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Elon Musk sorgt für Spannungen im Team von Donald Trump: Der „Co-Präsident“, der keiner ist

DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦ 

KOMMENTAR

 

Elon Musk, Tech-Milliardär und CEO von X (ehemals Twitter), sorgt derzeit für Unmut in den inneren Kreisen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Laut Berichten hat Musk nach dem Wahlerfolg Trumps in der vergangenen Woche vermehrt Einfluss genommen und präsentiert sich in einer Rolle, die viele als „Co-Präsident“ empfinden – sehr zum Ärger von Trumps Gefolgschaft.

 

Übergriffige Allüren?

Quellen aus Trumps Umfeld, die mit NBC News sprachen, zeichnen ein Bild von Musk als einer Person, die sich zunehmend in die Angelegenheiten des ehemaligen Präsidenten einmischt. „Er benimmt sich, als wäre er Co-Präsident, und er lässt alle wissen, dass er es ist“, so eine mit Trumps Team vertraute Person. Musk habe wiederholt die Rolle von X und der von ihm unterstützten politischen Aktionsgruppe „America PAC“ hervorgehoben, um seine Bedeutung für Trumps Wahlsieg zu unterstreichen. Diese Prahlerei kommt jedoch nicht bei allen gut an: „Er versucht, den Präsidenten dazu zu bringen, sich ihm gegenüber verpflichtet zu fühlen. Aber Trump schuldet niemandem etwas.“

 

Eine andere Quelle beschreibt Musks Verhalten als übergriffig: „Er will bei allem mitreden, auch wenn er es nicht sollte.“ Solche Allüren könnten für Musk gefährlich werden, da Trump dafür bekannt ist, das Rampenlicht ungern zu teilen. Bereits in dieser Woche machte Trump während eines Treffens mit republikanischen Abgeordneten einen Witz auf Musks Kosten – ein deutliches Signal, wer das letzte Wort hat.

 

Fragwürdige Loyalität

Zweifel an Musks tatsächlicher Loyalität gegenüber Trumps Agenda machen die Runde. „Er scheint nicht so stark hinter Trumps Plänen zu stehen, wie er es vorgibt“, mutmaßte eine der Quellen.

 

Musk, der maßgeblich dazu beigetragen hat, X in ein Sprachrohr für Trumps politische Ziele zu verwandeln, scheint jedoch entschlossen, seinen Einfluss auszubauen. In den vergangenen Tagen mischte er sich in heikle diplomatische Angelegenheiten ein, darunter ein Treffen mit dem iranischen UN-Botschafter sowie Gespräche mit den Staatschefs der Ukraine und der Türkei. Kritiker werfen ihm vor, sich auf außenpolitischem Terrain zu bewegen, das weit über seine Kompetenzen hinausgeht.

 

Neue Rolle mit Sprengkraft

Diese Woche ernannte Trump Musk zum Leiter des „Department of Government Efficiency“, einer beratenden Institution, die sich auf die Reduzierung von Regulierungen, Ausgaben und Personal im Regierungsapparat konzentrieren soll. Obwohl die Position formal rein beratend ist, wird sie als Zeichen gesehen, dass die Trump-Administration offen für Einflussnahmen von Unterstützern ist – insbesondere von solchen, die finanziellen oder propagandistischen Nutzen liefern.

 

Musk hat mit der Transformation von X in eine Plattform für parteipolitische Kommunikation Trump zweifellos einen strategischen Vorteil verschafft. Doch sein Streben nach Anerkennung und Einfluss droht nun, ihm selbst zum Verhängnis zu werden. Trump, so sagen Beobachter, sei bereit, Musk genauso schnell fallen zu lassen, wie er ihn ins Rampenlicht geholt hat.

Ob Musk sich mit seiner dominanten Art langfristig im Trump-Kosmos halten kann, bleibt abzuwarten. Die ersten Risse in der vermeintlich starken Allianz sind jedenfalls unübersehbar.


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