DMZ – POLITIK ¦ Sarah Koller ¦
KOMMENTAR
Der ehemalige US-Präsident und nun wiedergewählte Präsident Donald Trump hat angekündigt, den umstrittenen Fox-News-Moderator Pete Hegseth zum neuen Verteidigungsminister zu ernennen. Diese Personalie dürfte die amerikanische und internationale politische Bühne in Aufruhr versetzen: Hegseth gilt als überzeugter Verfechter der „America First“-Ideologie, die Trumps Außen- und Verteidigungspolitik bereits in der Vergangenheit geprägt hat.
Ein Präsident auf Konfrontationskurs
Trump beschreibt Hegseth als einen „wahren Kämpfer für die Truppen und das Land“. Mit Sätzen wie „Amerikas Feinde seien gewarnt“ skizziert er eine harte Linie für die künftige Sicherheitspolitik. Doch Kritiker werfen Trump vor, hier weniger die Erfahrung und strategische Kompetenz eines Ministers als vielmehr die Loyalität zu seiner Person und seinen Vorstellungen in den Mittelpunkt zu stellen. Mit Hegseths Ernennung wird ein Signal der Härte und Polarisierung ausgesendet, das sowohl das amerikanische Militär als auch die internationalen Beziehungen belasten könnte.
Hegseth, ein langjähriger Moderator der Sendung „Fox & Friends Weekend“, nutzt seine Plattform bei Fox News regelmäßig, um extremistische Positionen zu stärken. Er tritt für aggressive militärische Einsätze ein und vertritt einen Kurs, der deutlich über traditionelle konservative Ansichten hinausgeht. Kritiker bezeichnen ihn als Sprachrohr eines Nationalismus, der die Vereinigten Staaten weiter isolieren könnte.
Zweifel an Hegseths Qualifikationen
Trotz Trumps Lob über Hegseths „akademische Laufbahn“ und seiner Erfahrung als Soldat, sind viele skeptisch, ob Hegseth den Herausforderungen eines Verteidigungsministers gewachsen ist. Während seiner Einsätze im Irak und in Afghanistan sowie im Gefangenenlager Guantánamo sammelte er praktische Erfahrungen, doch seine Sichtweise auf militärische Interventionen gilt als einseitig und radikal. Hegseths Bestseller, der einen Rückzug auf eine „alte Stärke“ des Militärs propagiert, stößt bei vielen Verteidigungsexperten auf Kritik: Die Zeiten der globalen Dominanz und Abschreckungspolitik könnten ein riskanter Rückschritt sein.
Wiederkehrende Personalprobleme
Trumps Entscheidung, aus dem Pool von Moderatoren und Loyalisten zu schöpfen, erinnert an seine erste Amtszeit, die durch einen ständigen Wechsel in hohen Regierungsämtern geprägt war. Von 2017 bis 2021 entließ Trump eine Vielzahl von Spitzenbeamten und Ministern, oft über Twitter oder in den Medien, was nicht nur als unprofessionell, sondern als destabilisierend für das Regierungssystem angesehen wurde. Experten warnen, dass diese Führungsstrategie den Regierungsapparat erneut schwächen könnte.
Mit Hegseth als Verteidigungsminister würde ein neues Kapitel in der Militärpolitik der USA beginnen, das möglicherweise weniger auf Diplomatie und mehr auf Drohgebärden und nationale Alleingänge setzt. Trumps Plan, „Amerika wieder stark zu machen“, birgt das Risiko, dass das Land sich von seinen Verbündeten weiter entfernt und internationale Spannungen eskalieren.
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