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CH: BAFU gibt grünes Licht für Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Weizen

Weizen, der mit dem neuen TEgenesis-Verfahren gezüchtet wurde (Bild: Agroscope)
Weizen, der mit dem neuen TEgenesis-Verfahren gezüchtet wurde (Bild: Agroscope)

DMZ – LANDWIRTSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Weizen, der mit dem neuen TEgenesis-Verfahren gezüchtet wurde (Bild: Agroscope)

 

Bern – Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat am heutigen Tag dem Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung des Bundes, Agroscope, eine Genehmigung für die Freisetzung von gentechnisch verändertem Weizen erteilt. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Versuchs ist es, Erkenntnisse über das Verhalten krankheitsresistenter Weizensorten unter realen Anbaubedingungen zu gewinnen.

 

Der Freisetzungsversuch basiert auf einem Antrag, den Agroscope bereits im März 2024 beim BAFU einreichte. Die Pflanzen wurden mit der modernen gentechnischen Methode TEgenesis verändert, um gezielt widerstandsfähigere Weizensorten zu entwickeln, die Krankheiten besser widerstehen können. Der Versuch wird auf einer speziell gesicherten Fläche in Reckenholz (ZH) durchgeführt und ist Teil der langfristigen Forschung zur Erhöhung der Krankheitsresistenz von Nutzpflanzen.

 

Das BAFU hat dabei strikte Sicherheitsauflagen festgelegt, die sicherstellen sollen, dass das gentechnisch veränderte Material das Versuchsgelände nicht verlässt. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind vergleichbar mit denen, die bei früheren Versuchen dieser Art in der Schweiz angewandt wurden.

 

Strikte Auflagen für einen kontrollierten Ablauf

Die Entscheidung des BAFU stellt sicher, dass die Risiken für Umwelt und benachbarte landwirtschaftliche Flächen minimiert werden. So muss Agroscope spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass das gentechnisch veränderte Material versehentlich verbreitet wird. Das Versuchsgelände wird regelmäßig überwacht und kontrolliert, um den gesetzlichen Rahmen einzuhalten.

 

In der Schweiz ist der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu kommerziellen Zwecken derzeit untersagt. Ein seit mehreren Jahren bestehendes Moratorium verbietet deren landwirtschaftlichen Einsatz bis mindestens Ende 2025, jedoch sind Forschungsprojekte wie dieser Freisetzungsversuch nach einer strengen Bewilligungspflicht möglich. Diese Studien dienen in erster Linie der Erhebung wissenschaftlicher Daten und ermöglichen es den Forschern, die Potenziale und Risiken gentechnischer Pflanzen besser zu verstehen.

 

Forschung für die Zukunft der Landwirtschaft

Das Projekt von Agroscope fügt sich in eine Reihe internationaler Forschungen ein, die sich mit der Verbesserung von Pflanzensorten beschäftigen, um eine nachhaltigere Landwirtschaft zu ermöglichen. Gentechnische Verfahren wie TEgenesis eröffnen die Möglichkeit, gezielt krankheitsresistente Pflanzen zu entwickeln und die Abhängigkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.

 

Ein Sprecher des BAFU erklärte: „Dieser Versuch erlaubt uns, unter strengen Rahmenbedingungen wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, die bei der künftigen Gestaltung der Landwirtschaft eine Rolle spielen könnten.“ Kritiker genetischer Verfahren und Befürworter konventioneller Züchtung werden den Freisetzungsversuch jedoch genau verfolgen, da gentechnisch veränderte Pflanzen in der Schweiz weiterhin ein kontroverses Thema sind.

 

 

 

Herausgeber

AGROSCOPE

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