DE: Buchhändler als Hüter des freien Wortes: Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises 2024

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In einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten zunehmend polarisiert werden, bleibt die Bedeutung der Buchhandlungen als Orte des Dialogs und der Meinungsvielfalt unverzichtbar. Dies betonte Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der zehnten Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises in Frankfurt (Oder). Insgesamt 118 Buchhandlungen wurden für ihre herausragende Arbeit als „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ mit einem dotierten Gütesiegel prämiert. Diese Auszeichnung ehrt Buchhandlungen, die sich im vergangenen Jahr in besonderer Weise um das Kulturgut Buch verdient gemacht haben.

 

Bücher als Schlüssel zur Meinungsfreiheit

„Bücher vermitteln uns nicht nur Wissen und Erfahrung, sie schützen uns vor geistiger Einseitigkeit und fördern Offenheit und Toleranz“, erklärte Roth in ihrer Rede. Sie unterstrich die Rolle der Buchhändlerinnen und Buchhändler als „natürliche Verbündete des freien Wortes“. Besonders durch ihre literarischen Veranstaltungen, wie Lesungen und Diskussionen, tragen sie zur lebendigen demokratischen Debatte bei. „Sie laden uns ein zum Gespräch und schaffen Raum für Rede, Gegenrede und Widerspruch – das ist heute wichtiger denn je“, so Roth weiter.

 

Würdigung kleiner Buchhandlungen

Der seit 2015 vergebene Deutsche Buchhandlungspreis fördert vor allem kleine, inhabergeführte Buchhandlungen, die sich durch ein vielfältiges Sortiment, kulturelle Veranstaltungen oder innovative Geschäftsmodelle auszeichnen. Der Preis ist mit insgesamt 850.000 Euro dotiert und wird in drei Kategorien vergeben. Buchhandlungen, deren Jahresumsatz in den letzten drei Jahren unter einer Million Euro lag, konnten sich für eine finanzielle Prämie in Höhe von 7.000, 15.000 oder 25.000 Euro qualifizieren. Darüber hinaus wurden auch zehn Buchhandlungen, die über dieser Umsatzgrenze liegen, mit einem undotierten Gütesiegel ausgezeichnet.

 

Preisträger 2024: Vielfalt in allen Kategorien

In der Kategorie „Beste Buchhandlungen“ wurden der „buchLaden 46“ in Bonn, der „Buchpalast“ in München und die „Robert Philipp Buchhandlung“ in Kamenz mit einer Prämie von je 25.000 Euro geehrt. Fünf weitere Buchhandlungen, darunter die „Brencher Buchhandlung“ in Kassel und die „Buchhandlung und Antiquariat Gebecke“ in Quedlinburg, erhielten jeweils 15.000 Euro als „besonders herausragende Buchhandlungen“.

 

Die Auszeichnung „Hervorragende Buchhandlungen“ wurde an 100 Buchhandlungen verliehen, die jeweils eine Prämie von 7.000 Euro erhielten. Von der „Goethe-Buchhandlung“ in Staufen bis zur „Akademischen Buchhandlung Calvör“ in Göttingen reicht die Bandbreite der prämierten Geschäfte, die sich in ganz Deutschland für die Förderung der Literatur engagieren.

 

Wertschätzung für das Kulturgut Buch

Die Bedeutung des Buchhandels als unverzichtbare Kulturinstitution wurde in der Auswahl der Preisträger deutlich, die von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz des Literaturkritikers Knut Cordsen getroffen wurde. Der Deutsche Buchhandlungspreis, unterstützt von Partnern wie der Kurt-Wolff-Stiftung und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, setzt seit fast einem Jahrzehnt ein starkes Zeichen für die Anerkennung kleiner, unabhängiger Buchhandlungen.

 

Mit dieser Auszeichnung rückt die Bundesregierung die Relevanz der Buchhandlungen für die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt ins Rampenlicht. In Zeiten, in denen öffentliche Diskurse oft verengt und polarisiert erscheinen, sind Buchhandlungen Orte der Offenheit, des Dialogs und des freien Wortes – ein Gut, das es zu bewahren gilt.

 

 

 

 Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG


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