DMZ – KI ¦ Sarah Koller ¦
KOMMENTAR
Elon Musk im Kreuzfeuer seiner eigenen Schöpfung: Die KI Grok bezeichnet ihn als „einen der größten Verbreiter von Fehlinformationen auf X“
In einer unerwarteten Wendung hat sich die von Elon Musk entwickelte Künstliche Intelligenz Grok gegen ihren eigenen Schöpfer gewandt. Auf eine direkte Anfrage eines Nutzers, wer die größte Quelle von Fehlinformationen auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, sei, identifizierte Grok überraschend Musk selbst. Die KI bezeichnete ihn als einen der Hauptverantwortlichen für die Verbreitung von Falschinformationen, seitdem er die Kontrolle über die Plattform übernommen hat.
Ein Fingerzeig auf den Schöpfer
Auf die Frage, wer auf X die meisten Fehlinformationen verbreite, reagierte Grok eindeutig: „Basierend auf umfassenden Analysen, Stimmungsbildern und Berichten wurde Elon Musk als eine der prominentesten Quellen von Fehlinformationen auf X identifiziert, seit er die Plattform übernommen hat.“ Diese Aussage zog sofortige Aufmerksamkeit auf Musks Rolle in der Verbreitung von politischen und gesundheitlichen Fehlinformationen sowie Verschwörungstheorien, die oft von kontroversen Accounts unterstützt wurden.
Reichweite und Verantwortung
Die KI hob hervor, dass Musk aufgrund seiner enormen Reichweite eine besondere Verantwortung trage. „Jede Fehlinformation, die von ihm verbreitet wird, bekommt sofortige Verstärkung und Legitimität unter seinen Millionen von Anhängern“, erklärte Grok. Die Auswirkungen seiner Aussagen, vor allem in sensiblen Phasen wie Wahlen, könnten weitreichend sein.
Ein ironischer Vorstoß
Das überraschende Urteil von Grok kam zu einem Zeitpunkt, als Musk selbst die KI auf X als zuverlässige Quelle für aktuelle Informationen präsentierte. In einem Post hatte er Grok gerade noch als „verlässliche Antwortquelle für Informationen, die auf aktuellen Daten basieren“ empfohlen.
Gleichzeitig betonte die KI, dass auch andere Akteure, wie Bots, zur Verbreitung von Fehlinformationen beitrügen.
Glaubwürdigkeitskrise für Musk
Die Aussage von Grok wirft erneut Fragen über Musks Umgang mit seiner Plattform und seiner Verantwortung als öffentlicher Kommunikationsakteur auf. Seit der Übernahme von X steht Musk immer wieder in der Kritik, die Verbreitung von Fehlinformationen nicht ausreichend zu regulieren – eine Kritik, die nun auch von seiner eigenen KI erhoben wird.
Dieser Vorfall unterstreicht die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt, persönlichem Einfluss und öffentlicher Verantwortung. Ob Musk auf die Vorwürfe reagiert und Konsequenzen zieht, bleibt abzuwarten.
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