DE: 35 Jahre nach der Erstürmung der Stasi-Zentrale: Kulturstaatsministerin Roth betont Bedeutung von Zivilcourage für Demokratie

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Berlin – Zum 35. Jahrestag der Erstürmung der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die historische Bedeutung dieses mutigen Aktes gewürdigt. „Die Zivilcourage hinter der Erstürmung der Stasi-Zentrale verdient bis heute unsere höchste Anerkennung und bleibt ein bedeutender Moment in der Demokratiegeschichte unseres Landes“, erklärte Roth.

 

Am 15. Januar 1990 hatten Tausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger das Gebäude in der Berliner Normannenstraße besetzt und damit ein starkes Zeichen gegen die Repression des SED-Staates gesetzt. Dieser couragierte Schritt verhinderte die geplante Vernichtung von Stasi-Unterlagen und sicherte die Grundlage für die spätere Aufarbeitung der SED-Diktatur.

 

„Mit ihrem entschlossenen Handeln setzten sie dem wichtigsten Unterdrückungsinstrument des SED-Staates ein Ende und brachten ein Symbol des autoritären Unrechtsstaates zu Fall“, betonte Roth. Ihr Mut sei eine Mahnung, die Demokratie und den Rechtsstaat zu schützen und wo nötig zu verteidigen.

 

Bleibende Relevanz der Aufarbeitung

Die sichergestellten Stasi-Unterlagen spielen bis heute eine zentrale Rolle in der historischen und persönlichen Auseinandersetzung mit der SED-Vergangenheit. Nach Angaben der Kulturstaatsministerin ist das Interesse daran auch 35 Jahre später ungebrochen: Die Anzahl der Anträge auf Akteneinsicht bleibe hoch.

 

„Die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur, das Gedenken an ihre Opfer und die Würdigung jener, die friedlich für Freiheit und Demokratie gekämpft haben, sind und bleiben zentrale Elemente der deutschen Erinnerungspolitik“, unterstrich Roth.

 

Zukunftsperspektiven am historischen Ort

Das Stasi-Unterlagen-Archiv, das als Teil des Bundesarchivs dauerhaft erhalten bleibt, bietet auf dem Gelände der ehemaligen MfS-Zentrale ein umfassendes Bildungsangebot. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wird dort die Repression in der DDR aufgearbeitet und vermittelt.

 

Darüber hinaus sind in den kommenden Jahren zwei bedeutende Projekte geplant: Ein Archivzentrum zur SED-Diktatur sowie ein „Campus für Demokratie“ sollen den historischen Ort weiterentwickeln und neue Räume für die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit schaffen.

 

Ein Mahnmal für Demokratie und Rechtsstaat

Mit Blick auf den Jahrestag appellierte Roth an die Verantwortung der Gesellschaft: „Die mutige Erstürmung der Stasi-Zentrale erinnert uns daran, wie wertvoll Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind – und wie wichtig es ist, sie gegen Angriffe zu verteidigen.“

 

Die Ereignisse vor 35 Jahren bleiben ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage und den unermüdlichen Einsatz für demokratische Werte.

 

 

 

 Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG


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