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CH: Neue Lösung für die Erfassung von Krebsfällen: Bund prüft Digitalisierung

(Bildquelle: nkrs.ch)
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Bern – Die landesweite Erfassung von Krebsfällen steht vor einer bedeutenden Neuausrichtung. Aufgrund der bislang dezentralen und nicht standardisierten Strukturen will der Bund die bisherige nationale Krebsregistrierungs-Software nicht weiterentwickeln. Stattdessen werden die Daten in einer Übergangslösung auf eine bestehende kantonale Software migriert. Ziel ist es, eine vollständig digitalisierte und effizientere Lösung zu schaffen.

 

Derzeit registrieren 13 kantonale oder regionale Krebsregister sowie das Kinderkrebsregister alle Krebserkrankungen in der Schweiz. Doch der Prozess ist umständlich: Daten aus Spitälern, Arztpraxen und Laboren werden häufig als PDF- oder Excel-Dokumente übermittelt und müssen manuell digitalisiert werden. Diese Daten werden einmal jährlich an die Nationale Krebsregistrierungsstelle (NKRS) weitergeleitet, um eine landesweite Auswertung zu ermöglichen.

 

Die manuelle Erfassung stellt jedoch eine erhebliche Belastung dar, sowohl für die Ressourcen der Register als auch für die Effizienz der Datennutzung. Die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) entwickelte IT-Architektur zur Krebsregistrierung wurde den Anforderungen an eine durchgängige Digitalisierung nicht gerecht.

 

Warum die bisherige Lösung nicht fortgeführt wird

Eine softwaregestützte, medienbruchfreie Erfassung gemäß dem sogenannten Once-Only-Prinzip, bei dem Daten nur einmal erfasst und anschließend nahtlos weiterverarbeitet werden, konnte mit der bisherigen Software nicht erreicht werden. Zudem wurde die bestehende Krebsregistrierungssoftware (RSW) ausschließlich vom Kinderkrebsregister genutzt. Angesichts der geringen Nutzerbasis sei eine Weiterentwicklung wirtschaftlich nicht vertretbar, erklärte das BAG.

 

Um die kontinuierliche Erfassung aller Krebsfälle sicherzustellen, werden die bisherigen Daten des Kinderkrebsregisters auf die Software NICERStat migriert, die von den kantonalen Krebsregistern genutzt wird.

 

Blick in die Zukunft: Digitalisierung als Ziel

Das BAG plant, gemeinsam mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) eine neue Lösung zu entwickeln, die alle Register und Gesundheitsinstitutionen effizienter vernetzt. Eine erste Analyse dazu wurde bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses Dialog Nationale Gesundheitspolitik vorgestellt.

 

Warum die Krebsregistrierung wichtig ist

Die Krebsregistrierung ist ein zentraler Baustein der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Sie liefert die Grundlage für:

  • die Beobachtung der Entwicklung von Krebserkrankungen,
  • die Planung und Überprüfung von Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen,
  • die Verbesserung der Diagnose-, Behandlungs- und Versorgungsqualität sowie
  • die Unterstützung der Forschung.

Diese Daten fließen in Analysen und Publikationen ein, die vom Bundesamt für Statistik, der Nationalen Krebsregistrierungsstelle und dem Kinderkrebsregister erstellt werden.

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Gesundheit

http://www.bag.admin.ch


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