CH: Monitoring-Bericht zeigt Fortschritte beim Umbau des Energiesystems in der Schweiz

DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ 

 

Bern – Der sechste Monitoring-Bericht zur Energiestrategie 2050, veröffentlicht vom Bundesamt für Energie (BFE), dokumentiert deutliche Fortschritte beim Umbau des Schweizer Energiesystems. Mit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien am 1. Januar 2025 werden neue, ambitionierte Zielwerte für Produktion und Verbrauch festgelegt,

 

Erneuerbare Energien auf Wachstumskurs

Im Jahr 2023 erreichte die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) 6798 Gigawattstunden (GWh), was 10,2 Prozent der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 786 GWh. Der Monitoring-Bericht zeigt jedoch, dass für das gesetzlich festgelegte Ziel von 35'000 GWh bis 2035 ein jährlicher Anstieg von durchschnittlich 2350 GWh notwendig ist.

 

Auch die Wasserkraft bleibt ein zentraler Pfeiler der Schweizer Energieversorgung. Ihre Netto-Produktionserwartung lag 2023 bei 36'708 GWh, was aufgrund ungünstiger hydrologischer Bedingungen in den Vorjahren einen leichten Rückgang von 66 GWh bedeutet. Seit 2012 konnte jedoch ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 95 GWh erzielt werden. Bis 2035 wird eine Zielmarke von 37'900 GWh angestrebt, was ein jährliches Wachstum von 99 GWh erfordert.

 

Energie- und Stromverbrauch rückläufig, aber Herausforderungen bleiben

Der Energieverbrauch pro Kopf sank 2023 um 28 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2000. Witterungsbereinigt lag der Rückgang bei 25,6 Prozent. Um das Ziel von minus 43 Prozent bis 2035 zu erreichen, ist künftig eine durchschnittliche jährliche Reduktion von 2,2 Prozent erforderlich. In den letzten zehn Jahren betrug die durchschnittliche Senkung 1,9 Prozent – eine Steigerung der Effizienzmaßnahmen ist somit dringend geboten.

 

Der Stromverbrauch pro Kopf verringerte sich im gleichen Zeitraum um 13,5 Prozent (witterungsbereinigt 12,6 Prozent). Die Dekarbonisierung des Energiesystems und die Elektrifizierung zahlreicher Bereiche werden den Strombedarf in den kommenden Jahren jedoch deutlich ansteigen lassen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird das Ziel von minus 13 Prozent bis 2035 nicht erreicht werden können.

 

Klimaziele und Energiestrategie

Die Energiestrategie 2050 ist ein zentraler Baustein für die Umsetzung des Netto-Null-Klimaziels der Schweiz bis 2050. Der Monitoring-Bericht verdeutlicht, dass der Umbau des Energiesystems in die richtige Richtung geht, aber weiterhin erhebliche Anstrengungen notwendig sind, um die ambitionierten Vorgaben zu erfüllen.

 

Ausblick

Das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien wird mit seinen höheren Zielvorgaben maßgeblich dazu beitragen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und die Energieeffizienz zu steigern. Der Bericht zeigt, dass die Weichen gestellt sind – nun gilt es, den eingeschlagenen Kurs konsequent fortzusetzen.

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Energie

http://www.bfe.admin.ch


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