DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ AA ¦
Berlin – Am 1. September 2024 jährt sich der deutsche Überfall auf Polen zum 85. Mal, ein Ereignis, das den Beginn des Zweiten Weltkriegs markiert und die Grundlage für eine der dunkelsten Perioden in der europäischen Geschichte legte. Anlässlich dieses historischen Datums findet in Berlin eine Gedenkveranstaltung statt, bei der hochrangige Vertreter beider Länder zusammenkommen, um gemeinsam der Opfer zu gedenken und die Bedeutung der Erinnerungskultur zu betonen.
Neben der Kulturstaatsministerin Claudia Roth werden auch Außenministerin Annalena Baerbock, der polnische Geschäftsträger in Deutschland Jan Tombiński, der Präsident des Deutschen Polen-Instituts Heiko Maas sowie die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey an der Veranstaltung teilnehmen.
In ihrer offiziellen Erklärung zum Jahrestag hebt Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Notwendigkeit einer fortwährenden Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte hervor: „Wir dürfen die Verbrechen der deutschen Wehrmacht und das Leid Polens nicht vergessen, auch um unser selbst willen. Deshalb brauchen wir eine ehrliche Auseinandersetzung mit unserer gemeinsamen Geschichte. Dazu gehört, immer wieder zu erklären, was zwischen 1939 und 1945 in Polen geschehen ist. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Folgen des deutschen Eroberungs- und Vernichtungskriegs bis heute nachwirken.“
Ein zentrales Projekt der deutschen Erinnerungskultur ist in diesem Zusammenhang das geplante Deutsch-Polnische Haus, dessen inhaltlicher Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs liegen soll. „Damit wollen wir ein deutliches Zeichen der Anerkennung des polnischen Leids setzen,“ so Roth weiter. Das Deutsch-Polnische Haus wird auch ein Denkmal für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs umfassen und soll zu einem Ort des Gedenkens, des Verstehens und der Begegnung werden. „Unser Ziel ist es, eine Lücke in der deutschen Erinnerungskultur zu schließen sowie Deutschland und Polen näher zusammenzubringen,“ erklärt die Kulturstaatsministerin.
Am 26. Juni 2024 hat das Bundeskabinett einen Realisierungsvorschlag für das Deutsch-Polnische Haus beschlossen, den Claudia Roth vorgelegt hatte. Nun steht die Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Umsetzung bevor. Im Regierungsentwurf zum Kulturhaushalt 2025 sind bereits eine Million Euro für die weitere Entwicklung dieses Projekts vorgesehen.
Während das Deutsch-Polnische Haus noch in Planung ist, finden bereits Veranstaltungen im Rahmen des Programms „Haus ohne Ort“ statt. Ein besonders bemerkenswertes Projekt ist das Tiny House, das im September 2024 an verschiedenen Standorten in Berlin über das geplante Deutsch-Polnische Haus informieren und Veranstaltungen anbieten wird. Darüber hinaus ist für das Jahr 2025 eine Wanderausstellung über die deutsche Besatzungsherrschaft in Deutschland und Polen geplant. Die Organisation dieser Veranstaltungen liegt in den Händen der Stabsstelle für ein Deutsch-Polnisches Haus an der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Mit diesen Initiativen setzt die Bundesregierung ein klares Zeichen für die Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte und die Stärkung der deutsch-polnischen Beziehungen. Die Gedenkveranstaltung am 1. September unterstreicht dabei die Bedeutung, die der Erinnerung an die Vergangenheit und der Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Zukunft beigemessen wird.
Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Unterstützen Sie uns jetzt!
Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.
Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.
Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.
Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.
Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Kommentar schreiben