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Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission zur Credit Suisse (Sa, 21 Dez 2024)
DMZ – WIRTSCHAFT ¦ MM ¦ AA ¦    Bern – Der Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur «Geschäftsführung der Behörden – CS-Notfusion» wirft ein Licht auf die Ereignisse und Entscheidungen rund um die Notübernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS. Der Bundesrat hat diesen Bericht zur Kenntnis genommen und sich in einer Stellungnahme an die Bundesversammlung mit den Empfehlungen, Motionen und Postulaten der PUK auseinandergesetzt.   Die Einschätzungen der PUK: Eine angemessene Lösung Die PUK hebt in ihrem Bericht hervor, dass die gewählte Lösung – die Übernahme der CS durch die UBS – als angemessen betrachtet wird. Laut der Kommission konnte dadurch eine drohende Finanz- und Wirtschaftskrise abgewendet sowie die Stabilität der Märkte gewahrt werden. Diese Einschätzung deckt sich mit der Position des Bundesrates, der die Fusion gegenüber anderen geprüften Alternativen bevorzugte.   Die PUK lobt zudem die Vorbereitungsarbeiten der Behörden, die es ermöglichten, rasch auf die Krise zu reagieren. Dieser Aspekt wird vom Bundesrat als Bestätigung für die Zweckmäßigkeit der eingeleiteten Maßnahmen gewürdigt.   Too-Big-To-Fail-Regulierung auf dem Prüfstand Ein zentraler Punkt des Berichts ist die Kritik an Schwachstellen in der bestehenden Too-Big-To-Fail-Regulierung. Der Bundesrat hatte bereits in seinem Bericht vom 10. April 2024 zur Bankenstabilität ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, das auf die Weiterentwicklung dieser Regulierung abzielt. Die Erkenntnisse der PUK werden in die laufenden Arbeiten einfließen, um die Resilienz des Finanzsystems weiter zu stärken.   Kriseninstrumente im Fokus Neben der Bewertung der Regulierung macht die PUK auch Vorschläge zur Verbesserung der Kriseninstrumente. Der Bundesrat hat angekündigt, diese Maßnahmen eingehend zu prüfen und, wenn nötig, Anpassungen vorzunehmen. Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der Behörden in ähnlichen Situationen zukünftig weiter zu optimieren.   Würdigung der Arbeit der PUK Der Bundesrat dankt der PUK für ihre detaillierte Aufarbeitung der Ereignisse rund um die Credit Suisse. Diese Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die staatlichen Institutionen und ihre Krisenbewältigung.   Einordnung Der Bericht der PUK und die Stellungnahme des Bundesrates beleuchten die Komplexität der Entscheidungen in einer der gravierendsten Krisen der Schweizer Finanzgeschichte. Während die PUK die getroffenen Maßnahmen grundsätzlich positiv bewertet, bleibt die Frage nach der langfristigen Wirksamkeit der vorgeschlagenen Anpassungen an die Too-Big-To-Fail-Regulierung offen. Kritiker könnten argumentieren, dass die Konzentration auf die UBS als dominierende Bank neue systemische Risiken birgt.   Die Bereitschaft des Bundesrates, Vorschläge der PUK zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen, zeigt politische Flexibilität. Doch die Umsetzung der Empfehlungen wird entscheidend dafür sein, wie nachhaltig das Vertrauen in das Schweizer Finanzsystem wiederhergestellt werden kann.   Das Thema bleibt von großer Bedeutung, da die Notübernahme der Credit Suisse Fragen zur Verantwortung und Transparenz aufwirft. In einer Zeit, in der Vertrauen in staatliche und finanzielle Institutionen essenziell ist, wird die kritische Überwachung der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen weiterhin notwendig sein.       Herausgeber Der Bundesrat https://www.admin.ch/gov/de/start.html  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Radiergummi (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ – SATIRE ¦ Ruedi Stricker ¦     Guten Tag, finden Sie sich zurecht oder kann ich .... Ja, ich brauche einen Radiergummi.   Radiergummi? Ja, die haben wir gleich hier. Was für einen brauchen Sie denn?   Ich weiß nicht recht. Vielleicht so einen hier. Gibt es den auch in einer anderen Farbe?   Selbstverständlich. Neben blau haben wir ihn auch in grün und weiß am Lager. Sehen Sie ...   Und rot?   Leider nein, es sei denn, Sie möchten jenen runden dort drüben, der ist orange-rot.   Nein, keinen runden. Runde fallen ständig herunter. Dann halt doch diesen grünen. Gibt’s den auch ein wenig grösser? Der ist ja schön mickrig.   Das nicht, aber wenn Sie einen ganz großen Gummi brauchen, hätten wir noch dieses Modell hier. Aber der ist nicht grün.   Also doch den anderen grünen? Darf’s sonst noch was sein?   Halt, nicht so schnell. Geben Sie mal her. Ich kaufe nicht die Katze im Sack. Ganz schön weich, das Material. Hält wohl nicht lang. Was kostet der überhaupt?   Einen Franken achtzig.   Wie viel? Fast zwei Franken für einen Gummi? Haben Sie keinen billigeren?   Wenn Sie eine Fünferpackung nehmen, sparen Sie zwei Franken.   Sieben Franken für Radiergummi? Da kann ich ja gleich die Papeterie kaufen.   Das billigste Modell ist das weiße, das ich Ihnen am Anfang gezeigt habe. Der kostet nur einen Franken fünfzig.   Weiß verschmutzt aber sehr schnell. Dann nehme ich halt den blauen.   Selbstverständlich, gern. Was darf es sonst noch sein?   Danke, ich habe alles. Und als Lehrer bekomme ich ja zehn Prozent Rabatt.   Selbstverständlich, darf ich bitte Ihren Lehrerausweis sehen?   Den habe ich nicht da. Aber wenigstens die Kreditkarte habe ich nicht zu Hause vergessen.   Oh, es tut mir leid, aber wir können erst ab fünf Franken Kreditkarten annehmen. Ich ziehe Ihnen dafür den Lehrerrabatt von zwanzig Rappen ab.   Dann muss ich also wie vor hundert Jahren bar zahlen?   Es tut mir leid. Ich hoffe, dass Sie Verständnis dafür ...   Ja, ich verstehe. Früher war alles einfacher, aber die Menschen werden immer komplizierter.
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Meinung oder Behauptung? Die feine Linie zwischen freier Meinungsäußerung und provokanter Behauptung (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ – BILDUNG ¦ Tony Lax ¦                     KOMMENTAR   Meiner Meinung nach, ich will es aber nicht behaupten, sind Meinungen oft vielmehr Behauptungen.   Kann es daher sein, dass unter dem Begriff "Meinungsfreiheit" da und dort eher eine "Behauptungsfreiheit" verstanden wird? Meiner Ansicht nach gibt es eine solche "Behauptungsfreiheit" und die soll auch hochgehalten und verteidigt werden.   Doch wer etwas behauptet, hat damit eine andere Intention als jemand, der seine Meinung sagt, und eine Behauptung zielt auf eine andere Reaktion als eine Meinungsäußerung.   Daher sollte jemand, der etwas behauptet, aber so tut, als sage er (nur) seine Meinung, nicht überrascht sein, wenn die Reaktionen auf seine Äußerung eben solche sind, die man mit einer Behauptung provoziert.   Wenn ich der Meinung bin, dass etwas richtig oder falsch sei, trete ich anders auf, als wenn ich Selbiges behaupte. Mit der Meinungsäußerung meint man sich. Die Behauptung hingegen spricht ein nahes oder fernes Gegenüber an und unterstellt diesem, direkt oder unterschwellig, falsch zu liegen. Eine Behauptung erhebt einen Anspruch und provoziert den Widerspruch.   Nicht immer ist die Unterscheidung zwischen Meinung bzw. Meinungsäußerung und Behauptung einfach. Aber schon allein die Anerkennung, dass es einen Unterschied gibt, kann Diskussionen (wieder) zu dem machen, was sie dem Begriff nach zu sein verdienen. So meine ich jedenfalls.   Man kann es auch anders meinen.   Doch: Ohne klare Begriffe kein klares Denken. Das wage ich zu behaupten.
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Die Rückkehr des Rechtsnationalismus (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK / Viktor Nowak ¦     KOMMENTAR   Der Ausgang der Wahlen zum Europaparlament lässt mir keine Ruhe. In den noch herrschenden Regierungen in den Nachbarländern, wie Deutschland und Frankreich, ist die Demokratie stark in Gefahr.   In Frankreich konnte das Schlimmste einstweilen abgewendet werden. Die Bevölkerung protestierte, nicht nur in den vorgenannten Ländern, vor allem gegen eine Politik, die ihre Sorgen, Nöte und Ängste nicht ernst nimmt. Ein wesentlicher Faktor ist die Migration. Für den Rechtsruck sind die Rechtsnationalisten maßgeblich verantwortlich. Die Herrschenden und weite Teile der Bevölkerung unterschätzen, dass seit dem Ende des 2. Weltkriegs, Menschen mit der Gesinnung der Neo-Nazis sympathisieren.   Den Rechtsnationalisten ist es, vor allem mittels sozialer Medien, erschreckend erfolgreich gelungen, mit einer von rechtsextremen Inhalten dominierten Kampagne, für ihre menschenverachtende Ideologie zu gewinnen. Sie mobilisieren auch Personen, die schon immer sexistisch, rassistisch, antisemitisch und islamophob sind. Ein Bericht in der Ausgabe der Sonntagszeitung vom 21.7.2024 deckt auf, dass die Anzahl Jugendlicher, die diese Ablehnung teilen, dramatisch wächst. Die sozialen Medien spielen eine grosse Rolle. Die Rechtsnationalisten versprechen den Frustrierten ein Land, in dem wieder „Recht und Ordnung“ herrschen, in dem man wieder stolz auf seine Zugehörigkeit zum Staat sein kann. Dazu sollen ein Stopp der Migration mit allen Mitteln (?!), Re-Migration, Ausschaffung von Asylanten und Flüchtlingen, von nicht zu ihrer Vorstellung von Heimat passenden Ausländerinnen und Ausländern, People Of Color, Muslimen, Juden, mit Verboten jeglicher Opposition, mit einem Verbot der Homosexualität, der Ideale der Wokeness, des Gendern, eine Rückbesinnung auf eine konservative Rolle der Frauen, beitragen.   Die Rechtsnationalisten punkten mit dem Versprechen nach einem Rückkehr in eine gute alte Zeit, als die genannten Probleme kein Thema waren. Ein Blick auf die Sites der Rechtsextremen, die auch auf dem Darknet zu finden sind, belegen diese abscheulichen, demokratiefeindlichen Absichten. Die demokratische Politik und Bevölkerung sieht mehr oder weniger tatenlos zu, wie die Rechtsnationalisten ungebremst auf dem Weg zur Errichtung einer faschistischen Regierung sind, die Vernichtung der Demokratie anstreben.   Oder gibt es mehr Menschen, als ich mir vorstellen kann, die wieder einen Anführer wollen, der ihnen sagt, wo es lang geht, der mit allem aufräumt, was nicht in ihr Bild von Heimat passt? Die herrschenden Regierungen müssen pro aktiv auf die Enttäuschten zugehen, ihnen erklären, wie sie die Probleme lösen wollen, die Lügen der Rechtsnationalisten entlarven. Sie müssen auch darauf hinweisen, was sie bei der Problemlösung behindert, wie politische und wirtschaftliche Interessen. Ich fordere eine professionell aufgemachte, von Medienprofis gesteuerte Aufklärungskampagne, vor allem mittels Social Media.   Sie muss insbesondere die Jugendlichen erreichen, ihre Medienkompetenz stärken. Eltern und Schulen stehen in der Pflicht. Die Finanzierung sollen die demokratischen Parteien, Menschenrechtsorganisationen und die Demokraten und Demokratinnen in der Bevölkerung mittels Spenden übernehmen. Demonstrationen, Infoveranstaltung sind ebenso wichtig. Es eilt!!!
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Rassismus, Nazi-Propaganda, Verschwörungstheorien und Desinformation auf sozialen Plattformen (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ – DIGITAL ¦ Anton Aeberhard ¦       KOMMENTAR    Soziale Plattformen haben unsere Art zu kommunizieren und Informationen zu konsumieren revolutioniert. Mit Milliarden von Nutzern weltweit ermöglichen sie eine schnelle Verbreitung von Nachrichten und Meinungen. Doch leider nutzen auch problematische Inhalte wie Rassismus, Nazi-Propaganda, Verschwörungstheorien und Desinformation diese Kanäle, um ein breites Publikum zu erreichen. Und es wird täglich mehr. Trotz klarer Nutzungsbedingungen, die solche Inhalte verbieten, gelingt es den Plattformen nicht, diese vollständig zu eliminieren. Warum ist das so?   Massenhafte Inhalte und automatisierte Systeme Eine der größten Herausforderungen ist die schiere Menge an Inhalten, die täglich auf Plattformen wie Facebook, Twitter (X), YouTube usw. hochgeladen werden. Täglich werden Millionen von Beiträgen, Bildern und Videos geteilt. Manuelle Überprüfung ist da schlichtweg unmöglich, weshalb Plattformen auf automatisierte Systeme und Algorithmen setzen, um problematische Inhalte zu erkennen und zu entfernen.   Diese Systeme sind jedoch nicht perfekt. Algorithmen basieren auf Mustern und vorgegebenen Regeln, die nicht immer die subtilen und kontextabhängigen Natur problematischer Inhalte erfassen können. Inhalte können geschickt formuliert oder verschleiert sein, sodass sie die automatischen Filter umgehen. Zudem können diese Systeme fälschlicherweise harmlose Inhalte entfernen, was zu Frustration bei den Nutzern führt.   Grauzonen und Kontext Rassismus, Nazi-Propaganda und Desinformation sind oft subtil und kontextabhängig. Was in einem kulturellen oder historischen Kontext eindeutig als problematisch angesehen wird, kann in einem anderen Kontext weniger offensichtlich sein. Zum Beispiel können Memes oder satirische Beiträge schwer zu interpretieren sein. Dies erschwert die Moderation und führt zu Inkonsistenzen in der Durchsetzung der Regeln. Je mehr falsche Informationen verbreitet werden, desto größer wird die Toleranz gegenüber ihnen, was die Situation noch gefährlicher macht. Dies führt zu einer Normalisierung von Fehlinformationen und kann die Fähigkeit der Menschen beeinträchtigen, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden. Infolgedessen werden falsche Informationen häufiger akzeptiert und weiterverbreitet, was potenziell gefährliche Konsequenzen haben kann, wie die Untergrabung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Förderung von Vorurteilen und die Destabilisierung von gesellschaftlichen Normen und demokratischen Prozessen. Leider spielen Medien und Politik eine große Rolle, indem sie teilweise ungeprüfte Informationen aufnehmen und weiterverbreiten.   Rechtslage und Meinungsfreiheit Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Moderation von Inhalten variieren weltweit erheblich. In den USA schützt der Erste Verfassungszusatz die Meinungsfreiheit stark, während in Deutschland das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) Plattformen verpflichtet, Hassrede und andere illegale Inhalte schnell zu entfernen. Diese Unterschiede machen es für globale Plattformen schwierig, einheitliche Moderationsstandards durchzusetzen.   Anonymität und neue Konten Die Anonymität im Internet und die einfache Erstellung neuer Konten erschweren die dauerhafte Entfernung problematischer Nutzer. Selbst wenn ein Konto gesperrt wird, kann der Nutzer schnell ein neues erstellen und weiterhin problematische Inhalte posten. Dies führt zu einem endlosen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Plattformen und den Verursachern. Ein Problem, das durch striktere Registrierungsprozesse auf solchen Plattformen erheblich eingeschränkt werden könnte.   Ökonomische Interessen Kontroversielle Inhalte generieren leider oft sehr hohe Interaktionsraten, was für Plattformen (Social Media, Medien...)  wirtschaftlich vorteilhaft ist. Hohe Nutzeraktivität führt zu mehr Werbung und damit zu höheren Einnahmen. Diese wirtschaftlichen Anreize können dazu führen, dass Plattformen nicht immer rigoros gegen problematische Inhalte vorgehen, um ihre Nutzerbasis nicht zu verkleinern oder die Interaktionsraten zu senken.    Seriöse Medien und Plattformen, die sich auf die Verbreitung von Fakten und geprüften Informationen konzentrieren, haben oft größere finanzielle Herausforderungen, weil solche Inhalte tendenziell weniger Interaktionen erzeugen als sensationelle oder kontroverse Inhalte. Diese Dynamiken sind gut dokumentiert und werden oft in Diskussionen über die Verantwortung und Regulierung von sozialen Medienplattformen und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung thematisiert.   Menschliche Moderatoren Trotz der Automatisierung erfordert die Moderation von Inhalten eine menschliche Überprüfung. Diese Moderatoren sind jedoch oft überlastet und schlecht bezahlt. Die Arbeit der Moderatoren ist psychisch belastend, da sie regelmäßig mit extrem verstörenden Inhalten konfrontiert sind. Dies führt zu Fehlern und inkonsistenten Entscheidungen, was die Effektivität der Moderation weiter verringert. Es besteht zudem der Verdacht, dass solche Stellen teilweise gar nicht mehr existieren oder nicht ausreichend besetzt werden. Dies wird besonders deutlich, wenn man in den Kommentarspalten staatlicher Medien zahlreiche justiziable Kommentare stehen sieht.    Organisierte Kampagnen Gruppen, die Desinformation, Rassismus oder Verschwörungstheorien verbreiten, sind oft gut organisiert und nutzen immer raffiniertere Methoden, um Moderationssysteme zu umgehen. Sie verwenden Codierungen, Symbole oder wechseln Plattformen, um ihre Inhalte weiterhin zu verbreiten.   Um gegen Gruppen vorzugehen, die Desinformation, Rassismus oder Verschwörungstheorien verbreiten und Moderationssysteme umgehen, gibt es verschiedene Ansätze. Technologische Fortschritte, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernalgorithmen, können dabei helfen, kodierte Nachrichten und Symbole besser zu erkennen. Gleichzeitig ist eine verbesserte menschliche Moderation von großer Bedeutung. Hierbei sollten Plattformen in die Ausbildung und das Wohlbefinden ihrer Moderatoren investieren.   Auch Transparenz in den Moderationspraktiken ist essenziell. Soziale Medien sollten eng mit staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, um effektiver gegen problematische Inhalte vorzugehen. Bildungsinitiativen können dazu beitragen, Nutzer im Erkennen und Melden von Desinformation zu schulen.   Strengere Regulierungen sind ebenfalls notwendig, um die Verbreitung schädlicher Inhalte zu verhindern und Plattformen zur Rechenschaft zu ziehen. Schließlich ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen sozialen Medienunternehmen entscheidend. Durch den Austausch von Informationen über bekannte Täter und deren Methoden kann die Effektivität der Bekämpfung problematischer Inhalte deutlich erhöht werden.   Reaktive Maßnahmen Plattformen handeln oft erst, wenn ein Problem öffentlich oder politisch relevant wird. Präventive Maßnahmen sind schwieriger umzusetzen und erfordern langfristige Investitionen in Technologie und Personal. Dies führt zu einer reaktiven statt einer proaktiven Moderationsstrategie, die immer einen Schritt hinter den Verursachern zurückbleibt. Hier wird die Verantwortung schlicht nicht wahrgenommen.   Technologische Herausforderungen Neue Technologien wie Deepfakes und immer raffiniertere Methoden zur Verbreitung von Desinformation erschweren die Erkennung und Bekämpfung solcher Inhalte erheblich. Deepfakes können realistisch aussehende, aber falsche Videos erstellen, die selbst für fortschrittliche Moderationstechnologien schwer zu identifizieren sind.   Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen technische Lösungen wie KI und maschinelle Lernalgorithmen ständig weiterentwickelt werden, um besser auf solche Bedrohungen reagieren zu können. Zusätzlich ist es wichtig, dass Plattformen in die Ausbildung und das Wohlbefinden von Moderatoren investieren, um die menschliche Überprüfung zu stärken.   Durch enge Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen können soziale Medien ihre Moderationspraktiken verbessern und transparenter gestalten. Bildungsinitiativen sollten darauf abzielen, Nutzer im Erkennen und Melden von Desinformation zu schulen, während strengere Regulierungen die Verbreitung schädlicher Inhalte erschweren und Plattformen zur Rechenschaft ziehen.   Schließlich ist die Kooperation zwischen verschiedenen (sozialen) Medienunternehmen entscheidend, um Informationen über bekannte Täter und deren Methoden auszutauschen und die Effektivität im Kampf gegen problematische Inhalte zu erhöhen.   Fazit (Soziale) Plattformen haben die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren und Informationen aufnehmen, grundlegend verändert. Doch mit ihrem Einfluss kommen auch problematische Inhalte wie Rassismus, Nazi-Propaganda, Verschwörungstheorien und Desinformationen, die trotz Richtlinien nicht vollständig beseitigt werden können.    Medien und Politik tragen eine Mitverantwortung, indem sie oft ungeprüfte Informationen verbreiten und so zur Normalisierung von Fehlinformationen beitragen. Rechtslage, wirtschaftliche Anreize und technische Schwierigkeiten verschärfen die Situation zusätzlich. Die Anonymität im Internet und die schnelle Erstellung neuer Konten erschweren zudem die Entfernung problematischer Nutzer.   Um wirksame Maßnahmen zu ergreifen, ist der Einsatz modernster Technologien wie KI und maschinellem Lernen ebenso erforderlich wie eine verbesserte menschliche Moderation und strengere Regulierungen. Medien und Politik müssen eine größere Verantwortung übernehmen und sich aktiv an der Bekämpfung von Fehlinformationen beteiligen. Transparenz, Zusammenarbeit und Bildungsinitiativen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nur durch einen koordinierten Ansatz können wir die Verbreitung schädlicher Inhalte erfolgreich bekämpfen. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
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Ehrenamt stärkt die eigene geistige Leistungsfähigkeit (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ – MEDIZIN ¦ Markus Golla ¦            Ehrenamtlicher Einsatz in der Freizeit tut gut: Er stärkt zum Beispiel den Zusammenhalt in einem Verein, hilft der Umwelt und unterstützt ältere Menschen. Was bisher kaum wissenschaftlich untersucht war, ist der gesundheitliche Nutzen für die ehrenamtlich Tätigen selbst. Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) hat nun herausgefunden: Die Freiwilligenarbeit kann sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit der Ehrenamtlichen auswirken.   Schätzungen zufolge sind mehr als eine Milliarde Menschen weltweit ehrenamtlich tätig. Wissenschaftler/-innen haben bereits festgestellt, dass Freiwilligenarbeit unterschiedliche Ebenen der kognitiven, sozialen und körperlichen Aktivierung beeinflusst. So muss etwa ein ehrenamtlich tätiger Schiedsrichter oder eine ehrenamtlich tätige Schiedsrichterin mit den Fußballer/-innen sprechen, sich die Fußballregeln merken, dem Spielverlauf folgen und „mitdenken“ – und schließlich auch körperlich fit sein, um auf dem Platz aktiv mitlaufen zu können.   Risikofaktoren reduzieren Am Beispiel der Demenzerkrankung zeigt das Forschendenteam um Anne Keefer auf, inwiefern sich das Ehrenamt die eigene Gesundheit des ehrenamtlich Tätigen auswirken kann. Denn zur Entwicklung einer Demenz tragen vielfältige Risikofaktoren bei. Dazu gehören auch solche, die veränderbar sind wie zum Beispiel eine niedrige Bildung, Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen und Diabetes. „Freiwilligenarbeit ist ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion der drei wichtigen Risikofaktoren soziale Isolation, körperliche Inaktivität und Depressionen“, sagt Anne Keefer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Digitales Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern). „Denn ehrenamtliches Engagement fördert nicht nur die sozialen Kontakte, sondern hält die Ehrenamtlichen oftmals in Bewegung und kann sich positiv auf deren Stimmung auswirken.“   Systematische Übersichtsarbeit In ihrer systematischen Übersichtsarbeit haben die Forschenden insgesamt 14 Studien analysiert, die zwischen 2017 und 2021 in den USA, Korea, Taiwan, Brasilien, England, England/Schottland, Neuseeland, China und Japan veröffentlicht wurden. Ziel der Übersichtsarbeit war, die Zusammenhänge zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und der Hirnleistung (der sogenannten kognitiven Gesundheit) von Freiwilligen zu untersuchen und Einflussgrößen wie Geschlecht, Bildung und Häufigkeit des ehrenamtlichen Einsatzes zu identifizieren.   „Neun dieser Studien berichteten einen positiven Zusammenhang zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und Funktionen unseres Gehirns wie etwa Denken, Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsfähigkeit und Sprachvermögen“, erläutert Anne Keefer. Bezüglich der Häufigkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit zeigen die Studien jedoch widersprüchliche Ergebnisse. „Es bleibt unklar, ob das Prinzip „je mehr, desto besser“ einen wichtigen Einfluss auf die Kognition von Freiwilligen hat“, betont Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas, Co-Autor, Neurologe und Projektleiter von digiDEM Bayern. Häufigeres freiwilliges Engagement scheint sich positiver auf die kognitive Gesundheit auszuwirken. Andere Studienergebnisse aber deuten darauf hin, dass es wichtig sei, sich grundsätzlich ehrenamtlich zu engagieren, unabhängig davon, wie oft man sich für andere einsetzt.   Wem ehrenamtliche Tätigkeit am meisten nützt Die Forschungsarbeit förderte zudem die Erkenntnis zutage, dass insbesondere Frauen von der Freiwilligentätigkeit in Bezug auf die kognitive Gesundheit profitieren. Dies ist hinsichtlich einer Demenzerkrankung insofern bedeutsam, als dass Frauen häufiger von Demenz betroffen sind als Männer. Daher können Frauen in gesundheitlich größerem Umfang von ehrenamtlicher Tätigkeit profitieren. Auch für eine weitere Personengruppe könnte die Ausübung eines Ehrenamtes von größerem Nutzen sein. So haben zwei der 14 untersuchten Studien gezeigt, dass Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau mehr profitieren als Personen mit einem höheren Bildungsniveau. Da Menschen mit niedrigem Bildungsniveau ein erhöhtes Risiko für Demenz haben, könnte Freiwilligenarbeit das Risiko der Entwicklung kognitiver Defizite und Demenz verhindern oder hinauszögern.   Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden an den analysierten Studien lag zwischen 61 und 74 Jahren. Daher sind die Ergebnisse über positive Zusammenhänge zwischen Freiwilligenarbeit und Kognition auf diese Altersgruppe beschränkt. Die Hauptautorin Anne Keefer schränkt ein: „Unsere Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Freiwilligenarbeit die kognitiven Fähigkeiten der Freiwilligen verbessern kann. Doch zusammengenommen sind die Studienergebnisse nicht einheitlich genug, um eine klare Aussage zu treffen.“   Bereicherung für die Gesellschaft Dennoch gelangen die Studienautor*innen zu einer grundsätzlichen Erkenntnis, die für die Gesellschaft eine Bereicherung darstellt: „Die Freiwilligentätigkeit sollte stärker gefördert werden, da sie nicht nur für die Gesellschaft von Nutzen ist, sondern auch kognitive Fähigkeiten des Einzelnen verbessern kann.“ Menschen, die zum Beispiel bereits an Demenz erkrankt sind, würden in ihrem Alltag unterstützt, so dass sie länger zu Hause bleiben können.   Andererseits können ehrenamtlich Tätige durch ihr Engagement für Menschen mit Demenz die eigenen kognitiven Fähigkeiten verbessern und somit den Abbau ihrer eigenen geistigen Leistungsfähigkeit verzögern. Einen positiven Effekt können auch die pflegenden An- und Zugehörigen erfahren, da diese entlastet werden. „Wir sprechen also von einer klassischen Win-Win-Situation“, fasst Co-Autor Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas zusammen.       Über die Studie Die Studie „Does Voluntary Work Contribute to Cognitive Performance? – An International Systematic Review“ ist im Journal of Multidisciplinary Healthcare erschienen: https://doi.org/10.2147/jmdh.s404880  Ausflugstipps In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der DMZ ihre ganz persönlichen Auflugsstipps.  Unterstützung Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie. Rezepte Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren. Persönlich - Interviews "Persönlich - die anderen Fragen" so heisst die Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.

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Gegen Bürokratie und Überregulierung braucht man keinen Milei, sondern kompetente Digitalisierung (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦      KOMMENTAR   Die Polarisierung der öffentlichen Debatte kann ich nicht selten mit kleinen persönlichen Experimenten nachweisen. Als ich kürzlich einen zornigen Gastbeitrag beim „Pragmaticus“ über die Folgen von Bürokratie und Überregulierung veröffentlichte, kamen Zuschriften, so einen „rechten Kanal“ dürfe man nicht unterstützen und die Regulierungskritik sei ohnehin nur neoliberale Agenda mit antidemokratischen Zielen. Die letzten Beiträge zu Milei und die Kritik an dem plötzlich so disruptiven Lindner, der im Amt selbst gerne bereits moderate Reformen blockierte, erzeugten die typischen Gegenstimmen von Freunden irgendwelcher libertärer Zerstörungsphantasien ohne jede Struktur, Zielsetzung oder auch nur näherungsweise tiefere gedankliche Grundlage.   Dabei ist die Sache gar kein Hexenwerk, denn tausende besser aufgestellte Unternehmen haben das vorgemacht und methodisch ist daran nichts neu: Das beste Mittel gegen dysfunktionale, teure und langsame Prozesse heißt schlicht Digitalisierung. Wenn man die richtig macht, was keineswegs nur durch ein Projekt dieses Namens erreichbar ist, wird man folgendes feststellen:   i) Man muss die Prozesse zuerst mal präzise definieren, was man als einfach vermutet, in den kompetent aufgestellten Projekten aber sehr schwer fällt. Das nenne ich die Phase der Selbstfindung, die zur näheren und oft eher komplett neuen Erkenntnis führt, was man so ganz genau seit Jahren eigentlich wirklich tut.   ii) Ein kluges Management wird anschließend nicht dazu übergehen, diese Prozesse zu digitalisieren, sondern sie komplett in Frage stellen. Der Spruch, wer einen scheiß Prozess digitalisiert, erntet einen scheiß digitalen Prozess, wird mehreren zugeschrieben, er sollte zum Standard werden.   iii) Was also folgt ist ein Re-Design der Prozesse, welches wiederum kompetent gemacht mit großen Abstand zum Status quo mit der Frage beginnt, was das Ziel ist, welcher Input dafür notwendig ist und was der Output sein soll. Je nach Situation kann das durchaus disruptiven Charakter erreichen, der dann aber konstruktiv und zielgerichtet ist. Es kann insbesondere dazu führen, ganze Prozesse als obsolet zu identifizieren und ersatzlos zu streichen. Andere werden zusammengeführt, weitgehend neu organisiert und vor allem müssen die menschlichen Interaktionen/Eingriffe reduziert werden, sonst ist es schnell vorbei mit der Option auf Digitalisierung.   iv) Die höhere Kunst der Digitalisierung liegt darin, das nicht isoliert im Sinne einer existierenden Organisation zu tun, sondern als Teil des digitalen Gesamtuniversums zu denken, wie es das Schaubild aus dem Lehrbuch anbei zeigt. Man sollte also die eigene Struktur als Akteur im Gesamtsystem planen, sonst hat man Digitalisierungsprojekte, die viel zu kurz greifen.   Die Idee, staatliche Verwaltungen zu digitalisieren, wird schon lange gefordert und sie ist in vielen Ländern eklatant dilettantisch gescheitert, so auch in Deutschland. Der Grund liegt in der Unfähigkeit der Politik, das Thema kompetent zu bewerten, in den vielen Fehlern, Verwaltungen selbst damit zu mandatieren und am politischen Unwillen des Wählers, das endlich zu fordern.   So lässt sich eben dieser Wähler gerade von einem Ex-Finanzminister Sprechblasen über Disruption widerspruchsfrei vortragen, der bei der Energiekrise vor die Presse trat und den Journalisten höchst arrogant vortrug, sie hätten keine Ahnung von Verwaltung, da die Finanzverwaltung gar nicht in der Lage sei, so viele IBANs zu verwalten oder gar Zahlungsvorgänge auszulösen, um irgendwelche Direktzahlungen an die betroffenen Bürger zu leisten. Daher sei es zwingend, Hilfen bei nicht stemmbaren Energiekosten mit der Gießkanne durch breite Preissubventionen zu verteilen.   Diese vom Kanzler mit „Wumserei“ gar nicht falsch benannte Politik hat übrigens einen deutlichen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet, aber der Sparbürger streitet heute gerne über Radwege in Peru oder das Bürgergeld. Dabei übersieht er, dass so manche Verwaltung für Altersvorsorge, Gesundheitswesen oder Arbeitslosigkeit heute für die eigenen Kosten so viel benötigt, wie in den 80ern als Gesamtetat für die Leistungen angefallen war. Seitdem hätte Digitalisierung aber zu einer Senkung der Kosten beitragen müssen.   Dabei geht es nicht um die Kosten für die Verwaltung, denn die größte Dividende einer kompetenten Digitalisierung ist ein exzellenter Filter für überflüssige Vorschriften, Vorgänge und Arbeitsabläufe. Wir brauchen keinen Milei, wir brauchen keine libertäre Disruption, wir müssen unsere Ordnungssysteme nicht in Frage stellen, wir müssen auch nicht plötzlich negieren, dass gut funktionierende Institutionen essentiell für einen modernen Staat sind, wir sollten als Wähler ein klares Mandat zur Digitalisierung erteilen.   Seit Jahrzehnten lassen wir uns damit abspeisen, dass bereits die Vorgaben dafür komplett inkompetent sind, denn der Staat definiert eine digitale Verwaltung dadurch, dass diese digitalem Input verarbeiten kann. Bereits der Output muss es nicht mehr sein. Wer als Wähler Digitalisierung im Sinne digitaler Formulare akzeptiert, sollte sich keine Disruption wünschen – und Politiker, die irgendwas fordern, aber bei jeder nachprüfbaren konkreten Handlung nur sofort über die eigenen Forderungen stolpern, brauchen wir auch nicht.   Es geht um Moderne und zwar auf allen Ebenen. Bei unseren ökonomischen und gesellschaftlichen Modellen, bei der Planung und Verwaltung unserer Finanzen, bei den Technologien, die wir einsetzen wollen und an deren Fortschritt wir global partizipieren wollen, bei unserem Staat, der sich gefälligst endlich einigermaßen zeitgemäß selbst zu organisieren hat. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Hoch-funktionale Depression – Das unsichtbare Leiden (Sat, 21 Dec 2024)
DMZ–GESELLSCHAFT/ Liselotte Hofer KOMMENTAR    Depressionen sind vielfältig und oft schwer zu erkennen, insbesondere wenn Betroffene im Alltag scheinbar problemlos funktionieren. Die sogenannte hoch-funktionale Depression beschreibt Menschen, die trotz innerem Leiden nach außen hin leistungsfähig erscheinen. Diese Form der Depression bleibt häufig lange unentdeckt, da die Betroffenen ihren Alltag meistern, ihren Verpflichtungen nachkommen und auf den ersten Blick „normal“ wirken. Doch das Leid ist real und tief.   Besonders auffällig ist, dass viele Betroffene sich schwer damit tun, Hilfe zu suchen. Oft sind es Frauen, die unter dieser Form der Depression leiden, wie Studien nahelegen. Sie setzen sich selbst unter Druck, wollen als stark wahrgenommen werden und vermeiden es, als belastend oder schwach zu gelten. In einer leistungsorientierten Gesellschaft, die oft Burnout und Überarbeitung glorifiziert, ist das Streben nach Stärke weit verbreitet. Wer „zu viel gearbeitet“ hat, wird nicht selten bewundert, obwohl die inneren Warnsignale überhört werden.   Doch die hoch-funktionale Depression bleibt nicht folgenlos. Irgendwann kann auch der stärkste Mensch nicht mehr – wenn der innere Druck zu groß wird, drohen Zusammenbrüche. Genau dann wird es kritisch: Die Depression hat sich manifestiert und kann ohne professionelle Hilfe kaum bewältigt werden.   Ein frühzeitiges Erkennen und ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen sind entscheidend, um Betroffenen den Weg zur Behandlung zu ebnen. Psychotherapie und, je nach Fall, medikamentöse Unterstützung können helfen, wieder Stabilität zu finden. Doch der erste Schritt muss von den Betroffenen selbst kommen – und hier liegt die Schwierigkeit: Die Angst vor Stigmatisierung hält viele Menschen davon ab, sich Hilfe zu suchen.   Es ist daher wichtig, dass wir als Gesellschaft den offenen Dialog über psychische Erkrankungen fördern und Betroffenen keine Vorwürfe machen, sondern sie ermutigen, sich Unterstützung zu holen. Nur so können wir das unsichtbare Leiden sichtbar machen und den Betroffenen langfristig helfen, ihre Gesundheit wiederzuerlangen.
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Tragödie auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Zwei Tote und zahlreiche Verletzte (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ – BLAULICHT ¦ Sarah Koller ¦    Am Freitagabend, dem 20. Dezember 2024, ereignete sich auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein schwerer Vorfall, der die Stadt und das ganze Land erschütterte. Ein BMW fuhr gegen 19:04 Uhr in eine Menschenmenge und verursachte nach bisherigen Angaben mindestens zwei Todesopfer sowie 60 bis 80 Verletzte, darunter mehrere Schwerverletzte. Der mutmaßliche Fahrer wurde noch am Tatort von der Polizei festgenommen.   Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einem „entsetzlichen Ereignis, das besonders in den Tagen vor Weihnachten unfassbar tragisch ist“, und reiste umgehend nach Magdeburg.   Die Ermittlungen zur Tat dauern an. Der betroffene Bereich des Weihnachtsmarktes wurde abgesperrt, während die Polizei mögliche weitere Gefahrenquellen prüft. Gleichzeitig kursieren in sozialen Medien und einigen Online-Portalen bereits erste Falschmeldungen und unbestätigte Spekulationen zu den Hintergründen des Vorfalls. Die Behörden rufen die Bevölkerung eindringlich dazu auf, sich ausschließlich auf geprüfte Informationen aus offiziellen Quellen zu verlassen.   In dieser schweren Stunde stehen die Gedanken der gesamten Nation bei den Opfern und ihren Angehörigen. Die Stadt Magdeburg steht unter Schock, während die Behörden weiterhin intensiv daran arbeiten, die Hintergründe dieses tragischen Ereignisses zu klären und den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Elon Musk sorgt mit Äußerungen über die AfD für Aufsehen (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦ KOMMENTAR   Elon Musk hat erneut für Kontroversen gesorgt: Der Unternehmer und Milliardär, der für seine teils umstrittenen politischen Statements bekannt ist, hat öffentlich die Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt. Auf der von ihm betriebenen Plattform X (ehemals Twitter) schrieb er: „Nur die AfD kann Deutschland retten.“ Diese Aussage hat sowohl in Deutschland als auch international heftige Reaktionen ausgelöst.   Die AfD und ihre Einordnung Die Alternative für Deutschland wird seit 2021 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet. Die Partei ist bekannt für ihre migrationskritischen und nationalistischen Positionen und stand wiederholt wegen Aussagen und Aktionen ihrer Mitglieder in der Kritik, die als rechtsextrem und geschichtsrevisionistisch angesehen werden.   Trotz dieser Kontroversen hat die AfD in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und liegt in aktuellen Umfragen bei etwa 19 Prozent. Vor den bevorstehenden Bundestagswahlen 2025 könnte sie damit zur größten Oppositionspartei im Parlament werden. Die anderen großen Parteien haben jedoch eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausgeschlossen.   Musks politische Einmischung Elon Musk hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach politisch geäußert und dabei oft populistische und rechte Positionen unterstützt. Seine aktuellen Äußerungen zur AfD sind jedoch besonders brisant, da sie in einem sensiblen politischen Umfeld erfolgen. Deutschland steht vor einer richtungsweisenden Wahl, und Musks Aussagen könnten die Debatte weiter polarisieren.   Bundeskanzler Olaf Scholz kommentierte die Situation mit den Worten: „Die Meinungsfreiheit gilt auch für Milliardäre. Das heißt aber nicht, dass solche Kommentare guten politischen Rat darstellen.“ Andere Politiker, darunter SPD-Generalsekretär Matthias Miersch, gingen weiter und forderten Musk auf, sich nicht in die deutsche Politik einzumischen.   Mögliche Auswirkungen Die öffentliche Unterstützung durch eine international bekannte Figur wie Musk könnte der AfD zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen – sowohl positiv als auch negativ. Befürworter der Partei könnten die Aussagen als Bestätigung ihrer Positionen werten, während Kritiker Musks Einfluss auf die politische Landschaft als besorgniserregend betrachten. Es stellt sich die Frage, wie eine solche Äußerung das Vertrauen in demokratische Prozesse beeinflusst.   Für eine faktenbasierte Einordnung ist es entscheidend, Musks Äußerungen im Kontext seiner bisherigen politischen Positionierungen und des deutschen politischen Systems zu betrachten. Musk hat sich wiederholt für kontroverse Figuren und Bewegungen ausgesprochen, was seine Glaubwürdigkeit als politischer Kommentator infrage stellt. Gleichzeitig sollte betont werden, dass die AfD eine Partei ist, die von staatlichen Stellen als rechtsextrem eingestuft wird und deren Positionen vielfach die demokratischen Werte der Bundesrepublik infrage stellen.   Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf den bevorstehenden Wahlkampf auswirkt. Klar ist jedoch, dass Musks Äußerungen die politische Debatte in Deutschland zusätzlich anheizen dürften. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. 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Neue Studie beleuchtet Muskelanpassungen und post-exertionale Malaise bei Long COVID (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ – FORSCHUNG ¦ Sarah Koller   Eine aktuelle Studie von Braeden T. Charlton und seinem Team untersucht die Zusammenhänge zwischen Long COVID und Veränderungen in der Skelettmuskulatur. Long COVID, definiert als das Fortbestehen von Symptomen mehr als drei Monate nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion, betrifft Millionen weltweit. Die häufigsten Beschwerden sind Fatigue, kognitive Beeinträchtigungen ("Brain Fog"), Muskel- und Gelenkschmerzen sowie die sogenannte post-exertionale Malaise (PEM), eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung.   Long COVID und myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) Die Studie betont Parallelen zwischen Long COVID und ME/CFS. Insbesondere PEM ist ein Schlüsselsymptom beider Erkrankungen und wird durch Anstrengung ausgelöst, mit Symptomen, die Tage bis Wochen anhalten können. Laut der Studie können Erkenntnisse aus der ME/CFS-Forschung dazu beitragen, die Mechanismen hinter Long COVID besser zu verstehen.   Veränderungen der Skelettmuskulatur bei Long COVID Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die nachgewiesene mitochondriale Dysfunktion in der Skelettmuskulatur von Long-COVID-Patienten. Die mitochondriale Atmung ist im Vergleich zu gesunden Personen oder solchen, die sich von COVID-19 erholt haben, deutlich eingeschränkt. Dies führt zu einer geringeren aeroben Kapazität und einer schnelleren Ansammlung von Laktat während der Anstrengung.   Darüber hinaus zeigt die Forschung eine Verschiebung hin zu einem größeren Anteil an glykolytischen Muskelfasern (Typ II), die weniger effizient sind und schneller ermüdet werden. Solche Anpassungen könnten die reduzierte Belastbarkeit und die Früherkennung von Ermüdung bei Betroffenen erklären.   Endotheliale Dysfunktion und Kapillarnetzwerke Ein weiteres Problem ist die gestörte Funktion des Endothels, das für den Sauerstoff- und Substrattransport in der Muskulatur essenziell ist. Die Kapillardichte scheint bei einigen Patienten reduziert, was die Durchblutung und den Sauerstoffaustausch beeinträchtigt. Die Studie vermutet, dass endotheliale Dysfunktion und mikrovaskuläre Veränderungen zu einer lokalen Hypoxie beitragen könnten, obwohl dies noch weiter erforscht werden muss.   Mechanismen der post-exertionalen Malaise (PEM) PEM bleibt eines der am schwierigsten zu behandelnden Symptome von Long COVID. Die Studie zeigt, dass nach anstrengender Aktivität die mitochondriale Atmung und Marker für mitochondriale Dichte weiter abnehmen, begleitet von einer verstärkten Immunzellinfiltration und Muskelschäden. Diese Effekte ähneln den Mechanismen, die bei ME/CFS beobachtet werden.   Therapeutische Ansätze und Forschungslücken Derzeit gibt es keine spezifischen Behandlungen für PEM oder Long COVID. Mögliche Ansätze, die in klinischen Studien untersucht werden, umfassen Immunadsorption, Nahrungsergänzungsmittel und antiinflammatorische sowie antivirale Medikamente. Die Studie hebt hervor, dass weitere Forschung nötig ist, um biomolekulare Marker für PEM zu identifizieren und gezielte Therapien zu entwickeln.   Fazit Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke in die muskelspezifischen Anpassungen und Herausforderungen bei der Behandlung von Long COVID. Sie verdeutlichen, wie dringend weitere Forschungen erforderlich sind, um diese chronische Erkrankung besser zu verstehen und effektive Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die Parallelen zu ME/CFS könnten dabei als Wegweiser dienen, um die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.   > Zur Studie Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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AT: Nulllohnrunde für Politiker:innen und Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst beschlossen (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦   Wien – Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres die Entscheidung des Nationalrats zur Nulllohnrunde für Politiker:innen auf Bundesebene bestätigt. Damit bleiben die Bezüge von Bundeskanzler, Minister:innen, Abgeordneten, Mitgliedern des Bundesrats sowie des Bundespräsidenten für das Jahr 2025 unverändert. Die Länderkammer sprach sich mit breiter Mehrheit für die Änderung des Bundesbezügegesetzes aus, lediglich die FPÖ stimmte dagegen.   Gleichzeitig gab der Bundesrat grünes Licht für die Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst um durchschnittlich 3,5 % ab 2025. Dieser Beschluss, Teil der 2. Dienstrechtsnovelle 2024, betrifft rund 250.000 Beschäftigte des Bundes sowie indirekt 300.000 Angestellte der Länder und Gemeinden.   Maßvolle Gehaltserhöhung: Einigung trotz Kritik Die Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst wird das Bundesbudget um rund 620 Millionen Euro belasten. Günter Pröller (FPÖ/Oberösterreich) begründete die Zustimmung seiner Fraktion dennoch mit der Notwendigkeit, die Leistungen des öffentlichen Dienstes angemessen zu honorieren. Zugleich kritisierte er die Bundesregierung scharf und warnte vor weiteren finanziellen Belastungen.   Christoph Spanring (FPÖ/Niederösterreich) betonte, dass der Gehaltsabschluss zwar maßvoll sei, jedoch langfristig negative Effekte auf die Pensionen habe. Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP/Salzburg) unterstrich hingegen, dass die Erhöhung für 2026 über der rollierenden Inflation liege und die Wertschätzung der Arbeit im öffentlichen Dienst ausdrücke. Ähnlich äußerte sich Christoph Thoma (ÖVP/Vorarlberg), der die Gehaltsanpassung als gerechtfertigt ansah.   Kritik kam von den NEOS: Manuela-Anna Sumah-Vospernik (NEOS/Wien) wies auf die angespannte Budgetlage hin und forderte eine stärkere Gegenfinanzierung. Eine Nulllohnrunde, wie von ihrer Partei vorgeschlagen, wurde jedoch von Korinna Schumann (SPÖ/Wien) vehement abgelehnt. Der öffentliche Dienst sei ein unverzichtbarer Garant für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, betonte sie.   Marco Schreuder (Grüne/Wien) verwies auf die Konkurrenz des öffentlichen Dienstes mit der Privatwirtschaft um qualifizierte Fachkräfte. Eine Gehaltserhöhung sei unabdingbar, um attraktive Arbeitsbedingungen sicherzustellen.   Kogler: Öffentlicher Dienst braucht attraktive Rahmenbedingungen Vizekanzler Werner Kogler verteidigte die Gehaltsanpassung und wies darauf hin, dass der öffentliche Dienst dringend qualifizierte Mitarbeiter:innen benötige. Das veraltete Bild des „bequemen Beamten“ sei längst überholt, betonte Kogler. Der Abschluss, der eine Abgeltung der Inflation darstelle, sei sowohl gerechtfertigt als auch notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes zu gewährleisten.   Zudem forderte Kogler eine umfassende Besoldungsreform sowie eine bessere Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern, um Verwaltungsaufwand zu reduzieren und den Bundesrat aufzuwerten.   Nulllohnrunde für Politiker:innen: Signal der Solidarität Die Entscheidung für eine Nulllohnrunde für Politiker:innen auf Bundesebene wurde von den meisten Fraktionen begrüßt. Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP/Salzburg) sprach von einem wichtigen Signal in einer herausfordernden wirtschaftlichen Situation, betonte jedoch, dass auch Politiker:innen eine angemessene Wertschätzung ihrer Arbeit verdienten.   Korinna Schumann (SPÖ/Wien) zeigte sich erstaunt, dass die FPÖ auf Landesebene dem Beispiel des Bundes nicht folge. Werner Kogler kritisierte einen „Wettlauf nach unten“ bei Politikergehältern und plädierte für bundeseinheitliche Regelungen.   Personelle Weichenstellungen für 2025 Zum Abschluss der Sitzung wählte der Bundesrat die neuen Vizepräsident:innen für das erste Halbjahr 2025. Michael Wanner (SPÖ/Salzburg) wurde zum Ersten Vizepräsidenten bestimmt, Markus Stotter (ÖVP/Tirol) übernimmt das Amt des Zweiten Vizepräsidenten. Außerdem wurden die Schriftführer:innen und Ordner:innen gewählt, um die Arbeit des Bundesrats im kommenden Jahr sicherzustellen.   Die Entscheidungen des Bundesrats markieren das Ende eines politisch intensiven Jahres und setzen ein Zeichen für Solidarität und Anerkennung der Leistungen im öffentlichen Dienst.         Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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Wie entstand die Weihnachtsgeschichte (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ – HISTORISCHES ¦                                 Viel spricht dafür, dass Jesus im Jahr vier vor der Zeitenwende geboren wurde, doch die genauen Umstände seiner Geburt sind von Mythos und Legende umhüllt. Der Evangelist Matthäus, einer der Verfasser der Bibel, spielte eine entscheidende Rolle bei der Erschaffung der Weihnachtsgeschichte. In diesem Artikel werden die Fakten und Mythen rund um die Geburt Jesu beleuchtet und rekonstruiert.   Der Mann, der die frohe Botschaft von Jesus verkündete, war nach Überlieferungen der Evangelist Matthäus. Allerdings war dieser Matthäus nicht identisch mit dem Jünger gleichen Namens, sondern wahrscheinlich ein Lehrer in einer Gemeinde von Judenchristen. Diese Gemeindemitglieder hatten sich im neuen Glauben taufen lassen, folgten aber weiterhin jüdischen Geboten, was zu einer heiklen Position in der damaligen Zeit führte.   Etwa 20 Jahre vor der Niederschrift des Matthäus-Evangeliums hatte Rom einen jüdischen Aufstand niedergeschlagen, was zu einer katastrophalen Lage im Judentum führte. Die pharisäischen Schriftgelehrten forderten die strikte Einhaltung aller jüdischen Gebote, was zu Unsicherheiten bei den Judenchristen bezüglich ihres Weges im neuen Glauben führte.   Matthäus schrieb sein Evangelium, um den Zweiflern in den eigenen Reihen zu zeigen, dass Jesus der erwartete Messias war. Er sah Jesus als fest verankert in der jüdischen Tradition, und die Erfüllung der Weissagungen des Alten Testaments sollte dies belegen. Um die Neugier der Gläubigen zu befriedigen, wollte Matthäus auch von Jesu Geburt erzählen.   Die beiden Hauptquellen, die Matthäus für die Rekonstruktion des Lebens Jesu benutzte, waren das Markus-Evangelium und die Logien- oder Spruchquelle "Q". In keinem dieser Texte fand sich jedoch ein Hinweis auf die Geburt Jesu. Dennoch entschied sich Matthäus, die Geschichte um Jesu Geburt zu erzählen und beginnt mit der Geschichte von Marias Empfängnis durch den Heiligen Geist.   Die Vorstellung einer göttlichen Vaterschaft war im antiken Kontext nicht ungewöhnlich. Matthäus konnte diese Idee mit einer alttestamentlichen Weissagung von Jesaja verknüpfen, die prophezeite, dass der Messias von einer Jungfrau geboren werden sollte. Andere Autoren schlossen sich dieser Version an, während im 2. Jahrhundert Gerüchte auftauchten, dass Maria eine Affäre mit einem Soldaten namens Pantera hatte, der angeblich der Vater Jesu war.   Tiberius Julius Abdes Pantera, ein römischer Bogenschütze, wurde als möglicher Vater Jesu ins Spiel gebracht, da er aus der Region stammte. Allerdings war dies unwahrscheinlich, da Josef als leiblicher Vater gilt und der Name Pantera nicht ungewöhnlich war.   Um Jesu Geburt in Bethlehem und sein Aufwachsen in Nazareth zu vereinen, griff Matthäus auf das Motiv der Magier aus dem Osten zurück. Inspiriert von einer historischen Episode im Jahr 66 n. Chr., als der armenische König Tiridates nach Rom reiste, erzählt Matthäus von den Magiern, die einem Stern folgten, um Jesus in Bethlehem zu huldigen.   Die Magier, in späteren Interpretationen als die heiligen drei Könige bekannt, brachten Geschenke wie Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Die Idee eines himmlischen Zeichens, des Weihnachtssterns, ist jedoch umstritten, und verschiedene astronomische Erklärungen wurden vorgeschlagen, ohne dass eine eindeutige Lösung gefunden wurde.   Die Geschichte der Flucht nach Ägypten und des späteren Umzugs nach Nazareth diente dazu, biblische Prophezeiungen zu erfüllen und gleichzeitig die Familie vor dem tyrannischen Herrscher Herodes zu schützen. Der Kindermord in Bethlehem, eine nicht historische Episode, wurde eingefügt, um Herodes als skrupellosen Herrscher zu charakterisieren.   Die Geburtsgeschichte des Matthäus endet mit der Niederlassung der Familie in Nazareth, um dem Schreckensregime von Herodes' Sohn Archelaos zu entkommen. Jedoch fehlen in Matthäus' Darstellung einige Elemente, die in der Weihnachtsgeschichte oft erwähnt werden, wie die überfüllte Herberge, Ochs und Esel.   Diese Elemente stammen aus dem Evangelium des Lukas, der unabhängig von Matthäus eine eigene Geburtsgeschichte schrieb. Lukas erzählt von einem Zensus, der Maria und Josef nach Bethlehem führt, wo Jesus in einer Krippe geboren wird. Engel und Hirten preisen das Kind als Messias, und die Familie kehrt schließlich nach Nazareth zurück.   Die historische Glaubwürdigkeit der Geburtsgeschichte ist begrenzt, da es keinen reichsweiten Zensus im römischen Kaiserreich gab. Ochs und Esel wurden von den frühen Christen hinzugefügt, basierend auf einer Passage aus dem Buch Jesaja.
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CH: 432 Millionen Franken für Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦    Bern – Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Bundesrat Guy Parmelin, hat die Förderbeiträge an 35 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung für die Jahre 2025 bis 2028 festgelegt. Insgesamt stellt der Bund rund 432 Millionen Franken zur Verfügung, um die Spitzenposition der Schweiz in der Forschung zu stärken.   Breite Unterstützung in der Forschung Die geförderten Einrichtungen decken ein breites Spektrum an Fachbereichen ab und ergänzen die Forschungsaktivitäten an Hochschulen sowie im ETH-Bereich. Sie tragen wesentlich zum Wissens- und Technologietransfer, zur wissenschaftlichen Dokumentation und zu hochspezialisierten Forschungsarbeiten bei. Die Unterstützung des Bundes erfolgt subsidiär, das heißt, sie ergänzt finanzielle Beiträge von Kantonen, Hochschulen, der Privatwirtschaft und öffentlichen Organisationen.   Auswahlprozess und Kriterien Von den 40 eingereichten Gesuchen beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erhielten 35 Einrichtungen eine Zusage. Davon wurden 30 bereits in der Förderperiode 2021 bis 2024 unterstützt. Die Entscheidung basiert auf Empfehlungen des Schweizerischen Wissenschaftsrates (SWR), den Prioritäten der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) 2025–2028 und dem durch das Parlament bewilligten Finanzrahmen.   Drei Kategorien von Forschungseinrichtungen Die geförderten Forschungseinrichtungen gliedern sich in drei Kategorien, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Technologiekompetenzzentren Zehn Kompetenzzentren erhalten insgesamt 208 Millionen Franken. Sie fungieren als Schnittstellen zwischen öffentlicher Forschung und Privatwirtschaft und fördern den Wissens- und Technologietransfer. Die Zentren arbeiten nicht gewinnorientiert und spielen eine entscheidende Rolle für die Innovationsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft. Forschungsinfrastrukturen Mit einem Gesamtbetrag von 149 Millionen Franken werden 16 Forschungsinfrastrukturen gefördert. Diese bieten Dienstleistungen im Bereich wissenschaftlicher und technischer Information sowie Dokumentation und sind unverzichtbare Ressourcen für Forschende. Forschungsinstitutionen Neun hochspezialisierte Forschungsinstitutionen erhalten 75 Millionen Franken. Einige dieser Einrichtungen sind eng mit Hochschulen assoziiert und leisten wegweisende Arbeiten in spezifischen Forschungsfeldern.   Bedeutung für die Schweiz Die Unterstützung dieser Forschungseinrichtungen unterstreicht die strategische Bedeutung von Wissenschaft und Innovation für die Schweiz. Durch die Förderung werden nicht nur internationale Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz gestärkt, sondern auch die Grundlage für künftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen gelegt.     Herausgeber Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung http://www.wbf.admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. 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CH: Grünes Licht für IMPACT: Zukunftsweisendes Upgrade am Paul Scherrer Institut beschlossen (Fri, 20 Dec 2024)
PSI-Direktor Christian Rüegg an der Abdeckung des Zyklotrons, das die dritte Beschleunigungsstufe für den weltweit einmaligen Protonenstrahl am PSI darstellt. © Scanderbeg Sauer Photography PSI-Direktor Christian Rüegg an der Abdeckung des Zyklotrons, das die dritte Beschleunigungsstufe für den weltweit einmaligen Protonenstrahl am PSI darstellt. © Scanderbeg Sauer Photography DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ PSI-Direktor Christian Rüegg an der Abdeckung des Zyklotrons, das die dritte Beschleunigungsstufe für den weltweit einmaligen Protonenstrahl am PSI darstellt. © Scanderbeg Sauer Photography   Villigen – Das Schweizer Parlament hat den Weg für ein bedeutendes Forschungsprojekt freigemacht: Die Protonenbeschleunigeranlage des Paul Scherrer Instituts (PSI) wird im Rahmen des Projekts IMPACT modernisiert und erweitert. Die Finanzierung ist Teil der BFI-Botschaft 2025–2028, die Bildung, Forschung und Innovation fördert.   Zwei entscheidende Erweiterungen: HIMB und TATTOOS Das Projekt IMPACT, eine Zusammenarbeit zwischen dem PSI, der Universität Zürich und dem Universitätsspital Zürich, besteht aus zwei zentralen Komponenten.   HIMB (High-Intensity Muon Beams): Die geplanten Anpassungen werden die Myonenproduktion um das Hundertfache steigern. Myonen, die durch Protonenstrahlen erzeugt werden, spielen eine entscheidende Rolle in den Materialwissenschaften und der Teilchenphysik. Mit den neuen Strahllinien werden bis zu 10 Milliarden Myonen pro Sekunde verfügbar sein – eine Revolution für die Forschung.   TATTOOS (Targeted Alpha Tumor Therapy and Other Oncological Solutions): Diese neue Anlage dient der Herstellung von Radionukliden, die in Radiopharmaka eingesetzt werden. Diese Medikamente ermöglichen präzise Diagnosen und die Behandlung von Krebserkrankungen, auch von Metastasen.   Dr. Daniela Kiselev, Leiterin des Projektmanagements, erklärt: „Die neuen Anlagen ermöglichen bahnbrechende Fortschritte in der Grundlagenforschung und in der personalisierten Medizin. Wir schaffen die Grundlage für Technologien, die Leben retten und unser Verständnis der Natur erweitern können.“   Investitionen in die Zukunft trotz Sparzwang Mit einem Budget von 50 Millionen Schweizer Franken unterstützt der ETH-Rat das Projekt aus zentralen Mitteln. Dennoch mahnt PSI-Direktor Christian Rüegg zur Vorsicht: „Die Sparmassnahmen im ETH-Bereich haben uns gezwungen, Prioritäten zu setzen. Projekte im Umfang von 160 Millionen Franken mussten gestrichen werden, und auch IMPACT wird mit weniger Ressourcen umgesetzt.“   Trotz der Herausforderungen sieht Rüegg das PSI als Vorreiter in Forschung und Innovation: „IMPACT ist ein strategisches Projekt, das die Schweiz in den Bereichen Materialforschung, Medizin und Teilchenphysik weiter an die Spitze bringen wird.“ IMPACT: Fortschritt in Wissenschaft und Gesundheit   Mit HIMB werden neue wissenschaftliche Fragestellungen möglich, etwa zur Untersuchung neuartiger Materialien oder zur zerstörungsfreien Analyse archäologischer Artefakte. TATTOOS wird hingegen die medizinische Forschung revolutionieren, indem es Radionuklide für präzisere und effektivere Krebstherapien bereitstellt.   Das Paul Scherrer Institut bleibt damit ein Eckpfeiler der Schweizer Forschungslandschaft, der Bildung, Wissenschaft und Innovation miteinander verbindet und den Wohlstand sowie die Unabhängigkeit des Landes stärkt.       Herausgeber Paul Scherrer Institut Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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AT: Hochwasserkatastrophe 2024: 144 Millionen Euro Zweckzuschuss beschlossen (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner   Bundesländer erhalten Unterstützung zur Schadensbeseitigung – Kritik und Forderungen an die Politik   Wien – Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im September 2024 stellt die Bundesregierung den Ländern einen einmaligen Zweckzuschuss in Höhe von 144 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser soll die Beihilfen zur Beseitigung der Schäden unterstützen. Nach dem Nationalrat hat nun auch der Bundesrat der Maßnahme zugestimmt.   Der Zweckzuschuss deckt maximal 12 % der Gesamtschäden ab, jedoch nicht mehr als 24 % der bereits von den Ländern geleisteten Hilfen. Neben der finanziellen Entlastung forderten mehrere Fraktionen zusätzliche Maßnahmen, um besonders betroffenen Gemeinden zu helfen.   Forderungen nach umfassenderen Hilfen Ein gemeinsamer Entschließungsantrag von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS sieht vor, dass Projekte, die seit Mitte September 2024 begonnen wurden, Mittel aus dem kommunalen Investitionspaket 2025 erhalten können. Dieser Antrag fand fraktionsübergreifende Zustimmung. Zudem wurde ein Antrag der FPÖ angenommen, der eine vollständige Abgeltung der finanziellen Schäden aus dem Katastrophenfonds nach Abzug von Versicherungsleistungen fordert.   Regierung verteidigt rasches Handeln Finanzminister Gunter Mayr betonte, die Bundesregierung habe schnell reagiert. Neben der Aufstockung des Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro seien steuerliche Erleichterungen und der Ausbau des Wohnschirms eingeführt worden. Kritiken, dass Hilfen nicht rechtzeitig angekommen seien, wies Mayr zurück.   Politische Reaktionen Die Debatte im Bundesrat war geprägt von breiter Anerkennung für die Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer:innen. Einig war man sich auch über die Dringlichkeit eines zukunftsorientierten Hochwasserschutzes angesichts des Klimawandels.   ÖVP: Vorbildliche Maßnahmen in Niederösterreich Die ÖVP hob die rasche Hilfe in Niederösterreich hervor, das besonders schwer getroffen wurde. Rund 21.000 Objekte wurden beschädigt, mehrere Menschen kamen ums Leben. Bernadette Geieregger forderte, künftig mehr in präventiven Hochwasserschutz zu investieren.   SPÖ: Klimawandel als zentraler Faktor Die SPÖ plädierte für zusätzliche Unterstützung für besonders betroffene Gemeinden und betonte die Rolle des Klimawandels. Christian Fischer und Martin Peterl verwiesen darauf, dass Österreich bereits das dritte „Jahrhundertwasser“ in diesem Jahr erlebt habe. Die Notwendigkeit eines neuen Verständnisses von Retentionsflächen und der Instandhaltung bestehender Schutzmaßnahmen wurde hervorgehoben.   FPÖ: Kritik an Höhe und Umsetzung der Mittel Die FPÖ kritisierte die Höhe des Zweckzuschusses als unzureichend und bemängelte die Umsetzung der Hilfen. Markus Steinmaurer forderte eine bis zu 100 %ige Übernahme der Schäden und kritisierte das Fehlen der von der EU angekündigten Mittel.   Grüne: Klimaschutz als langfristige Lösung Simone Jagl von den Grünen forderte eine einheitliche Regelung für Ersatzraten und langfristige Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen von Unwetterkatastrophen. Der Ausbau erneuerbarer Energien, klimafreundliche Mobilität und natürliche Hochwasserschutzmaßnahmen seien unerlässlich.   Klimaschutz als Schlüssel zur Prävention Die Hochwasserkatastrophe von 2024 verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, nicht nur auf die unmittelbaren Schäden zu reagieren, sondern auch präventiv zu handeln. Während die finanzielle Unterstützung der Länder ein erster Schritt ist, bleibt der Ausbau eines effektiven Klimaschutzes die zentrale Herausforderung für Politik und Gesellschaft.        Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. 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Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Straumanns Fokus am Wochenende - Weihnachtsbotschaft 2024 (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ – POLITIK ¦ Dr. Reinhard Straumann ¦ KOMMENTAR   Engel wehre, und rede du darein, ‘s ist leider Krieg, und ich begehre, nicht schuld daran zu sein.   Den heutigen Politikern und Politikerinnen ist die Fähigkeit abhanden gekommen, in der Welt und in den Menschen etwas anderes zu sehen als den krudesten Materialismus und die schärfste Ökonomisierung. Es ist die Brille der Macht, durch die die Welt wahrgenommen wird. Die Leitfrage der Ethik lautet nicht: Ist es gut oder ist es böse? Sie lautet: Stehe ich auf der richtigen Seite der Macht? Jedermann weiss, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine das Gebot der Stunde wäre, aber weil die grossen transatlantischen Mächte ihre Interessen über die Leiden des ukrainischen Volkes stellen, werden weiter Kredite gesprochen und der Einsatz von Superwaffen angedroht. Das Weihnachtslied ist das Hohelied der Eskalation.   Dementsprechend hat die Bigotterie Hochkonjunktur. Alle wissen es, die Politikerinnen und Politiker ebenso wie die Menschen, ihre potentielle Wählerschaft. Trotzdem reichen ein paar bedeutungsschwere Worte und einfühlsame Blicke in die Kameras, und Hunderttausende folgen den Heuchlern. Weil alle im gleichen Boot sitzen, schlagen sie sich auf die gleiche Seite der Macht. Man plappert die Parolen von Freiheit und Demokratie so lange nach, bis man selbst daran glaubt.   Natürlich geht es nicht um Freiheit und Demokratie, sondern schlicht und einfach um die Verwertung von Kapitalinteressen. BlackRock, der weltgrösste Investor, hat im Zuge der Politik von Obama und Biden die halbe Ukraine (mit ihren billionenschweren Bodenschätzen) aufgekauft – und steht jetzt, wo sich diese Politik als gescheitert erweist, im Risiko, massive Abschreibungen in Kauf nehmen zu müssen. Das schluckt man nicht so mir nichts, dir nichts. Aber weil man keinen Plan B hat, wirft man noch einmal Abertausende von ukrainischen Männern vor die russischen Kanonen.   Dasselbe spielt sich im Nahen Osten ab. Dort wütet Israel seit mehr als einem Jahr, hat mittlerweile 45'000 Menschen umgebracht, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. Alles aus Gründen der Selbstverteidigung, heisst es. Wer glaubt einen solchen Schwachsinn? Wer getraut sich, ruhigen Gewissens in die Mitternachtsmesse zu gehen und dort mit verklärtem Blick zum Kreuz aufzuschauen? All die Parlamentarier und Regierungsmenschen in Bern und Berlin, in Paris und London und Washington und sonst wo – geben die sich tatsächlich soviel Betrug und Selbstbetrug hin? Sind sie denn tatsächlich immun gegen das himmelschreiende Unrecht, das in Gaza und im Donbass tagtäglich geschieht?   Wir wissen es nicht. Wenn ja, dann wäre das ein Armutszeugnis für ihre kognitiven und intellektuellen Fähigkeiten. Wenn nein, dann wäre es die pure Verlogenheit. Offenbar ist das die Weihnachtsbotschaft, die uns nach einem solchen Jahr noch bleibt. Immerhin bietet sich eine Woche danach viel Raum für bessere Vorsätze.         .............................................................................   Seit 2020 können Sie in der „DMZ“ Woche für Woche die Kommentare von Dr. Reinhard Straumann verfolgen. Seine Themen reichen von Corona über amerikanische Außen- und schweizerische Innenpolitik bis hin zur Welt der Medien. Dabei geht Straumann stets über das hinaus, was in den kommerziellen Mainstream-Medien berichtet wird. Er liefert Hintergrundinformationen und bietet neue Einblicke, häufig mit Verweisen auf Literatur und Philosophie.   Dr. Reinhard Straumann ist Historiker und verfügt über das nötige Fachwissen. Als Schulleiter an einem kantonalen Gymnasium hat er sich zudem jahrzehntelang für die politische Bildung junger Menschen engagiert. Wir freuen uns, dass Reinhard Straumann regelmäßig zum Wochenende einen festen Platz in der DMZ unter dem Titel „Straumanns Fokus am Wochenende“ hat.
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Reminder: Metformin könnte das Risiko von Long COVID bei Diabetespatienten senken: Neue Studie liefert wichtige Erkenntnisse (Fri, 20 Dec 2024)
DMZ –FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦    Eine aktuelle Studie, die im Rahmen des US-amerikanischen RECOVER-Programms durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass das Diabetesmedikament Metformin eine Schlüsselrolle dabei spielen könnte, das Risiko von Long COVID bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu reduzieren. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von COVID-19 und den Schutz von Risikogruppen vor langanhaltenden gesundheitlichen Folgen.   Hintergrund der Untersuchung Long COVID, auch bekannt als postakute Folgeerscheinungen von SARS-CoV-2 (PASC), betrifft Millionen Menschen weltweit. Betroffene leiden oft noch Monate nach der akuten Phase einer COVID-19-Erkrankung an unterschiedlichen Symptomen wie Erschöpfung, Atemnot oder Konzentrationsstörungen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, da sie ein höheres Risiko für schwere Verläufe der Infektion haben.   Die Forscher dieser neuen Studie wollten herausfinden, ob die Einnahme von Metformin, einem weit verbreiteten Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, das Risiko für Long COVID verringern kann.   Methode der Studie Die Studie untersuchte Daten von erwachsenen Diabetespatienten, die entweder Metformin oder andere Diabetesmedikamente einnahmen. Ausgewertet wurden die Daten über elektronische Gesundheitsakten (EHR) aus zwei großen Netzwerken: dem National COVID Cohort Collaborative (N3C) und dem Patient-Centered Clinical Research Network (PCORnet). Dabei wurde geprüft, ob die Metformin-Nutzer nach einer SARS-CoV-2-Infektion seltener an Long COVID erkrankten oder verstarben als Patienten, die andere Medikamente erhielten.   Die Diagnose von Long COVID erfolgte entweder durch festgelegte medizinische Codes in den Gesundheitsakten oder durch computergestützte Analysen, die spezifische COVID-19-Folgen identifizierten. Der primäre Endpunkt der Studie war die Inzidenz von Long COVID oder Todesfällen innerhalb von sechs Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion.   Ergebnisse: Deutlicher Vorteil durch Metformin Die Ergebnisse der Analyse im N3C-Netzwerk sind vielversprechend: Menschen, die Metformin einnahmen, hatten ein um 21 % geringeres Risiko, Long COVID zu entwickeln, im Vergleich zu Patienten, die andere Diabetesmedikamente einnahmen. Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben, war ebenfalls geringer. Diese Erkenntnisse basieren auf der Analyse spezifischer medizinischer Diagnosen sowie computergestützter Phänotypen, die die Langzeitfolgen der Infektion erfassen.   Im PCORnet-Netzwerk fielen die Ergebnisse jedoch weniger eindeutig aus. Hier wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Metformin-Nutzern und Patienten, die andere Medikamente einnahmen, festgestellt. Diese Abweichungen unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Wirksamkeit von Metformin gegen Long COVID besser zu verstehen.   Insgesamt zeigte die Studie, dass 1,6 % der Metformin-Nutzer im N3C-Netzwerk an Long COVID erkrankten, verglichen mit 2,0 % in der Vergleichsgruppe. Ähnliche Trends wurden im PCORnet-Netzwerk beobachtet, wenn auch die Unterschiede weniger ausgeprägt waren.   Relevanz der Ergebnisse Die Studienergebnisse legen nahe, dass Metformin nicht nur zur Behandlung von Diabetes beiträgt, sondern auch das Potenzial hat, Menschen vor den langfristigen Folgen einer COVID-19-Infektion zu schützen. Für Patienten mit Typ-2-Diabetes, die bereits ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, könnte dies ein wichtiger Schritt in der Prävention von Long COVID sein.   Gleichzeitig zeigt die Studie, dass es noch viele offene Fragen gibt. Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Netzwerke weisen darauf hin, dass weitere Forschungen erforderlich sind, um den Zusammenhang zwischen Metformin und Long COVID vollständig zu verstehen und die Ergebnisse zu validieren.   Fazit Metformin ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Medikament in der Behandlung von Typ-2-Diabetes. Diese Studie zeigt nun, dass es möglicherweise auch eine Rolle im Kampf gegen die langfristigen Folgen von COVID-19 spielen kann. Für Menschen mit Diabetes, die zu den am meisten gefährdeten Gruppen gehören, könnten diese Erkenntnisse eine neue Hoffnung bedeuten. Allerdings bleibt abzuwarten, wie zukünftige Forschung diese Ergebnisse weiter präzisieren wird.   Die Bedeutung solcher Studien wächst angesichts der anhaltenden Pandemie, da die Gesellschaft weiterhin nach effektiven Mitteln sucht, um vulnerable Gruppen vor schweren und langfristigen Folgen zu schützen.      > Zur Studie Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. 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