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Neue Erkenntnisse zu SARS-CoV-2: Forscher entdecken entscheidende Mutation für Gehirninfektionen

DMZ –FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦ 

 

In einer Studie haben Wissenschaftler eine Mutation im SARS-CoV-2-Virus entdeckt, die möglicherweise eine Rolle bei der Infektion des Gehirns spielen könnte. Diese Entdeckung könnte dazu beitragen, das Auftreten neurologischer Symptome bei COVID-19-Patienten besser zu verstehen und Hinweise auf die Ursachen des mysteriösen „Long COVID“ zu liefern.

 

Die Studie, die von einem internationalen Team von Virologen und Neurowissenschaftlern durchgeführt wurde, zeigt, dass spezifische Mutationen im Spike-Protein des Virus die Fähigkeit, das Gehirn von Mäusen zu infizieren, möglicherweise beeinflussen können. Diese Mutation könnte langfristig den Weg für gezielte Behandlungen ebnen, die darauf abzielen, das Virus aus dem Gehirn zu entfernen und so neurologische Langzeitfolgen zu verhindern.

 

Die Forscher untersuchten die Evolution von SARS-CoV-2 im Zentralnervensystem (ZNS) und in der Lunge von infizierten Mäusen. Dabei stellten sie fest, dass die Rate von Mutationen im ZNS höher war als in der Lunge. Besonders auffällig war eine Mutation an der sogenannten Furin-Spaltstelle (FCS) des Spike-Proteins. Diese Region des Proteins ist entscheidend dafür, wie das Virus in Zellen eindringt.

 

Durch den Vergleich der Virusgenome aus dem Gehirn und der Lunge stellten die Forscher fest, dass Viren mit einer spezifischen Deletion an der Furin-Spaltstelle möglicherweise effektiver das Gehirn infizieren konnten. Während das Spike-Protein in der Lunge weitgehend unverändert blieb, wiesen die Viren im Gehirn häufig eine Mutation oder Deletion in diesem kritischen Bereich auf. Diese Anpassung könnte erforderlich sein, damit das Virus vom Lungengewebe ins Gehirn gelangen kann.

 

Die Studie legt nahe, dass diese Mutation im Spike-Protein möglicherweise eine Art „Schlüssel“ darstellt, der dem Virus den Zugang zum Gehirn erleichtert. Dies könnte weitreichende Folgen für die Behandlung und das Management von neurologischen Symptomen bei COVID-19-Patienten haben. Es ist zwar noch unklar, ob „Long COVID“ durch eine direkte Infektion von Gehirnzellen oder durch eine anhaltende Immunantwort verursacht wird, aber die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es spezifische Behandlungen geben könnte, die besonders wirksam sind, um das Virus aus dem Zentralnervensystem zu entfernen.

 

Diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren Verständnis von COVID-19 und seinen langfristigen Folgen. Sie könnten nicht nur zur Entwicklung neuer Therapien beitragen, sondern auch dazu beitragen, die Ursachen und Mechanismen von „Long COVID“ besser zu verstehen.

 

 

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