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ESA etabliert neuen Innovations-Hub in der Schweiz

Jennifer Wadsworth, Leiterin des Phi-Lab, und Johann Richard, Leiter des ESDI, freuen sich über den Start des «European Space Deep-Tech Innovation Centre» ESDI. © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer
Jennifer Wadsworth, Leiterin des Phi-Lab, und Johann Richard, Leiter des ESDI, freuen sich über den Start des «European Space Deep-Tech Innovation Centre» ESDI. © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer

DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Jennifer Wadsworth, Leiterin des Phi-Lab, und Johann Richard, Leiter des ESDI, freuen sich über den Start des «European Space Deep-Tech Innovation Centre» ESDI. © Paul Scherrer Institut PSI/Markus Fischer

 

Villigen – Die Europäische Weltraumorganisation ESA stärkt ihre Präsenz in der Schweiz durch die Eröffnung des neuen "European Space Deep-Tech Innovation Centre" (ESDI) am Paul Scherrer Institut (PSI). Das Zentrum, das im Switzerland Innovation Park Innovaare angesiedelt ist, setzt auf die enge Zusammenarbeit mit Schweizer Hochtechnologieakteuren, um Innovationen für die Raumfahrt und darüber hinaus zu fördern.

 

Durch die Kooperation zwischen der ESA und dem PSI entsteht ein bedeutender Knotenpunkt für Weltraumtechnologie in der Schweiz. Johann Richard, Leiter des ESDI, unterstreicht die Tragweite des neuen Standorts: „Mit dem ESDI holen wir die ESA nach Villigen. Hier wird die ESA nicht nur sichtbar, sondern auch zugänglich für Partner in Industrie und Forschung.“ Das ESDI ermöglicht es, schweizerische High-Tech-Entwicklungen gezielt für die Raumfahrt nutzbar zu machen.

 

Innovationsförderung durch das Phi-Lab: Schwerpunkt auf Quantenforschung und Materialwissenschaften

Einen zentralen Bestandteil des neuen Zentrums bildet das "Phi-Lab", geleitet von Jennifer Wadsworth, das sich der Entwicklung und Förderung von Innovationsprojekten widmet. Bereits im Jahr 2025 wird das Phi-Lab erste Programme in den Bereichen Quantenforschung, Datenwissenschaften und Materialforschung ins Leben rufen. Ziel ist es, Schweizer Forschungs- und Industrieakteure zu unterstützen, deren Projekte für bestehende Förderprogramme zu ambitioniert oder spezifisch sind.

 

„Das Phi-Lab bringt vielfältig zusammengesetzte Teams aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft zusammen und fördert Projekte, die nicht nur kleine Anpassungen bieten, sondern disruptive Neuerungen für die Praxis,“ erläutert Wadsworth. Geplant ist unter anderem die Entwicklung neuer Technologien für Satellitensensoren, die nicht nur die Weltraumforschung voranbringen, sondern auch den Einsatz in anderen Industrien ermöglichen könnten.

 

Unterstützung durch das Schweizerische Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)

Die Entstehung des ESDI geht auf ein Kooperationsabkommen zurück, das im Mai 2022 zwischen der ESA und dem SBFI geschlossen wurde. Der neue Innovations-Hub profitiert von einer Anschubfinanzierung durch das SBFI und wird ab 2025 durch den ETH-Bereich unterstützt. Mit dem ESDI soll die Forschung am PSI um einen weiteren Impulsgeber für Weltraumtechnologie ergänzt werden – ohne selbst Labore zu betreiben. Die Nähe zum Innovation Park Innovaare und die Spitzenforschung des PSI bieten den Projekten wertvolle Infrastruktur und Fachwissen.

 

Thierry Strässle, Stabschef des PSI, verweist auf die Synergien: „Unsere Forschungseinrichtungen, darunter Teilchenbeschleuniger und Labore für extreme Umweltbedingungen, bieten eine ideale Basis für Weltraumforschung. Hier können wir beispielsweise Technologien entwickeln, die auf die anspruchsvollen Bedingungen im All angepasst sind.“

 

Langjährige Zusammenarbeit und weltweite Anerkennung

Bereits in der Vergangenheit kooperierte das PSI erfolgreich mit der ESA: Am Protonenbestrahlungsanlage (PIF) in Villigen werden Materialtests durchgeführt, die die Belastungen im Weltraum simulieren. Das PSI ist zudem weltweit führend in der Entwicklung von Detektoren für die Raumfahrt, wie etwa dem RADEM-Detektor, der aktuell bei der ESA-Mission JUICE im Jupitersystem im Einsatz ist.

 

Für die Schweiz markiert das ESDI einen weiteren Schritt in Richtung internationaler Innovationspartnerschaften und stärkt ihre Position als Technologiestandort. Die Eröffnung des Zentrums ist für das Frühjahr 2025 geplant.

 

 

 

Herausgeber

Paul Scherrer Institut


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