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Empa Innovation Award 2024: Neuer Sensor „SensAL“ schützt Patient vor gefährlichen Komplikationen nach Bauchoperationen

DMZ – WISSENSCHAFT/ MM ¦ AA ¦ Preisträger des Empa Innovation Award 2024 ist Alexander Jessernig mit der «SensAL»-Technologie. Bild: ETH Zürich

 

 

Dübendorf, St. Gallen und Thun – Der diesjährige „Empa Innovation Award“ zeichnet das Forschungsteam von Empa und der ETH Zürich für eine bahnbrechende medizinische Entwicklung aus: Der Sensor „SensAL“ kann schnell und zuverlässig vor lebensgefährlichen Komplikationen nach Operationen im Bauchraum warnen. Diese technologische Innovation könnte die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern und wurde deshalb als herausragendes Projekt zur Förderung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Klinik geehrt.

 

Der Sensor „SensAL“ wurde von den Forschenden Alexander Jessernig, Alexandre Anthis und Inge Herrmann entwickelt und bietet eine neuartige Methode zur Erkennung postoperativer Lecks an Operationsnähten. Durch den Einsatz von „SensAL“ könnte die frühe Diagnose von Komplikationen wie Sepsis oder Bauchfellentzündung nach chirurgischen Eingriffen im Bauchraum entscheidend erleichtert werden. Das einfache und kosteneffiziente System integriert sich nahtlos in den Klinikalltag und bietet präzise, sofort sichtbare Hinweise auf mögliche Lecks.

 

Einfache Anwendung mit weitreichenden Effekten

Der Sensor „SensAL“ ist direkt in die Drainagesysteme integriert, die routinemäßig nach einer Bauchoperation verwendet werden, um Wundsekret nach außen zu leiten. Der Sensor enthält Substrate für Enzyme, die im Magen-Darm-Trakt vorkommen. Tritt nach einer Operation Flüssigkeit durch eine undichte Naht aus, reagiert „SensAL“ sofort mit einem Farbumschlag. Dies ermöglicht dem medizinischen Personal, frühzeitig zu reagieren – eine besonders wertvolle Hilfe, da die gängigen Methoden zur Leck-Erkennung oft zu spät anschlagen und die Überlebenschancen der Patienten sinken.

 

„SensAL“ wurde bereits erfolgreich in Laborstudien getestet und zeigt vielversprechende Ergebnisse. Der Prototyp des Sensors bewies das Konzept in ersten Tests („Proof of Principle“). Gemeinsam mit renommierten Partnern, darunter das Universitätsspital Zürich und die „Cleveland Clinic“ in Ohio, arbeiten die Forschenden an einer baldigen Anwendung im klinischen Umfeld. Diese Zusammenarbeit findet im Rahmen des ETH-Bereichs „Personalisierte Gesundheit“ statt und zielt auf eine marktreife Technologie ab.

 

Anerkennung durch Fachjury und weitere Auszeichnungen

Neben dem Empa Innovation Award, der mit 5.000 Schweizer Franken dotiert ist, erhielt das SensAL-Team auch bei der Wissenschaftsveranstaltung „Falling Walls Switzerland“ eine besondere Auszeichnung. Die hohe Innovationskraft und das Marktpotenzial von „SensAL“ haben zudem zur Nominierung für den renommierten „Spark Award“ der ETH Zürich geführt.

Inge Herrmann und ihr Team haben bereits im Jahr 2020 mit „Nanoglue“, einem innovativen Wundkleber auf Nanopartikelbasis, den Empa Innovation Award gewonnen. Mit „SensAL“ zeigt das Team erneut sein Engagement für den Technologietransfer zwischen Forschung und Gesundheitswesen, indem es Lösungen für komplexe medizinische Probleme entwickelt, die zugleich kosteneffizient und alltagstauglich sind.

 

Der Empa Innovation Award: Brücke zwischen Wissenschaft und Markt

Seit 2006 vergibt die Empa alle zwei Jahre den Innovation Award für herausragende Leistungen im Bereich der angewandten Forschung und des Technologietransfers. Der Preis wird an Forschungsgruppen verliehen, die durch innovative Ideen und praxisorientierte Lösungen die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken. Ziel ist es, durch solche Entwicklungen die Anwendungsorientierung der Forschung zu fördern und damit der Gesellschaft zugutekommende Technologien voranzutreiben.

 

 

 

 

Herausgeber:

Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa)


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