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Reminder: Die Verharmlosung von Elon Musk – Eine Gefahr für die Debattenkultur

DMZ – MEDIEN ¦ Anton Aeberhard ¦  

KOMMENTAR

 

In den letzten Monaten fällt auf, dass in (Gast)kommentaren und Artikeln diverser Medien Elon Musk und seine oft problematischen Aussagen erstaunlich unkritisch behandelt werden. Manche Autoren zeichnen ein Bild des visionären Unternehmers, dessen kontroverse Äußerungen und Handlungen mit der Begründung entschuldigt werden, er sei ein „unbequemer Denker“. Dabei ignorieren sie die wachsenden gesellschaftlichen und politischen Folgen seines Handelns.

 

Elon Musk, einer der einflussreichsten Menschen unserer Zeit, hat in den letzten Jahren vor allem durch seine zunehmenden politischen Einlassungen Aufmerksamkeit erregt. Insbesondere seine Aktivitäten auf der von ihm übernommenen Plattform X (ehemals Twitter) haben gezeigt, dass er sich nicht scheut, rechte Positionen zu fördern und kritische Stimmen aktiv zu unterdrücken. Sei es durch die Rückkehr rechtsextremer Accounts, die Verharmlosung von Desinformation oder die gezielte Einflussnahme auf den Diskurs – Musks Verhalten ist mehr als ein „exzentrischer Ausrutscher“. Es ist ein gezieltes Muster und hat Kalkül.

 

Warum verharmlosen einige Gastautoren dieses Verhalten?

Ein möglicher Grund könnte in der ökonomischen Macht Musks liegen. Viele Medien sind von Plattformen wie X abhängig, sei es für Reichweite oder Werbung. Eine kritische Auseinandersetzung mit Musk könnte daher als Risiko empfunden werden. Ein anderer Grund könnte in ideologischen Überschneidungen liegen, insbesondere bei Autoren, die Musk für seinen „Anti-Establishment“-Habitus bewundern. Doch solche Verklärungen sind gefährlich.

 

Die Konsequenzen seiner Handlungen sind nicht zu unterschätzen. Musk hat nicht nur bewiesen, dass er mit seiner Macht gezielt den Diskurs manipulieren kann, sondern auch, dass er bereit ist, dies zu tun, um seine politischen Präferenzen zu fördern. Wenn Journalisten und Kommentatoren dies verharmlosen oder gar rechtfertigen, tragen sie dazu bei, diesen Einfluss zu normalisieren – und das in einer Zeit, in der die Demokratie ohnehin unter Druck steht.

 

Es ist die Aufgabe der Medien, kritisch und unabhängig zu berichten. Eine unkritische Plattform für diejenigen zu bieten, die Musk und seine Positionen relativieren, untergräbt nicht nur die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung, sondern gefährdet auch die demokratische Debattenkultur.

 

Musk ist eine machtvolle und potenziell gefährliche Figur, deren Handlungen sorgfältig hinterfragt werden müssen. Verharmlosung hat hier keinen Platz.


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