Olivenabfälle: Gute Nachricht für unsere Haut!

Bildquelle: gaiatech.ch
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DMZ – POSITIVE NEWS ¦ Patricia Jungo ¦                       Bildquelle: gaiatech.ch

 

Ganze vier Liter Abfall pro Liter bleiben bei der Herstellung von Olivenöl übrig. Darunter befinden sich Schalen, Fruchtfleisch und Abwasser. Dies ergibt weltweit pro Jahr zwölf Millionen Tonnen.

 

Neu wird ein Teil davon in einen Wertstoff verwandelt, in Antioxidantien, welche bei der Konservierung von Lebensmitteln und Futter wie auch bei Hautpflegeprodukten zum Einsatz kommen. Bisher wurde bei der Herstellung dieser Produkte vor allem Erdöl gebraucht.

 

Gaia Tech in Bern, eine Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), ist dieses umweltfreundliche Kunststück gelungen. Mitgründer Claudio Reinhard hat an der ETH Maschinenbau studiert und ist für seine Masterarbeit nach Tunesien gereist. Dort wollte er die Wirkung von Pflanzenkohle auf Ackerböden studieren. Für die Herstellung dieser Kohle wird unter Luftabschluss Pflanzenmasse erhitzt. Ebenfalls während dieses Aufenthalts in Nordafrika traf er auf das Abfallproblem der Olivenölhersteller und entschied, daraus etwas herzustellen, selbst wenn es nur Pflanzenkohle zur Bodenverlegung sein sollte.

 

Dies ist dann auch das Endprodukt geworden, dem Gaia aber zuvor die Wertstoffe entzieht. Zusammen mit Laura Nyström, Professorin für Lebensmittelbiochemie an der ETH, entwickelte Claudio Reinhard anschließend die nötige Technologie. Laura Nyström brachte ihr Wissen über Lebensmittel ein und er war für das technische Fachwissen verantwortlich. So riefen sie 2019 das Forschungsprojekt Phenoliva ins Leben, das als Projekt des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts in Budapest gefördert wird. Laut Claudio Reinhard wurde mit Phenoliva der Grundstein für die Ausgründung Gaia Tech gelegt.

 

Drei Jahre dauerte die Arbeit der beiden, auch zusammen mit anderen Wissenschaftlern der ETH, um herauszufinden, welche hochwertigen Inhaltsstoffe und Biokomponenten Olivenabfälle enthalten und was für ein Verfahren es zu deren Gewinnung braucht. Bald wiesen alle Hinweise Richtung Antioxidantien. Damit sie extrahiert werden können, müssen die Olivenabfälle zuerst per Zentrifuge in feste und flüssige Bestandteile getrennt werden. Die Forscher haben dazu einen Absorber entwickelt, durch den die Flüssigkeit strömt. Die Antioxidantien werden dadurch wie von einem Schwamm aufgenommen. Der aus vollständig biologisch abbaubarem Material bestehende Absorber kann mehrfach regeneriert werden und dient am Ende seines Lebenszyklus als landwirtschaftlicher Dünger.

 

Wie Claudio Reinhard berichtet, sieht der Rohextrakt wie dunkler Honig aus. Der Geschmack ist überaus bitter und es braucht mehrere Reinigungsschritte, in denen die Farb- und Bitterstoffe entfernt werden, bis die Antioxidantien auf den Markt kommen können. Aus den Abfällen dieses Prozesses entsteht Pflanzenkohle.

 

 

 

±ETH/trendsderzukunft.de±

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