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Bern – Beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos lag der Fokus von Bundesrat Ignazio Cassis, dem Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), auf einer Vielzahl globaler geopolitischer Themen, insbesondere der Europapolitik, der Ukraine und den Spannungen im Nahen Osten. Cassis nahm die Gelegenheit wahr, um die Schwerpunkte der Schweizer Außenpolitik zu diskutieren und die internationale Zusammenarbeit in Krisenzeiten zu stärken.
Europa im Blick: Fortschritte in der Schweiz-EU-Partnerschaft
Während seines Aufenthalts in Davos führte Bundesrat Cassis bilaterale Gespräche mit führenden europäischen Politikern, um den Dialog über die aktuellen Herausforderungen und die vertiefte Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zu fördern. Ein zentrales Thema war der Abschluss der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU, den Cassis gemeinsam mit EU-Kommissar Maroš Šefčovič begrüßte. Die beiden sprachen auch über die nächsten Schritte auf dem Weg zum Inkrafttreten des Verhandlungspakets, das die bilateralen Beziehungen weiter stärken soll.
In weiteren Gesprächen mit dem tschechischen Aussenminister Jan Lipavský und dem belgischen Aussenminister Bernard Quintin stand die zukünftige Zusammenarbeit im europäischen Kontext im Vordergrund. Cassis betonte die Bedeutung einer engen Partnerschaft, um regionale Stabilität und wirtschaftliche Fortschritte zu sichern.
OSZE-Vorsitz 2026: Die Schweiz als treibende Kraft in der Diplomatie
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda war der bevorstehende OSZE-Vorsitz der Schweiz im Jahr 2026. Cassis traf sich mit der finnischen Aussenministerin Elina Valtonen, die derzeit den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) führt. Die beiden Politiker besprachen die Schwerpunkte der kommenden Schweizer Präsidentschaft, die im Kontext der laufenden Zusammenarbeit mit den anderen Troika-Ländern (Malta und Finnland) der OSZE von entscheidender Bedeutung sein wird.
Ukraine: Schweiz unterstützt langfristigen Wiederaufbau
Der anhaltende Krieg in der Ukraine war ein zentrales Thema in den Gesprächen von Bundesrat Cassis in Davos. In einem Austausch mit dem ukrainischen Aussenminister Andriy Sybiha wurden die militärische Entwicklung und mögliche diplomatische Initiativen thematisiert. Cassis unterstrich das langfristige Engagement der Schweiz für den Wiederaufbau der Ukraine. Im April 2024 hatte der Bundesrat bereits 5 Milliarden Franken für die kommenden elf Jahre zur Verfügung gestellt, um die Ukraine in ihrer Wiederaufbaubemühungen zu unterstützen.
Naher Osten: Dialog für Frieden und Stabilität
Die Konflikte im Nahen Osten standen ebenfalls im Mittelpunkt der Gespräche. Cassis führte mehrere bilaterale Treffen mit führenden Vertretern aus der Region, darunter Israels Präsident Jitzchak Herzog und der irakische Aussenminister Fouad Hussein. Ein zentrales Thema war der Waffenstillstand im Gazastreifen, der kürzlich in Kraft trat. Der EDA-Vorsteher betonte die Notwendigkeit eines langfristigen politischen Horizonts für eine Zwei-Staaten-Lösung, die Frieden, Sicherheit und Würde für beide Seiten gewährleisten soll.
Zudem tauschte sich Cassis mit hochrangigen Vertretern aus Jordanien, Syrien und dem Iran aus, um die diplomatischen Bemühungen zur Stabilisierung der Region weiter voranzutreiben.
Globale Zusammenarbeit: Gespräche mit internationalen Akteuren
Neben den europäischen und regionalen Themen nutzte Cassis das WEF auch für Gespräche mit weiteren internationalen Akteuren, darunter der bangladeschische Premierminister Muhammad Yunus, der bhutanische Premierminister Tshering Tobgay und der Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, Achim Steiner. In diesen Gesprächen ging es vor allem um die Förderung von Entwicklungszusammenarbeit und die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Armutsbekämpfung.
Fazit: Eine enge Zusammenarbeit für eine stabile Zukunft
Das Weltwirtschaftsforum 2025 bot Bundesrat Ignazio Cassis die Möglichkeit, die Schweizer Außenpolitik in einem breiten internationalen Kontext zu präsentieren und weiter auszubauen. Die Gespräche in Davos unterstrichen die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit europäischen Partnern sowie das Engagement der Schweiz in globalen Konflikten und bei der Förderung von Frieden und Sicherheit. Insbesondere die Themen Ukraine und Naher Osten blieben zentrale Punkte der Diskussionen und werden auch weiterhin eine Schlüsselrolle im internationalen Dialog spielen.
Herausgeber:
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
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