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Kontroversen um Kontosperrung auf X: Musk unter Druck wegen möglicher Zensur

DMZ – DIGITAL ¦ Sarah Koller ¦      

KOMMENTAR

 

Sperrung eines Pro-Harris-Accounts löst hitzige Debatte über politische Neutralität auf Social Media aus.

 

Ein neuer Vorfall auf der Plattform X (früher bekannt als Twitter) hat erneut die Diskussion über politische Neutralität auf Social Media angefacht. Diesmal sorgte die vorübergehende Sperrung eines Accounts für Aufsehen, der von der Gruppe „White Dudes for Harris“ betrieben wird. Die Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, weiße männliche Wähler für Vizepräsidentin Kamala Harris zu mobilisieren, war für kurze Zeit nicht erreichbar. Dies führte zu Spekulationen und Kritik, die in den sozialen Medien schnell hohe Wellen schlugen.

 

Die Initiative hatte erst kürzlich mit einer erfolgreichen Spendenaktion auf sich aufmerksam gemacht, bei der über 190.000 Menschen teilnahmen und mehr als 4 Millionen Dollar gesammelt wurden. Höhepunkte der Veranstaltung waren Auftritte von prominenten Persönlichkeiten wie Verkehrsminister Pete Buttigieg und den Gouverneuren von Minnesota und Illinois, Tim Walz und J.B. Pritzker.

 

Doch kaum war der Erfolg gefeiert, da wurde der Account der Gruppe plötzlich gesperrt. Die Betreiber der Plattform X gaben an, dies sei wegen eines Verstoßes gegen die Plattformregeln geschehen. Doch der genaue Grund blieb unklar – und das reichte, um die Gerüchteküche anzuheizen.

 

Ross Morales Rocketto, einer der Initiatoren der Gruppe, äußerte öffentlich auf X den Verdacht, dass die Sperrung möglicherweise politisch motiviert sein könnte. Sein Mitstreiter Mike Nellis kritisierte die Maßnahme ebenfalls scharf, betonte jedoch, dass es keine direkten Beweise dafür gebe, dass Elon Musk persönlich in die Entscheidung involviert war.

 

Am nächsten Morgen wurde der Account wieder freigeschaltet. Doch das Thema ist längst nicht vom Tisch. Kritiker sehen den Vorfall als weiteres Beispiel dafür, wie stark Social-Media-Plattformen die politische Debatte beeinflussen – sei es absichtlich oder unabsichtlich.

Elon Musk, der Eigentümer von X, hat wiederholt betont, dass Meinungsfreiheit auf seiner Plattform oberste Priorität habe. Doch viele fragen sich, ob die wachsende Machtkonzentration bei ihm und seine offenen politischen Äußerungen nicht doch zu einer Verzerrung der Neutralität führen könnten.

 

Auch wenn es keine konkreten Beweise dafür gibt, dass Musk direkt in die Sperrung eingegriffen hat, bleibt der Vorfall ein weiteres Zeichen dafür, wie kompliziert und heikel die Rolle von Social-Media-Plattformen in politisch polarisierten Zeiten ist. Vor allem mit Blick auf die anstehende Präsidentschaftswahl 2024 wird dieser Vorfall wohl noch für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

 

Eines ist sicher: Die Debatte über die Macht und Verantwortung von Plattformen wie X wird durch diesen Vorfall nur weiter angefacht.


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