DMZ – JUSTIZ ¦ Sarah Koller ¦
KOMMENTAR
In einem aktuellen Artikel des Guardian vom 13. Dezember 2024 wird die Rolle von Aaron Siri, einem wichtigen Berater von Robert F. Kennedy Jr., beleuchtet. Siri, ein Rechtsanwalt, der eng mit dem möglichen Gesundheitsminister in einer möglichen Trump-Administration zusammenarbeitet, ist maßgeblich an Bestrebungen beteiligt, die Zulassung von Impfstoffen wie dem Polio- und Hepatitis-B-Impfstoff aufzuheben – eine Position, die in den USA Besorgnis auslöst.
Aaron Siri ist nicht nur ein Anwalt, der Robert F. Kennedy Jr. bei der Auswahl von Gesundheitsexperten für das Übergangsteam unterstützt, sondern auch tief in Bestrebungen verstrickt, die Zulassung zahlreicher Impfstoffe durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) infrage zu stellen. Siri ist Mitbegründer der Informed Consent Action Network (ICAN), einer Organisation, die sich für "medizinische Freiheit" einsetzt und sich vehement gegen Impfungen stellt. Siri war zudem der Antragsteller einer Petition aus dem Jahr 2022, die die FDA aufforderte, die Zulassung des Polio-Impfstoffs zu widerrufen.
Die Tatsache, dass Robert F. Kennedy Jr. – ein prominenter Kritiker der Impfpflicht und der Impfindustrie – Siri als Berater in seinem Übergangsteam ausgewählt hat, wirft Fragen über die künftige Ausrichtung der US-Gesundheitsbehörden auf. Auch wenn Kennedy öffentlich erklärt hat, er beabsichtige nicht, Impfstoffe aufzuheben, sorgt die enge Verbindung zu Siri und dessen Bemühungen, die Impfstoffzulassungen rückgängig zu machen, für Besorgnis. Die Petition von Siri, in der er die Aussetzung von 13 weiteren Impfstoffen fordert, verdeutlicht seine Rolle als treibende Kraft hinter dem Versuch, die Impfpolitik der USA erheblich zu verändern.
Der Polio-Impfstoff, der in den USA seit Jahrzehnten eine der effektivsten Schutzmaßnahmen gegen eine der am meisten gefürchteten Krankheiten des 20. Jahrhunderts darstellt, hat Millionen von Leben gerettet. Der Poliovirus wurde in den USA durch Impfungen nahezu vollständig eliminiert, und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) betonen, dass Impfungen der beste Schutz gegen eine Rückkehr des Virus sind. Dennoch hat Siri in Zusammenarbeit mit ICAN wiederholt die Frage aufgeworfen, ob dieser Impfstoff weiterhin zugelassen bleiben sollte.
Die Diskussion wird weiter angeheizt durch die Aussagen von Donald Trump, der diese Woche erklärte, dass Kennedy möglicherweise eine Untersuchung zu Impfstoffen in Bezug auf ein angebliches Autismusrisiko einleiten könnte. Diese Verschwörungstheorie, die seit Jahren immer wieder von Impfkritikern verbreitet wird, wurde mehrfach widerlegt und führt zu ernsthaften Besorgnissen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Trotz dieser Bedenken beteuert Kennedys Sprecherin Katie Miller, dass die von Siri eingereichten Petitionen zu Impfstoffen nicht im Gespräch zwischen Kennedy und Siri behandelt worden seien. Kennedy selbst hat stets Transparenz und Wahlfreiheit im Bereich der Impfungen gefordert, eine Position, die viele seiner Kritiker als gefährlich und unbegründet erachten.
Die Entwicklungen rund um Aaron Siri, RFK Jr. und die Trump-Administration werfen grundlegende Fragen zur zukünftigen Impfpolitik der USA auf. Angesichts der wachsenden Zahl von Impfgegnern und der globalen Bedrohung durch Infektionskrankheiten bleibt abzuwarten, wie sich diese Debatte weiterentwickeln wird. Doch eines ist sicher: Die Verbreitung von Fehlinformationen und die Unterstützung von Maßnahmen, die den breiten Impfschutz infrage stellen, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar.
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