DMZ – FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦
In Krankenhäusern sind Patientinnen und Patienten, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterziehen, besonders gefährdet für schwere Infektionen. Und: Grundsätzlich besteht für Menschen in Krankenhäusern stets die Gefahr, sich mit Krankheiten zu infizieren.
Diese lebensrettende Behandlung, die bei Erkrankungen wie Leukämie eingesetzt wird, führt zu einer erheblichen Schwächung des Immunsystems, wodurch bereits harmlose Infektionen schwerwiegende Folgen haben können. Umso wichtiger ist der Schutz vor ansteckenden Atemwegserkrankungen. Erstaunlicherweise erst seit der COVID-19-Pandemie gehört das konsequente Tragen von Masken in vielen Krankenhäusern zum Alltag – eine Maßnahme, deren Wirksamkeit längst bekannt ist. Dennoch wurde eine weitere Studie dazu veröffentlicht. Umso fragwürdiger ist es, dass die Maskenpflicht in einigen Krankenhäusern noch immer nicht zum Standard gehört.
FFP2-Masken reduzieren Infektionsrisiko drastisch
Vor der Pandemie war es zwar üblich, dass medizinisches Personal bei direkten Kontakten mit symptomatischen Patientinnen und Patienten eine Maske trug, doch eine allgemeine Maskenpflicht bestand nicht. Mit dem Ausbruch von COVID-19 wurden Masken – insbesondere FFP2-Masken – im Krankenhausalltag jedoch unverzichtbar. Auf Stationen, die auf die Behandlung von Stammzelltransplantationen spezialisiert sind, wurde deutlich, wie effektiv diese Maßnahme sein kann.
Eine Analyse zeigt, dass die Inzidenz von Atemwegsinfektionen bei diesen besonders gefährdeten Patientinnen und Patienten während der Pandemie drastisch zurückging. Vor Einführung der Maskenpflicht traten Infektionen bei etwa 22,1 % der Patienten auf. Mit der Einführung von FFP2-Masken sank dieser Wert auf lediglich 2,1 %. Dies lässt darauf schließen, dass FFP2-Masken nicht nur COVID-19, sondern auch andere virale Infektionen wie Influenza oder das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) effektiv eindämmen können.
Mehr Schutz, weniger Krankenhausaufenthalte
Die Vorteile gehen über den bloßen Infektionsschutz hinaus: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzte sich von 26 auf 23,5 Tage. Dies reduziert das Risiko, sich während des Aufenthalts eine Krankenhausinfektion zuzuziehen, und erhöht gleichzeitig die Behandlungskapazitäten. Weniger Infektionen bedeuten zudem, dass weniger diagnostische Eingriffe wie Röntgenaufnahmen oder Bronchoskopien durchgeführt werden müssen – Untersuchungen, die nicht nur Risiken bergen, sondern auch kostenintensiv sind.
Fazit: FFP2-Masken bewähren sich im Klinikalltag
Die Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie haben gezeigt, dass FFP2-Masken in Krankenhäusern, insbesondere auf Stationen für Stammzelltransplantationen, einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung von Infektionen leisten. Sie schützen nicht nur die Patienten, sondern auch das Personal und tragen zur allgemeinen Sicherheit und Effizienz im Krankenhaus bei. Künftige Studien könnten weitere Erkenntnisse darüber liefern, wie Masken langfristig in der klinischen Praxis eingesetzt werden können, um das Infektionsrisiko in gefährdeten Patientengruppen weiter zu senken.
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