· 

CH: 102 Milliarden Franken: Der Preis des Verkehrs in der Schweiz

DMZ – VERKEHR / MM ¦ AA ¦ 

 

Der Verkehr in der Schweiz verursachte im Jahr 2021 volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 102,4 Milliarden Franken. Diese Summe umfasst nicht nur die Ausgaben für Verkehrsmittel und Infrastruktur, sondern auch Unfall-, Umwelt- und Gesundheitskosten, die zusammen 31% der Gesamtkosten ausmachten. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 lagen die Kosten pandemiebedingt um 5% niedriger. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

 

Strassenverkehr dominiert die Kosten

Mit einem Anteil von 81% war der Strassenverkehr der teuerste Verkehrsträger. Dieser dominierte auch die Nutzung: 74% der Personenkilometer und 56% der Tonnenkilometer entfielen auf ihn. Der Schienenverkehr trug 13% zu den Gesamtkosten bei, der Luftverkehr 6% und die Schifffahrt lediglich 0,5%.

 

Die grössten Kostenblöcke entstanden durch die Anschaffung, den Betrieb und den Unterhalt von Verkehrsmitteln (54% der Gesamtkosten). Umwelt- und Gesundheitsschäden machten 21% aus, während Infrastrukturkosten und Verkehrsunfälle mit 15% bzw. 10% zu Buche schlugen.

 

Pandemie-Einfluss auf die Verkehrskosten

Im Vergleich zu 2019 verzeichnete vor allem der Luftverkehr pandemiebedingt deutliche Kostenrückgänge (-43%). Die Kosten des motorisierten Strassenverkehrs sanken hingegen nur geringfügig (-2%), während der Schienenverkehr nahezu stabil blieb (+0,5%).

 

Trotz der Kostensenkungen schrieben Verkehrsunternehmen hohe Verluste, insbesondere im Luftverkehr (-1,1 Milliarden Franken) und im Schienenverkehr (-0,6 Milliarden Franken). Aufgrund der geringeren Passagierzahlen konnten die Unternehmen ihre Kosten nicht vollständig auf die Nutzer überwälzen.

 

Wer trägt die Kosten?

2021 trugen Verkehrsnutzer, Verkehrsunternehmen, der Staat und die Allgemeinheit die Gesamtkosten gemeinsam. Besonders auffällig war der Rückgang der Nutzerfinanzierung bei kollektiven Verkehrsformen:

 

Öffentlicher Strassenverkehr: Nutzerfinanzierung sank von 34% (2019) auf 31% (2021).

Schienenverkehr: Rückgang von 42% auf 35%.

Luftverkehr: Rückgang von 53% auf 41%.

 

Im privaten motorisierten Strassenverkehr blieb die Nutzerfinanzierung mit 74% (2019: 73%) relativ stabil.

 

Eine Herausforderung für die Zukunft

Die Zahlen verdeutlichen die volkswirtschaftlichen Herausforderungen des Verkehrs in der Schweiz. Insbesondere die hohen Kosten durch Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie die Belastungen für die Allgemeinheit zeigen, dass nachhaltigere Verkehrslösungen notwendig sind. Der Strassenverkehr dominiert weiterhin sowohl die Nutzung als auch die Kosten, was politische und infrastrukturelle Weichenstellungen erforderlich macht, um langfristig eine effizientere und umweltfreundlichere Mobilität zu fördern.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

http://www.statistik.admin.ch


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0