Boxerin Imane Khelif leitet rechtliche Schritte gegen Online-Mobbing ein

Von Chabe01 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151157588 (CC BY-SA 4.0)
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DMZ – JUSTIZ ¦ Anton Aeberhard ¦   Von Chabe01 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151157588 (CC BY-SA 4.0)

KOMMENTAR

 

Imane Khelif, die algerische Boxerin, hat rechtliche Schritte gegen mehrere prominente Persönlichkeiten eingeleitet, nachdem sie während einer hitzigen Online-Debatte über ihr Geschlecht Ziel massiven Mobbings wurde. Wie das US-Magazin Variety berichtet, sind unter den in der Klage namentlich genannten Personen die britische Autorin J.K. Rowling und der US-Tech-Mogul Elon Musk.

 

Die Kontroversen um Khelif entflammten während der Olympischen Spiele in Paris, als ihre Teilnahme heftig in sozialen Medien diskutiert wurde. Hintergrund der Debatte war die unberechtigte und schädliche Behauptung, Khelif, die gemäß ihrem Geburtsdokument als Frau registriert ist, sei aufgrund eines vermeintlich männlichen Erscheinungsbildes und eines möglichen hohen Testosteronspiegels von der Internationalen Box-Assoziation (IBA) von der Boxweltmeisterschaft ausgeschlossen worden.

 

Unserer Zeitung war von Anfang an klar, dass Khelif, wie alle Athletinnen und Athleten, nach den anerkannten Richtlinien und dem internationalen Standard der Geschlechtsidentität behandelt wird. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkennt den Gender-Status der Athleten nach Geburtsurkunde an und verlangt keine zusätzlichen Tests, was in der Berichterstattung durch unsere Zeitung stets deutlich gemacht wurde.

 

Trotz dieser klaren Fakten wurden Khelif und eine weitere Athletin im Internet massiv angefeindet. Berichten zufolge waren die Diskussionen von hasserfüllten Kommentaren und Drohungen geprägt. Eine IOC-Funktionärin, die Khelif unterstützte, erhielt Morddrohungen, und Khelif selbst sprach von einem erheblichen Eingriff in ihre Menschenwürde.

 

Besonders kontrovers sind Äußerungen von J.K. Rowling, die auf der Plattform X ein Bild von Khelif zusammen mit der italienischen Boxerin Angela Carini postete und Khelif als Mann bezeichnete, der sich am Leid der Frauen erfreue. Elon Musk unterstützte in einem Post die Ansicht, dass Männer im Frauensport nichts verloren hätten. Auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump beteiligte sich an der Debatte und postete ein Bild von Khelif und Carini, warnte jedoch vor Männern im Frauensport.

 

Khelif hat nun in Frankreich eine Klage eingereicht, die eine rechtliche Untersuchung der genannten Persönlichkeiten fordert, jedoch nicht konkret gegen diese persönlich gerichtet ist. Die französischen Behörden könnten in Zusammenarbeit mit US-Behörden weitere internationale Ermittlungen anstreben. Khelifs Anwalt erklärte, dass die Strafverfolgungsbehörden entscheiden würden, welche weiteren Schritte zur Klärung der Angelegenheit notwendig seien.

 

Dieser Fall stellt erneut die dringende Frage nach dem respektvollen Umgang mit Geschlechtsidentität im Sport und der Verantwortung öffentlicher Figuren in sozialen Medien in den Mittelpunkt. Die Vorfälle rund um Khelif verdeutlichen, wie verletzlich Athleten im digitalen Zeitalter sind und wie wichtig es ist, dass öffentliche Debatten sachlich und respektvoll geführt werden.


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