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Neucnburg – Immer mehr junge Geflüchtete in der Schweiz nutzen die Chance, eine berufliche oder allgemeinbildende Ausbildung zu absolvieren. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS), die einen klaren Trend hin zu höherer Bildungsbeteiligung unter jugendlichen Asylsuchenden bestätigt. Demnach haben mehr als die Hälfte der zwischen 2017 und 2022 eingereisten 16- bis 25-Jährigen eine nachobligatorische Ausbildung begonnen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu früheren Jahrgängen.
Im Detail zeigt die BFS-Analyse, dass 36 Prozent der jungen Geflüchteten eine Ausbildung auf Sekundarstufe II gestartet haben. Besonders gefragt sind Programme, die zu einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) führen und innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen werden können. Rund 22 Prozent dieser jungen Menschen entschieden sich für diesen Weg, der ihnen nicht nur Zugang zum Arbeitsmarkt, sondern auch eine langfristige Perspektive in der Schweiz bietet. "Diese Entwicklung zeigt, dass gezielte Integrationsmaßnahmen und der Zugang zu Bildungsangeboten für Geflüchtete fruchten", erklärt Julie Falcon, Bildungsforscherin beim BFS.
Herausforderungen für junge Frauen und Mütter
Auffällig ist jedoch, dass junge Frauen, insbesondere junge Mütter, deutlich seltener eine Ausbildung absolvieren. Die Gründe hierfür liegen laut Experten oft in der Doppelbelastung durch Familie und berufliche Integration sowie in kulturellen und sprachlichen Hürden. "Um dieser Gruppe besser gerecht zu werden, ist es wichtig, spezifische Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln", so Falcon.
Die BFS-Publikation zeigt deutlich, wie wichtig integrative Bildungsprogramme für junge Menschen im Asylbereich sind. Zahlreiche Geflüchtete beginnen ihre Bildungsreise mit Kursen zur sprachlichen und kulturellen Integration, bevor sie in berufliche Grundbildungsprogramme wechseln. Diese schrittweise Integration stärkt nicht nur ihre persönlichen Kompetenzen, sondern erhöht auch ihre Chancen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Positive Zukunftsperspektive für den Arbeitsmarkt
Die steigende Bildungsbeteiligung junger Geflüchteter hat nicht nur positive Auswirkungen auf ihre persönliche Entwicklung, sondern könnte auch für den Schweizer Arbeitsmarkt eine wertvolle Ressource darstellen. Gerade in Branchen, die unter Fachkräftemangel leiden, kann diese junge Generation eine entscheidende Rolle spielen. Die aktuellen Zahlen unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen und umfassenden Bildungsförderung, die auch den Bedürfnissen der jungen Asylsuchenden gerecht wird.
Weitere Informationen zur Publikation und detaillierte Daten zur Ausbildungsbeteiligung von jungen Geflüchteten finden sich auf der Website des Bundesamtes für Statistik.
Herausgeber:
Bundesamt für Statistik
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