DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Fokus auf "Zeit" und unterschiedliche Zeithorizonte im politischen Kontext
Wien (PK) – Der Rechts-, Legislativ- und Wissenschaftliche Dienst (RLW) der Parlamentsdirektion lädt am 11. Juni 2025 zum dritten Tag der Parlamentsforschung ins österreichische Parlament ein. Forschende aller Disziplinen sind eingeladen, ihre Arbeiten zu präsentieren und zu diskutieren. Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Faktor "Zeit" unter dem Titel: "What is your time? Different actors, different temporalities, different languages". Abstracts können bis 31. März 2025 eingereicht werden.
Zeit als Schlüsselfaktor politischer Prozesse
Politische Debatten zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Pandemien oder dem rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz verdeutlichen die zentrale Rolle von Zeit in Entscheidungsprozessen. Unterschiedliche Akteure operieren in verschiedenen zeitlichen Dimensionen: Während die wissenschaftliche Erarbeitung von Grundlagen für politische Entscheidungen oft langfristig angelegt ist, erfordern politische Umsetzung und Kommunikation häufig kurzfristige Reaktionen. Hinzu kommen Wahlzyklen, die politischen Entscheidungsträger:innen eigene zeitliche Grenzen setzen, während die Auswirkungen ihrer Beschlüsse oft über Generationen hinweg spürbar sind.
Diese Spannungen zwischen kurzfristigen und langfristigen Zeithorizonten können sowohl die politische Kommunikation als auch die demokratischen Prozesse selbst vor erhebliche Herausforderungen stellen. Ziel des Tagungsschwerpunkts ist es, diese Dynamiken zu beleuchten und Lösungen für den Umgang mit zeitlichen Diskrepanzen zu diskutieren.
Einreichung von Abstracts
Der RLW lädt Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland ein, Beiträge zu diesen Fragestellungen einzureichen. Abstracts, die sich mit dem Einfluss zeitlicher Dimensionen auf politische Prozesse, Institutionen oder Akteure beschäftigen, können unter der E-Mail-Adresse parlamentsforschung@parlament.gv.at übermittelt werden. Die ausgewählten Beiträge werden im Rahmen von Panel- oder Poster-Sessions präsentiert und mit einem interdisziplinären Publikum diskutiert.
Einblicke in die Themenvielfalt der Parlamentsforschung
Mit der thematischen Ausrichtung auf "Zeit" setzt die Parlamentsdirektion ihre ambitionierte Reihe zur Förderung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit parlamentarischen Prozessen fort. Während 2023 die Grundlagen der Parlamentsforschung und 2024 die "Performance" von Parlamenten im Fokus standen, bietet das Programm 2025 eine Plattform für die Diskussion zeitlicher Spannungsfelder in Politik und Gesellschaft.
Interessierte sind eingeladen, ihre Forschungsergebnisse einzureichen und sich aktiv an der wissenschaftlichen und politischen Diskussion zu beteiligen.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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