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Dübendorf, St. Gallen und Thun – Mit den natürlichen Baustoffen Holz und Lehm eröffnet sich eine klimafreundliche Perspektive für die Bauwirtschaft. Das von der Innosuisse geförderte «Flagship»-Projekt «Think Earth – Regeneratives Bauen», initiiert von der Empa in Zusammenarbeit mit Schweizer Hochschulen und Industriepartnern, erforscht innovative Bauweisen, die Umweltauswirkungen drastisch reduzieren sollen.
Die Bauwirtschaft als Klimatreiber
Die Baubranche trägt maßgeblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Das Konsortium unter Leitung der ETH Zürich setzt daher auf die kluge Kombination von Holz und Lehm. Während Holz Tragfähigkeit und Steifigkeit bietet, sorgt Lehm für Wärmeregulierung, Schwingungsdämpfung und Brandschutz. Diese Eigenschaften machen die Materialien nicht nur effizient, sondern auch klimafreundlich. Ziel des Projekts ist es, bis 2029 skalierbare Bauweisen für klimaneutrales Bauen zu entwickeln.
Holz: Nachhaltigkeit durch Wiederverwendbarkeit
Holz, ein erneuerbarer Rohstoff, wird bisher nur zu 10 Prozent wiederverwendet. Im Rahmen des Projekts soll diese Quote auf 90 Prozent gesteigert werden. Dabei rücken Holzverbindungen in den Fokus, die für die statische Integrität von Holztragwerken entscheidend sind. Laut Empa-Forscher Pedro Palma ist die Weiterentwicklung solcher Verbindungen essenziell für eine zirkuläre Bauwirtschaft. Gemeinsam mit der Berner Fachhochschule und Industriepartnern entwickelt die Empa digitale Werkzeuge, die eine effiziente Demontage und Wiederverwendung von Holzverbindungen ermöglichen.
Lehm: Innovation gegen Schrumpfen
Lehm, ein nahezu unbegrenzt verfügbarer Baustoff, leidet unter strukturellen Einschränkungen wie Schrumpfen und Rissbildung. Um dies zu beheben, erforscht das Team um Prof. Dr. Pietro Lura biologisch abbaubare Zusatzstoffe, die die Struktur stabilisieren, ohne die Umweltbilanz zu verschlechtern. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse, die eine nachhaltige Nutzung von Lehm in großem Maßstab ermöglichen könnten.
Flagship-Initiative: Systemische Innovation
Das Projekt «Think Earth» ist Teil der Innosuisse-«Flagship»-Initiative, die transdisziplinäre Forschung fördert und gezielt auf gesellschaftliche Herausforderungen abzielt. Mit zehn Teilprojekten, die von Materialwissenschaft bis Architektur reichen, legt das Projekt die Basis für klimaneutrale Bauweisen.
Ein Schritt in die Zukunft
Mit der Verbindung von Tradition und Innovation zeigt das Projekt, wie ressourcenschonendes Bauen im großen Maßstab möglich wird. Holz und Lehm könnten so eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Bauwirtschaft von morgen spielen.
Herausgeber: Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa)
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