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Gefahr von COVID-19 bei Säuglingen unter 6 Monaten: Appell zur Impfung von Schwangeren

DMZ – FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦

 

Eine Studie des COVID-19–Associated Hospitalization Surveillance Network (COVID-NET) zeigt eine alarmierend hohe Zahl an Krankenhausaufenthalten von Säuglingen unter sechs Monaten, die an COVID-19 erkrankt sind. Diese Altersgruppe weist die höchsten Hospitalisierungsraten unter den Kindern auf und wird nur von älteren Erwachsenen über 75 Jahren übertroffen. Die Ergebnisse der Studie, die Daten von Oktober 2022 bis April 2024 untersucht hat, verdeutlichen die Bedrohung für diese besonders vulnerable Gruppe, da sie aufgrund ihres Alters noch nicht gegen COVID-19 geimpft werden kann.

 

Bedeutung der Impfung während der Schwangerschaft

Säuglinge im Alter von weniger als sechs Monaten sind besonders anfällig für schwere COVID-19-Verläufe, da sie weder durch eine Impfung noch durch eine vorherige Infektion ausreichend geschützt sind. Eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen für Neugeborene ist die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft. Diese ermöglicht die Übertragung von Antikörpern von der Mutter auf das Baby über die Plazenta, was dem Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten Schutz bietet. Studien haben wiederholt gezeigt, dass eine COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft sowohl sicher als auch wirksam ist, um Säuglinge vor schweren Krankheitsverläufen zu bewahren.

 

Rückgang der Impfquoten bei Schwangeren

Besonders besorgniserregend sind die Daten aus dem Zeitraum von Oktober 2023 bis April 2024, die einen deutlichen Rückgang der Impfraten bei schwangeren Frauen aufzeigen. Während im Vorjahr noch 17,6 % der Schwangeren geimpft wurden, lag die Quote zuletzt bei unter 5 %. Diese niedrigen Impfraten korrelieren mit einem Anstieg schwerer Krankheitsverläufe bei Säuglingen. Fast jedes fünfte hospitalisierte Baby musste intensivmedizinisch betreut werden, und etwa 5 % der betroffenen Säuglinge benötigten künstliche Beatmung. In diesem Zeitraum wurden außerdem neun Todesfälle unter den Säuglingen verzeichnet.

 

Schutz durch präventive Maßnahmen

Neben der Impfung empfehlen Expert*innen nicht-pharmazeutische Präventionsmaßnahmen wie gründliche Handhygiene und das Vermeiden von Kontakt mit symptomatischen Personen. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch COVID-19 ist es unerlässlich, diese Maßnahmen zum Schutz von Säuglingen und anderen Risikogruppen ernst zu nehmen.

 

Dringender Handlungsbedarf

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, die Impfquote unter schwangeren Frauen zu steigern, um die jüngsten und anfälligsten Mitglieder der Gesellschaft zu schützen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen eine COVID-19-Impfung für alle Personen ab sechs Monaten, einschließlich Schwangerer, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu verhindern. Die besorgniserregend niedrigen Impfraten unterstreichen die Notwendigkeit, weitere vermeidbare Krankenhausaufenthalte und Todesfälle zu verhindern.

 

Diese Studie hebt die Bedeutung von Präventions- und Schutzmaßnahmen hervor – insbesondere für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. 

 

 

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