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie des Bundesamts für Gesundheit (BAG).   Die ICONS 2024, die nach 2013, 2016 und 2020 zum vierten Mal stattfindet, zielt darauf ab, eine zukunftsgerichtete Ministererklärung zur Stärkung der effektiven und umfassenden Sicherung von Kernmaterialien, weiterem radioaktiven Material sowie von Kernanlagen zu verabschieden.   Die Konferenz bietet eine Plattform für intensive Diskussionen über die rechtlichen, technischen und regulatorischen Aspekte der globalen nuklearen Sicherung. Dabei kommen Vertreter von Regierungen, Behörden, internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft sowie Experten aus Forschung und Industrie zusammen.   Benoît Revaz betonte die Bedeutung der Teilnahme: „Die nukleare Sicherheit ist eine globale Herausforderung, die nur durch internationale Zusammenarbeit effektiv angegangen werden kann. Die Schweiz engagiert sich aktiv für die Weiterentwicklung der nuklearen Sicherungsstandards und den Austausch bewährter Verfahren.“         Herausgeber Bundesamt für Energie http://www.bfe.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Neuer «Health Innovation Hub» am Switzerland Innovation Park Ost eröffnet (Fri, 17 May 2024)
Mit dem Cardiogurt lassen sich dank gestickter Elektroden physiologisch wichtige Parameter bequem über längere Zeit messen. Bild: Robert Stürmer /Empa Mit dem Cardiogurt lassen sich dank gestickter Elektroden physiologisch wichtige Parameter bequem über längere Zeit messen. Bild: Robert Stürmer /Empa DMZ – INNOVATION / MM ¦ AA ¦            Mit dem Cardiogurt lassen sich dank gestickter Elektroden physiologisch wichtige Parameter bequem über längere Zeit messen. Bild: Robert Stürmer /Empa   Dübendorf, St. Gallen und Thun - Mit der feierlichen Eröffnung des «Health Innovation Hubs» am Switzerland Innovation Park Ost wurde ein wichtiger Meilenstein für die zukünftige Gesundheitsinnovationen gelegt. Der Hub soll als Plattform zur Initiierung, Förderung und Beschleunigung von Innovationsprojekten im Gesundheitsbereich dienen, indem er Expertinnen und Experten aus Forschung und Industrie vernetzt.   Über 130 Gäste nahmen an der Eröffnung teil. Der St. Galler Regierungsrat Beat Tinner betonte in seiner Begrüßungsrede: „Der Health Innovation Hub wird maßgeblich zur Förderung innovativer Lösungen im Gesundheitswesen beitragen und die Schweiz als führenden Standort für medizinische Innovationen weiter stärken.“ Die St. Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa eröffnete den Hub feierlich und lobte: „Ich bin stolz, dass wir hier in St. Gallen einen Ort geschaffen haben, der die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Gesundheitsversorgung fördert. So können im Interesse der Menschen die heutigen komplexen Herausforderungen im Gesundheitsbereich gemeinsam gemeistert werden.“   Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) unterstützt als Partner die Aktivitäten des Hubs. Empa-Forscher Simon Annaheim vom «Biomimetic Membranes and Textiles»-Labor erklärte: „Der Health Innovation Hub bietet Vertretern aus Wissenschaft, Technologie und Gesundheit eine Plattform, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie über Erfahrungen und Bedürfnisse zur Anwendung neuer Technologien auszutauschen.“   Zukünftige Perspektiven und innovative Einsichten Die beiden Referenten, Sportmediziner Patrik Noack und Arzt sowie Unternehmer Tobias Gantner, lieferten inspirierende Einblicke in die Welt der Gesundheitsinnovationen. Gantner betonte: „Daten können heilen,“ und unterstrich damit die zentrale Rolle, die digitale Technologien und Datenanalysen im Kampf gegen Krankheiten spielen. Nach den Vorträgen konnten die Gäste innovative Produkte rund um das Thema Sensorik und Gesundheit erkunden. Die vorgestellten Exponate und Gespräche mit Fachexperten regten dazu an, sich mit zukünftigen Entwicklungen und Innovationen zu beschäftigen.   Ein Highlight war der an der Empa entwickelte Cardio-Gurt. Dank plasmabeschichteter, gestickter Elektroden ermöglicht der anschmiegsame Textilgurt präzise und komfortable Langzeit-EKG-Messungen. Die Empa-Forschenden haben ihn zusätzlich mit Sensoren für weitere Gesundheitsparameter ausgestattet, die besonders flexibel sind und sich für die Verarbeitung in Textilien eignen.   Regelmäßige Veranstaltungen und Workshops Im Health Innovation Hub finden regelmäßig Veranstaltungen und Workshops statt, um Bedürfnisse zu identifizieren und innovative Lösungen zu erarbeiten. René Rossi, Leiter des Empa-Forschungsschwerpunkts Gesundheit und des Departements «Materials meet Life», ergänzte: „Aktuell stellen wir einen Forschungsrat zusammen, der den Impact dieser Aktivitäten sicherstellen soll.“   Als Teil des Switzerland Innovation Netzwerks, das sechs Innovationsparks in der Schweiz umfasst, unterstützt der Switzerland Innovation Park Ost die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Unternehmen. Dieses Netzwerk ermöglicht es, Wissen und Forschungsergebnisse für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zu nutzen.       Herausgeber Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt http://www.empa.ch  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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