DMZ – POLITIK ¦ Dirk Specht ¦
KOMMENTAR
Während der Marktwirtschaftler Jens Spahn, derzeit firmierend als Zuständiger für Wirtschaft, Energie und Klimaschutz der Union, erklärt, den Widerstand der deutschen Energieunternehmen gegen Kernkraft nicht zu akzeptieren, feiern einige die "Renaissance" dieser Energieerzeugung mit steigenden Kursen von Uran-Aktien.
Nun sollten aber die naturwissenschaftlichen Vorträge von Vince die Energiedichte Ebert sowie die Faszination dieser gewaltigen Energiemengen in so geringem Materialgewicht nicht darüber hinweg täuschen, dass die Lieferketten nontrivial sind und auch dieser "Stoff" natürlich endlich ist.
Es wird zwar korrekt darauf hingewiesen, dass es mehr als die heute erschlossenen Uranvorkommen gibt, weshalb die Produktion gesteigert werden könnte. Abgesehen davon, dass auch dieser Plan endlich ist, zeigt sich immer klarer: Ganz so einfach ist das mit der Produktion denn doch nicht, weil dieser Markt sehr träge reagiert und zugleich geografisch eher noch komplexer ist, als beim Öl.
In der Folge kann derzeit vor allem festgestellt werden, dass eine wachsende Lücke zwischen Bedarf und Produktion zwingend entstehen wird. Die marktwirtschaftliche Reaktion lautet: Preisexplosion. Die marktwirtschaftliche Hoffnung lautet: Anreiz zur Produktionsausweitung. Die marktwirtschaftliche Strategie lautet: Wer kann, erweitert die Produktion, wer kann, vermeidet den Verbrauch.
Ob Herr Spahn das versteht?
Vielleicht sollte er sich auch mal die spezifische Lieferkette der USA anschauen. Da ist die Abhängigkeit von externen Lieferanten sogar besonders heikel. Ich wage mal die Prognose, dass die Amerikaner ganz unmarktwirtschaftlich schnell verbieten könnten, mit Uran Wasser zu kochen, um daraus Strom herzustellen, wenn die Beschaffung dieses militärisch essentiellen Rohstoffs gefährdet ist.
Da sind wir noch nicht, auch diese Welt wird morgen nicht untergehen, insofern dürfen wir uns alle wieder hinlegen, zumal die typischen Planungsfristen bei Kernenergieprojekten nebst deren Nutzungsdauer (damit es nur teuer und nicht unbezahlbar wird) so im überschaubaren Bereich von >60 Jahren liegen. Ich kann schon nachvollziehen, dass man da mal was nach der "schau'n mer mal" Planungsmethode macht, die ggf. durch die "konnte keiner wissen" Sanierungsmethode korrigiert wird.
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