DMZ – BILDUNG ¦ Tony Lax ¦
KOMMENTAR
Meiner Meinung nach, ich will es aber nicht behaupten, sind Meinungen oft vielmehr Behauptungen.
Kann es daher sein, dass unter dem Begriff "Meinungsfreiheit" da und dort eher eine "Behauptungsfreiheit" verstanden wird?
Meiner Ansicht nach gibt es eine solche "Behauptungsfreiheit" und die soll auch hochgehalten und verteidigt werden.
Doch wer etwas behauptet, hat damit eine andere Intention als jemand, der seine Meinung sagt, und eine Behauptung zielt auf eine andere Reaktion als eine Meinungsäußerung.
Daher sollte jemand, der etwas behauptet, aber so tut, als sage er (nur) seine Meinung, nicht überrascht sein, wenn die Reaktionen auf seine Äußerung eben solche sind, die man mit einer Behauptung provoziert.
Wenn ich der Meinung bin, dass etwas richtig oder falsch sei, trete ich anders auf, als wenn ich Selbiges behaupte. Mit der Meinungsäußerung meint man sich. Die Behauptung hingegen spricht ein nahes oder fernes Gegenüber an und unterstellt diesem, direkt oder unterschwellig, falsch zu liegen. Eine Behauptung erhebt einen Anspruch und provoziert den Widerspruch.
Nicht immer ist die Unterscheidung zwischen Meinung bzw. Meinungsäußerung und Behauptung einfach. Aber schon allein die Anerkennung, dass es einen Unterschied gibt, kann Diskussionen (wieder) zu dem machen, was sie dem Begriff nach zu sein verdienen.
So meine ich jedenfalls.
Man kann es auch anders meinen.
Doch:
Ohne klare Begriffe kein klares Denken.
Das wage ich zu behaupten.
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