
DMZ – GLOBAL ¦ Sarah Koller ¦
Donald Trump inszeniert sich gerne als Macher. Als jemand, der mit einem Anruf Kriege beenden kann, der mit Autokraten "Deals" macht und das Weltgeschehen nach Belieben lenkt. Doch die Realität sieht anders aus. Seine jüngste Ankündigung, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können, entpuppt sich als ebenso haltlose Behauptung wie viele seiner früheren Versprechungen.
Die Diskrepanz zwischen Worten und Wirklichkeit
Nachdem das Weiße Haus Trumps Gespräch mit Wladimir Putin als "einen ersten Schritt Richtung Frieden" bezeichnete, schienen manche Beobachter Hoffnung zu hegen. Angeblich hatten die beiden vereinbart, Angriffe auf Energieinfrastrukturen einzustellen und Verhandlungen über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer aufzunehmen. Doch kaum waren diese Aussagen in der Welt, folgte die Realität: Russische Drohnen und Raketen trafen erneut zivile Infrastruktur in der Ukraine. Die Botschaft war eindeutig: Putin hat kein Interesse an Frieden – und schon gar nicht an Trumps Einmischung.
Russland verfolgt eigene Ziele – Trumps Einfluss ist gleich null
Trump behauptet, er könne den Krieg binnen eines Tages beenden. Doch Moskau macht deutlich, dass es gar keinen Frieden will. Putins Strategie zielt auf Zerstörung und Unterwerfung. Jüngste Angriffe auf ukrainische Energieanlagen waren eine direkte Antwort auf Kiews erfolgreiche Attacken gegen russische Ölraffinerien – ein wirtschaftlicher Schlag gegen die Kriegsmaschinerie des Kremls. Trumps Behauptung, er könne diesen komplexen Konflikt mit einem simplen "Deal" lösen, ignoriert diese Realitäten. Moskau nimmt ihn schlicht nicht ernst.
Internationale Skepsis gegenüber Trumps Aussagen
Trumps große Worte verfangen zwar bei seinen Anhängern, doch international wird er zunehmend als Unsicherheitsfaktor betrachtet. In Washington betrachtet man seine Russland-Nähe mit Argwohn, in Europa setzt man auf klare Unterstützung für die Ukraine. Selbst in Moskau wird Trump nicht als ernstzunehmender Verhandlungspartner angesehen, sondern höchstens als potenziell nützlicher Störfaktor für die westliche Einheit.
Bemerkenswert ist, dass Trump inzwischen selbst relativierte, seine Behauptung, den Krieg binnen eines Tages beenden zu können, sei "ein bisschen sarkastisch" gemeint gewesen. Ein Eingeständnis, das seine Glaubwürdigkeit weiter untergräbt.
Kein Verhandeln mit einem Aggressor
Die Vorstellung, dass Russland zu Verhandlungen bereit wäre, ist eine Illusion. Putin hat wiederholt gezeigt, dass er Diplomatie als Schwäche betrachtet. Sein Regime setzt auf militärische Eskalation und versucht, durch Terror gegen die ukrainische Bevölkerung Druck auszuüben. Echte Friedensgespräche würden bedeuten, dass Russland seine Truppen zurückzieht, Kriegsverbrechen aufgearbeitet werden und die Ukraine ihre territoriale Souveränität behält. All das widerspricht Putins imperialen Ambitionen.
Fazit: Trumps Worte haben keine Substanz
Donald Trump mag in den USA noch immer eine starke politische Basis haben, doch auf der Weltbühne hat er kaum noch Einfluss. Seine vermeintlichen "Friedensangebote" sind ohne Substanz, seine Behauptungen über eine rasche Beilegung des Ukraine-Krieges entbehren jeder Grundlage. Russland verfolgt seine eigenen Interessen – und Trump bleibt ein Zuschauer, dessen Worte wenig Bedeutung haben. Die Ukraine und ihre Verbündeten wissen: Mit Autokraten verhandelt man nicht von einer Position der Schwäche aus. Trump aber hält an seiner Fiktion fest – während Putin unbeeindruckt seinen Krieg fortsetzt.
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