DE: Weg für faire Nutzung digitaler Medien in öffentlichen Bibliotheken geebnet

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Berlin – Vertreterinnen und Vertreter von Autoren, Verlagen, Bibliotheken und Buchhandel haben heute nach intensiven Verhandlungen Empfehlungen zur digitalen Ausleihe (E-Lending) in öffentlichen Bibliotheken vorgelegt. Diese sollen den Zugang zu E-Books verbessern und die angemessene Vergütung für Urheber und Verlage sicherstellen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth bezeichnete das Ergebnis als wichtigen Fortschritt für faire Rahmenbedingungen im E-Lending.

 

Die Verständigung aller Beteiligten basiert auf einem Vorhaben im Koalitionsvertrag und markiert einen Meilenstein in der bisher stockenden Debatte. Claudia Roth lobte die Zusammenarbeit als „konstruktiv und wegweisend“ und erklärte: „Die Empfehlungen sind ein wichtiger Schritt, um zu fairen Bedingungen und Verbesserungen beim E-Lending in öffentlichen Bibliotheken zu kommen. Auf dieser Grundlage sollen in Pilotprojekten verhandlungsbasierte Lizenzmodelle entwickelt werden.“ Sie dankte den Beteiligten für ihr Vertrauen und Engagement.

 

Ein Kernpunkt der Verhandlungen betraf das sogenannte „Windowing“: Bislang werden E-Books oft erst mit erheblicher Verzögerung nach der Erstveröffentlichung zur Lizenzierung für Bibliotheken freigegeben. Der Runde Tisch schlägt als Lösung vor, Lizenzmodelle zu entwickeln, die es Verlagen ermöglichen, digitale Medien früher als bisher für Bibliotheken bereitzustellen. Dies könnte, so die Empfehlung, durch finanzielle Anpassungen bei Lizenzverhandlungen gefördert werden.

 

Im Auftrag des Runden Tisches hatte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) eine umfassende Studie zum E-Lending durchgeführt. Zusätzlich wurden Erkenntnisse aus einer Befragung des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) herangezogen, die die Bedürfnisse und Herausforderungen des E-Lending aus Sicht verschiedener Akteure beleuchtete.

 

Die Gespräche fanden in einem breiten Kreis statt, dem Vertreter des Deutschen Bibliotheksverbands, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des Netzwerks Autorenrechte sowie des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in Ver.di) angehörten. Auch das Bundesministerium der Justiz und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz waren beteiligt.

 

Mit den Empfehlungen setzt der Runde Tisch E-Lending ein Zeichen für eine kooperative Lösung im Spannungsfeld zwischen öffentlichem Zugang und den wirtschaftlichen Interessen von Verlagen und Urhebern. Dies soll langfristig zu einem ausgewogenen Modell führen, das Bibliotheken eine verlässliche Planung und Nutzenden breiteren Zugang zu digitalen Inhalten ermöglicht.

 

 

 

 Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG


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