
DMZ – JUSTIZ ¦ Lena Wallner ¦
Hamburg– In den frühen Morgenstunden hat die Hamburger Polizei mehrere Wohnungen von aktiven sowie pensionierten Polizeibeamten durchsucht. Hintergrund der Razzia sind Ermittlungen zu rechtsextremen und rassistischen Chatnachrichten, die in internen Gruppen verbreitet worden sein sollen.
Im Zuge anderer Untersuchungen stießen die Ermittler auf eine enorme Anzahl an problematischen Nachrichten – darunter fremdenfeindliche und rassistische Texte sowie Bilder, die Gewalt verherrlichen oder Bezüge zum Nationalsozialismus aufweisen. Die Beschuldigten sollen diese Inhalte über Messenger-Dienste an Kollegen weitergeleitet haben. Betroffen sind insgesamt 15 Polizeibeamte, von denen drei bereits im Ruhestand sind.
Umfassende Sicherstellung von Beweismaterial
Bei der Aktion wurden die Wohnungen von neun Polizisten – sechs aktive und drei pensionierte Beamte – durchsucht. Dabei stellten die Ermittler Mobiltelefone, Laptops und weitere Speichermedien sicher, die nun ausgewertet werden. Das "Hamburger Abendblatt" berichtete als erstes über den Fall.
Disziplinarmaßnahmen gegen Verdächtige
Die aktiven Polizisten wurden vorläufig suspendiert, ihre Dienstwaffen sowie Dienstausweise eingezogen. Zudem ist es ihnen bis auf Weiteres untersagt, Polizeidienststellen ohne besonderen Anlass zu betreten. Polizeipräsident Falk Schnabel betonte die klare Haltung der Hamburger Polizei: „Unsere Institution steht für die Werte des Grundgesetzes. Es ist unsere Pflicht, aktiv gegen jegliche Verstöße gegen diese Werte vorzugehen.“
Ermittlungen liefen bereits zuvor
Einige der beschuldigten Beamten waren bereits in der Vergangenheit ins Visier der Justiz geraten. So wurde gegen einen der jetzt Verdächtigten, einen Wasserschutzpolizisten, bereits ermittelt – ein Verfahren wurde jedoch eingestellt. Ein weiterer Verdächtiger, ein Schutzpolizist, war zuvor wegen problematischer Äußerungen in sozialen Medien aufgefallen und erhielt dafür eine Geldstrafe.
Gegen alle 15 beschuldigten Beamten im Alter von 44 bis 61 Jahren wurden Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.
Unterstützen Sie uns jetzt!
Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.
Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.
Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.
Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.
Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Kommentar schreiben