· 

AT: „Nein zu Atomkraft-Greenwashing“

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner

 

Das Volksbegehren „Nein zu Atomkraft-Greenwashing“ richtet sich gegen die Pläne der Europäischen Union, Atomkraft als „grüne Energie“ einzustufen. Damit würden Investitionen in erneuerbare Energien auf dieselbe Stufe wie jene in Atomkraft gestellt. Dies widerspricht jedoch dem eigentlichen Ziel der EU-Taxonomie-Verordnung, finanzielle Mittel in umweltfreundliche Bereiche zu

lenken. Mit 105.955 Unterstützer (1,67 % der Stimmberechtigten) hat das Volksbegehren die notwendige Hürde von 100.000 Unterschriften genommen und wird nun im Nationalrat behandelt.

 

Nikolaus Berlakovich (ÖVP) unterstrich die Position seiner Partei und betonte, dass Atomkraft keine Lösung sei, insbesondere angesichts früherer Katastrophen sowie des ungelösten Problems der Endlagerung von Atommüll. Viele Staaten hätten aus der Vergangenheit nicht gelernt und setzten weiterhin auf Atomkraft, obwohl erneuerbare Energien der richtige Weg seien, um die Klimaziele zu erreichen.

 

Auch Dietmar Keck (SPÖ) äußerte sich kritisch gegenüber der Kernenergie. Er betonte, dass Atomkraft im Fall von Unfällen nicht beherrschbar sei und die Zukunft in erneuerbaren Energien liege.

 

Dagmar Belakowitsch (FPÖ) kritisierte die EU-Energiepolitik, die viele Länder dazu zwinge, auf Atomkraft zu setzen, wenn keine Alternative geboten werde. Sie bemängelte zudem das hohe Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und forderte, dass Österreich aus dem EURATOM-Vertrag austrete. Alois Kainz (FPÖ) unterstützte diese Forderung, da EURATOM keine nennenswerten Fortschritte gebracht habe.

 

Joachim Schnabel (ÖVP) wies diese Forderung zurück, da ein EURATOM-Ausstieg einem „Öxit“ gleichkomme. Er betonte, dass die Zukunft Österreichs in der Europäischen Union liege.

 

Martin Litschauer (Grüne) wandte sich gegen die „Pro-Atom“-Position der FPÖ. Er argumentierte, dass Atomkraft nicht CO₂-frei sei, radioaktiven Müll produziere und somit nicht nachhaltig sei. Bezüglich des Volksbegehrens hob er hervor, dass ein österreichisches Bundesverfassungsgesetz die EU-Politik kaum beeinflussen könne. Hoffnung setze er auf die von Österreich eingebrachte Klage gegen die EU-Taxonomieverordnung.

 

Michael Bernhard (NEOS) forderte eine energiepolitische Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Die NEOS setzen sich weiterhin dafür ein, Atomkraft aus der EU-Taxonomie zu streichen und betonten, dass eine schnellere Reduktion von Treibhausgasen notwendig sei, um Österreich widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen zu machen.

 

Das Volksbegehren wurde dem Umweltausschuss des Nationalrats zugewiesen.   

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0