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Typ1-Diabetes – Heilung mit Stammzellen aus dem eigenen Körper?

DMZ – MEDIZIN¦ Patricia Jungo ¦  

Der Fall einer 25-jährigen Frau, die an Typ-1-Diabetes erkrankt war und heute als geheilt gilt, also alles essen kann, was sie begehrt und keinerlei Medikamente mehr braucht, weckt neue Hoffnung. Die Frau gilt als der erste Mensch, der nachweislich von der Autoimmunkrankheit geheilt wurde, und zwar durch eigene Stammzellen.

 

Die Patientin hat dies chinesischen Forschern von der Universität Peking (PKU) zu verdanken. Typ-1-Diabetes ist bereits durch Inselzellentransplantation zu heilen. Bis anhin waren dafür immer Spender nötig und die sind leider eher selten. Die dem Fremdorgan entnommenen besagten Inselzellen werden dem Patienten transplantiert. Dieser ist dann sein ganzes Leben lang auf immunsystemunterdrückende Medikamente angewiesen, damit sein Körper das Fremdgewebe nicht abstößt.

 

Obwohl der Patient dann als von Diabetes geheilt gilt, bleibt die Lebensqualität dennoch eingeschränkt. Ausschliesslich eine Eigenspende würde zu einer Komplettheilung führen. Dies geht aber nur über entsprechend variable Stammzellen. Bei einem Versuch von Forschern der Shanghai University (SHU) im Frühjahr 2024 empfing ein Typ-2-Diabetes-Patient umprogrammierte eigene Stammzellen. Bis heute braucht der Mann kein von außen injiziertes Insulin mehr. Die Pekinger Wissenschaftler wandten das gleiche Verfahren schon im Juni 2023 mit Typ1-Diabetes an und melden nun auch einen Erfolg.

 

Dabei stellten sie vorerst aus chemisch induzierten pluripotenten Stammzellen die nötigen 3-D-Inselzellcluster her und injizierten sie ihrer Patientin in die Bauchmuskeln. Im Normalfall findet eine solche Transplantation in die Leber statt. Jedoch war im Bauchraum die Überwachung der Inselzelle mit Hilfe von Magnetresonanztomografie besser. Nach nur 2 ½ Montaten produzierte die Patientin genug Insulin und ihr Blutzucker blieb stabil. Auch ein Jahr nach der Mini-OP kam es bei der jungen Frau zu keinerlei gefährlichen Schwankungen. Die Werte pendelten sich zu 98 Prozent im Normalbereich ein. Bis zur Zulassungsreife der Therapie werden weitere Versuche an anderen Patienten folgen.

 

 

Quelle


 

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