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Innovative Produktion von Solartreibstoffen: Synhelion eröffnet weltweit erste industrielle Anlage

Die Keramikproben wurden in einem eigens entwickelten Hochtemperatur-Rohrofen auf ihr Korrosionsverhalten untersucht. Bild: Empa
Die Keramikproben wurden in einem eigens entwickelten Hochtemperatur-Rohrofen auf ihr Korrosionsverhalten untersucht. Bild: Empa

DMZ – INNOVATION / MM ¦ AA ¦  Die Keramikproben wurden in einem eigens entwickelten Hochtemperatur-Rohrofen auf ihr Korrosionsverhalten untersucht. Bild: Empa

 

Am 19. September 2024 wurde ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität gemacht: Das ETH-Spin-off Synhelion hat in Jülich, Deutschland, die erste industrielle Anlage zur Produktion von Solartreibstoffen in Betrieb genommen. Die Anlage namens "DAWN" nutzt Sonnenenergie, um aus CO₂ und Wasser synthetische Treibstoffe herzustellen, die den CO₂-Kreislauf schließen sollen. Diese wegweisende Technologie könnte einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten, insbesondere im Luftverkehr.

 

Ein zentrales Element der Anlage ist ein Hochtemperatur-Wärmespeicher, der gemeinsam mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) entwickelt wurde. Diese technologische Errungenschaft ermöglicht es, die Produktion auch nachts fortzusetzen, indem die bei Tageslicht gespeicherte Sonnenwärme genutzt wird. Die Herausforderung bestand darin, ein Material zu finden, das den extremen Temperaturen von bis zu 1200 Grad Celsius standhält. Dies war notwendig, um die hohe Effizienz des Verfahrens zu gewährleisten.

 

Technologischer Durchbruch: Der Super-Ziegel

Die Suche nach einem geeigneten Material gestaltete sich schwierig, da herkömmliche Keramiken den extremen Bedingungen nicht standhielten. In einem zweijährigen Forschungsprojekt, gefördert durch die Innosuisse, entwickelten die Empa-Wissenschaftler Dr. Gurdial Blugan und Sena Yüzbasi gemeinsam mit Synhelion einen speziellen Hochtemperatur-Ziegel. Dieser ist korrosionsbeständig, hat eine hohe Wärmekapazität und kann mechanische Belastungen sowie Temperaturschocks aushalten. Diese Innovation stellt eine entscheidende Komponente für den Erfolg der Anlage dar.

 

Die Produktion der Ziegel erfolgte schließlich in Deutschland, und sie wurden in die neue Anlage in Jülich integriert. Dr. Yüzbasi, die mittlerweile im Energiesektor arbeitet, zeigt sich erfreut, dass ihre Forschung einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. "Es ist eine einzigartige Erfahrung, die eigene Forschung auf einer solch großen Skala umgesetzt zu sehen", erklärt sie.

 

Blick in die Zukunft

Während die Anlage in Jülich bereits läuft, planen Synhelion und die Empa zukünftige Projekte. Im Fokus steht die Weiterentwicklung des Materials, um noch größere Speicher mit höheren Temperaturen zu ermöglichen. Bereits 2025 soll in Spanien eine zweite Anlage entstehen. Höhere Temperaturen würden die Effizienz der Treibstoffproduktion weiter steigern und so den Weg zu einer klimafreundlicheren Mobilität ebnen.

 

Die Kooperation zwischen Synhelion und der Empa verdeutlicht, wie wissenschaftliche Forschung und industrielle Anwendungen Hand in Hand gehen können, um nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen zu finden.

 

 

 

Herausgeber

Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

http://www.empa.ch 


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