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Unheimliche Geschichten: "The Otaku Murderer"

DMZ –  HISTORISCHES ¦ Sarah Koller ¦     

 

Tsutomu Miyazaki wurde 1962 in Tokio, Japan, geboren und war das erste von vier Kindern. Schon als Kind fiel er durch sein seltsames und oft einsames Verhalten auf. Er hatte Schwierigkeiten, Freundschaften zu knüpfen und war oft in seine eigene Fantasiewelt vertieft.

 

Miyazaki hatte auch eine angeborene Deformität seiner Hände, die ihm das Schreiben und Zeichnen schwer machte und ihn noch weiter von seinen Mitschülern isolierte.

 

Im Alter von 23 Jahren begann Miyazaki seine Verbrechen. Am 22. August 1988 entführte er Mari Konno, eine vierjährige Schülerin, als sie auf dem Heimweg von der Vorschule war. Er missbrauchte und tötete sie in seinem Auto, fotografierte und filmte die Verbrechen und verbrannte schließlich ihre Überreste. Miyazaki hinterließ am Tatort auch seine Brille, was später dazu beitragen würde, ihn zu identifizieren.

 

Am 3. Dezember 1988 entführte Miyazaki Masami Yoshizawa, eine siebenjährige Schülerin, als sie auf dem Heimweg von einem Freund war. Er vergewaltigte und ermordete sie in seinem Auto und zerstückelte ihre Überreste, die er dann in der Nähe seines Hauses verstreute.

 

Am 12. Juni 1989 entführte Miyazaki Erika Nanba, eine vierjährige Schülerin, als sie auf dem Heimweg von der Vorschule war. Er tötete sie und ließ ihre Überreste in einem verlassenen Gebäude zurück.

Am 26. Juni 1989 entführte Miyazaki Ayako Nomoto, eine fünfjährige Schülerin, als sie auf dem Heimweg von der Vorschule war. Sie war seine letzte bekanntgewordene Tat, da sie entkommen konnte und die Polizei alarmierte.

 

Miyazakis Verbrechen lösten in Japan eine öffentliche Debatte über die Otaku-Kultur und ihre mögliche Beziehung zur Gewalt aus. Obwohl die meisten Otakus völlig harmlos sind und sich nur für Anime und Manga interessieren, wurden sie von einigen als eine potenziell gefährliche und antisoziale Gruppe betrachtet.

 

Miyazaki wurde schließlich im April 1997 verhaftet und im April 1998 wegen Entführung, Vergewaltigung und Mord an vier Mädchen verurteilt. Sein Prozess dauerte mehrere Jahre, da Miyazaki immer wieder versuchte, seine Anwälte zu wechseln und seine Verteidigung zu ändern.

 

Miyazaki wurde am 17. Juni 2008 im Alter von 45 Jahren hingerichtet. Seine Verbrechen und seine Obsession mit Gewalt und Sex haben in Japan zu einem großen öffentlichen Aufschrei geführt und das Verständnis der japanischen Gesellschaft für die Otaku-Subkultur verändert.

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