DMZ – MEDIZIN ¦ Sarah Koller ¦
Infektionen während der Schwangerschaft können eine ernsthafte Gefahr für Mutter und Kind darstellen, wie eine Studie zeigt, die das Risiko für gesundheitliche Komplikationen und Entwicklungsstörungen beim ungeborenen Kind betont. Dennoch wird dieses Risiko oft unterschätzt oder nicht ausreichend thematisiert. Eine gründliche Untersuchung und gezielte Schutzmaßnahmen sind daher entscheidend, um potenziellen Folgen effektiv vorzubeugen und die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen.
Warum Infektionen in der Schwangerschaft gefährlich sein können
Infektionen können in der Schwangerschaft oft unbemerkt bleiben, weil sie nur allgemeine Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit oder Kopfschmerzen verursachen. Solche Infektionen können jedoch zu Komplikationen führen, die das ungeborene Kind betreffen. Der Standard der Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland sieht nur wenige Tests vor, sodass manche Infektionen nicht frühzeitig erkannt werden. Besonders wichtig ist hier die sogenannte „TORCH-Diagnostik“. Diese Untersuchung prüft auf Infektionen wie Toxoplasmose, Röteln, Cytomegalie und Herpes, die alle das ungeborene Kind schädigen können.
Diese Erreger können durch die Plazenta (die Verbindung zwischen Mutter und Kind) in den Körper des Kindes gelangen und dort Schäden anrichten. Werden solche Infektionen früh entdeckt, lässt sich das Risiko für Frühgeburten, Fehlgeburten oder bleibende Schäden beim Kind erheblich verringern.
Toxoplasmose – eine oft unterschätzte Gefahr
Eine der häufigsten Infektionen in der Schwangerschaft ist die Toxoplasmose, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird. Dieser Parasit kommt im Kot von Katzen vor und kann durch Kontakt mit Katzen oder den Verzehr von rohem Fleisch übertragen werden. Eine erstmalige Ansteckung während der Schwangerschaft, vor allem in den ersten drei Monaten, kann für das Kind schwerwiegende Folgen haben. Um dies zu vermeiden, sollten Schwangere darauf achten, kein rohes Fleisch zu essen und den Kontakt zu Katzenstreu zu vermeiden.
In Deutschland gibt es bislang keine routinemäßigen Toxoplasmose-Tests für Schwangere. Bei einem Verdacht auf Toxoplasmose wird jedoch empfohlen, einen Bluttest durchzuführen. Frauen, die sich noch nie mit Toxoplasmose angesteckt haben, sollten sich regelmäßig testen lassen und darauf achten, sich durch Hygienevorkehrungen zu schützen.
Hepatitis-Infektionen und mögliche Risiken für Mutter und Kind
Auch Hepatitis A, B und C sind ansteckende Krankheiten, die in der Schwangerschaft ein Risiko darstellen. Besonders bei Hepatitis B ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Virus während der Geburt auf das Kind übertragen wird. Daher ist ein Hepatitis-Test während der Schwangerschaft und eine sofortige Schutzimpfung des Neugeborenen wichtig, um das Infektionsrisiko zu senken.
Das Risiko, dass sich das Kind mit Hepatitis C ansteckt, ist geringer. Dennoch sollte bei betroffenen Müttern der Zustand genau überwacht und über mögliche Übertragungsrisiken gesprochen werden.
Schutzmaßnahmen und Vorsorge – für die Gesundheit von Mutter und Kind
Eine umfassende Beratung und regelmäßige Untersuchungen können dazu beitragen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und deren Folgen zu mindern. Es wäre wünschenswert, die Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere auf Infektionen wie Toxoplasmose und Hepatitis B auszuweiten, um das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme bei Neugeborenen zu senken. Das Bewusstsein für die Risiken und die Möglichkeiten, sich vor Infektionen zu schützen, ist entscheidend, um Mutter und Kind bestmöglich zu schützen.
Aktuelle Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, bei Verdacht auf eine Infektion schnell zu handeln und alle Möglichkeiten zur Prävention zu nutzen. Ein sorgfältiges Vorgehen kann die Sicherheit für Mutter und Kind erheblich verbessern und ernsthafte Komplikationen verhindern.
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Unterstützen Sie uns jetzt!
Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.
Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.
Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.
Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.
Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Kommentar schreiben