DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Leuchtturmprojekte aus Medien, Arbeitswelt und Gesellschaft prämiert – Sonderauszeichnung für herausragende Leistungen im Bereich Geriatrie
Wien – Im österreichischen Parlament wurden gestern Abend zum dritten Mal die „a·g·e Awards“ verliehen. Die Auszeichnung würdigt Projekte, Initiativen und Medienbeiträge, die das öffentliche Bewusstsein für das Thema Alter fördern und zu einem positiven Miteinander der Generationen beitragen. Die Verleihung, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Seniorenrat und dem Österreichischen Journalisten Club, prämierte herausragende Beiträge aus den Bereichen Medien, Arbeitswelt und Gesellschaft.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden der Journalist Georg Fabjan, das Projekt „Alles Clara“ und die Weiterbildungsmaßnahme „DigiFit60+“ ausgezeichnet. Universitätsprofessor Christoph Gisinger erhielt den erstmals vergebenen Sonderaward für sein Lebenswerk und seine Vision, die „beste Geriatrie der Welt“ zu schaffen.
Politische Dimension des Alters
Parlamentsdirektor Harald Dossi, der für Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka einsprang, betonte die Bedeutung des Themas Alter. Das hohe Alter sei nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch von politischer Relevanz. Dossi zeigte sich erfreut, dass das Parlament Gastgeber der Preisverleihung sei und sich mit immer mehr altersgerechten Angeboten den Bedürfnissen älterer Menschen anpasse.
Paradigmenwechsel und Nulltoleranz gegenüber Altersdiskriminierung
Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenrats, rief zu einem Paradigmenwechsel im Umgang mit älteren Menschen auf. Angesichts einer zunehmend alternden Gesellschaft – bis 2040 wird mehr als ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein – sei es essenziell, das Potenzial dieser Generation als wertvolle Ressource für Gesellschaft und Wirtschaft anzuerkennen. Zudem forderte Korosec eine „Nulltoleranz gegenüber Altersdiskriminierung“ und betonte die Wichtigkeit eines Rechts auf ein analoges Leben, da viele ältere Menschen nicht über ausreichende digitale Fähigkeiten verfügten.
Altersdiskriminierung überwinden
Andreas Wohlmuth, Generalsekretär des Pensionistenverbands, schloss sich diesen Forderungen an und betonte, dass Altersdiskriminierung aus der Gesellschaft eliminiert werden müsse. Es sei wichtig, die vielfältigen Facetten des Alterns sowie dessen Würde in den Fokus zu rücken. Wohlmuths Interpretation des Namens „a·g·e“ als „Altersdiskriminierung gänzlich eliminieren“ verdeutlichte seine Forderung nach einem positiven Umgang mit dem Älterwerden.
Preisträger und ihre Projekte
Georg Fabjan wurde in der Kategorie Medien für seine Radiobeiträge beim ORF Vorarlberg ausgezeichnet, in denen er das Leben älterer Menschen in einem positiven Licht darstellt. Seine elf Radiosendungen der Reihe „Focus – Themen fürs Leben“ beleuchteten unterschiedliche Aspekte des Älterwerdens, unterstützt durch Experteninterviews.
Das Projekt „Alles Clara“, das pflegende Angehörige durch niederschwellige Beratungsangebote unterstützt, gewann in der Kategorie Arbeitswelt. Die Initiative, die über eine App praktische Hilfestellungen bietet, wurde bereits von über 25 Arbeitgebern in ihr Unterstützungsangebot aufgenommen.
In der Kategorie Gesellschaft wurde das Weiterbildungsprojekt „DigiFit60+“ prämiert, das älteren Frauen digitale Kompetenzen vermittelt. Ziel ist es, das digitale Wissen zu stärken und weiterzugeben.
Universitätsprofessor Christoph Gisinger wurde für sein Lebenswerk mit einem Sonderpreis geehrt. Seine langjährige Arbeit in der Geriatrie und die Entwicklung von Qualitätsindikatoren für die Langzeitpflege haben einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung älterer Menschen geleistet.
Kein „Autsch!-Award“ für negative Darstellungen
Eine positive Nachricht zum Schluss: Der „Autsch!-Award“, der für diskriminierende Darstellungen älterer Menschen in der Öffentlichkeit vorgesehen ist, musste dieses Jahr nicht vergeben werden. Laut der Jury ist dies ein Erfolg der jahrelangen Bemühungen, das Bild älterer Menschen in der Gesellschaft zu verbessern.
Weitere Informationen zu den Nominierten und Preisträger sind unter www.age.at zu finden.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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