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Schadstoffbelastung im Fokus: Umweltministerium veröffentlicht aktuellen Bericht über Human Biomonitoring

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦

 

Wien – Das österreichische Umweltministerium hat den dritten Bericht über die Tätigkeiten des Beratungsgremiums Human Biomonitoring (HBM) vorgelegt. Der Bericht, der den Zeitraum 2022 bis 2024 abdeckt, dokumentiert Fortschritte und Erkenntnisse zu Schadstoffbelastungen und zeigt die Bedeutung des HBM für den Erfolg chemiepolitischer Maßnahmen auf. Umweltministerin Leonore Gewessler betonte im Vorwort, dass Human Biomonitoring ein wesentliches Instrument sei, um Schadstoffexpositionen zu messen, regulatorische Strategien zu bewerten und frühzeitig auf neue Herausforderungen zu reagieren.

 

Erfolge und neue Herausforderungen in der Chemikalienbewertung

Ein Schwerpunkt des Berichts liegt auf der europäischen Kooperation im Bereich der Chemikalienbewertung. Nach Abschluss der fünfjährigen Initiative HBM4EU im Jahr 2022 wurde deutlich, dass die Belastung durch bestimmte Chemikalien weiterhin ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellt. Infolgedessen startete die Europäische Partnerschaft zur Bewertung von Risiken durch Chemikalien (PARC), die neue Methoden und Technologien zur Expositionsbewertung und Risikoabschätzung entwickelt. Österreich beteiligt sich dabei mit einer Kinder-Studie, die Erkenntnisse über die Belastung von vulnerablen Gruppen liefern soll.

 

Innovative Technologien durch das EIRENE-Netzwerk

Ein weiterer Meilenstein ist die pan-europäische Initiative EIRENE, die innovative Technologien in der Exposomforschung fördert. Ziel ist es, chemische Belastungen, Lebensstilfaktoren und natürliche Toxine sowie deren toxische Auswirkungen umfassend zu untersuchen. Österreich hat im Rahmen von EIRENE Methoden zur Harmonisierung entwickelt und erste Daten zur Exposition sensibler Bevölkerungsgruppen erhoben. Neue Geräte an der Universität Wien sollen künftig modernste Analysen wie "Next-Generation Biomonitoring" ermöglichen.

 

Vernetzung durch österreichische Kohorteninitiative

Mit der 2023 gegründeten österreichischen Kohorteninitiative wird ein weiterer Schritt zur Untersuchung von Umweltschadstoffen und Gesundheitsrisiken unternommen. Durch die stärkere Vernetzung bisher unabhängiger Kohorten sollen exogene und endogene Faktoren besser erforscht werden. Dies ist nicht nur für die Krebsprävention und ein gesundes Altern, sondern auch für die Analyse der Auswirkungen von Infektionskrankheiten von entscheidender Bedeutung.

 

Vielfältige Projekte zur Schadstoffbelastung

Neben großen Initiativen bietet der Bericht Einblicke in spezifische Forschungsprojekte:

  • Studien zu Mikroplastik in Stuhlproben
  • Untersuchungen zu per- und polyfluorierten Substanzen in der menschlichen Leber
  • Verwendung von Zehennägeln im Human Biomonitoring
  • Analysen von Muttermilch zur Schadstoffbelastung

Diese vielfältigen Ansätze unterstreichen die Bandbreite und Relevanz des Human Biomonitorings für den Schutz der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit.

 

Politische Bedeutung und Ausblick

Der Bericht zeigt eindrucksvoll, dass Human Biomonitoring nicht nur wissenschaftlich, sondern auch politisch von großer Bedeutung ist. Es liefert evidenzbasierte Grundlagen, um Maßnahmen zur Schadstoffreduktion zu überprüfen und anzupassen. Die Ergebnisse sollen helfen, den Schutz besonders gefährdeter Gruppen wie Schwangeren und Kindern zu verbessern und den gesellschaftlichen Herausforderungen durch Schadstoffbelastungen frühzeitig zu begegnen.

 

Der Bericht ist ein klarer Appell an Politik und Gesellschaft, die Bemühungen zur Reduzierung von Schadstoffen zu intensivieren und innovative Ansätze konsequent voranzutreiben.

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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