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Saiga - ein Tier wie aus Star Wars

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So seltsam sie auch aussehen mögen, diese Art existiert auf diesem Planeten. Obwohl die Saiga-Antilope allmählich bedroht wird, lebt sie in Kasachstan, Nordamerika und einigen Teilen Russlands. Es ist ein sehr spektakuläres Tier, dessen Aussehen die vergrößerte Nase ausmacht. Sie zeigt nach unten, um zu verhindern, dass Staub in den Körper eintritt. Dieser Mechanismus hilft ihnen, Staub zu filtern und die Körpertemperatur zu regulieren.

 

Die Saiga hat ein dichtes, wolliges Fell, das aus längeren Deckhaaren und einer kürzeren, weichen Unterwolle besteht. Das Winterfell ist dicker und mit 4 bis 7 cm etwa doppelt so lang wie das Sommerfell, das nur 1,8 bis 3 cm misst. Daneben bildet sich in der kalten Jahreszeit eine Art Halsmähne. Die Fellfärbung ist im Sommer gelblich- bis rötlichbraun mit helleren Flanken, die Unterseite ist weißlich. Im Winter ist das Fell oberseits weißlichgrau unterseits weißlich gefärbt. Gelegentlich kommen Albinos vor, Schwärzlinge sind dagegen extrem selten.

 

Die Saiga hat im Schnitt eine Kopfrumpflänge von 120 cm (100–140 cm), eine Schulterhöhe von 70 cm und ein Gewicht von 50 kg. Männchen erreichen dabei eine Schulterhöhe von 69 bis 79 cm und ein Gewicht von 32,5 bis 52 kg. Die Weibchen sind mit 57 bis 73 cm Schulterhöhe und 21,4 bis 40,9 kg Körpergewicht etwas kleiner. Der Schwanz ist mit nur 6 bis 12 cm Gesamtlänge recht kurz und trägt keine Quaste. Die Vorderhufe sind 55 bis 68 mm lang und 42 bis 54 mm breit, die Hinterhufe sind etwa 10 % kleiner.

 

Saigas sind die meiste Zeit des Jahres tagaktiv. Im Sommer bevorzugen sie allerdings die Morgen- und Abendstunden und ruhen mittags. Die Tiere sind nicht ortstreu und wandern oft mehrere Dutzend Kilometer am Tag. Bei den Wanderungen von den nördlichen Sommereinständen zu den südlichen Winterquartieren und zurück können sie an einem Tag 80 bis 120 Kilometer zurücklegen. Dabei ziehen sie in einer langen Reihe, beim Weiden bewegen sie sich dagegen auf breiter Front. Besonders in Winterjahren mit ungünstigen Lebensbedingungen kommt es zu ausgedehnten Wanderungen. Dann kommt es auch zu regelrechten Massensterben, von denen sich die Bestände aber unter natürlichen Bedingungen rasch erholen können. Die Wanderbewegungen der Saigas sind allerdings nicht zeitlich und räumlich festgelegt und kommen auch nicht im gesamten Verbreitungsgebiet vor. In der Mongolei etwa konnten noch keine saisonalen Wanderungen beobachtet werden. Sie richten sich vielmehr nach der Verfügbarkeit der Lebensressourcen.

 

Die Tiere sind gesellig und leben in Herden, die im Sommer etwa dreißig bis vierzig Tiere umfassen. Im Frühjahr und Herbst bilden sich oft große Wanderherden mit Tausenden von Tieren. Zur Paarungszeit, die im Dezember und Januar liegt, versuchen die Böcke einen Harem von Weibchen um sich zu sammeln. Die Größe der Harems richtet sich nach der Kampfkraft des jeweiligen Bockes und nach dem Geschlechterverhältnis. Meist sind es 5 bis 10 Weibchen pro Bock, es können aber bis zu 50 sein. Durch die heftige Bejagung um ihrer Hörner willen nahm die Zahl der Saiga-Böcke am Beginn des 21. Jahrhunderts rapide ab. Dies führte dazu, dass im Jahr 2000 ein Bock jeweils von unzähligen Weibchen umgeben war, und damit zu einer völligen Umkehr des Sozialverhaltens. Die Weibchen begannen schwächere Geschlechtsgenossinen von den Böcken wegzutreiben, was offenbar zu einer großen Anzahl unbefruchteter Weibchen und letztendlich auch zum Zusammenbruch der Populationen führte.

 

Normalerweise verhalten sich die Weibchen untereinander jedoch weitgehend friedlich. Die Böcke sind dagegen während der Paarungszeit höchst aggressiv und mit Hautdrüsen-Sekreten, schaumigem Speichel und nicht selten mit dem Blut ihrer Wunden bedeckt. Es kommt sogar vor, dass sie zu dieser Zeit Menschen angreifen. Auch fressen sie dann kaum und nehmen allenfalls große Mengen Schnee zu sich. Die Kämpfe um die Weibchen, die die Böcke untereinander austragen, enden oft mit dem Tod oder schweren Verletzungen. Auch werden die ausgemergelten Tiere extrem unvorsichtig und zur leichten Beute von Raubtieren. Wenn der Winter fortschreitet, sind viele Saigaböcke durch die ständigen Kämpfe so geschwächt, dass sie vor Entkräftung sterben.

 

Im Mai 2015 wurden leider fast 120.000 Exemplare dieses unglaublichen Tieres tot aufgefunden. Es wurde spekuliert, dass sie mit der Tierseuche infiziert waren, die sich ungehindert in den großen Herden schnell verbreiten konnte.


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