COVID-19-Maßnahmen retten Leben in den USA

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ A. Aeberhard

 

Strenge COVID-19-Maßnahmen senken überzählige Todesfälle in den USA deutlich

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im JAMA Health Forum, zeigt, dass strenge staatliche COVID-19-Maßnahmen in den USA mit einer signifikanten Reduktion der überzähligen Todesfälle während der Pandemie in Verbindung stehen. Die Analyse, durchgeführt von Dr. Christopher J. Ruhm, umfasste alle 50 US-Bundesstaaten und den District of Columbia und untersuchte den Zeitraum von Juli 2020 bis Juni 2022. Die Ergebnisse zeigen, dass bundesweit einheitliche, strenge Maßnahmen die Zahl der überzähligen Todesfälle um 10% bis 21% hätten senken können, während weniger restriktive Maßnahmen zu einer Steigerung um 13% bis 17% geführt hätten.

 

Studienhintergrund und Methodik

Die Studie basiert auf einer Querschnittsanalyse von Sterblichkeits- und Bevölkerungsdaten der US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) aus den Jahren 2020 bis 2022, verglichen mit Basisdaten aus den Jahren 2017 bis 2019. Die Analysen umfassten die gesamte US-Bevölkerung, unterteilt in Altersgruppen, um altersstandardisierte Sterblichkeitsraten zu berechnen. Überzählige Sterblichkeitsraten und -verhältnisse wurden ermittelt und mit pandemiebedingten Basiswerten verglichen. Die Forscher untersuchten die Auswirkungen einzelner und kombinierter staatlicher Maßnahmen wie Maskenpflicht, Impfstoffmandate und Aktivitätsbeschränkungen.

 

Wichtige Ergebnisse

Die Studie fand heraus, dass Maskenpflicht und Impfstoffmandate negativ mit überzähligen Todesfällen assoziiert waren, während Verbote solcher Mandate positiv mit den Todesfallraten korrelierten. Aktivitätsbeschränkungen zeigten meist keine signifikante Assoziation. Hätten alle Staaten Maßnahmen wie die zehn restriktivsten Staaten ergriffen, wären schätzungsweise 10% bis 21% weniger überzählige Todesfälle zu verzeichnen gewesen. Umgekehrt hätten weniger restriktive Maßnahmen wie in den zehn liberalsten Staaten zu 13% bis 17% mehr überzähligen Todesfällen geführt.

 

Verhaltensänderungen als Schlüsselfaktor

Verhaltensänderungen der Bevölkerung spielten eine zentrale Rolle bei der Wirksamkeit der Maßnahmen. Diese machten 49% bis 79% der Differenz in den überzähligen Todesfällen aus. Maßnahmen wie Maskentragen und Impfungen trugen wesentlich zur Reduktion der Sterblichkeit bei.

 

Bedeutung und Implikationen

Diese Ergebnisse stellen die Argumente der Gegner strenger COVID-19-Maßnahmen in Frage, die behaupten, dass solche Maßnahmen ineffektiv seien. Stattdessen zeigt die Studie, dass umfassende und stringente Maßnahmen viele Leben gerettet haben könnten. Allerdings waren nicht alle Maßnahmen gleichermaßen wirksam. Besonders Schulschließungen brachten vermutlich nur geringe Vorteile, verursachten jedoch hohe Kosten, während Maskenpflichten in Schulen effektiver und kostengünstiger waren.

 

Die Studie hebt hervor, dass strenge Maßnahmen zwar erhebliche wirtschaftliche und soziale Kosten mit sich bringen, jedoch auch signifikante gesundheitliche Vorteile bieten. Unter Berücksichtigung des Wertes statistischen Lebens werden die durch strenge Maßnahmen geretteten Leben auf $1,3 Billionen bis $5,2 Billionen geschätzt, was 6% bis 22% des Bruttoinlandsprodukts von 2021 entspricht.

 

Fazit

Die Untersuchung von Dr. Christopher J. Ruhm bekräftigt die Wirksamkeit strenger staatlicher COVID-19-Maßnahmen in der Reduktion überzähliger Todesfälle. Strikte Richtlinien haben wesentlich zur Senkung der Sterblichkeitsraten während der Pandemie beigetragen.

 

 

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