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CH: Revidierte Charta stärkt die öffentliche Statistik der Schweiz

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Die Konferenz der regionalen statistischen Ämter der Schweiz (KORSTAT) und das Bundesamt für Statistik (BFS) haben heute die überarbeitete Charta für die öffentliche Statistik vorgestellt. Die neue Fassung der Charta setzt einen modernen Verhaltenskodex, der sowohl die Qualität als auch die ethischen Standards der Statistikarbeit in den Vordergrund stellt und eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung der öffentlichen Statistik spielt.

 

Qualität und Glaubwürdigkeit als Grundlage

Die Charta bildet das Fundament für die öffentliche Statistik der Schweiz und dient als verbindlicher Leitfaden für alle statistischen Ämter auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene. Sie definiert höchste Qualitätsstandards und ist ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung der Glaubwürdigkeit von Daten, die als Grundlage für wichtige Entscheidungen in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dienen. Seit ihrer ersten Verabschiedung im Jahr 2002 wurde die Charta nun bereits in ihrer vierten Fassung überarbeitet, um den sich ständig verändernden Anforderungen einer datengetriebenen Welt gerecht zu werden.

 

Wertvolle Entscheidungshilfe in einer datenreichen Welt

Das Ziel der revidierten Charta ist es, das Vertrauen in die öffentliche Statistik zu stärken und gleichzeitig den wachsenden Ansprüchen an transparente und verlässliche Daten gerecht zu werden. In einer Zeit, in der Daten in rasendem Tempo produziert werden, bieten die öffentlich zugänglichen und fachlich unabhängigen Daten der statistischen Ämter eine unverzichtbare Grundlage für fundierte Entscheidungen, die über die Zukunft von Unternehmen, Gesellschaft und Wissenschaft mitentscheiden.

 

Statistik als Pfeiler der Demokratie

Die öffentliche Statistik stellt nicht nur präzise Daten zur Verfügung, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung. Die Charta unterstreicht die Bedeutung einer unabhängigen und unparteiischen statistischen Arbeit, die sich strikt an rechtliche Vorgaben und internationale Qualitätsstandards hält. Ein zentrales Element der Charta ist die Orientierung am europäischen Verhaltenskodex für Statistik, der in der globalen Datenlandschaft als Maßstab für Best Practices gilt.

 

Reaktion auf neue Herausforderungen

Mit der revidierten Charta reagieren die Schweizer Statistikstellen auf die wachsenden Herausforderungen der modernen Datenlandschaft. Neue Aufgaben wie die Bewirtschaftung von Open Government Data, die Anwendung von Datenwissenschaft sowie die Umsetzung des Once-Only-Prinzips – bei dem Daten nur einmal erhoben und dann mehrfach genutzt werden – sind ebenfalls Bestandteil der überarbeiteten Charta. Diese Neuerungen sollen dazu beitragen, administrative Belastungen für Bürger und Unternehmen zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz der Datenverwendung zu steigern.

 

Prinzipien für eine objektive und transparente Statistik

Die Charta vereint insgesamt 16 Prinzipien, die die Qualität und Integrität der öffentlichen Statistik sicherstellen. Dazu gehören unter anderem die fachliche Unabhängigkeit der statistischen Ämter von politischen und privaten Einflussnahmen, die Wahrung des Datenschutzes und die Einhaltung der Anonymität der Datenlieferanten. Ein weiteres zentrales Prinzip ist die Unparteilichkeit: Alle Nutzer haben gleichberechtigten Zugang zu den veröffentlichten Daten, wobei Publikationen und Medienmitteilungen an ein striktes Embargo gebunden sind, um die Unabhängigkeit und Verlässlichkeit der Informationen zu garantieren.

 

Ein Referenzrahmen für die ganze Schweiz

Die neue Charta ist so gestaltet, dass sie die unterschiedlichen Strukturen und Bedürfnisse der statistischen Ämter auf allen staatlichen Ebenen berücksichtigt. Sie wird als Referenzdokument für die gesamte öffentliche Statistik in der Schweiz dienen, von der lokalen Ebene bis hin zur nationalen Ebene. Ein bereits bestehender, institutionalisierter Austausch zwischen den Statistikstellen zu berufsethischen Fragestellungen wird auf Basis der revidierten Charta weiter ausgebaut. Der Ethikrat der öffentlichen Statistik der Schweiz, ein unabhängiges Gremium, wird weiterhin beratend tätig sein und die Einhaltung der Charta überwachen.

 

Ein starkes Zeichen gegen Desinformation

Mit der Veröffentlichung der revidierten Charta setzen die Schweizer Statistikstellen ein deutliches Zeichen für Transparenz, Qualität und Innovation in der öffentlichen Datenpolitik. In einer Zeit, in der Desinformation und Fake News zunehmend zur Herausforderung werden, ist es wichtiger denn je, auf verlässliche, gut überprüfte und objektive Daten zurückzugreifen. Die Charta stärkt die öffentliche Statistik als unverzichtbares Instrument in der Bekämpfung von Falschinformationen und trägt so zu einer sachlichen und informierten öffentlichen Diskussion bei.

 

 

 

Herausgeber: Bundesamt für Statistik / Konferenz der regionalen statistischen Ämter der Schweiz


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