­

RSS DMZ

www.dmz-news.eu Blog Feed

Europa hat die Ressourcen aus der Polikrise gestärkt hervorzugehen – das Ergebnis liegt (noch) in unserer Hand (So, 30 Mär 2025)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦     KOMMENTAR   Es ist gut und letztlich eine Chance, dass in ganz Europa nun eine ehrliche Debatte über die geopolitische und geoökonomische Lage stattfindet. Der Begriff einer Multi- oder Polikrise ist angebracht, da zeitgleich mehrere Eckpfeiler europäischer Politik weggebrochen sind. Eine Strategie war dem wohl nie hinterlegt, man darf allenfalls von einer Taktik sprechen.   Was ist in aller Kürze zusammengefasst seit >20 Jahren passiert und schlicht ignoriert oder verdrängt worden:   I) China ist von einem lange hochnäsig unterschätzen Produzenten für billige Vorprodukte zuerst zu einem der ertragreichsten Absatzmärkte geworden und dann konsequent durch eigene technologische Exzellenz, die einige bis heute abstreiten, zu dem führenden Exporteur von hochwertigsten Produkten, also zum größten Wettbewerber, geworden. Das fängt übrigens gerade erst an, denn im chinesischen Markt schmelzen die Anteile europäischer und amerikanischer Produkte wie Eis in der Wüste, während das auf den Weltmärkten teilweise auf geringem Niveau mit Verdopplungsraten erst beginnt.   II) Die USA sind durch eine staatlich hinterlegte und mittels entfesselten Kapitaleinsatzes finanzierte Strategie zur digitalen Supermacht geworden. Bereits in der bisherigen Digitalisierung ist der Vorsprung essentiell, wobei der primär auf Ebene von Geschäftsmodellen und Unternehmensgrößen basiert, weniger auf der Kompetenz in Technologien selbst. Nun ist das aber beim nächsten hoch dynamischen Treiber, AI, auch seitens der Technologie selbst zu beobachten. Hier ist Europa von AI-Infrastruktur (Daten, AI-Chips und Rechenleistung) bis zur Verfügbarkeit relevanter AI-Modelle fast schon blank. Nur China kann hier von Augenhöhe sprechen und deren Zweikampf wird auf der Ebene der Hochleistungsprozessoren entschieden, wo die USA wohl noch vorne liegen.   III) Die europäische Friedensordnung ist durch die Idee einer ökonomischen Verknüpfung mit Russland als Energie- und Rohstofflieferant in Kombination mit den USA als substanzieller Träger der Nato „verwaltet“ worden. Das erschien mehrfach nützlich und billig, denn so konnte die europäische Industrie zu wettbewerbsfähigen Preisen versorgt werden und die Kosten für eine relevante militärische Stärke durften entfallen. Die dahinter liegenden Deals wurden nun kurz hintereinander – wenige Jahre sind hier kurz zu nennen – zuerst von Russland und jetzt von den USA gekündigt.   Nur scheinbar plötzlich steht Europa vor dem Scherbenhaufen seiner Taktik und erkennt, dass eine Strategie schon lange fehlt. Man hatte tatsächlich – und das ist für ein primär taktisches Verhalten die typische Folge – letztlich darauf gesetzt, dass alle anderen das für Europa nützliche Verhalten fortsetzen werden: Die höhere Bedeutung von ökonomischer versus militärischer Macht, den freien Welthandel, den Verzicht oder die Begrenzung von staatlichen Eingriffen in Wettbewerbsstrukturen sowie nicht zuletzt die für diese Regelwerke maßgeblichen Institutionen wie Uno, WTO etc.   Zwei Kernfehler dieser Überlegungen:   I) Europa war noch bis zur Finanzkrise und vor allem im letzten Jahrhundert sogar mit Abstand der größte Wirtschaftsraum der Erde. Das ist vielen Europäern heute gar nicht mehr bewusst. Daher gibt es in vielen Regionen einen zudem aus dem europäischen Kolonialismus historisch verstärkten Blick auf die Europäer als relevanten Wettbewerber. Niemand, auch die USA nicht, hatte jemals in den letzten 150 Jahren ein Interesse an einer starken europäischen Einigung!   II) Die Idee, ökonomische Macht könne militärische ablösen, ist historisch naiv. Richtig darin ist, dass letztlich sogar ökonomische Macht entscheidend ist, aber nur, wenn sie auch militärisch genutzt wird. Die USA selbst sind der beste Beweis dafür, aber genau hier hätten die Europäer spätestens mit dem aufkommenden Konflikt zwischen den USA und China, aber auch bereits bei der gigantischen Abnutzung der US-Ressourcen sogar beginnend mit dem Vietnam-Krieg erkennen können, dass auch diese Kräfte irgendwann überdehnt werden. Dass in der Folge irgendwann die USA auch ihre globale Interessenlage korrigieren muss und dass das auch Europa betreffen kann, sollte niemanden überraschen und das findet nun in Trump nur eine sehr spezifische Ausprägung.   Vielleicht war Vater des Gedankens auch ein gewisses Wunschdenken, denn man die dahinter stehenden Ideen und Werte sind mehr als schätzenswert. Eine Weltordnung mit wirklich freien Märkten und sogar dem Primat der ökonomischen Stärke im Sinne der besten Versorgungsleistung gegenüber archaischem Militarismus wäre die beste aller Welten. Zumal diese das Potenzial hätte, eben diese Versorgungsleistung weiter auf die Weltbevölkerung auszudehnen und dabei den Erhalt der Lebensgrundlagen endlich mal einzubeziehen. Es ist aber leider naiv, zu glauben, diese so wichtigen europäischen Werte seien ohne militärische Hinterlegung durchsetzbar. Es ist insofern festzustellen, dass auch die beste aller Welten militärisch abzusichern ist. Vielleicht ist Homo sapiens mal weiter, aber das ist selbst nach diesen verheerenden Weltkriegen nicht so. Sogar das Tabu, Grenzen militärisch zu verschieben, ist nur durchsetzbar, wenn es einen militärisch noch stärkeren gibt, der dem Grenzverletzer möglichst im Vorfeld erkennbar klare Grenzen setzt. Leider!   Damit aber zu der Chance, die dem ganzen innewohnt. Europa steht seit Jahrzehnten letztlich vor der Entscheidung, seine Einigung zu vertiefen oder zu einer basalen Freihandelszone mit ansonsten nationalen Interessen zurück zu entwickeln. Das Machwerk EU sowie Euro-Raum ist unstrittig unvollkommen mit den bekannten Folgen: Entscheidungsschwach, überreguliert, langsam, ineffektiv, ineffizient. Die einen sagen, das werde nicht besser und müsse weg, viele davon singen Lieder aus Moskau, Peking und jetzt Washington. Die anderen sagen, das sei alternativlos, weil die europäischen Nationalstaaten für die globale Bühne längst viel zu klein sind. So sehe ich das auch, aber genau deshalb muss nun die Erkenntnis kommen, dass die lange diskutierte Vertiefung passieren muss. Erstmals sehe ich tatsächlich den Hoffnungswert, dass es gelingen könnte. Kluge Leute empfehlen nämlich schon lange, dabei mit der Verteidigung zu beginnen. Genau das wurde nicht gemacht, sondern man hat beim Geld begonnen – mit mittelmäßigem Ergebnis.   Der Unterschied zwischen den beiden Sektoren: Beim Geld kann man es sich vor allem als mit Abstand größter Wirtschaftsraum, der wir wie gesagt waren, sehr lange „leisten“, das unvollkommen und zerstritten zu tun. Die Folgen sehen wir nun aber auch beim Geld. Die Einigungskräfte sind aber nicht existenziell, denn real kann man es sich zwar nicht mehr „leisten“, aber noch lange „aushalten“, das einfach zu halbfertig weiter laufen zu lassen. Bei der Verteidigung ist das fundamental anders und geopolitisch nun offensichtlich ohnehin vorbei.   Die Feststellung, dass wir nun eine europäische Verteidigungsunion brauchen und die auch zu finanzieren ist, sehe ich als große Chance, denn: Noch können wir das! Ich lese mit großem Interesse die sicherheitstechnischen Analysen seit einigen Jahren und wundere mich, dass insbesondere die russische Armee von einem im konventionellen Bereich festgestellten Papiertiger nun angeblich zu einer operative Einheit geworden sein soll, die nach Lissabon durchmarschieren kann. Ich übertreibe das bewusst, will aber darauf hinweisen, dass die Wahrheit wohl in der Mitte liegt. Leider muss man feststellen, dass die durch die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft und die technologischen Entwicklungen als Kriegspartei zu einer Herausforderung geworden sind, der man sich nun stellen muss. Wir haben insofern aber Zeit, zu reagieren, wir haben aber keine Zeit mehr, mit der Reaktion abzuwarten.   Seitens der ökonomischen Macht möchte ich abschließend darauf hinweisen, dass wir nun die Ideen unserer früheren taktischen Maßnahmen auch nicht komplett negieren sollten. Selbstverständlich spielt das weiter eine maßgebliche Rolle, die wir nun auch militärisch zu nutzen haben und die wir zwar aus einer Position rückläufiger Stärke, aber keineswegs (!!) aus einer Position der Schwäche angehen. Um diesen Text nicht ausufern zu lassen, nur kurz die wesentlichen Punkte:   I) Jede Nation dieser Erde ist durch die letztlich seit Jahrhunderten fortgesetzte sowie die zuletzt durch Technologie und Lieferketten massiv vertiefte Globalisierung nicht mehr alleine lebensfähig. Die USA nicht, China nicht, Europa nicht. Auch die USA und China brauchen Versorgungsleistungen von außen, das inkludiert sehr spezifische Hightech-Produkte, die es im eigenen Land nicht gibt. Auch Europa liefert unverändert solche Produkte, die nur wir exklusiv herstellen, die nur wir beherrschen. Kein modernes Flugzeug, kein Schiff, kein Fahrzeug und auch kein Rechenzentrum dieser Erde kommt ohne Zulieferungen aus Europa zustande. Das hat ökonomische und auch militärische Implikationen. Der nur exemplarisch anbei zu findende heutige Abzug des WSJ belegt, was passiert, wenn eine geopolitische und geoökonomische Dilettantentruppe ans Werk geht, eine Volkswirtschaft mit proletenhafter Kündigung von Allianzen und so etwas dämlichem wie Zölle versucht, aus der Weltwirtschaft zu entfernen.   Was da passiert, dürfen wir nun gerne als Beleg unserer Bedeutung interpretieren und hoffentlich konzertiert für uns einsetzen!   II) Die Wirtschaftskraft der Regionen wird gerne nach dem GDP (BIP) gemessen und das muss man natürlich bezüglich der Währungen korrigieren. Ein tiefes Thema, ich will den Text hier nicht ausufern lassen, aber das kann man in Dollar vereinheitlichen oder in lokale Währung umrechnen. Beide Methoden führen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Die Dollar-Bewertung sagt grob formuliert etwas über die globale Bedeutung einer Volkswirtschaft, die lokale Währung sagt etwas für die nationale Versorgung. Aber auch das ist verkürzt, denn die Wechselkurse der Währungen haben eine eigene Bedeutung und die wird bei beiden Methoden nicht berücksichtigt. Anbei die aktuellen PPT-Bewertungen für China, Europa und die USA. Ich wage mal die These, dass die chinesischen Daten wegen der künstlichen Unterbewertung der Währung und deren geringer globaler Bedeutung deren Macht etwas überzeichnen, dass die USA hier einigermaßen richtig dargestellt werden und Europa wegen des eher real etwas stärkeren Euro besser da stehen.   Daraus schließe ich mal etwas mutig: Wir sind wohl ökonomisch immer noch die größte Macht auf dem Planeten. Wenn wir uns einig werden, können wir das nutzen und diese 2020er irgendwann als letzte, aber wahrgenommene Chance bewerten.   Lasst uns einig sein, wir haben alle Ressourcen, um aus dieser Polikrise besser raus zu kommen, als es vorher war. Nur das kann Ziel einer Krisenreaktion sein! Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Die Schweiz und der Kolonialismus (Sun, 30 Mar 2025)
(Bildquelle: SRF) (Bildquelle: SRF) DMZ –  GESELLSCHAFT  ¦ Daniel Peter ¦                       (Bildquelle: SRF) KOMMENTAR   2001 behauptete der offizielle schweizerische Menschenrechtsvertreter bei der UNO, die Schweiz habe weder mit der Sklaverei, dem Sklavenhandel noch mit dem Kolonialismus je etwas zu tun gehabt. Eine Behauptung welche später offiziell widerlegt wurde.   Die Schweiz hat zwar keinen direkten Kolonialismus betrieben, war aber indirekt sehr stark in diesen wie auch den Sklavenhandel involviert. Die Schweizerinnen und Schweizer sehen ihr Land gerne als neutral und friedliebend. Mit den dunklen Kapiteln ihrer Vergangenheit scheinen sie sich nicht gerne auseinanderzusetzen. Gegen die Aufarbeitung der Rolle der Schweizer Banken in der Zeit des Nationalsozialismus regte sich grosser Widerstand. Und so war es auch bei der Aufarbeitung der Rolle der Schweiz im Sklavenhandel und Kolonialismus. Der Sozialwissenschafter und Nationalökonom Richard Fritz Behrendt wies in seiner Studie "Die Schweiz und der Imperialismus" schon in den 1930er Jahren nach, dass die Schweiz auch ohne Kolonien von der imperialen Politik europäischer Länder stark profitierte. Seine Studie ging wissentlich oder unwissentlich vergessen. Die Historiker der ETH Zürich, sprechen von einem sogenannten sekundären Imperialismus. Insbesondere Schweizer Missionare waren in Imperien tätig und leisteten einen grossen Beitrag zu der sogenannten Zivilisierung der Heiden. Auch an der Rassenforschung waren Schweizer Universitäten aktiv beteiligt. Zudem waren es viele Schweizer Söldner, welche in den Diensten der Imperialmächten standen.   Einen Grossbeitrag im Kolonialismus und beim Sklavenhandel trugen Schweizer Handelsunternehmen bei. Stoffe aus Schweizer Produktion, Waffen und Alkohol wurden nach Westafrika verkauft. Dort nahmen die Schiffe Sklaven auf, welche in der neuen Welt verkauft wurden. Von dort wurden sie mit Kolonialwaren beladen für den Handel in Europa. Zwar waren es Privatpersonen wie Alfred Escher, Jacques-Louis Pourtales oder David de Pury, aber auch die offizielle Schweiz und die Kantone leisteten ihren Beitrag.   Am Wiener Kongress ächtete die Völkergemeinschaft die Sklaverei, was zur Abschaffung führte. Schweizer Industrielle hielten aber weiterhin Sklaven, was der Schweizer Regierung bekannt war und geduldet wurde.   Ein unbequemes Kapitel der Schweizer Geschichte, das gerne verdrängt wird. Eine offizielle Entschuldigung der Schweiz oder gar eine Wiedergutmachung gab es nicht. Und wird es wohl kaum geben.   Eng verbunden mit dem Kolonialismus ist auch die Thematik Rassismus. In der Apartheidpolitik Südafrikas spielte die Schweiz und die Schweizer Banken eine hinlänglich bekannte unrühmliche Rolle. Altbundesrat Christoph Blocher gründete 1982 die Arbeitsgruppe südliches Afrika (ASA) welche das Ziel hatte, durch Einflussnahme auf die Berichterstattung schweizerischer Medien, das Apartheidsregime Südafrikas zu schützen und zu stützen. Der gleiche Altbundesrat, welcher in seiner Verantwortung als Justizminister das Verbot von Hitlergruss und Hakenkreuz verhinderte. Der Bundesrat begründete, dass ein Verbot rassistischer Symbole nicht umsetzbar sei. Das Bundesgericht hat 2014 entschieden, dass der Hitlergruss nicht strafbar ist, wenn er hauptsächlich dem Ausdruck des eigenen Bekenntnisses zur Nazi-Ideologie diene.   Die Nationale Aktion gegen die Überfremdung von Volk und Heimat lancierte 1968 die sogenannte Schwarzenbach-Initiative. Hinter der Inititative stand der Zürcher Politiker James Schwarzenbach. Er stammte aus einer Industriellenfamilie und studierte in Zürich und Freiburg Geschichte. Seine Haltung wurde geprägt von der nationalsozialistischen Nationalen Front, deren Mitglied er in den 1930er-Jahren war. Die Schwarzenbach-Inititaitve wurde vor mehr als 50 Jahren, am 7. Juni 1970, vom Schweizer Volk mit 54 Prozent abgelehnt. Bei einer Annahme wäre eine 10-Prozent-Hürde für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger eingeführt worden. Beachtlich war die Stimmbeteiligung von fast 75 Prozent und die Wogen der Gegnerschaft und der Befürworterschaft gingen hoch, der Abstimmungskampf war unglaublich emotional und geprägt von der Angst vor Überfremdung. Seit damals stimmt die Schweizer Bevölkerung regelmässig über Themen der Migration und Überfremdung ab. Teilweise werden diese knapp angenommen, teilweise knapp abgelehnt. Die Partei mit dem grössten Wähleranteil ist rechtskonservativ und nennt sich Schweizerische Volkspartei (SVP).   Anlässlich der Berichterstattung über die Schwarzenbach-Initiative wurden auch Statements der damaligen Bevölkerung veröffentlicht. Da waren nicht Skindheads mit Hakenkreuzen zu sehen, da waren Durchschnittsbürgerinnen und -bürger zu hören, welche mit ihren Aussagen den hässlichen Rassismus in diesem Land zeigten. Und dieser Rassismus ist auch im Jahr 2025 leider noch vorhanden. Gemäss Umfragen hält die grosse Mehrheit der Bevölkerung, den Begriff Mohrenkopf für nicht rassistisch oder problematisch. Es mag nur ein Wort sein, aber es ist ein Zeichen für die Haltung der Schweizerinnen und Schweizer. Hassbotschaften verbreiten sich in den sozialen Medien. Haben diese Menschen tatsächlich kein Rassismusproblem? Wieso dann diese Haltung? Was wollen diese Menschen ihren dunkelhäutigen Mitbürgerinnen und -bürger mitteilen? Versteckter Rassismus ist genauso problematisch wie offener Rassismus. Und ja, ich finde die Sprache muss dekolonisiert werden. Jetzt!   Vom 13.09.2024 bis 19.01.2025 zeigte das Zürcher Landesmuseum die Ausstellung "kolonial - Globale Verflechtungen der Schweiz". Die Ausstellung wurde sehr gut besucht, am letzten Ausstellungstag mussten Besuchende bis eine Stunde anstehen. Das grosse Interesse könnte ein Zeichen sein, dass auch Schweizerinnen und Schweizer sich für dieses dunkle Kapitel der Schweiz vermehrt interessieren. In der Zeit des Kolonialismus wurde an den Universitäten Zürich und Genève rassistisches Denken gelehrt. Dieses wurde international verbreitet und diente der Legitimation des kolonialen Systems.   Der Kolonialismus prägt die Welt bis heute. Die jahrhundertelange europäische Fremdherrschaft führt noch heute zu wirtschaftlicher Schwäche und ethnischen Konflikten. Dies eine direkte oder indirekte Folge des Kolonialismus.   Viele Schweizer Konzerne wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet, also mitten in der Kolonialzeiten. Die Frage ob der Aufstieg dieser grossen Schweizer Firmen dem Kolonialismus zu verdanken ist, ist nicht ganz leicht zu beantworten. Aber es ist zu vermuten, dass Konzerne wie Nestlé bis heute davon profitieren und in Drittweltländern ihre Macht oder gar Machtmissbrauch bewahren konnten.   Bis heute profitiert der Globale Norden vom Globalen Süden, welcher gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich benachteiligt ist. Besonders gut sichtbar wird dies jeweils beim World Economic Forum WEF. Dieses gibt sich zwar Mühe auch die Interessen von Entwicklungs- und Schwellenländern zu thematisieren, aber es ist recht offensichtlich sichtbar, wer über die globale wirtschaftliche Macht verfügt. Es bleibt abzuwarten wie sich die momentan wirtschaftlich schwächelnde EU entwickelt und wie sehr die Politik des amerikanischen Präsidenten Trump Einfluss auf die globale Entwicklung hat.
>> mehr lesen

Realistische Energiepolitik jenseits der Ideologie: Warum ein pragmatischer Energiemix notwendig ist (Sun, 30 Mar 2025)
DMZ - BLICKWINKEL ¦ Matthias Walter KOMMENTAR Die Energiepolitik eines Landes ist eine fundamentale Säule seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, gesellschaftlichen Stabilität und nationalen Sicherheit. Sie muss sich an physischen Gegebenheiten, technologischen Möglichkeiten und wirtschaftlicher Effizienz orientieren. In Deutschland und vergleichbaren Regionen hat sich jedoch eine zunehmend ideologisierte Debatte etabliert, die den Fokus nahezu ausschließlich auf erneuerbare Energien legt. Dabei werden grundlegende physikalische Restriktionen ignoriert, wodurch die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit massiv bedroht werden. Ein realistischer Energiemix, insbesondere unter Einbeziehung der Kernenergie, ist daher unabdingbar.   1. Die physikalischen Grenzen von Wind- und Solarenergie Wind- und Solarenergie unterliegen inhärenten Volatilitäten, die sie in Regionen wie Deutschland zu unzuverlässigen Energiequellen machen. Die Begriffe "Flatterstrom" und "Dunkelflaute" bezeichnen das Problem, dass weder Wind noch Sonne konstant Energie liefern. Dies führt dazu, dass sie massive Speicher- oder Backup-Lösungen erfordern, die entweder technisch unausgereift oder ökonomisch nicht tragfähig sind.   Die Energiedichte von Wind und Sonne ist zudem relativ gering, was große Flächenversiegelungen erfordert. Die intermittierende Produktion führt zu Netzinstabilitäten, die durch eine forcierte Integration ineffizienter Speicherlösungen oder durch konventionelle Backup-Kraftwerke (meist Gaskraftwerke) ausgeglichen werden müssen. Letzteres führt dazu, dass die oft propagierte CO2-Reduktion durch erneuerbare Energien in der Praxis stark relativiert wird.   Zusätzlich muss Deutschland aufgrund der schwankenden Einspeisung überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien oft ins Ausland abgeben und zahlt dabei in vielen Fällen sogar drauf. Im Gegenzug wird, wenn die erneuerbaren Energien nicht ausreichen, teuer Atomstrom aus dem Ausland, beispielsweise aus Frankreich, importiert. Diese paradoxe Situation zeigt die Widersprüchlichkeit der aktuellen Energiepolitik und deren ökonomische und strategische Mängel.   2. Die Notwendigkeit eines diversifizierten Energiemixes Eine nachhaltige Energiepolitik muss sich an der sogenannten Energiesicherheitstrias orientieren: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit. Dies erfordert einen diversifizierten Energiemix, der verschiedene Energieträger strategisch kombiniert.   Dazu gehören:   Kernenergie: Als eine der einzigen CO2-freien Grundlastquellen ist Kernenergie essenziell für eine stabile Energieversorgung. Moderne Reaktorkonzepte wie Flüssigsalzreaktoren oder Small Modular Reactors (SMRs) bieten höhere Sicherheit und weniger Atommüll. Erdgas: Als Brückentechnologie zur Stabilisierung des Netzes und kurzfristigen Lastabdeckung weiterhin unverzichtbar.   Wasserkraft: Besonders in alpinen Regionen ein wichtiger Bestandteil eines resilienten Energiemixes.   Erneuerbare Energien: Wind- und Solarenergie haben ihren Platz, sollten jedoch komplementär genutzt werden, statt als Hauptenergieträger.   Fusionsenergie: Langfristig eine vielversprechende Technologie, die weiter erforscht werden muss.   3. Die grüne Energiepolitik: Ideologie oder rationale Strategie? Die gegenwärtige energiepolitische Agenda vieler westlicher Länder scheint weniger von wissenschaftlichen Erkenntnissen als von ideologisch geprägtem Aktivismus geleitet zu sein. Der forcierte Ausbau erneuerbarer Energien ohne belastbare Speichertechnologien, die politisch motivierte Abschaltung funktionierender Kernkraftwerke und die massive Subventionierung spezifischer Industriezweige werfen kritische Fragen auf.   Besonders auffällig ist die wirtschaftliche Nutznießerstruktur: Milliardenförderungen fließen in Unternehmen und Lobbygruppen, die sich auf erneuerbare Energien spezialisiert haben. Während die Steuerzahler die steigenden Kosten durch Abgaben und Umlagen tragen, profitieren wenige Großunternehmen von der Umverteilung – ein wirtschaftlicher Selbstbedienungsladen.   4. Schlussfolgerung: Pragmatische Energiepolitik als Voraussetzung für Wohlstand und Stabilität Eine ideologiefreie Energiepolitik erfordert eine faktenbasierte Neubewertung der aktuellen Strategien. Kernenergie muss als Grundlastträger rehabilitiert werden, fossile Energien weiterhin als flexible Backup-Systeme dienen, und erneuerbare Energien sollten komplementär und mit technologisch realistischen Lösungen in den Energiemarkt integriert werden. Nur durch eine solche pragmatische Herangehensweise kann die Versorgungssicherheit gewährleistet und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. ––– Quellen: Einleitung Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). (2023). Energiedaten: Gesamtausgabe. Abgerufen von https://www.bmwk.de (Begründung: Offizielle Statistiken zur Energieversorgung und wirtschaftlichen Bedeutung in Deutschland.) Ideologisierung der Debatte: Agora Energiewende. (2022). Die Energiewende im Spannungsfeld von Politik und Realität. Berlin: Agora Energiewende. (Begründung: Analyse der politischen Einflüsse auf die Energiewende.) 1. Die physikalischen Grenzen von Wind- und Solarenergie Volatilität und "Flatterstrom"/"Dunkelflaute": Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). (2023). Stromerzeugung aus Wind und Sonne: Analyse der Volatilität. Freiburg: Fraunhofer ISE. (Begründung: Wissenschaftliche Untersuchung der Schwankungen bei erneuerbaren Energien.) Energiedichte und Flächenversiegelung: Umweltbundesamt (UBA). (2022). Flächeninanspruchnahme durch erneuerbare Energien. Dessau-Roßlau: UBA. (Begründung: Offizielle Daten zur Flächennutzung von Wind- und Solaranlagen.) Netzinstabilitäten und Backup-Lösungen: Bundesnetzagentur. (2023). Jahresbericht 2022: Stromnetzstabilität. Bonn: Bundesnetzagentur. (Begründung: Bericht über Herausforderungen der Netzstabilität durch intermittierende Energien.) CO2-Reduktion relativiert: International Energy Agency (IEA). (2023). World Energy Outlook 2023. Paris: IEA. (Begründung: Globale Analyse der tatsächlichen CO2-Einsparungen durch erneuerbare Energien.) Stromexport/-import und Kosten: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen. (2023). Stromhandel Deutschland: Export und Import. Düsseldorf: StatLa NRW. (Begründung: Daten zu Stromexporten und -importen, inklusive wirtschaftlicher Effekte.) 2. Die Notwendigkeit eines diversifizierten Energiemixes Energiesicherheitstrias: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). (2022). Energiewende pragmatisch gestalten: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Klimaschutz. Berlin: BDI. (Begründung: Definition und Diskussion der Energiesicherheitstrias.) Kernenergie als Grundlastquelle: World Nuclear Association (WNA). (2024). Nuclear Power in the World Today. London: WNA. (Begründung: Informationen zu moderner Kernenergie und ihrer Rolle als CO2-freie Grundlast.) Flüssigsalzreaktoren und SMRs: International Atomic Energy Agency (IAEA). (2023). Advances in Small Modular Reactors. Wien: IAEA. (Begründung: Technische Details zu innovativen Reaktorkonzepten.) Erdgas als Brückentechnologie: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). (2022). Rolle von Erdgas in der Energiewende. Berlin: DIW. (Begründung: Analyse der Funktion von Erdgas im Energiemix.) Wasserkraft: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). (2023). Wasserkraft in Deutschland: Potenziale und Grenzen. Berlin: BMU. (Begründung: Daten zur Nutzung von Wasserkraft.) Fusionsenergie: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP). (2024). Fusion als Energiezukunft. Garching: IPP. (Begründung: Aktueller Stand der Fusionsforschung.) 3. Die grüne Energiepolitik: Ideologie oder rationale Strategie? Ideologischer Aktivismus: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). (2023). Zwischen Wissenschaft und Politik: Die Energiewende im Fokus. Potsdam: PIK. (Begründung: Analyse der Einflüsse von Politik und Aktivismus auf die Energiewende.) Abschaltung von Kernkraftwerken: Bundesregierung. (2022). Ausstieg aus der Kernenergie: Dokumentation. Berlin: Bundesregierung. (Begründung: Offizielle Dokumentation des politischen Ausstiegs.) Subventionen und Nutznießer: Greenpeace Energy. (2023). Wirtschaftliche Analyse der EEG-Umlage. Hamburg: Greenpeace Energy. (Begründung: Kritische Untersuchung der Subventionspolitik.) 4. Schlussfolgerung: Pragmatische Energiepolitik als Voraussetzung für Wohlstand und Stabilität Faktenbasierte Neubewertung: Deutscher Bundestag. (2023). Bericht der Enquete-Kommission: Energiezukunft Deutschlands. Berlin: Bundestag. (Begründung: Parlamentarische Analyse zur Energiezukunft.)
>> mehr lesen

Das Rätsel der untergegangenen Hochkulturen: Ursachen, Theorien und Lehren für die Gegenwart (Sun, 30 Mar 2025)
DMZ –  HISTORISCHES ¦ Anton Aeberhard ¦    Hochkulturen gelten als die leuchtenden Sterne der Menschheitsgeschichte, geprägt von beeindruckenden Fortschritten in Kunst, Wissenschaft, Architektur und Gesellschaftsordnung. Doch ebenso faszinierend wie ihr Aufstieg ist ihr Niedergang. Verschiedene Theorien versuchen zu erklären, warum diese einst mächtigen Zivilisationen untergegangen sind. Im Folgenden werden einige der bedeutendsten Hochkulturen und die populärsten Theorien zu ihrem Untergang beleuchtet. Gleichzeitig wird der Bezug zu unserer heutigen Zeit hergestellt, um zu untersuchen, ob auch wir vor ähnlichen Herausforderungen stehen.   Die Maya-Zivilisation Die Maya, bekannt für ihre fortgeschrittenen Kenntnisse in Mathematik, Astronomie und ihre beeindruckenden Pyramiden, erlebten ihren Höhepunkt zwischen 250 und 900 n. Chr. Doch um das Jahr 900 begannen ihre Städte im südlichen Tiefland zu verlassen. Die Gründe für diesen Kollaps sind komplex und vielfältig:   Intensive landwirtschaftliche Praktiken führten zu Bodenerosion und Entwaldung. Dies könnte die landwirtschaftliche Produktivität reduziert und Hungersnöte ausgelöst haben. Studien zeigen, dass schwere Dürreperioden den Untergang der Maya beschleunigt haben könnten. Dürre hätte die Wasserquellen erschöpft und die Ernteerträge drastisch gesenkt. Politische Instabilität und Bürgerkriege zwischen konkurrierenden Stadtstaaten könnten die gesellschaftliche Struktur der Maya geschwächt haben. Das Römische Reich Das Römische Reich, ein Symbol für Macht und zivilisatorische Errungenschaften, zerfiel im 5. Jahrhundert n. Chr. Eine Vielzahl von Faktoren hat zu diesem Niedergang beigetragen: Ständige Angriffe durch germanische Stämme wie die Goten und Vandalen schwächten das Reich. Besonders der Fall Roms 410 n. Chr. durch die Westgoten markiert einen symbolischen Wendepunkt. Übermäßige Ausgaben für Militär und Luxus, hohe Steuern und Inflation führten zu wirtschaftlichem Niedergang. Die zunehmende Verschuldung schwächte die römische Wirtschaft weiter. Häufige Machtwechsel und interne Korruption untergruben die Autorität des römischen Staates. Das Alte Ägypten Das Alte Ägypten, bekannt für seine Pharaonen, Pyramiden und monumentalen Tempel, erlebte im Laufe seiner Geschichte mehrere Perioden des Niedergangs: Perioden extremer Trockenheit, wie die in der sogenannten „Dritten Zwischenzeit“, führten zu Missernten und Hunger. Dies schwächte die Zentralgewalt und förderte soziale Unruhen. Die Eroberungen durch das Assyrische Reich, das Persische Reich und später Alexander den Großen führten zu einem allmählichen Verlust der ägyptischen Souveränität. Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Dynastien und Priestern destabilisierten das Land von innen heraus. Parallelen zur heutigen Zeit Auch unsere moderne Zivilisation steht vor Herausforderungen, die Ähnlichkeiten zu den Problemen vergangener Hochkulturen aufweisen. Diese Parallelen können als Warnung dienen und uns zur Reflexion anregen: Wie bei den Maya sind auch heute Umweltzerstörung und Klimawandel kritische Probleme. Die globale Erwärmung, der Verlust der Artenvielfalt und die Abholzung der Regenwälder bedrohen die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Dürreperioden, steigende Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse könnten zu großen Migrationsbewegungen und sozialen Spannungen führen. Wirtschaftliche Herausforderungen, wie sie im Römischen Reich beobachtet wurden, sind auch heute relevant. Die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, hohe Staatsverschuldungen und Finanzkrisen könnten die soziale Stabilität gefährden. Ungleichheit kann zu Unruhen und politischer Instabilität führen, wie es in verschiedenen Teilen der Welt bereits zu beobachten ist. Politische Korruption und instabile Regierungsformen sind weitere Parallelen. In vielen Ländern beobachten wir einen Aufstieg von Populismus und eine Schwächung demokratischer Institutionen. Wie im alten Rom könnte dies langfristig zu einem Vertrauensverlust in staatliche Strukturen und zu gesellschaftlicher Fragmentierung führen. Fazit Der Untergang großer Hochkulturen ist selten auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Vielmehr handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel von Umweltfaktoren, sozialen und politischen Instabilitäten sowie externen Bedrohungen. Jede Hochkultur bietet einzigartige Einblicke in die Faktoren, die zu ihrem Fall geführt haben. Die Erforschung dieser Faktoren hilft nicht nur, die Vergangenheit besser zu verstehen, sondern kann auch wertvolle Lehren für die Gegenwart und Zukunft bieten. In einer zunehmend globalisierten und umweltbelasteten Welt sind diese historischen Lektionen von unschätzbarem Wert.   Die Erkenntnis, dass wir ähnliche Probleme wie vergangene Hochkulturen erleben, sollte uns zur Vorsicht und zum Handeln mahnen. Es liegt in unserer Hand, aus der Geschichte zu lernen und Maßnahmen zu ergreifen, um die drohenden Gefahren abzuwenden und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
>> mehr lesen

Die destruktive Macht der Beleidigung: Warum manche Menschen und Politiker herabsetzen und wie man damit umgeht (Sun, 30 Mar 2025)
DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Walter Fürst      In unserer heutigen Gesellschaft ist es leider keine Seltenheit mehr, dass Menschen, darunter auch Politiker, fortwährend beleidigen und andere herabsetzen. Diese Verhaltensweise hat in den letzten Jahren, insbesondere durch soziale Medien, eine neue Dimension erreicht. Doch was bewegt diese Menschen dazu, sich so zu verhalten? Welche tieferliegenden Probleme könnten dahinterstecken, und wie können wir als Gesellschaft darauf reagieren?   Die Psychologie hinter dem Beleidigen und Herabsetzen Menschen, die regelmäßig beleidigen und andere herabsetzen, handeln oft aus einer Position der Unsicherheit oder des inneren Unfriedens. Diese Verhaltensweisen können verschiedene psychologische Ursachen haben: Niedriges Selbstwertgefühl: Personen, die sich unsicher fühlen oder an einem geringen Selbstwert leiden, versuchen oft, ihre Unsicherheit zu kompensieren, indem sie andere herabsetzen. Dies gibt ihnen ein Gefühl der Überlegenheit und Kontrolle. Macht- und Kontrollbedürfnis: Vor allem in der Politik sehen wir oft Menschen, die ihre Macht demonstrieren wollen, indem sie andere verbal attackieren. Indem sie andere erniedrigen, können sie ihre eigene Position stärken und sich selbst als überlegen darstellen. Angst vor Verlust von Einfluss: In der politischen Arena kann das Beleidigen und Herabsetzen auch als Taktik dienen, um Gegner zu schwächen und ihre Position zu untergraben. Diese Strategie wird häufig verwendet, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und Gegner zu diskreditieren. Kulturelle oder soziale Normen: In einigen Gesellschaften oder Gruppierungen wird aggressives Verhalten als Zeichen von Stärke angesehen. Dies kann dazu führen, dass Menschen sich aggressiv und beleidigend verhalten, um sozial anerkannt zu werden. Mangel an emotionaler Intelligenz: Einige Menschen haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Emotionen zu regulieren oder Empathie für andere zu empfinden. Dies kann zu impulsivem und verletzendem Verhalten führen. Warum Politiker besonders anfällig für beleidigendes Verhalten sind Politiker stehen oft unter immensem Druck, ihre Macht und ihren Einfluss zu bewahren. In einer polarisierten politischen Landschaft kann die Versuchung groß sein, auf Beleidigungen und Herabsetzungen zurückzugreifen, um Aufmerksamkeit zu erregen und Wähler zu mobilisieren. Darüber hinaus sind Politiker oft Personen, die in der Öffentlichkeit stehen und deren Verhalten stark überwacht und kommentiert wird, was den Druck zusätzlich erhöht.   Ein weiterer Faktor ist das Medienumfeld: Sensationelle und kontroverse Aussagen erhalten oft mehr mediale Aufmerksamkeit als sachliche und respektvolle Diskussionen. Politiker, die auf aggressive Rhetorik setzen, können so leichter Schlagzeilen machen und sich in den Vordergrund drängen.   Die Auswirkungen auf die Gesellschaft Das fortwährende Beleidigen und Herabsetzen hat tiefgreifende negative Auswirkungen auf die Gesellschaft: Polarisierung und Spaltung: Eine konstante Rhetorik der Herabsetzung führt zu einer Zunahme von Polarisierung und Spaltung innerhalb der Gesellschaft. Menschen ziehen sich in ihre eigenen ideologischen Blasen zurück, und ein konstruktiver Dialog wird immer schwieriger. Erosion des zivilen Diskurses: Beleidigungen und herabsetzende Äußerungen untergraben die Grundlagen des zivilen Diskurses und führen zu einer Verrohung der politischen Kultur. Psychologische Auswirkungen: Die Opfer solcher Angriffe können psychologische Schäden davontragen, die von vermindertem Selbstwertgefühl bis hin zu Depressionen reichen können. Vorbildwirkung: Wenn prominente Persönlichkeiten wie Politiker andere öffentlich beleidigen, kann dies das Verhalten in der breiten Gesellschaft beeinflussen und dazu führen, dass solches Verhalten als akzeptabel oder sogar nachahmenswert angesehen wird. Strategien zum Umgang mit beleidigendem Verhalten Es gibt verschiedene Ansätze, um auf beleidigendes Verhalten zu reagieren und diesem entgegenzuwirken: Förderung von emotionaler Intelligenz: Indem wir emotionale Intelligenz fördern, können wir Menschen helfen, ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren. Dies kann zu einem respektvolleren Umgang miteinander führen. Medienverantwortung: Medien sollten ihre Rolle reflektieren und darauf achten, dass sie nicht nur die lautesten und kontroversesten Stimmen verstärken. Stattdessen sollten sie konstruktive Diskussionen fördern und denen eine Plattform bieten, die respektvoll debattieren. Bildung und Aufklärung: Es ist wichtig, bereits in Schulen den respektvollen Umgang miteinander zu lehren und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion zu fördern. So können junge Menschen lernen, sich gegen Mobbing und Herabsetzung zu wehren und selbst respektvoll zu handeln. Öffentlicher Widerspruch: Es ist wichtig, dass beleidigendes Verhalten nicht unkommentiert bleibt. Öffentliche Personen und Institutionen sollten klar Stellung beziehen und solches Verhalten verurteilen. Gesetzliche Rahmenbedingungen: In einigen Fällen kann es notwendig sein, durch Gesetze und Richtlinien klare Grenzen zu setzen, um beleidigendes Verhalten, insbesondere im öffentlichen Raum und in den Medien, zu sanktionieren. Fazit Beleidigungen und herabsetzendes Verhalten sind Ausdruck tieferliegender Probleme, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Ursachen haben. Um diesen negativen Tendenzen entgegenzuwirken, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der auf emotionaler Bildung, Verantwortung der Medien, öffentlicher Kritik und, wo notwendig, auch auf gesetzlichen Maßnahmen basiert. Nur so kann eine Kultur des Respekts und des konstruktiven Dialogs gefördert werden, die sowohl dem Einzelnen als auch der Gesellschaft als Ganzes zugutekommt.   Quellen / Literatur: Baumeister, R. F., Smart, L., & Boden, J. M. (1996). Titel: "Relation of Threatened Egotism to Violence and Aggression: The Dark Side of High Self-Esteem" Goleman, D. (1995). Titel: "Emotional Intelligence: Why It Can Matter More Than IQ" Verlag: Bantam Books Sunstein, C. R. (2001). Titel: "Republic.com" Verlag: Princeton University Press Papacharissi, Z. (2004). Titel: "Democracy Online: Civility, Politeness, and the Democratic Potential of Online Political Discussion Groups" Suler, J. (2004). Titel: "The Online Disinhibition Effect" Haidt, J., & Lukianoff, G. (2018). Titel: "The Coddling of the American Mind: How Good Intentions and Bad Ideas Are Setting Up a Generation for Failure" Verlag: Penguin Press Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Respekt – Gedanken zu einem kleinen Wort mit grosser Bedeutung (Sun, 30 Mar 2025)
DMZ - LEBEN ¦ Patricia Jungo ¦     Manchmal kann ein einziges kleines Wort eine immense Bedeutung tragen. „Respekt“ ist zweifellos eines davon. Respekt zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen und wird im alltäglichen Sprachgebrauch auf vielfältige Weise verwendet: Er reicht von Höflichkeit und Toleranz über Wertschätzung bis hin zu Angst und Autorität. Dabei spiegelt der Begriff zwei unterschiedliche Dimensionen wider – die positive, die mit Anerkennung und Bewunderung verbunden ist, und die negative, die sich in Scheu und Furcht äußern kann.   Ein Blick auf die Wortherkunft eröffnet eine zusätzliche Perspektive: „Respekt“ leitet sich vom lateinischen „respectio“ ab, was „Rückschau“, „Einschätzung“ oder „Betrachtung“ bedeutet. Zerlegt man das Wort weiter, bleibt das Verb „specere“ übrig, das „schauen“ bedeutet. Zusammengenommen entsteht die Bedeutung „wieder schauen“. Respektieren wir jemanden – oder uns selbst –, bedeutet dies, hinzuschauen, wahrzunehmen, wer diese Person ist.   Damit wird eine zentrale menschliche Sehnsucht deutlich: gesehen zu werden. Respekt drückt das Bedürfnis aus, mit unseren Wünschen, Bedürfnissen und Eigenheiten wahrgenommen zu werden. Es geht darum, Empathie zu erfahren und zu spüren, dass andere verstehen, wer wir sind und wie es uns geht.   Respekt bedeutet jedoch nicht nur, selbst wahrgenommen zu werden, sondern auch, den anderen Raum für ihre Werte und Anerkennung für ihre Bedürfnisse zu geben. Dieses Wechselspiel funktioniert jedoch nur, wenn Respekt gegenseitig ist: Wer gesehen werden möchte, muss auch bereit sein, andere zu sehen und ihnen mit Empathie zu begegnen.   In einer Zeit, in der Respektlosigkeit zu dominieren scheint, ist dies besonders relevant. Respektlosigkeit bedeutet im Kern, einander nicht mehr wahrzunehmen – nicht mehr „wieder hinzuschauen“. Dabei ist Respekt weder kompliziert noch aufwendig: Er zeigt sich in kleinen Gesten, wird ausgestrahlt und unmittelbar gespürt. Gerade deshalb ist er so wichtig – für den Einzelnen wie für die Gesellschaft insgesamt.
>> mehr lesen

Magnetische Effekte am Ursprung des Lebens? (Sun, 30 Mar 2025)
Werden nur linkshändige Helizen-Spiralen auf die Kobalt-Kupferoberfläche aufgebracht, bevorzugen diese deutlich Kobalt-Inseln mit einer bestimmten Magnetisierungsrichtung. Bild: Peter-Grünberg-Institut/Jülich Werden nur linkshändige Helizen-Spiralen auf die Kobalt-Kupferoberfläche aufgebracht, bevorzugen diese deutlich Kobalt-Inseln mit einer bestimmten Magnetisierungsrichtung. Bild: Peter-Grünberg-Institut/Jülich DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦     Werden nur linkshändige Helizen-Spiralen auf die Kobalt-Kupferoberfläche aufgebracht, bevorzugen diese deutlich Kobalt-Inseln mit einer bestimmten Magnetisierungsrichtung. Bild: Peter-Grünberg-Institut/Jülich   Dübendorf, St. Gallen und Thun - Die Frage nach der Chiralität des Lebens, also warum biomolekulare Strukturen wie Aminosäuren und Zucker nur in einer von zwei spiegelbildlichen Formen in lebenden Organismen vorkommen, beschäftigt Wissenschaftler seit Langem. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Wechselspiel zwischen elektrischen und magnetischen Feldern eine Schlüsselrolle beim Verständnis dieses Phänomens spielen könnte.   Die Chiralität des Lebens, eine Eigenschaft, die besagt, dass Biomoleküle in lebenden Organismen nur in einer von zwei spiegelbildlichen Formen auftreten, ist ein faszinierendes und bislang ungelöstes Rätsel. Obwohl diese Moleküle chemisch identisch sind, unterscheiden sie sich in ihrer räumlichen Anordnung, was zu unterschiedlichen biologischen Eigenschaften führen kann.   Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Forschungszentrums Jülich haben nun Hinweise darauf gefunden, dass magnetische Effekte eine Rolle bei der Entstehung dieser Chiralität spielen könnten.   Schon seit der Entdeckung der molekularen Chiralität haben Wissenschaftler spekuliert, dass das Wechselspiel zwischen elektrischen und magnetischen Feldern die Vorliebe für eine der spiegelbildlichen Formen eines Moleküls erklären könnte. Neue Experimente legen nahe, dass magnetische Oberflächen wie Eisen, Kobalt und Nickel in der Lage sind, elektrische und magnetische Felder auf unterschiedliche Weise zu kombinieren, was zu sogenannten "enantioselektiven" Effekten führen könnte.   Ein kürzlich im Fachjournal "Advanced Materials" veröffentlichter Artikel von Forschern der Empa und des Peter-Grünberg-Instituts des Forschungszentrums Jülich zeigt, dass chirale Moleküle – Moleküle mit einer räumlichen Händigkeit – auf magnetischen Oberflächen unterschiedliche Vorlieben für die Ausrichtung des Magnetfelds zeigen. Dies legt nahe, dass das magnetische Umfeld einen Einfluss auf die räumliche Anordnung von Molekülen haben könnte, bevor sie in lebenden Organismen eingebaut werden.   Darüber hinaus haben die Forscher den sogenannten Chiralitäts-induzierten Elektronenspin-Selektivität (CISS-Effekt) untersucht, der besagt, dass Elektronen mit einer bestimmten Spinrichtung bevorzugt durch chirale Moleküle fließen. Diese Erkenntnis könnte unser Verständnis von elektrochemischen Prozessen in biologischen Systemen vertiefen.   Trotz dieser spannenden Entdeckungen bleiben viele Fragen offen. Die Physik hinter diesen Effekten ist noch nicht vollständig verstanden, und die genaue Rolle magnetischer Effekte im Zusammenhang mit der Chiralität des Lebens ist weiterhin Gegenstand intensiver Forschung. Professor Dr. Karl-Heinz Ernst von der Empa, einer der Hauptautoren der Studie, betont die Bedeutung weiterer Untersuchungen, um das Mysterium der Chiralität des Lebens zu entschlüsseln. Möglicherweise könnten die Erkenntnisse dieser Forschung eines Tages dazu beitragen, die Ursprünge und die Evolution des Lebens auf der Erde besser zu verstehen.     MR Safari, F Matthes, V Caciuc, N Atodiresei, CM Schneider, KH Ernst, DE Bürgler; Enantioselective adsorption on magnetic surfaces; Advanced Materials (2024); DOI: 10.1002/adma.202308666 Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
>> mehr lesen

Musks xAI übernimmt Plattform X: Eine Strategie zur Nutzung von Nutzerdaten und Rettung von X (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ – KI ¦ Sarah Koller ¦                    Elon Musk treibt eine grundlegende Umstrukturierung seiner Firmen voran: Die Social-Media-Plattform X wird in das Unternehmen xAI integriert. Die Übernahme, die Musk selbst via Social Media bekannt gab, unterstreicht einen strategischen Schritt in Richtung der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI). Experten vermuten, dass der Milliardär damit nicht nur technologische, sondern auch rechtliche und finanzielle Ziele verfolgt.   Daten für KI-Training: Der wahre Wert von X Das US-amerikanische KI-Unternehmen xAI hat sich darauf spezialisiert, fortschrittliche Chatbots zu entwickeln. Ein entscheidender Faktor für das Training dieser Künstlichen Intelligenzen sind große Mengen an Daten – und genau hier kommen die Nutzer von X ins Spiel. Durch die riesige Menge an täglich generierten Inhalten – Texte, Bilder und Videos – liefert X eine wertvolle Datenquelle für die KI-Entwicklung. Musk könnte durch die Übernahme die rechtlichen Hürden zur Nutzung dieser Daten für xAI verringern und gleichzeitig die Kontrolle über eine der größten Datenplattformen der Welt erweitern.   Strategische Fusion: Teams und Infrastruktur zusammenlegen Musk verkündete, dass die Zukunft von xAI und X „untrennbar miteinander verbunden“ sei. Neben einer umfassenden Integration von Personal und Infrastruktur sollen auch die Rechenzentren beider Unternehmen verschmolzen werden. Diese enge Zusammenarbeit ist nicht neu: Schon zuvor arbeiteten X und xAI in verschiedenen Bereichen zusammen.   Finanzielle Unsicherheiten und Wertschätzungen Während Musk den Wert von X mit 33 Milliarden Dollar beziffert, sind diese Angaben schwer zu verifizieren. X, früher unter dem Namen Twitter bekannt, ist kein börsennotiertes Unternehmen, weshalb keine öffentlich zugänglichen Finanzberichte existieren. Eine Schätzung einer Investmentfirma aus dem Jahr 2024 kam auf lediglich rund 10 Milliarden Dollar, was einen deutlichen Unterschied zu Musks Einschätzung darstellt. Die genaue Bewertung von X bleibt daher weiterhin ein ungelöstes Rätsel.   Investoreninteressen, Rettung von X und Querfinanzierung Die Entscheidung, X unter das Dach von xAI zu stellen, könnte auch eine Reaktion auf die schwierige finanzielle Lage von X sein. Seit der Übernahme von Twitter durch Musk im Jahr 2022 hat die Plattform einen erheblichen Rückgang in den Werbeeinnahmen und an Wert erlitten. Die Plattform hat zudem nicht nur an Werbekunden, sondern auch an Nutzern und Einfluss verloren, was den finanziellen Druck auf X weiter verstärkt hat. In diesem Kontext könnte die Übernahme von X durch xAI eine Möglichkeit für Musk darstellen, X zu retten und die finanziellen Probleme zu lösen.   Ein solches Vorgehen würde es ermöglichen, X durch die Einnahmen aus der KI-Entwicklung und den damit verbundenen Geschäftsmodellen quer zu finanzieren. Musk könnte mit der Kombination aus xAI und X die bestehenden Ressourcen nutzen, um neue, lukrative Einnahmequellen zu schaffen und gleichzeitig den Wert von X zu stabilisieren. Fachleute spekulieren, dass Musk dies als notwendigen Schritt ansieht, um X langfristig am Leben zu erhalten und eine profitable Geschäftsstruktur zu schaffen, die auch für Investoren wieder attraktiv wird.   Fazit Mit der Übernahme von X durch xAI verfolgt Elon Musk eine langfristige Strategie, die auf der Nutzung von Nutzerdaten für die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz basiert. Zugleich könnte dieser Schritt als eine Art Rettung für X dienen, das in den letzten Jahren finanziell stark gelitten hat. Durch die Querfinanzierung von X über xAI könnte Musk die Plattform stabilisieren und deren Wert wieder steigern. Ob diese Fusion tatsächlich den erhofften Erfolg bringt, bleibt abzuwarten – in einer Zeit, in der sowohl technologische Innovationen als auch wirtschaftliche Unsicherheiten die Zukunft von Musks Imperium bestimmen. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Akademischer Exodus: Timothy Snyder und weitere Yale-Professoren verlassen die USA – Ein Signal für die Zukunft der Wissenschaft und Demokratie (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦   Drei renommierte Professoren der Yale-Universität – der Historiker Timothy Snyder, seine Ehefrau und Osteuropahistorikerin Marci Shore sowie der Philosoph Jason Stanley – haben beschlossen, die USA zu verlassen und Positionen an der University of Toronto in Kanada anzunehmen. Diese Entscheidung steht im Kontext der jüngsten politischen Entwicklungen unter Präsident Donald Trump und deren Auswirkungen auf die akademische Freiheit.   Wechsel nach Toronto Timothy Snyder, bekannt für Werke wie „Bloodlands“ und „The Road to Unfreedom: Russia, Europe, America“, sowie Marci Shore, Autorin von „The Ukrainian Night: An Intimate History of Revolution“, werden beide an der Munk School of Global Affairs & Public Policy der University of Toronto lehren. Jason Stanley, Philosoph und Verfasser von „How Fascism Works“, schließt sich ihnen ebenfalls an. Stanley erklärte, dass er seine Kinder in einem Land großziehen möchte, das nicht auf eine faschistische Diktatur zusteuert.   Konflikt mit Columbia University Die Entscheidung der drei Professoren wird vor dem Hintergrund eines Konflikts zwischen der Trump-Regierung und der Columbia University betrachtet. Im März 2025 entzog die Regierung der Columbia University 400 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln aufgrund von Vorwürfen der mangelnden Bekämpfung von Antisemitismus auf dem Campus. Um diese Mittel wiederzuerlangen, stimmte die Universität mehreren Bedingungen zu, darunter strengere Protestrichtlinien und eine verstärkte Überwachung bestimmter Fachbereiche.   Reaktionen und Auswirkungen Diese Ereignisse haben innerhalb der akademischen Gemeinschaft Besorgnis ausgelöst. Die Maßnahmen der Regierung wurden von vielen als Angriff auf die akademische Freiheit und als Versuch gewertet, Universitäten politisch zu beeinflussen. Professoren und Studierende haben gegen die Regierungsentscheidungen protestiert und rechtliche Schritte eingeleitet.   Fazit Die Abwanderung prominenter Wissenschaftler von Yale nach Toronto reflektiert die aktuellen Spannungen im amerikanischen Hochschulsystem. Sie werfen Fragen zur Unabhängigkeit akademischer Institutionen und zur Rolle der Regierung in der Hochschulpolitik auf. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Wenn man eine andere Lampe ausbläst, wird die eigene nicht heller (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦   KOMMENTAR   Als Donald J. Trump am 14.06.1946 geboren wurde, war er wie jeder Mensch zunächst für viele Jahre nicht alleine überlebensfähig. Je nach Persönlichkeitsentwicklung ändert sich das in den folgenden Jahrzehnten und wir nennen uns selbständig oder erwachsen. Das sei dann der Zustand einer alleinigen Lebensfähigkeit oder gar mehr, ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, denn Homo sapiens überlebt niemals alleine, sondern durch seine Kooperationsfähigkeit. Ohne diese wäre die Spezies entweder von physisch stärkeren aufgefressen worden oder in Veränderungen der natürlichen Lebensgrundlagen untergegangen. Tatsächlich hat Homo sapiens seine Kooperationsfähigkeit insbesondere durch Technologie so weit getrieben, dass ihn die Frage, ob er damit nun selbst seine Lebensgrundlagen vernichtet, bevorzugt beschäftigen sollte.   Aber dem stehen so Leute wie Trump und deren leider Millionen zählende Unterstützer im Weg. Die modernste Form der Kooperationsfähigkeit nennt sich Weltwirtschaft. Die könnte Homo sapiens durchaus nutzen, um die Frage mit den Lebensgrundlagen und weit mehr zu seinen Gunsten zu entscheiden. Aber Trump versteht unter Wirtschaft so etwas wie einen existierenden Kuchen an Waren und Dienstleistungen, der zu verteilen ist. Nach seiner Denkweise muss man dann natürlich alles, was man für sich haben will, einem anderen wegnehmen. Dass dieser Kuchen aber zuerst zu backen ist, wozu eine Kooperation erforderlich ist, deren Funktionsweise sogar die Größe des Kuchens bestimmt, scheint ihm bereits unklar.   Das dürften Frühformen der abgebildeten Spezies besser verstanden haben, sonst wäre am 14.06.1946 anderes als die Trump-Geburt zu vermelden gewesen. Tatsächlich ist so etwas wie Wirtschaft nur möglich, wenn sich Ideen wie Wertschöpfung, Mehrwert oder im Miteinander sowie durchaus auch im Gegeneinander die gerne als „Win-win“ bezeichnete Situation ergibt. Das ist die triviale Erkenntnis, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als alleine und wenn man sich komplexere Aufgaben in unserer technologischen Welt ansieht, sollte man klarer feststellen: Fast alles, was wir täglich tun oder nutzen, funktioniert sogar NUR gemeinsam. Mein momentan größter Hoffnungswert in einer insgesamt wenig hoffnungsvollen Phase ist tatsächlich die Erkenntnis, dass wir inzwischen bereits rein technisch/operativ weltweit so tief kooperieren, dass auch große Nationen nicht mehr alleine überlebensfähig sind.   Aber in eben jenen Nationen liegt wohl auch das Problem, welches Homo sapiens bis heute nicht in den Griff bekommt. Verhaltenspsychologische Experimente zeigen sehr gut, dass Menschen in kleineren Gruppen, auch solchen, die sich zuvor nicht kennen, Konzepte wie Kooperation und die dabei so wichtige Fairness entwickeln. Das liegt wohl an in solchen Gruppen entstehenden Beziehungen, die wir – auch die schwierigen darunter – irgendwie gut managen können. Sobald die Gruppengröße zunimmt, ist unsere Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, überfordert und die Sache mit dem Management wird dramatisch schlechter.   Hier liegt aus meiner Sicht der Schlüssel für einen evolutionären Fortschritt: Homo sapiens muss intellektuell zutiefst verstehen, dass die entwickelten Organisationsformen wie Gesellschaften und Nationen so etwas wie stabile Beziehungen zueinander entwickeln müssen, die wir genauso managen, wie wir das in unseren direkten Beziehungsgeflechten tun. Dazu sind Regeln erforderlich, die mühsam erkämpft und in den letzten Jahren von einigen wenigen dramatisch schnell wieder zerstört wurden. Dazu sind aber insbesondere auf Ebene der Verantwortlichen Leute wichtig, die die Logik der Kooperation verstehen und darüber hinaus sogar besonders beziehungsfähig sind. Wenn man sich von Autokratien bis zu Demokratien die Mehrheit des Spitzenpersonals ansieht, hat Homo sapiens hier offensichtlich ein fundamentales Problem im Recruiting.   Der chinesische Präsident Xi, man mag von ihm halten, was man will, hat diesen längeren Text heute in Richtung Trump sehr gut auf den Punkt gebracht: „Wenn man eine andere Lampe ausbläst, wird die eigene nicht heller“. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

NIH stoppt Finanzierung von Long-COVID-Forschung – Experten entsetzt (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ –  GLOBAL ¦ Sarah Koller ¦         Die plötzliche Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde NIH, die Mittel für mehrere Long-COVID-Studien im Rahmen des RECOVER-Programms zu streichen, sorgt für erhebliche Unruhe in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Betroffen sind 45 Forschungsprojekte, die darauf abzielten, die biologischen Mechanismen dieser komplexen Erkrankung besser zu verstehen. Viele dieser Studien standen kurz vor dem Abschluss, was die Streichung umso schwerwiegender macht.   Millionen für unvollendete Studien – „reine Geldverschwendung“ Megan Fitzgerald, selbst Long-COVID-Betroffene und aktiv in der Forschungsszene vernetzt, bringt die Frustration vieler Wissenschaftler auf den Punkt: „Die meisten der gestrichenen Studien hatten bereits umfangreiche Daten gesammelt. Dass die Analyse und Veröffentlichung nun ausbleiben, ist schlicht irrwitzig.“ Tatsächlich ist der Stopp ein finanzielles Desaster: Millionen US-Dollar wurden in diese Projekte investiert, doch ohne Auswertung bleiben die Erkenntnisse ungenutzt. Wissenschaftler sehen darin eine Verschwendung von Forschungsgeldern – und eine verpasste Chance für medizinische Fortschritte.   Kinderforschung abrupt gestoppt – Ungewissheit für Betroffene Besonders betroffen sind Studien, die sich mit Long COVID bei Kindern und Jugendlichen befassen. Der renommierte Kinderarzt David Warburton von der Keck School of Medicine an der USC leitete zwei solcher Forschungsprojekte am Children’s Hospital Los Angeles. Eines untersuchte genetische Besonderheiten bei Long-COVID-Patienten, das andere kognitive Beeinträchtigungen wie „Brain Fog“ und Kreislaufprobleme bei jungen Menschen.   „Diese Kinder haben massive Schwierigkeiten in der Schule, können sich nicht konzentrieren und sind im Alltag eingeschränkt“, erklärt Warburton. „Wir standen kurz davor, herauszufinden, welche Faktoren eine Rolle spielen – und dann kam die Nachricht, dass die Finanzierung eingestellt wird.“ Die abrupten Kürzungen treffen die Forschung mitten in einem entscheidenden Moment und lassen Patienten und ihre Familien ohne dringend benötigte Antworten zurück.   Warum diese Forschung so wichtig ist Long COVID stellt für Mediziner weiterhin ein Rätsel dar. Obwohl immer mehr Studien Hinweise auf mögliche Mechanismen liefern, fehlt es noch an einem klaren Biomarker – einem biologischen Indikator, der eine eindeutige Diagnose ermöglicht. Ohne diesen fehlen die Grundlagen für gezielte Therapien.   Pharmaunternehmen zögern daher, in die Entwicklung von Medikamenten zu investieren. Genau hier sollten Programme wie RECOVER ansetzen: „Diese Studien sollten uns zeigen, wie Long COVID den Körper verändert und wo wir ansetzen können“, erklärt Fitzgerald. „Ohne diese Forschung bleibt Long COVID ein blindes Feld für Ärzte und Patienten.“   US-Regierung setzt auf neue Prioritäten – auf Kosten der Forschung? Hintergrund der Kürzungen sind politische Weichenstellungen: Das US-Gesundheitsministerium (HHS) begründet das Ende der Long-COVID-Finanzierung mit dem offiziellen Abschluss der Pandemie und verweist auf die Notwendigkeit, sich auf chronische Krankheiten insgesamt zu konzentrieren. Eine Sprecherin des Ministeriums erklärte, dass Long COVID nicht explizit ausgeschlossen sei, jedoch keine Sonderstellung mehr genieße. Kritiker sehen darin ein gefährliches Signal.   Michael Z. Lin, Virologe an der Stanford University, hält die Entscheidung für einen gravierenden Fehler: „Es geht hier nicht nur um COVID, sondern um das grundsätzliche Verständnis postviraler Syndrome. Die Kürzungen betreffen nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Patienten.“   Langfristige Folgen für Patienten und Wissenschaft Die Auswirkungen der Entscheidung könnten weitreichend sein. Bereits jetzt fürchten Forscher den Verlust wertvoller Erkenntnisse, die in Medikamentenentwicklungen und klinische Behandlungen hätten einfließen können. Auch spezialisierte Long-COVID-Kliniken, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, könnten von weiteren Budgetkürzungen betroffen sein.   „Long COVID wird nicht verschwinden, nur weil die Regierung entscheidet, nicht mehr darüber zu sprechen“, warnt ein Arzt einer betroffenen Klinik. „Wir brauchen dringend fundierte Forschung, um den Menschen helfen zu können. Sonst bleibt ihnen nur die Hoffnung – und das ist kein Therapieansatz.“ Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Die Hamas – der größte Feind des palästinensischen Volkes (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ - BLICKWINKEL ¦ Matthias Walter KOMMENTAR Auf welcher Seite will man da stehen. Das ist so eindeutig meiner Meinung nach. Die meisten Araber/Muslime, denen man (warum auch?) grundsätzlich nichts Schlechtes wünscht, leiden unter ihren maximal menschenfeindlichen und faschistischen Führungen. Eine Jahrhundertaufgabe, ein Ideal, sie eventuell eines Tages zu befreien, wenn das überhaupt möglich ist.   "Die Hamas: Ein Todeskult, der die Palästinenser als Geiseln hält Seit dem 7. Oktober 2023 ist die Welt erneut Zeuge einer menschenverachtenden Ideologie geworden, die in ihrer Grausamkeit an die schlimmsten Verbrechen der Geschichte erinnert. Die Hamas, die von einigen als Widerstandsbewegung verklärt wird, entlarvte sich an diesem Tag endgültig als das, was sie wirklich ist: eine islamistische Terrororganisation, die sich in Feigheit hinter Zivilisten versteckt, systematisch das eigene Volk unterdrückt und mit einer Todesideologie ganze Generationen in Geiselhaft hält.   1. Die perfide Strategie der Hamas: Feigheit als Prinzip Während Israel ein zivilisiertes Land ist, das das Leben schützt – selbst das seiner Feinde –, zeigt sich die Hamas als das genaue Gegenteil. Israelische Krankenhäuser behandeln regelmäßig arabische Patienten, darunter auch palästinensische Zivilisten. Sogar Yahya Sinwar, der spätere Hamas-Führer, wurde in Israel medizinisch versorgt und überlebte dank israelischer Ärzte eine Hirntumor-Operation. Doch anstatt diese Menschlichkeit als Brücke zum Frieden zu sehen, kehrte er mit noch größerem Hass zurück und führte die Hamas zu einem neuen Höhepunkt der Gewalt.   Der 7. Oktober war kein spontaner Angriff, sondern das Resultat einer jahrelangen Planung, die auf maximale Brutalität abzielte. Die Hamas benutzt Frauen, Kinder und alte Menschen als Schutzschilde, feuert Raketen aus Schulen und Krankenhäusern und versteckt ihre Anführer in Tunneln unter zivilen Einrichtungen. Diese bewusste Strategie macht sie nicht nur zu einem Gegner Israels, sondern auch zu einer existenziellen Bedrohung für die Palästinenser selbst.   Mit Sinwars Tod im Oktober 2024 hat die Hamas einen ihrer radikalsten Köpfe verloren. Doch solange ihre Ideologie weiterlebt, bleibt der Schrecken für Israelis und Palästinenser gleichermaßen bestehen.   2. Hamas: Skrupellose Menschenfeinde, die ihr eigenes Volk foltern Die Hamas ist nicht nur ein Feind Israels – sie ist der größte Feind der Palästinenser. Wer sich ihrer Herrschaft widersetzt, wird gnadenlos verfolgt. Kritische Stimmen innerhalb des Gazastreifens verschwinden spurlos oder werden öffentlich exekutiert. Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass Hamas-Mitglieder politische Gegner und Regimekritiker von Balkonen in den Tod stürzen, um ein Exempel zu statuieren. Diese Brutalität richtet sich nicht nur gegen Männer, sondern auch gegen Frauen und Kinder.   Glaubwürdige Quellen berichten von Vergewaltigungen innerhalb der eigenen Reihen. Frauen, die sich gegen die Hamas auflehnen oder nicht den islamistischen Vorstellungen entsprechen, werden systematisch missbraucht. Selbst Kinder bleiben nicht verschont – eine unfassbare Perversion, die zeigt, dass die Hamas jedes Maß an Menschlichkeit verloren hat. Die Hamas nennt sich "Freiheitskämpfer", doch in Wahrheit sind sie nichts anderes als fanatische Tyrannen, die mit Gewalt und Terror herrschen.   3. Keine freien Wahlen – weil Demokratie ein Fremdwort ist Seit vielen Jahren gibt es in Gaza keine freien Wahlen mehr. Die Hamas, die 2006 mit Gewalt die Macht übernahm, hat die Demokratie praktisch abgeschafft. Politische Opposition ist nicht nur unerwünscht, sondern lebensgefährlich. Wer sich gegen das Regime auflehnt, wird verfolgt, inhaftiert oder ermordet.   Aber selbst wenn Wahlen erlaubt wären – was wäre das für eine Demokratie? Eine Gesellschaft, die unter der totalitären Herrschaft eines Terrorregimes steht, kann gar keine echten demokratischen Entscheidungen treffen. Die Hamas hält das palästinensische Volk in einem Zustand permanenter Angst und Unterdrückung, während sie gleichzeitig nach außen vorgibt, für Freiheit zu kämpfen.   4. Wer trägt die Schuld an der Misere? Es gibt eine einfache Wahrheit: Wäre die Hamas bereit, die Waffen niederzulegen, wäre Frieden möglich. Doch ihr Ziel ist nicht ein palästinensischer Staat neben Israel – ihr Ziel ist die Vernichtung Israels.   Golda Meirs Worte bleiben aktuell: "Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen, gibt es Frieden. Wenn Israel seine Waffen niederlegt, gibt es kein Israel mehr."   Während Israel immer wieder Friedensangebote gemacht hat, hält die Hamas die Palästinenser im Gazastreifen wie Geiseln und opfert sie für ihren endlosen Krieg. Es war nie Israel, das die Hoffnung auf Frieden zerstörte – es war immer der islamistische Fanatismus, der keine Kompromisse erlaubt.   5. Die eigentlichen Feinde des Friedens Nicht die israelischen Soldaten oder gar friedliche Siedler sind das Problem (es gibt auch kriegerische, menschenfeindliche, militante, religiös-ideologiegetriebene Siedler) – es sind die islamistischen Terrorgruppen und die korrupten arabischen Eliten, die seit Jahrzehnten den Frieden verhindern. Der Iran finanziert die Hamas und die Hisbollah, um Israel zu destabilisieren, während arabische Regierungen in der Vergangenheit lieber den Konflikt schürten, als eine echte Lösung anzustreben.   Wenn die Hamas wirklich für das palästinensische Volk kämpfen würde, hätte sie Schulen, Universitäten und Krankenhäuser gebaut, anstatt Tunnelsysteme für den Terror. Sie hätte in eine funktionierende Wirtschaft investiert, anstatt Millionen für Waffen auszugeben.   6. Die Chance auf eine bessere Zukunft Israel hat das Potenzial, die gesamte Region wirtschaftlich und technologisch zu transformieren. Die Abraham-Abkommen haben gezeigt, dass Frieden zwischen Israel und arabischen Staaten möglich ist. Doch solange die Hamas existiert, bleibt jede Hoffnung auf einen Neuanfang für die Palästinenser eine Illusion.   Die Hamas muss verschwinden – nicht nur für die Sicherheit Israels, sondern auch für die Freiheit des palästinensischen Volkes. Der wahre Feind der Palästinenser ist nicht Israel, sondern die Hamas selbst." Quellen: Angriff am 7. Oktober 2023 und Hamas-Strategie: Berichte über die Planung und Brutalität des Angriffs: Reuters, "Hamas attacks Israel in surprise assault", 7. Oktober 2023; BBC, "Israel-Gaza war: What happened on 7 October?", 2023. Nutzung von Zivilisten als Schutzschilde und Tunneln: Human Rights Watch, "Gaza: Hamas War Crimes on October 7", 2023; IDF-Statements, 2023-2024. Yahya Sinwars Behandlung in Israel: Bericht über Sinwars Hirntumor-Operation: Haaretz, "The Hamas Leader Israel Saved", 17. Oktober 2024; Jerusalem Post, "Yahya Sinwar: From Prisoner to Hamas Leader", 2024. Hamas-Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser: Exekutionen und Folter von Regimekritikern: Amnesty International, "Gaza: Hamas Must End Summary Executions", 2015-2023 Berichte; Human Rights Watch, "Gaza: Hamas Abuses During Conflict", 2023. Vergewaltigungen und Missbrauch: UN-Sonderberichterstatterin Pramila Patten, "Sexual Violence in Conflict", Bericht vom März 2024 über Hamas-Verbrechen am 7. Oktober und danach. Keine Wahlen in Gaza seit 2006: Gewaltsame Machtübernahme und Unterdrückung: Freedom House, "Gaza: Freedom in the World 2023"; The Guardian, "Hamas Seizes Control of Gaza", 2007. Golda Meir Zitat: Historisch dokumentiert in: Meir, Golda, "My Life" (Autobiografie, 1975); oft zitiert in Nahost-Diskussionen, z. B. New York Times-Archiv. Iranische Unterstützung der Hamas: Finanzierung und Destabilisierung: U.S. Department of State, "Country Reports on Terrorism 2023"; Institute for National Security Studies (INSS), "Iran’s Support for Hamas", 2024. Abraham-Abkommen: Offizielle Dokumente: U.S. State Department, "Abraham Accords Declaration", 2020; Berichte über Fortschritte mit UAE und Bahrain: Al Jazeera, "Abraham Accords: Two Years On", 2022. Hamas-Ausgaben für Tunnel statt Infrastruktur: Berichte über Tunnelbau: UNRWA und IDF-Berichte, 2021-2024; The Times of Israel, "Hamas Diverts Funds to Tunnels", 2023.
>> mehr lesen

"Mensch, Bichsel - du fehlst." (Sat, 29 Mar 2025)
(Bildquelle: SRF) (Bildquelle: SRF) DMZ –  GESELLSCHAFT  ¦ Daniel Peter ¦                       (Bildquelle: SRF) KOMMENTAR   Lieber Peter, ich sitze gerade in einer Hotelbar und lese deinen Brief von Julia Weber, Usama Al Shamani, Nora Gomringer und Lukas Bärfuss. Ich kann mich leider nicht so kurz fassen wie sie. Aber von Herzen schliesse ich mich ihrem letzten Gruss an dich an.   Also nochmals! Ich sitze in der mondänen Hotelbar des Motel One in Zürich. Diese Hotelbars sind rund um den Globus ein Stück Heimat für mich. Zu meinem fünfzigsten Geburtstag wollte ich mir eine mehrmonatige Asienreise schenken. Dann kam die Pandemie. Also plante ich eine Feier mit 25 Freundinnen und Freunden. War auch nicht mehr möglich. Ein "Fondue-Chinoise-Essen" sollte es dann werden. Hoch über Zürich auf dem Uetliberg. Mit zwei guten Freundinnen. Schlussendlich sass ich alleine in der Hotelbar vom Motel One in Zürich. Meine "Mitgäste" hämmerten auf ihren modernen Smartphones herum, ich hielt ein Buch von dir in den Händen. "Ein Tisch ist ein Tisch" aus dem Jahr 2004. Am nächsten Tag wurde ich auf dem Uetliberg mit funkelndem Schnee belohnt. Eine Freundin besorgte einen kleinen Schoggikuchen und heissen Kaffee. Auf einem Bänkli genossen wir dann eine Flasche edlen Champagner.   Heute sitze ich nun in der "One Bar" in Zürich, trinke ein Glas Walliser Rotwein und nein, ein Aschenbecher steht nicht auf dem Tischchen. Heimat, das sind für mich Bücher von dir, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Und die "One Bars" rund um den Globus...   Als ich 2019 für den Nationalrat kandidierte, da sagte ich zu Beginn eines Kurzfilmes: "Heimat, das ist für mich mehr als eine Schachtel CBD-Zigaretten oder eine Cervelat". Ich spielte damit auf den Cervelat-Gate von Nationalrat Andreas Glarner an. Er wurde gewählt, ich leider nicht.   Als ich dich das erste mal sah, war ich gerade 21 Jahre alt und kam von einem Studium in England zurück. Ich lebte damals in Jegenstorf und sah dich in einer RBS-Bahn von Solothurn nach Bern reisend. Du trugst deine unverkennbare Brille, deine Zigarette war fast runtergebrannt, der Aschenbecher war voll. Vor dir ein "Ballönli" Rotwein. Du warst versunken in deine Schreiberei.   Ich sitze nun also in der "One Bar", trinke ein Glas Rotwein und schreibe diesen Brief auf einem "Bio-Fairtrade-Block" vom COOP. Mit einem Roller aus einer Papeterie in Winterthur.   Gerne hätte ich dich auf ein Glas Rotwein eingeladen und mit dir auf deinen neunzigsten Geburi angestossen. Nun wünsche ich uns beiden eine gute Reise. Odin sei mit uns!   Alles Liebe Dani
>> mehr lesen

Peter Biro - "Alles außer Rand und Band" - 50 Kurzgeschichten von skurril bis absurd (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ – KULTUR ¦ Prof. Astrid van Nahl   Jetzt, da ich diese Rezension schreibe, ist es fast auf den Tag genau fünf Jahre her, dass ich den ersten Kontakt mit dem mir damals unbekannten Peter Biro hatte. Er hatte mir über Alliteratus eine ungewohnt intelligent-witzige Mail geschrieben, weil er unbedingt ein Buch schreiben wollte und nicht wusste, wie man das eigentlich macht, damit es eines Tages auch ein echtes Buch und womöglich sogar gelesen würde. Das „Unwissen“ war nicht so verwunderlich, schrieb mir da doch ein Arzt, Professor der Medizin am Universitätsklinikum Zürich, die ja bekanntlich nur wenig mit Literatur zu tun haben, es sei denn, es handelt sich um medizinische, vorzugsweise anästhesiologische Fachpublikationen.   Aber schon aus Peter Biros durchaus ungewöhnlichen Mail war herauszulesen, dass da einer war, der zu schreiben verstand, mit einem unterschwelligen, aber deutlich sichtbaren Humor, der mich die folgenden Jahre mit seiner Absurdität noch öfter zum tiefen Luftholen bewegen und mir dabei viele heitere Stunden bescheren sollte. Und dann haben wir sehr schnell ein  Interview auf Alliteratus geführt … und seitdem hat sich viel in Peter Biros Leben getan. Wer mehr darüber wissen will, der kann schon mal Grundlegendes bei Wikipedia nachlesen.   Nach einer Reihe von Kurzgeschichten in diversen anspruchsvollen Zeitschriften sowie seiner Autobiografie „Vom Taumeln zwischen den Kulturen. Eine Kindheit in Transsylvanien“ im schweizerischen Weber Verlag ist nun im KaMeRu Verlag sein bislang letztes Werk erschienen, „Alles außer Rand und Band“, eine Sammlung von fünfzig skurrilen und absurden Kurzgeschichten. Drei Seiten nimmt allein das in sieben Großkapitel gegliederte Inhaltsverzeichnis ein, und hier ziehe ich einen halben Stern ab, weil sich mir die Zuordnung der Geschichten nicht immer ganz erschließt; es sind die Großkapitel „Reine Ansichtssache“, „Schreibstau und andere größere Kleinigkeiten“, „Fährnisse des Alltags“, „Elementares zu Gesellschaft, Paarbildung und Freizeitgestaltung“, „Nebenschauplatz in Politik, Ökonomie und Ökologie“, „Neues aus Medizin, Werbung und Farbenlehre“ und schließlich „Hommage an tote Bürsten und Lobgesang auf Teppiche“, teils also genauso absurd, wie sich auch die meisten der schönen Geschichten erweisen werden.   Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses Inhaltsverzeichnis allein für sich schon fast ein eigenes Kapitel bildet, weil es nämlich genau von jener Absurdität zeugt, die das gesamte Buch prägen, wie es ja auch beabsichtigt war. In meinen Augen hätten die 50 Geschichten ohne jede Gliederung, sozusagen wild durcheinander geworfen, die bessere Buchvariante ergeben, die dem Leser einer- seits etwas mehr, andererseits etwas weniger abverlangt hätte. Mehr, weil man wie der Autor extrem flexibel sein muss, um nicht nur vom Thema einer Geschichte zum nächsten zu springen und dabei keinesfalls versuchen sollte herauszufinden, inwieweit und warum es gerade in dieses Kapitel aufgenommen wurde und wie es zu dessen Überschrift passt.   Weniger, weil man (oder jedenfalls ich) sich dann völlig unvoreingenommen auf die jeweilige Geschichte hätte eingelassen können und auf Gedankensprünge noch besser vorbereitet gewesen wäre, ohne eben den Bezug zur übergreifenden Thematik zu suchen und womöglich sogar finden zu wollen. Denn eines ist klar: Die Geschichten stehen allein, jede einzelne für sich, mit einem ganz eigenen Thema und mit ganz eigenen und oft wunderbar absurden Gedankengängen, die keinerlei Klassifizierung der Zugehörigkeit brauchen. Die Geschichten sind allesamt und ausnahmslos so originell, dass man jede einzelne als kleines „Kunstwerk“ mit einer ganz eigenen Absurdität genießen sollte.   Und das führt bei mir zu einem zweiten Gedanken. Kann man überhaupt so viele so kontroverse Geschichten in einem Buch zusammenbinden? Ja, man kann es tun, aber es erfordert einen literarisch sehr bewussten und erfahrenen Leser. Einen, der sich nicht des Abends oder am Wochenende hinsetzt und sich dann durch eines der sieben Großkapitel liest, sozusagen als ein abgeschlossenes, „abgearbeitetes“ Thema. Das erschlägt einen, das hat auch mich erschlagen, und ich habe noch im zweiten Kapitel damit aufgehört und das Buch dann endlich, endlich so genießen können wie in den Jahren zuvor die hier und da verstreut erschienenen Geschichten. Und das ist vielleicht generell das Besondere der Biro’schen Geschichten, das von einem extremen Schreibtalent zeugt: aus einer Lappalie, einem Gedanken, der einem durchs Gehirn zuckt, einem noch so kleinen Missgeschick des ganz normalen Alltags, den der Leser selbst nur zu gut kennt, eine unglaubliche absurde Geschichte zu machen, eine „unerhörte Begebenheit“, die von einem realistischen, fantastischen, unglaublichen, unglaubwürdigen Vorfall oder Sachverhalt oder Erlebnis erzählt. Diese dann einzuordnen ist allein Sache des Lesers, und jeder wird es nach seinem Leben, seinen (Vor)Kenntnissen und Erfahrungen als Person und als Leser selbst einordnen.   Als ich das erkannt hatte, schien mir, dass Peter Biro genau der richtige Autor wäre, um in einer anspruchsvollen (!) Zeitschrift, die in regelmäßigem Turnus erscheint, die literarische „Seite für den Leser“ zu schreiben.   Eine solche Geschichte von ihm hat nämlich das Potenzial, lange zu wirken und immer wieder gelesen werden zu können, weil der Reiz nur zu einem Teil im Absurden liegt – zum anderen in der intelligenten und völlig ungewohnten, unerwarteten Sicht auf „die Dinge des Lebens“. Vielleicht sind es seine eigenen Erfahrungen, die er im Laufe seiner ungewöhnlichen Kindheit und Jugend durchgemacht und zum Glück nie vergessen hat. Verbunden mit seinem ganz eigenen Erzähltalent kommt dabei etwas ganz Tolles raus, wenn man sich als Leser darauf einlassen kann.   Dieses Buch zeugt im Übermaß davon.   ---   Zur Rezensentin: Prof. Astrid van Nahl Lehrbeauftragte für Isländische Sprache und Sprachgeschichte an der Universität Bonn, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Uppsala und Chefredakteurin und Mitbegründerin des Online-Magazins Alliteratus.     Ursprünglich veröffentlicht auf www.alliteratus.com. -> https://www.alliteratus.com/pdf/mod_randundband.pdf KaMeRu Verlag 2024 ⋅ 332 S. ⋅ 39.00 ⋅ 978-3-906082-96-7   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Die Anatomie der Online-Desinformation (Sat, 29 Mar 2025)
DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Peter Metzinger ¦        Astroturfing, Content Farming und der Schläfer-Effekt sind nur einige der Techniken, mit denen falsche Geschichten verbreitet, die öffentliche Meinung manipuliert und Zwietracht gesät wird. Wenn wir die Strategien derjenigen verstehen, die versuchen, zu täuschen und falsch zu informieren, können wir uns besser wappnen, um uns in der komplexen und oft tückischen Landschaft des Internets zurechtzufinden.   ASTROTURFING DEFINITION Astroturfing ist ein Begriff, der die Praxis beschreibt, eine falsche Wahrnehmung des Engagements oder der Überzeugungen von Nutzern in Online-Räumen zu erzeugen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Diese Desinformationstaktik wird häufig von organisierten Akteuren angewandt, die Bots einsetzen oder Algorithmen ausnutzen, um extremistischen Ansichten mehr Zugkraft zu verleihen. Ziel ist es, die Anzahl der Likes, Interaktionen oder die Präsenz von spalterischen und extremen Randmeinungen künstlich aufzublähen, um den Traffic auf Social-Media-Seiten zu erhöhen.   BEISPIELE Ein Facebook-Post, in dem eine extreme Überzeugung hervorgehoben wird, der in Wirklichkeit nur wenige zustimmen, kann 10.000 Likes und Hunderte von Kommentaren haben. In diesen Fällen ist es möglich, dass das Nutzerengagement zu diesem Beitrag nicht von menschlichen Nutzern stammt, sondern von Bots oder organisierten Propagandisten, die einen Anreiz haben, diese spaltenden Überzeugungen in den Vordergrund der Informationsräume zu rücken.    Astroturfing in der Politik: Astroturfing ist eine Praxis, die in der Politik eingesetzt wird, um den Eindruck zu erwecken, dass ein Kandidat, eine Politik oder ein Anliegen von der Basis unterstützt wird, obwohl diese Unterstützung gar nicht vorhanden ist. Es ist ein bewusster Versuch, die Öffentlichkeit in dem Glauben zu lassen, dass ihre Meinung oder Position von den meisten Menschen geteilt wird. Astroturfing-Kampagnen können zu einem Hindernis für unabhängiges Denken werden, da die Menschen dazu neigen, die Meinungen zu übernehmen, von denen sie glauben, dass sie von der Mehrheit vertreten werden, was als “Herdentrieb bekannt ist. Astroturfing-Kampagnen können von Unternehmen, Lobbyisten, Gewerkschaften, gemeinnützigen Organisationen oder Aktivistenorganisationen organisiert werden. Sie können auch von Einzelpersonen mit persönlichen Absichten oder von gut organisierten Gruppen durchgeführt werden. Astroturfing kann verschiedene Formen annehmen. Eine Form ist der Einsatz von Tarngruppen, d. h. Organisationen, die vorgeben, Basisbewegungen zu vertreten, in Wirklichkeit aber von politischen Gruppen, Unternehmen, Gewerkschaften oder PR-Firmen finanziert werden. Eine andere Form ist das Sockpuppeting, bei dem falsche Online-Identitäten geschaffen werden, um die öffentliche Meinung zur Unterstützung oder Kritik bestimmter Kandidaten, Anliegen oder Organisationen zu manipulieren. Sockpuppeteers geben sich als unabhängige Dritte aus, werden aber in Wirklichkeit von einem anderen Unternehmen finanziert.   Die Folgen von Astroturfing sind erheblich. Astroturfing kann reale Nutzer, die mit dem Beitrag nicht einverstanden sind, entfremden und sie in dem Glauben lassen, dass sie in einer bestimmten Frage in der Minderheit sind oder verlieren. Astroturfing kann auch eine große Menge dieser divisiven oder aufrührerischen Beiträge beinhalten, die darauf abzielen, eine ehrliche Debatte von echten menschlichen Nutzern zu übertönen.   Astroturfing im Marketing Im Jahr 2018 stellte der New Yorker Generalstaatsanwalt fest, dass viele Online-Unternehmen Astroturfing-Taktiken anwenden, um Kundenrezensionen auf ihren Websites zu manipulieren. Sie bezahlten für gefälschte Bewertungen, um ihre Produkte beliebter erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich waren, und so Kunden zu täuschen und möglicherweise ihre Gewinne zu steigern.   CONTENT FARMING: Content Farming ist eine betrügerische Praxis, die oft mit Astroturfing gepaart wird, um Online-Informationen zu manipulieren. Dabei werden minderwertige Artikel, Beiträge oder Blogs mit wenig bis gar keinem glaubwürdigen Inhalt erstellt, nur um die sozialen Medien oder Suchmaschinenalgorithmen auszunutzen und Internetverkehr zu gewinnen. Die schiere Menge an minderwertigen Inhalten, die den Online-Raum überschwemmen, kann es für die Nutzer schwierig machen, genaue und zuverlässige Informationen zu finden. Darüber hinaus kann die Verwendung bestimmter Schlüsselwörter oder Phrasen dazu führen, dass diese Artikel in den Suchmaschinenergebnissen hoch platziert werden, obwohl es dem Autor an Fachwissen oder Kenntnissen über das Thema fehlt, was die Verbreitung von Fehlinformationen fördert.   SCHLAFENDER EFFEKT: Der Schläfer-Effekt ist ein weiteres psychologisches Phänomen, das dazu beiträgt, Desinformationen im Internet zu verbreiten. Er tritt auf, wenn wir uns an eine Erzählung oder Geschichte erinnern, aber nicht an den Ursprung der Information und daher nicht in der Lage sind, die Zuverlässigkeit unserer Quelle zu beurteilen. Dies kann zu Fehlinformationen im Internet beitragen, da wir auffällige Geschichten und Erzählungen, die sich in unserem Gedächtnis festgesetzt haben, als Fakten bezeichnen und sie im Internet verbreiten. Ein Beispiel für den Schläfer-Effekt ist der weit verbreitete Glaube an den Mythos, dass der Mensch nur 10 % seines Gehirns nutzt. Diese falsche Behauptung wurde in der Populärkultur so oft wiederholt, dass viele Menschen sie als Tatsache akzeptieren, obwohl es keine Beweise dafür gibt. Der Schläfer-Effekt zeigt sich auch darin, dass sich falsche Informationen auf Social-Media-Plattformen schnell verbreiten können, selbst wenn sie von seriösen Quellen entlarvt worden sind. Wenn eine falsche Behauptung erst einmal weit genug verbreitet wurde, kann sie sich in den Köpfen der Menschen festsetzen und ist nur schwer wieder loszuwerden, selbst wenn sie mit korrekten Informationen präsentiert wird.       Dieser Text erschien ursprünglich auf http://ReclaimTheFacts.com 
>> mehr lesen

Keramik mit Feingefühl: Weiche Sensoren für die Zukunft (Sat, 29 Mar 2025)
Empa-Forscher Frank Clemens und sein Team entwickeln weiche und intelligente Sensoren auf der Basis von Keramik-Partikeln. Bild: Empa Empa-Forscher Frank Clemens und sein Team entwickeln weiche und intelligente Sensoren auf der Basis von Keramik-Partikeln. Bild: Empa DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Empa-Forscher Frank Clemens und sein Team entwickeln weiche und intelligente Sensoren auf der Basis von Keramik-Partikeln. Bild: Empa   Dübendorf, St. Gallen und Thun – Keramik gilt als harter und spröder Werkstoff, doch im Labor für Hochleistungskeramik der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) brechen Forschende mit dieser Vorstellung. Unter Leitung von Dr. Frank Clemens entwickeln sie weiche und intelligente Sensoren, die auf keramischen Partikeln basieren und Berührungen, Temperaturunterschiede und weitere Umweltveränderungen wahrnehmen können. Diese Technologie könnte insbesondere in der Medizin und Robotik einen Durchbruch darstellen.   Der Begriff "Keramik" ruft oft Assoziationen mit Kaffeetassen, Badezimmerfliesen oder Blumentöpfen hervor. Dr. Clemens und sein Team hingegen sehen Keramik als Hightech-Material mit erstaunlichen Fähigkeiten: Ihre Kreationen können Strom leiten, Druck spüren und sogar Temperaturen erkennen. „Unsere weichen Keramiksensoren eröffnen neue Möglichkeiten in der Medizintechnik und für die sogenannte Soft Robotics“, erläutert Clemens. Der Clou: Durch das Einbetten der starren Keramikpartikel in dehnbare Kunststoffe entsteht ein flexibles Material, das auf äußere Einflüsse reagiert.   Vom Sinter-Prozess zum Hightech-Sensor Die Herstellung der Sensoren beginnt mit einem speziellen Keramik-Sinterprozess, bei dem lose anorganische Partikel unter hohen Temperaturen verdichtet werden. Diese Partikel, etwa aus Kalium-Natrium-Niobat oder Zinkoxid, werden dann in flexible Kunststoffmatrizen eingebettet, die die Partikel stabilisieren und gleichzeitig eine Dehnfähigkeit der Gesamtstruktur ermöglichen. Bei Einwirkungen wie Druck, Zug oder Temperaturschwankungen verändert sich der Abstand zwischen den Keramikpartikeln, was die elektrische Leitfähigkeit der Sensoren beeinflusst – ein entscheidender Faktor, um präzise Messungen durchzuführen.   Anwendungen in Robotik und Prothetik Eine besondere Herausforderung für die Forschenden bestand darin, die Sensoren so zu entwickeln, dass sie selektiv auf bestimmte Umwelteinflüsse reagieren, wie etwa nur auf Druck oder nur auf Temperatur. Diese Spezialisierung ist für Anwendungen unerlässlich, in denen exakte Messungen erforderlich sind. Ein Beispiel dafür ist eine Prothese, die durch die integrierten Sensoren eine verbesserte Rückmeldung über die Position und Berührung der Finger erhält. „Solche Entwicklungen könnten Prothesen und Roboterhandwerkzeuge revolutionieren“, so Clemens.   Ein Meilenstein in der Entwicklung: Die „Roboterhaut“ Zusätzlich zu den Einzelkomponenten entwickelte das Team eine mehrschichtige Kunststoffhaut, die als eine Art „Roboterhaut“ fungiert. Diese Haut reagiert wie die menschliche Haut auf Berührungen und Temperaturunterschiede und wurde in Zusammenarbeit mit der University of Cambridge und der ETH Zürich mit einem KI-Modell ausgestattet, das die Sensordaten analysiert. Dieses Modell basiert auf rund 4500 Datensätzen und soll die Feinfühligkeit der Haut verbessern, was Anwendungen in der Medizintechnik oder bei präzisen Greifsystemen denkbar macht.   In einem weiteren Projekt entwickelten die Empa-Forschenden in Kooperation mit der Universität Tokyo und der ETH Zürich einen Bio-Hybrid-Roboter. Ausgestattet mit einem piezoresistiven, gewebeintegrierten Sensor kann der Roboter seinen eigenen Kontraktionszustand erfassen und steuern. Diese Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Advanced Intelligent Systems veröffentlicht.   Sicherheit und Zusammenarbeit von Mensch und Maschine Dr. Clemens und sein Team verfolgen das Ziel, Maschinen und Menschen sicherer und harmonischer zusammenarbeiten zu lassen. „Heutige Robotersysteme sind oft groß und stark, was bei unkontrollierter Berührung riskant sein kann“, erklärt Clemens. „Unsere weichen Sensoren könnten Robotern in Zukunft einen Rückzugsreflex verleihen, ähnlich wie wir Menschen ihn besitzen.“   Die Zukunft der weichen Keramiksensoren In naher Zukunft möchte das Empa-Team die Sensoren weiter verfeinern und die Sensitivität noch genauer anpassen. Hierfür planen die Forschenden, neue Kombinationen aus keramischen Materialien und weichen Polymeren zu testen. Die vielversprechenden Ansätze erfordern nun Industriepartner, insbesondere für die Anwendung in Greifsystemen und medizinischen Geräten. So kooperierte das Team bereits erfolgreich mit IDUN Technologies, um flexible Elektroden für EEG-Messungen zu entwickeln.   Mit dieser Forschung zeigen die Wissenschaftler der Empa, dass sich mit innovativen Materialien Grenzen verschieben lassen und in Bereichen wie Robotik und Prothetik neue Möglichkeiten entstehen – ein wahrer Fortschritt für die Hightech-Keramik.     Herausgeber: Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Künstliche Intelligenz revolutioniert Brustkrebsvorsorge: Ergebnisse der PRAIM-Studie (Sat, 29 Mar 2025)
Wenn Radiolog:innen einen Fall als normal (BI-RADS 1 oder 2) einstufen, aber das Sicherheitsnetz eine Warnung auslöst, wird eine verdächtige Region hervorgehoben und zur Überprüfung angeregt. Wenn Radiolog:innen einen Fall als normal (BI-RADS 1 oder 2) einstufen, aber das Sicherheitsnetz eine Warnung auslöst, wird eine verdächtige Region hervorgehoben und zur Überprüfung angeregt. DMZ –FORSCHUNG ¦ Sarah Koller Wenn Radiolog:innen einen Fall als normal (BI-RADS 1 oder 2) einstufen, aber das Sicherheitsnetz eine Warnung auslöst, wird eine verdächtige Region hervorgehoben und zur Überprüfung angeregt.   Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in die Mammografie-Screening-Programme könnte die Brustkrebsvorsorge nachhaltig verbessern. Eine aktuelle Untersuchung, die PRAIM-Studie, beleuchtet die Auswirkungen des Einsatzes von KI in der realen Praxis. Die Studie, eingebettet in das deutsche Mammografie-Screening-Programm, zeigt, wie KI zur Erhöhung der Brustkrebs-Detektionsrate (BCDR) beitragen kann, ohne die Rückrufrate signifikant zu steigern.   Verbesserte Brustkrebsdiagnostik durch KI Die Ergebnisse der PRAIM-Studie, die über 460.000 Frauen, 119 Radiologen und 12 Screening-Standorte in Deutschland umfasste, unterstreichen den Mehrwert von KI-unterstütztem Screening. Die KI erhöhte die BCDR um 17,6 % im Vergleich zur herkömmlichen Doppelbefundung durch Radiologen. Dabei wurde ein zusätzlicher Brustkrebsfall pro 1.000 gescreenter Frauen entdeckt. Zugleich sank die Rückrufrate leicht, was auf eine höhere Spezifität hindeutet.   Die KI arbeitete in einem „Entscheidungsüberweisungs-Ansatz“, bei dem Untersuchungen mit eindeutig normalen oder auffälligen Befunden direkt bewertet wurden, während unsichere Ergebnisse an Radiologen zur weiteren Interpretation übergeben wurden. Dieses System reduzierte die Arbeitsbelastung der Radiologen erheblich und ermöglichte ihnen, sich auf komplexere Fälle zu konzentrieren.   Entlastung des Gesundheitssystems Die Untersuchung zeigte, dass der Einsatz von KI die Lesearbeit der Radiologen um bis zu 56,7 % reduzieren könnte, wenn eindeutig normale Befunde nicht mehr manuell geprüft würden. Dies ist besonders relevant vor dem Hintergrund des zunehmenden Mangels an Radiologen und der Ausweitung der Screening-Empfehlungen auf jüngere und ältere Altersgruppen.   Potenziale und offene Fragen Trotz der positiven Ergebnisse wirft die Studie auch Fragen auf. So bleibt unklar, inwieweit die erhöhte Erkennung von nicht-invasiven Karzinomen (DCIS) zu Überdiagnosen führt. Zudem bedarf es weiterer Untersuchungen, um die langfristigen Auswirkungen auf die Intervalldiagnoseraten und das Krankheitsstadium besser zu verstehen.   Ein weiterer Fokus zukünftiger Forschung wird darauf liegen, festzulegen, unter welchen Bedingungen die Doppelbefundung durch Radiologen vollständig durch KI ersetzt werden könnte. Dies umfasst auch rechtliche und ethische Abwägungen.   Fazit Die Ergebnisse der PRAIM-Studie zeigen, dass die Integration von KI in Mammografie-Screenings nicht nur die Brustkrebsdiagnostik verbessern, sondern auch die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen reduzieren kann. Sie markiert damit einen bedeutenden Schritt in Richtung einer effektiveren und effizienteren Brustkrebsvorsorge. Gleichzeitig betont die Studie die Notwendigkeit weiterer Forschungen, um die Langzeitfolgen und optimalen Einsatzstrategien von KI zu klären.   Mit der zunehmenden Akzeptanz und Weiterentwicklung von KI steht das Gesundheitswesen vor einer grundlegenden Transformation, die nicht nur die Patientensicherheit erhöht, sondern auch die Ressourcennutzung optimiert.     > Zur Studie Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
>> mehr lesen

Ein gefesselter Riese unter theokratischer Repression (Fri, 28 Mar 2025)
DMZ - BLICKWINKEL ¦ Matthias Walter   Man muss Visionen haben. Und irgendwie auch dankbar sein, dass man es selbst nicht so schwierig hat, wie viele andere Menschen auf der Welt. Einen angemessenen Grad an Mitleid und Empathie gegenüber den zahlreichen Menschen auf der Welt empfinden, die täglich viele höllische Phasen durchstehen müssen. Einen Grad, der einen jedoch nicht zu sehr lähmt und verzweifeln lässt. Denn damit ist auch niemandem geholfen.   „Der Iran – Ein schlummernder Riese in den Fesseln theokratisch-faschistischer Repression Der Iran, ein Land von kultureller Tiefe und historischem Reichtum, steht heute an einem Scheideweg, geprägt durch ein Regime, das seine eigene Bevölkerung in einem Zustand quasi-geiselhafter Unterdrückung gefangen hält. Die theokratisch-faschistische Herrschaft der Mullahs, untermauert durch die militärische Macht der Revolutionsgarden (IRGC), hat nicht nur die innere Entwicklung des Landes stranguliert, sondern fungiert zugleich als zentrale Drehscheibe für den Export von Terror und Instabilität im Nahen Osten. Dieser Essay beleuchtet die vielschichtigen Dimensionen dieser Repression, die Rolle des Iran als geopolitischer Akteur sowie die unterdrückten Potentiale einer jungen Generation, die nach Freiheit strebt.   Die Mullahs als Wurzel des Terrors im Nahen Osten Die Islamische Republik Iran, seit der Revolution von 1979 unter der Führung der Mullahs, verfolgt eine expansive Ideologie, die auf der Synthese von theokratischem Absolutismus und antiwestlichem Revisionismus basiert. Diese Ideologie manifestiert sich in der Unterstützung und Finanzierung von Proxy-Milizen wie der Hisbollah im Libanon, der Hamas in Gaza und den Huthi-Rebellen im Jemen. Diese Gruppen dienen als verlängerte Arme des iranischen Regimes, durch die es seinen Einfluss ausdehnt und destabilisierende Operationen durchführt. Ihr erklärtes Ziel – allen voran die Vernichtung Israels – ist nicht nur ein geopolitisches Manöver, sondern ein ideologischer Kernbestandteil der Mullah-Herrschaft, der im Konzept des "Exportes der Revolution" verankert ist. Die Hisbollah etwa, eine schiitische Miliz, wurde durch iranische Finanzierung und Waffenschmuggel zu einer der schlagkräftigsten nichtstaatlichen Akteure im Nahen Osten aufgebaut. Ihre Raketenarsenale und ihre Präsenz entlang der israelischen Grenze sind direkte Auswüchse iranischer Strategien. Ähnlich verhält es sich mit der Hamas, die trotz sunnitischer Ausrichtung vom Iran als Instrument gegen den jüdischen Staat instrumentalisiert wird, sowie den Huthis, die den Persischen Golf und die Handelsrouten im Roten Meer destabilisieren. Diese Netzwerke bilden ein komplexes Geflecht, das die Mullahs als Spinne im Zentrum eines terroristischen Webs positioniert. Innere Unterdrückung: Ein Regime gegen seine Jugend Während das Regime nach außen hin Chaos sät, knebelt es im Inneren seine eigene Bevölkerung mit brutaler Effizienz. Besonders die junge Generation, die etwa zwei Drittel der iranischen Bevölkerung ausmacht, leidet unter einem System, das ihre Freiheiten systematisch einschränkt. Der Kopftuchzwang für Frauen ist nur die sichtbarste Manifestation einer tief verwurzelten Misogynie, die Frauen in eine Rolle der Unsichtbarkeit und Unterwerfung zwingt. Homosexuelle werden öffentlich an Baukränen hingerichtet – ein barbarischer Akt, der die Unvereinbarkeit dieses Regimes mit universellen Menschenrechten verdeutlicht. Ehebrecherinnen und andere, die gegen die rigiden moralischen Vorschriften verstoßen, werden nicht selten mit archaischen Strafen wie Steinigung bestraft, ein Relikt mittelalterlicher Justiz, das die Grausamkeit des Systems offenlegt. Meinungsfreiheit, kulturelle Entfaltung und individuelle Selbstbestimmung werden durch die rigide Auslegung der Scharia und die allgegenwärtige Präsenz der Revolutionsgarden erstickt. Das Problem, wie so oft im Nahen Osten und darüber hinaus, trägt den Namen Islamismus – eine politisierte und radikalisierte Auslegung des Islam, die Freiheit und Fortschritt unterdrückt. Es ist kein Zufall, dass von den 57 Mitgliedsstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ein überwältigender Anteil – weit über die Hälfte – autoritäre Regime oder Diktaturen sind, geprägt von scheußlichen Bedingungen für Menschenrechte. Diese Staaten, vom Iran über Saudi-Arabien bis hin zu vielen anderen, zeigen ein Muster, bei dem religiöse Ideologie als Werkzeug der Repression dient, anstatt als Quelle spiritueller Inspiration. Der Iran ist hierbei kein Einzelfall, sondern ein besonders eklatantes Beispiel für die toxischen Folgen dieses Systems. Die Revolutionsgarden selbst sind weit mehr als eine militärische Einheit; sie stellen eine Parallelstruktur dar, die sowohl politische als auch ökonomische Macht monopolisiert. Sie kontrollieren große Teile der iranischen Wirtschaft – von Ölgeschäften bis hin zu Schwarzmarktaktivitäten – und sichern so die finanzielle Basis des Regimes, während die Bevölkerung in Armut und Arbeitslosigkeit versinkt. Dieses Regime ist nicht nur theokratisch, sondern zeigt Züge eines faschistischen Systems: die glorifizierte Ideologie, die Unterdrückung abweichender Stimmen und die Militarisierung der Gesellschaft sind Merkmale, die Parallelen zu historischen Diktaturen aufweisen. Ein schlummernder Riese: Das ungenutzte Potential des Iran Der Iran könnte ein ökonomischer und kultureller Gigant sein. Mit seinen enormen Öl- und Gasreserven, einer strategischen Lage zwischen Ost und West sowie einer historisch gebildeten und innovativen Bevölkerung besitzt das Land alle Voraussetzungen, um eine führende Rolle in der globalen Ordnung einzunehmen. Doch dieses Potential wird von den Mullahs und ihren Revolutionsgarden gezielt unterdrückt. Die Sanktionen des Westens, eine Reaktion auf Irans Atomprogramm und seine Unterstützung von Terrorismus, verstärken die wirtschaftliche Misere, doch die eigentliche Ursache liegt in der kleptokratischen und ideologisch verblendeten Politik des Regimes. Die junge Generation, die sich zunehmend gegen diese Zustände auflehnt, repräsentiert die Hoffnung auf Wandel. Die Proteste von 2022, ausgelöst durch den Tod von Mahsa Amini, zeigten die Entschlossenheit dieser Jugend, die Freiheit und Selbstbestimmung einfordert. Doch diese Bewegungen werden mit tödlicher Gewalt niedergeschlagen, Tausende wurden inhaftiert, viele hingerichtet. Es handelt sich um ein Drama von epischen Ausmaßen: Generationen von Iranern wurden bereits verloren, weitere drohen in einem Kreislauf aus Repression und Hoffnungslosigkeit zu versinken. Der Erzfeind: Der freie Westen und die Notwendigkeit einer Allianz Das Regime betrachtet den freien Westen als seinen ideologischen und existenziellen Gegner. Die Werte von Demokratie, Säkularismus und individueller Freiheit stehen in direktem Gegensatz zur totalitären Vision der Mullahs. Diese Feindschaft wird durch antiwestliche Propaganda geschürt, die den Westen als dekadent und imperialistisch darstellt. Doch paradoxerweise ist es genau dieser Westen, der den jungen Iranern als Modell dient – ein Lebensstil, den sie anstreben und für den sie kämpfen. Ein solches faschistisches Terror-Regime darf auf keinen Fall die Macht einer Atombombe erlangen. Angesichts seiner destabilisierenden Rolle im Nahen Osten und seiner unverhohlenen Feindschaft gegenüber Israel und dem Westen ist es absolut nachvollziehbar, dass insbesondere die USA und Israel alles daransetzen, den Iran an der Entwicklung einer Atomwaffe zu hindern. Sollten diplomatische Mittel scheitern, wäre ein gezielter Angriff auf die Atomanlagen des Iran – selbstverständlich unter größter Sorgfalt, um die unschuldige Zivilbevölkerung nicht zu gefährden – eine notwendige Maßnahme, um eine katastrophale Eskalation zu verhindern. Die Vorstellung, dass ein Regime, das seine eigene Bevölkerung steinigt und Terror exportiert, über nukleare Kapazitäten verfügt, stellt eine untragbare Bedrohung für die globale Sicherheit dar. Dennoch darf nicht verschwiegen werden, dass der Westen selbst historische Verantwortung trägt. Es war bitter, dass westliche Geheimdienste, insbesondere die CIA und der britische MI6, 1953 den demokratisch gewählten Premierminister Mohammad Mossadegh stürzten, um die Kontrolle über iranische Rohstoffe, vor allem Öl, zu sichern. Dieser Putsch, getrieben von eigennützigen Interessen, legte den Grundstein für das Misstrauen zwischen Iran und dem Westen; westliche Staaten sollten künftig auf derartige Eingriffe verzichten und stattdessen eine kohärente, wertebasierte Politik verfolgen, die langfristige Stabilität und Vertrauen fördert. Der Westen steht somit vor einer doppelten Verpflichtung: Einerseits die Eindämmung der nuklearen Ambitionen des Regimes, andererseits die Unterstützung der iranischen Jugend, die den Schlüssel zu einer besseren Zukunft darstellt. Eine Allianz mit den demokratischen Kräften im Iran – sei es durch diplomatische Unterstützung, wirtschaftliche Anreize oder gezielte Förderung zivilgesellschaftlicher Bewegungen – wäre ein Schritt hin zu einer Stabilisierung der Region. Die Alternative, eine Fortsetzung der Appeasement-Politik oder bloßer Sanktionsdruck ohne Perspektive, würde nur weitere verlorene Generationen bedeuten. Fazit: Ein Aufruf zum Handeln Der Iran ist ein Land im Zwiespalt – ein schlummernder Riese, gefesselt von einem Regime, das seine eigene Bevölkerung unterdrückt und die Region destabilisiert. Die Mullahs, als Architekten von Terror und Repression, haben ein System geschaffen, das weder den Interessen des iranischen Volkes noch der internationalen Gemeinschaft dient. Die junge Generation, die sich mutig gegen diese Ketten auflehnt, verdient die Solidarität des Westens. Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihre Strategie überdenkt und den Iran nicht länger als monolithischen Feind betrachtet, sondern als ein Land mit einem pulsierenden Herzen, das nach Freiheit schlägt. Nur so kann das Drama der verlorenen Generationen beendet, die nukleare Bedrohung abgewendet und das wahre Potential dieses großartigen Volkes entfesselt werden.“ Quellengaben Human Rights Watch (2023): "Iran: Security Forces Use Lethal Force Against Protesters." Bericht über die Repression der Proteste nach Mahsa Aminis Tod. Quelle: https://www.hrw.org/.../iran-security-forces-use-lethal... Amnesty International (2022): "Iran: Executions of Protesters Mark Escalation of Brutality." Dokumentation von Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen. Quelle: https://www.amnesty.org/.../12/iran-executions-protesters/ United Nations Office of the High Commissioner for Human Rights (OHCHR): "Iran: Report on Human Rights Situation." Informationen zu Steinigungen und Hinrichtungen. Quelle: https://www.ohchr.org/en/countries/iran Council on Foreign Relations (2023): "Iran’s Revolutionary Guards." Analyse der Rolle der IRGC in Politik und Wirtschaft. Quelle: https://www.cfr.org/backgrounder/irans-revolutionary-guards International Atomic Energy Agency (IAEA): "Reports on Iran’s Nuclear Program." Updates zum iranischen Atomprogramm. Quelle: https://www.iaea.org/topics/iran Freedom House (2024): "Freedom in the World 2024: The Middle East and North Africa." Bewertung der Menschenrechtslage in islamischen Staaten. Quelle: https://freedomhouse.org/report/freedom-world/2024 Kinzer, Stephen (2003): All the Shah’s Men: An American Coup and the Roots of Middle East Terror. Historische Analyse des Mossadegh-Putsches. Verlag: John Wiley & Sons, ISBN: 978-0471678786 Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC): Mitgliedsstaatenliste und Überblick über politische Systeme. Quelle: https://www.oic-oci.org/
>> mehr lesen


Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der Mittelländischen ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 


Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.


Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst unsere Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.