DMZ – INTERNATIONAL¦ A. Aeberhard
Der größte europäische Pensionsfonds, die niederländische Stichting Pensioenfonds ABP, hat im dritten Quartal 2024 ihre gesamte Beteiligung an Tesla abgestoßen. Insgesamt handelte es sich um 2,8 Millionen Aktien des Elektroautoherstellers im Wert von 571 Millionen Euro.
Der Schritt des Fonds steht im Zusammenhang mit Unstimmigkeiten über das Gehaltspaket von Tesla-CEO Elon Musk sowie Berichten über schlechte Arbeitsbedingungen in den Tesla-Werken. Diese Entscheidung wurde durch eine umfassende Bewertung der Kosten, Rendite und der Anforderungen an verantwortungsbewusstes Investieren begleitet, wie ein Sprecher des Fonds erklärte.
„Wir hatten ein Problem mit dem Gehaltspaket von Musk“, sagte ein Sprecher von ABP gegenüber der niederländischen Zeitung Het Financieele Dagblad, die am Freitag erstmals über den Verkauf berichtete.
Kritik an Musks Vergütungsmodell
Im Fokus steht das außergewöhnlich hohe Gehaltspaket von Musk, das trotz Zustimmung vieler Aktionäre immer wieder rechtliche und ethische Diskussionen auslöst. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Delaware das rekordverdächtige Aktienoptionspaket gekippt, dessen ursprünglicher Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar durch Kursgewinne auf 56 Milliarden US-Dollar angewachsen war. Bereits 2018 war Tesla aufgrund dieses Vergütungsplans verklagt worden.
Die ABP hatte sich als bedeutender Tesla-Anteilseigner im Juni 2024 gegen das Gehaltspaket ausgesprochen und es als „außergewöhnlich hoch und umstritten“ bezeichnet. Trotz des Verkaufs der Aktien betonte der Fonds, dass diese Entscheidung nicht politisch motiviert sei.
Arbeitsbedingungen bei Tesla unter Beschuss
Neben Musks Vergütungsmodell sorgten auch Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen in den Tesla-Werken für Unmut. Insbesondere in Bezug auf die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik.
Auswirkungen auf die Tesla-Aktie
Nach Bekanntwerden des Verkaufs durch ABP fiel die Tesla-Aktie am Freitag vorbörslich um rund 2 Prozent. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurde die Aktie auf der Handelsplattform Tradegate mit einem Minus von 2,91 Prozent bei 373,90 Euro gehandelt.
Mit dem Ausstieg von ABP setzt sich die Reihe von Herausforderungen für Tesla fort. Die Arbeitsbedingungen und die Vergütung von Elon Musk bleiben zentrale Themen, die nicht nur Investoren, sondern auch die Öffentlichkeit zunehmend kritisch betrachten.
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