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Elon Musk und seine Missachtung von Regeln und Gesetzen

DMZ –  MEDIEN ¦ Sarah Koller ¦   

KOMMENTAR

 

Elon Musk, der schillernde Milliardär und CEO von Unternehmen wie Tesla, SpaceX und Twitter (inzwischen als X bekannt), hat wieder einmal für Kontroversen gesorgt. Dieses Mal geht es um die Verbreitung eines manipulierten Videos auf X, das Kamala Harris, die voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidatin, lächerlich macht. Musk verbreitete den Clip ohne Hinweis auf die Manipulation und verstößt damit offenbar gegen die eigenen Richtlinien seiner Plattform.

 

Verbreitung von Fake-Videos zur Beeinflussung der Wahlen

Am Freitagabend veröffentlichte Musk ein Video auf X, das Kamala Harris in einem ungünstigen Licht zeigt. Der Clip ist wie ein offizieller Wahlwerbespot gestaltet, doch die darin zu hörende Stimme von Harris wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz gefälscht. Diese gefälschte Stimme behauptet unter anderem, dass Harris nur wegen ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts als Präsidentschaftskandidatin aufgestellt wurde und keine Ahnung davon habe, wie man das Land regiert.

 

Musk kommentierte das Video lediglich mit den Worten "This is amazing" und einem lachenden Emoji, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um manipulierte Inhalte handelt. Dies ist besonders brisant, da die seit April 2023 geltenden Richtlinien von X klar festlegen, dass synthetische, manipulierte oder aus dem Zusammenhang gerissene Medien, die Menschen täuschen oder verwirren könnten, nicht geteilt werden dürfen.

 

Verletzung der eigenen Plattformregeln

Die Richtlinien von X besagen, dass irreführende Medien gelöscht oder zumindest gekennzeichnet werden sollen, um deren Authentizität zu verdeutlichen und zusätzlichen Kontext zu liefern. Obwohl das Video ursprünglich von einem anderen Account hochgeladen wurde, der es als Parodie kennzeichnete, unterließ Musk es, diese Information weiterzugeben. Das Video selbst enthält keinen Hinweis auf die Manipulation oder den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

 

Musk's wiederholte Regelverstöße

Dies ist nicht das erste Mal, dass Musk Regeln und Gesetze missachtet. Bereits in der Vergangenheit hat er mehrfach fragwürdige Inhalte auf seinen Social-Media-Kanälen geteilt, was zu erheblichen Kontroversen führte. Seine Vorliebe, Regeln zu umgehen und dabei ungestraft davonzukommen, wirft ein Schlaglicht auf die Probleme bei der Durchsetzung von Vorschriften in sozialen Netzwerken, insbesondere wenn deren Eigentümer selbst die Regeln brechen.

 

Die Rolle von X bei der Moderation von Inhalten

Unter Musk hat X seine Content-Moderation massiv reduziert und verlässt sich stattdessen auf sogenannte kollektive Anmerkungen der Nutzerschaft, die irreführende Postings mit Kontext versehen sollen. Allerdings ist unter Musks Beitrag bisher keine solche Anmerkung zu sehen, was die Frage aufwirft, wie effektiv diese Methode tatsächlich ist.

 

Fazit

Elon Musk's Verhalten zeigt einmal mehr, dass er sich an keine Regeln oder Gesetze hält – nicht einmal an die von ihm selbst aufgestellten. Die Verbreitung von manipulierten Videos zur Beeinflussung politischer Wahlen ist ein schwerwiegender Verstoß, der nicht nur die Integrität des demokratischen Prozesses untergräbt, sondern auch das Vertrauen in soziale Medien weiter erodiert. Es bleibt abzuwarten, ob und wie X auf diesen Regelverstoß reagieren wird. Klar ist jedoch, dass Musk's Handlungen dringende Fragen über die Verantwortung von Social-Media-Plattformen und deren Eigentümern aufwerfen. 


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