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Reminder: Ungeimpfte Kinder haben höheres Risiko für COVID-19-Hospitalisierungen

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ A. Aeberhard

 

Eine kürzlich durchgeführte Studie liefert beunruhigende Erkenntnisse zur COVID-19-Hospitalisierungsrate bei ungeimpften Kindern und rückt die Auswirkungen der Pandemie auf die jüngste Bevölkerung in den USA in den Fokus. Seit Beginn der Pandemie bis Mai 2023 wurden schätzungsweise 15,6 Millionen Kinder mit COVID-19 infiziert – das sind etwa 17 % aller gemeldeten Fälle in den USA. Doch die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen, da viele milde Fälle vermutlich weder getestet noch gemeldet wurden.

 

Auch wenn bei Kindern meist mildere Krankheitsverläufe zu beobachten sind, zeigt die Studie, dass es durchaus auch zu schweren Komplikationen kommen kann. Diese reichen von Krankenhausaufenthalten bis hin zu Einweisungen auf Intensivstationen (ICU). Besonders alarmierend ist das Risiko des sogenannten Multisystemischen Entzündungssyndroms bei Kindern (MIS-C), das Wochen nach einer COVID-19-Infektion auftreten kann.

 

Größtes Risiko für jüngere und ungeimpfte Kinder

Seit der Einführung von COVID-19-Impfstoffen Ende 2020 hat sich die Zahl der schweren Krankheitsverläufe merklich verringert. Doch mit dem Aufkommen der Omikron-Variante im Dezember 2021 stiegen die Hospitalisierungsraten bei Kindern unter fünf Jahren erneut an – besonders stark betroffen waren Säuglinge unter sechs Monaten, die aufgrund ihres jungen Alters noch nicht geimpft werden konnten und das höchste Risiko für Krankenhausaufenthalte aufwiesen.

 

COVID-19-Impfstoffe wurden nach und nach auch für Kinder und Jugendliche zugelassen. Studien bestätigen die Wirksamkeit der Impfstoffe im Hinblick auf die Verhinderung schwerer Verläufe. Trotz dieser ermutigenden Daten bleibt die Impfquote bei Kindern in den USA jedoch hinter den Erwartungen zurück: Nur 50,1 % der Kinder haben bisher mindestens eine Impfdosis erhalten, und lediglich 44,2 % haben die vollständige Impfserie abgeschlossen.

 

Gesundheitliche Ungleichheiten verschärfen die Lage

Die Studie zeigt auch, dass ethnische Minderheiten wie schwarze und hispanische Kinder ein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben. Kinder aus diesen Bevölkerungsgruppen sowie Kinder mit Vorerkrankungen landeten häufiger im Krankenhaus – ein alarmierendes Zeichen für gesundheitliche Ungleichheiten, die sich auch bei Erwachsenen bereits abzeichnen.

 

Schwere Verläufe bei ungeimpften Kindern – besonders auf Intensivstationen

Ungeimpfte Kinder, insbesondere die jüngsten, waren einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Rund 20 % der hospitalisierten Kinder mussten auf die Intensivstation verlegt werden, 16 % entwickelten das gefährliche Multisystemische Entzündungssyndrom (MIS-C) und 4 % brauchten eine mechanische Beatmung. Einige der betroffenen Kinder überlebten die Krankheit leider nicht.

 

Interessanterweise hatten Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren zwar die niedrigsten Hospitalisierungsraten, doch benötigten sie bei einer Einweisung ins Krankenhaus häufiger eine intensivierte medizinische Betreuung, wie etwa Sauerstoffunterstützung.

 

Impfungen als Schutzschild

Die Impfung bleibt nach wie vor eine der effektivsten Maßnahmen, um schwere Verläufe von COVID-19 zu verhindern. Für Säuglinge, die selbst noch nicht geimpft werden können, bietet die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft einen wertvollen Schutz durch passive Immunität.

 

Zwar wurden in der Studie keine detaillierten Unterschiede in den Hospitalisierungsraten zwischen geimpften und ungeimpften Kindern untersucht, aber die gesammelten Daten machen deutlich, wie wichtig der Impfschutz bei der Vorbeugung schwerer Krankheitsverläufe ist.

 

Fazit: Impfung wichtiger denn je

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Dringlichkeit, die Impfquote bei Kindern zu erhöhen, besonders angesichts der fortlaufenden Verbreitung neuer Virusvarianten. Ungeimpfte Kinder sind – unabhängig von Vorerkrankungen – einem signifikant höheren Risiko für Hospitalisierungen und schwerwiegende Komplikationen ausgesetzt. Die Förderung von Impfungen und die Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheiten müssen deshalb weiterhin höchste Priorität haben.

 

 

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