DMZ –HISTORISCHES ¦ S. Koller
KOMMENTAR
Die Schweiz feiert am 1. August ihren Nationalfeiertag, ein Datum, das an die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Jahr 1291 erinnert. Dennoch beginnen vielerorts die Feierlichkeiten bereits am Vorabend des 31. Juli. Diese Praxis wirft Fragen auf und verdient eine kritische Betrachtung.
Ein historischer Blick auf den 1. August
Der 1. August wurde 1891 offiziell zum Nationalfeiertag erklärt und erinnert an den Bundesbrief, der als Grundstein der Schweiz gilt. Es ist ein Tag, der die nationale Einheit und die Unabhängigkeit der Schweiz symbolisiert. Der Vorabend hat jedoch keine derartige historische Bedeutung. Warum also beginnen die Feiern bereits am 31. Juli?
Praktische Überlegungen versus Tradition
Befürworter der Vorabfeierlichkeiten argumentieren, dass der 31. Juli als idealer Zeitpunkt für Feuerwerke und Feste dient. Die Menschen haben am 1. August frei und können sich am Vorabend unbeschwert amüsieren. Doch dieser Pragmatismus steht im Widerspruch zu der symbolischen Bedeutung des Nationalfeiertags.
Interessanterweise ist die Schweiz das einzige Land, das die Tradition pflegt, ihren Nationalfeiertag am Vorabend zu feiern. In anderen Ländern wird der Nationalfeiertag am eigentlichen Tag mit Festlichkeiten begangen. Frankreich feiert den 14. Juli (Bastille-Tag), die USA den 4. Juli (Unabhängigkeitstag) und Deutschland den 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) genau an diesen Tagen. Geburtstage, Jubiläen und andere wichtige Ereignisse werden ebenfalls an ihrem tatsächlichen Datum gefeiert. Warum also macht die Schweiz eine Ausnahme?
Die Bedeutung des Datums bewahren
Der 1. August ist mehr als nur ein freier Tag. Es ist ein Symbol für die Freiheit, die Demokratie und die Gemeinschaft, die die Schweiz auszeichnen. Indem man den Feiertag auf den Vorabend verlegt, verwässert man diese Bedeutung. Der Tag verliert an Feierlichkeit und Wertschätzung, wenn er nur als Anlass für eine Party am Vorabend gesehen wird.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Feierlichkeiten am 31. Juli können zudem dazu führen, dass der eigentliche Feiertag weniger gemeinschaftlich erlebt wird. Während große Feuerwerke und Feste am Vorabend Menschen zusammenbringen, besteht die Gefahr, dass der 1. August selbst in privaten Feiern und Erholungstagen zerstreut wird. Der Nationalfeiertag sollte jedoch die Gemeinschaft und das nationale Bewusstsein stärken, nicht nur eine Ausrede für ein Feuerwerk am Vorabend sein.
Ein Aufruf zur Rückbesinnung
Ist es vielleicht an der Zeit, sich auf die wahre Bedeutung des 1. August zu besinnen? Sollte die Schweiz ihren Nationalfeiertag am Tag selbst feiern, mit allen Ehren, die diesem besonderen Datum gebühren? Sollten Feste und gemeinschaftliche Veranstaltungen den 1. August erhellen und ihn als das feiern, was er ist: ein Tag der nationalen Einheit?
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