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Villigen – Das Schweizer Parlament hat den Weg für ein bedeutendes Forschungsprojekt freigemacht: Die Protonenbeschleunigeranlage des Paul Scherrer Instituts (PSI) wird im Rahmen des Projekts IMPACT modernisiert und erweitert. Die Finanzierung ist Teil der BFI-Botschaft 2025–2028, die Bildung, Forschung und Innovation fördert.
Zwei entscheidende Erweiterungen: HIMB und TATTOOS
Das Projekt IMPACT, eine Zusammenarbeit zwischen dem PSI, der Universität Zürich und dem Universitätsspital Zürich, besteht aus zwei zentralen Komponenten.
HIMB (High-Intensity Muon Beams):
Die geplanten Anpassungen werden die Myonenproduktion um das Hundertfache steigern. Myonen, die durch Protonenstrahlen erzeugt werden, spielen eine entscheidende Rolle in den Materialwissenschaften und der Teilchenphysik. Mit den neuen Strahllinien werden bis zu 10 Milliarden Myonen pro Sekunde verfügbar sein – eine Revolution für die Forschung.
TATTOOS (Targeted Alpha Tumor Therapy and Other Oncological Solutions):
Diese neue Anlage dient der Herstellung von Radionukliden, die in Radiopharmaka eingesetzt werden. Diese Medikamente ermöglichen präzise Diagnosen und die Behandlung von Krebserkrankungen, auch von Metastasen.
Dr. Daniela Kiselev, Leiterin des Projektmanagements, erklärt: „Die neuen Anlagen ermöglichen bahnbrechende Fortschritte in der Grundlagenforschung und in der personalisierten Medizin. Wir schaffen die Grundlage für Technologien, die Leben retten und unser Verständnis der Natur erweitern können.“
Investitionen in die Zukunft trotz Sparzwang
Mit einem Budget von 50 Millionen Schweizer Franken unterstützt der ETH-Rat das Projekt aus zentralen Mitteln. Dennoch mahnt PSI-Direktor Christian Rüegg zur Vorsicht: „Die Sparmassnahmen im ETH-Bereich haben uns gezwungen, Prioritäten zu setzen. Projekte im Umfang von 160 Millionen Franken mussten gestrichen werden, und auch IMPACT wird mit weniger Ressourcen umgesetzt.“
Trotz der Herausforderungen sieht Rüegg das PSI als Vorreiter in Forschung und Innovation: „IMPACT ist ein strategisches Projekt, das die Schweiz in den Bereichen Materialforschung, Medizin und Teilchenphysik weiter an die Spitze bringen wird.“
IMPACT: Fortschritt in Wissenschaft und Gesundheit
Mit HIMB werden neue wissenschaftliche Fragestellungen möglich, etwa zur Untersuchung neuartiger Materialien oder zur zerstörungsfreien Analyse archäologischer Artefakte. TATTOOS wird hingegen die medizinische Forschung revolutionieren, indem es Radionuklide für präzisere und effektivere Krebstherapien bereitstellt.
Das Paul Scherrer Institut bleibt damit ein Eckpfeiler der Schweizer Forschungslandschaft, der Bildung, Wissenschaft und Innovation miteinander verbindet und den Wohlstand sowie die Unabhängigkeit des Landes stärkt.
Herausgeber
Paul Scherrer Institut
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