DMZ – INNOVATION ¦ Sarah Koller
KOMMENTAR
Wenn man heute an Tesla denkt, kommt einem fast automatisch Elon Musk in den Sinn. Doch die wahre Geschichte von Tesla beginnt nicht bei Musk, sondern bei zwei visionären Unternehmern, Martin Eberhard und Marc Tarpenning. Ihre ursprüngliche Idee war es, die Automobilwelt mit einem Elektroauto zu revolutionieren, das sowohl umweltfreundlich als auch leistungsstark ist. Die beiden hatten bereits gemeinsame Erfolge bei NuvoMedia gefeiert und beschlossen 2003, Tesla Motors zu gründen, um ihre kühne Vision in die Tat umzusetzen.
Ein mutiger Anfang
Die Gründung von Tesla war für Eberhard und Tarpenning ein Herzensprojekt. Sie glaubten fest daran, dass Elektrofahrzeuge die Zukunft darstellen und den Automobilmarkt verändern könnten. Mit dem Tesla Roadster brachten sie ein Fahrzeug auf den Markt, das nicht nur umweltbewusste Käufer ansprechen, sondern auch durch seine Leistung überzeugen sollte. Es war ein mutiges Unterfangen, denn die Automobilindustrie war noch weit davon entfernt, Elektroautos ernst zu nehmen.
Elon Musk betritt die Bühne
Als Elon Musk 2004 in das Unternehmen investierte und dem Verwaltungsrat beitrat, veränderte sich der Kurs von Tesla. Musk, bekannt für seine grossen Visionen und seinen risikofreudigen Führungsstil, hatte seine eigenen Vorstellungen, wie das Unternehmen weiter wachsen sollte. Anfangs war er nur Investor, doch schnell übernahm er mehr Verantwortung und Einfluss im Unternehmen. Seine Art, Entscheidungen zu treffen und das Unternehmen zu führen, führte zu Spannungen zwischen ihm und den Gründern – insbesondere mit Eberhard.
Der Machtkampf und der Bruch
2007 kam es schließlich zum Bruch: Eberhard verließ Tesla. Offiziell wurde sein Abgang als Managementwechsel dargestellt, doch Insider berichten von tiefgreifenden Differenzen über die Ausrichtung des Unternehmens. Eberhard fühlte sich von Musks aggressiver Expansionsstrategie bedrängt und fürchtete, dass das Unternehmen dadurch seine ursprünglichen Werte und Ziele verlieren könnte. Marc Tarpenning folgte kurz darauf, was das Ende der Ära der Gründer bei Tesla besiegelte.
Tesla unter Musk: Ein neues Kapitel
Nachdem Musk die Führung übernommen hatte, richtete er Tesla neu aus. Der Fokus lag nun nicht nur auf Elektroautos, sondern auch auf Energieprodukten. Diese Expansionsstrategie brachte dem Unternehmen zwar internationale Anerkennung, ging jedoch nicht ohne Turbulenzen vonstatten. Produktionsverzögerungen, finanzielle Engpässe und eine hohe Fluktuation unter den Mitarbeitern sorgten immer wieder für Krisen. Musk, der oft als unberechenbar gilt, zog auch durch seine Aktivitäten auf sozialen Medien viel Aufmerksamkeit auf sich – nicht immer zum Vorteil von Tesla.
Was bleibt von der ursprünglichen Vision?
Unter Musks Führung hat Tesla ohne Zweifel große Erfolge gefeiert. Doch Kritiker fragen sich, ob die ursprüngliche Vision von Eberhard und Tarpenning, ein nachhaltiges und stabiles Unternehmen aufzubauen, dabei verloren gegangen ist. Musks Führungsstil hat dem Unternehmen sicherlich eine neue Dynamik verliehen, doch die Risiken, die damit einhergehen, sind unübersehbar.
Die Frage bleibt: Hat Tesla unter Musk die Stabilität, die notwendig ist, um langfristig erfolgreich zu sein? Oder wird sich am Ende herausstellen, dass Eberhards Bedenken berechtigt waren?
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