· 

AT: Österreichs Universitäten auf dem Weg in die Zukunft: Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

DMZ – BILDUNG ¦ MM ¦ Lena Wallner

 

Universitätsbericht 2023 gibt Überblick über die Entwicklungen im Hochschulwesen von 2021 bis 2023

Wien – Die österreichischen Universitäten sehen sich zunehmend mit drängenden Zukunftsfragen konfrontiert: Nachhaltigkeit und Digitalisierung prägen den aktuellen Diskurs. Der Universitätsbericht 2023 des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zeigt, wie sich die Hochschulen diesen Herausforderungen stellen. Wissenschaftsminister Martin Polaschek hebt im Vorwort des Berichts die Vorreiterrolle der Universitäten bei der Integration von Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre hervor. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur aktuelle globale Trends wider, sondern ist auch eine Antwort auf gesellschaftliche Erwartungen und Anforderungen an das Hochschulsystem.

 

Globale Krisen prägen den Hochschulbereich

Die letzten Jahre waren durch globale Krisen, insbesondere die COVID-19-Pandemie, geprägt, die auch an den Hochschulen nicht spurlos vorübergingen. Die rasche Umstellung auf digitale Lehrformate während der Pandemie hat gezeigt, dass die Universitäten flexibel und krisenfest agieren können. Zudem haben sie mit ihrer Forschung einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet. Der Krieg in der Ukraine stellte die Hochschulen vor weitere Herausforderungen, auf die sie mit Solidaritätsbekundungen und Hilfsaktionen reagierten.

 

Im Zuge der Inflationskrise stellte die Regierung zusätzliche Mittel zur Verfügung, um die Teuerung abzufedern. Der Universitätsbericht betont dabei die Schlüsselfunktion der Hochschulen im Kampf gegen den Klimawandel sowie ihre Rolle bei der Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie.

 

Zukunftssicher durch strategische Steuerung

Die Frage, wie der Universitätssektor gesteuert werden soll, ist eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft. Einerseits streben die Universitäten institutionelle Autonomie an, andererseits müssen sie auf gesellschaftliche Anforderungen reagieren. Der Bericht nennt verschiedene Instrumente, die diesen Spagat ermöglichen sollen, wie den Hochschulplan (HoP), den Gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan (GUEP) sowie Leistungsvereinbarungen mit den einzelnen Universitäten. Auch der Fokus auf nachhaltige Entwicklung durch die Integration der Sustainable Development Goals (SDGs) in die universitären Strategien ist ein zentrales Element der Steuerung.

 

Nachhaltigkeit als Leitprinzip

Ein besonderes Augenmerk des Universitätsberichts liegt auf der Rolle der Hochschulen bei der Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Diese globalen Nachhaltigkeitsziele sollen auf allen Ebenen des Hochschulbetriebs verankert werden. Vorreiter in diesem Bereich sind die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und die Karl-Franzens-Universität Graz, die bereits bedeutende Forschungsschwerpunkte in der transformativen Nachhaltigkeit setzen.

 

Die österreichische Regierung unterstützt diese Entwicklung mit dem FTI-Pakt 2024–2026 sowie dem Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum (ERA-NAP), die beide das Ziel verfolgen, die digitale und grüne Transformation der Gesellschaft voranzutreiben.

 

Investitionen in die Zukunft: Universitätsfinanzierung und Personalentwicklung

Die Universitätsbudgets wurden in den letzten Jahren deutlich erhöht. Für die Leistungsvereinbarungsperiode 2022–2024 stieg das Budget auf 13,2 Mrd. Euro, eine Rekordsteigerung von 20 % im Vergleich zur vorherigen Periode. Für die nächste Periode 2025–2027 ist bereits eine weitere Erhöhung auf 16 Mrd. Euro geplant. Diese Mittel sollen sicherstellen, dass Österreichs Universitäten trotz hoher Inflation ihre Qualität in Lehre und Forschung bewahren und innovative Projekte vorantreiben können.

 

Auch in der Personalentwicklung wurden Fortschritte erzielt. Ende 2022 beschäftigten die 22 österreichischen Universitäten rund 64.300 Personen, davon waren 50 % Frauen. Besonders erfreulich ist der Anstieg des Frauenanteils im wissenschaftlichen und künstlerischen Personal.

 

Forschung und Innovation: Österreichs Universitäten auf internationalem Kurs

Österreich strebt mit der FTI-Strategie 2030 danach, ein global führender Forschungsstandort zu werden. Bis 2030 sollen die Forschungsausgaben weiter gesteigert und die Attraktivität Österreichs als Standort für Wissenschaft und Technologie ausgebaut werden. Die Universitäten spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie 23,1 % der nationalen Forschungsausgaben verantworten.

 

Zukunftsweisende Projekte wie das neue Institute of Digital Sciences Austria in Linz, das sich der digitalen Transformation widmet, sind wesentliche Bausteine für den Erfolg Österreichs im globalen Wettbewerb um Wissen und Innovation.

 

Herausforderungen und Perspektiven

Der Universitätsbericht 2023 zeigt eindrücklich, wie sich die Hochschulen in Österreich den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stellen. Im Mittelpunkt stehen die nachhaltige Entwicklung und der digitale Wandel. Dabei ist es essenziell, die Rolle der Universitäten als treibende Kraft in einer zunehmend technologiegeprägten Welt zu festigen. Mit steigenden Budgets, einer fortschrittlichen Personalpolitik und einem klaren Fokus auf Forschung und Innovation sind Österreichs Universitäten gut gerüstet, um auch künftig wichtige Beiträge zur gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung zu leisten.   

 

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0