DMZ – WIRTSCHAFT / MM ¦ AA ¦
Bern – Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat nach intensiven Untersuchungen gravierende Verstöße gegen das Kartellgesetz im Bereich Kies- und Deponiewesen aufgedeckt. Im Zentrum der Untersuchungen stand die Kies AG Aaretal (KAGA) und ihre sieben Aktionärinnen, die nun mit einer Gesamtstrafe von 5,3 Millionen Franken belegt wurden. Mit diesem Entscheid schließt die WEKO das letzte von drei Verfahren im Berner Baustoffsektor ab.
Die KAGA, als größte Kies- und Deponiegrube im Raum Bern, spielte dabei eine zentrale Rolle. Die Aktionärinnen des Unternehmens, allesamt ebenfalls in den Bereichen Kies und Deponie tätig, agierten gemeinsam, um den Wettbewerb in ihrem Einflussbereich erheblich zu behindern. Ein wesentliches Instrument dieser Marktabschottung war der Verwaltungsrat der KAGA, in dem jede Aktionärin durch eine Schlüsselperson vertreten ist.
Durch diese enge Abstimmung konnten die Aktionärinnen von erheblichen Vorteilen profitieren. So erhielten sie Zugang zu deutlich günstigeren Kiespreisen und subventionierten Transportkosten – ein Vorteil, der ihnen gegenüber ihren Mitbewerbern im Markt einen ungerechtfertigten Vorteil verschaffte. Zudem verpflichteten sie sich gegenseitig, im Gebiet der KAGA keine eigenen Abbaurechte zu erwerben und kein Kies abzubauen, um so den Wettbewerb weiter auszuschalten.
Besonders kritisch bewertet die WEKO die Praxis, wonach Nicht-Aktionärinnen zeitweise gezwungen wurden, den Abtransport von Aushub an den gleichzeitigen Bezug von Kies zu koppeln. Diese Strategie behinderte nicht nur die Konkurrenz, sondern stellte auch eine massive Einschränkung für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die öffentliche Hand dar. Die ohnehin hohen Markteintrittsbarrieren in diesem stark regulierten Bereich wurden dadurch weiter verschärft.
Diese neuesten Erkenntnisse der WEKO reihen sich in eine Serie von Verstößen ein, die bereits in den Jahren 2018 und 2021 zu ähnlichen Untersuchungen im Bereich Kies, Beton und Belag geführt hatten. Der Entscheid der WEKO kann von den betroffenen Unternehmen beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.
Herausgeber
Wettbewerbskommission
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Unterstützen Sie uns jetzt!
Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.
Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.
Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.
Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.
Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Kommentar schreiben