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Deutsch als offizielle Landessprache in Pennsylvanien

Frederick Muhlberg (Fotografie: Cliff from Arlington, Virginia, USA, aufgenommen 26. August 2008)
Frederick Muhlberg (Fotografie: Cliff from Arlington, Virginia, USA, aufgenommen 26. August 2008)

DMZ - HISTORISCHES ¦ AA                      

 

1794 brachten deutsche Einwanderer eine Sprach-Petition in das US-Repräsentantenhaus ein. Ihre Ablehnung führte zur Muhlenberg-Legende. Als Muhlenberg-Legende wird die Legende bezeichnet, nach der es zur Zeit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika eine Gesetzesvorlage gegeben haben soll, Deutsch als offizielle Landessprache in Pennsylvanien einzuführen. Das Gesetz soll an einer einzigen Stimme gescheitert sein, nämlich am Widerspruch des Deutschamerikaners Muhlenberg.

 

Die Muhlenbergs waren eine in der US-amerikanischen Politik sehr bekannte Familie deutscher Abstammung. Die Legende wurde daher an die Person des Sprechers des Repräsentantenhauses Frederick Muhlenberg (1750–1801) angeheftet. Dessen Bruder General Peter Muhlenberg (1746–1807) spielt dabei ebenfalls eine Rolle.

Das Gerücht entstand um 1840 und fand durch Franz von Löhers 1847 veröffentlichtes Buch Geschichte und Zustände der Deutschen in Amerika weite Verbreitung. Löher schildert darin, dass bei einer Abstimmung, ob Deutsch die Amtssprache in Pennsylvanien werden solle, die Stimmen gleich gefallen seien. Der Sprecher des Landtags, ein Mühlenberg, habe durch seine Stimme den Ausschlag für das Englische gegeben. Er soll dazu erklärt haben: „Je schneller die Deutschen Amerikaner werden, desto besser.“ 

 

Als das United States Census Bureau zum Milleniumswechsel die aktuellen Ergebnisse seiner Volkszählung vorstellte, war die Überraschung groß. Danach gaben mehr als 49,2 Millionen von seinerzeit 282 Millionen Amerikanern an, von Deutschen abzustammen. Damit stellen sie die größte Einwanderergruppe überhaupt. Auf genuin englische Wurzeln führen sich nur 26,9 Millionen US-Bürger zurück, womit die einstigen Kolonialherren gerade einmal auf den fünften Platz kommen, hinter Afroamerikanern (41,3 Millionen), Iren (35,5 Millionen) und Mexikanern (31,79 Millionen).

 

Der böse Bube war ein Deutscher

Von diesem Befund ist es nicht mehr weit zur sogenannten Muhlenberg-Legende. Sie besagt kurzgefasst, dass bei einer Abstimmung über die Staatssprache der USA das Deutsche nur mit einer Stimme vom Englischen geschlagen wurde. Und diese entscheidende Stimme soll ausgerechnet von einem Deutschstämmigen abgegeben worden sein: Frederick Muhlenberg (1750-1801).

 

Diese Geschichte geistert seit dem frühen 19. Jahrhundert in verschiedenen Versionen durch Gazetten und Bücher. Gemeinsam ist ihnen nur, dass sie allesamt falsch sind. Eine solche Abstimmung hat es nie gegeben.

Richtig ist: Vor 220 Jahren, im Januar 1794, brachte eine Gruppe deutscher Einwanderer aus Virginia die Bitte in das Repräsentantenhaus ein, Gesetzestexte auch in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Zur Begründung hieß es, es würde den neuen Bürgern damit leichter fallen, sich in Amerika zurechtzufinden.

 

Der Antrag wurde an den Hauptausschuss überwiesen. Dort kam es schließlich zur Abstimmung. 41 Mitglieder votierten mit Ja, 42 mit Nein. Frederick Muhlenberg, dessen Vater noch in Einbeck im heutigen Niedersachsen geboren worden war, hatte es zum ersten Sprecher des Repräsentantenhauses gebracht. Er enthielt sich der Stimme. In der Debatte zuvor hatte er sich aber ablehnend geäußert: Je schneller die Deutschen (zu denen auch Bewohner aus dem Habsburger-, dem Zarenreich und dem Alpen- und Balkanraum gezählt wurden) das Englische erlernen würden, des schneller würden sie sich in den USA eingewöhnen.

 

Ausgerechnet in Pennsylvania provozierte die Entscheidung zwei sehr unterschiedliche Reaktionen. Der Quäker-Führer William Penn hatte das Gebiet 1681 von der englischen Krone als Kolonie erhalten. Von Anfang an herrschte hier Glaubensfreiheit, was zahlreiche Angehörige von Freikirchen und unterprivilegierten Glaubensgemeinschaften hier Zuflucht suchen ließ. Ende des 18. Jahrhunderts führte sich rund ein Drittel seiner Bürger auf deutsche Wurzeln zurück.

 

Aber Pennsylvania war auch das Herzland der Amerikanischen Revolution. In der Hauptstadt Philadelphia hatte der Kontinentalkongress getagt, dort wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung der USA unterzeichnet. Bis 1800 war Philadelphia die zweite Hauptstadt der Vereinigten Staaten. 

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Die ganze Geschichte ist allerdings eine Legende, die Muhlenberg-Legende. 

Es sei um die Amtssprache der USA gegangen. Die haben gar keine Amtssprache, sondern das Englische dient nur als Verkehrssprache. Einige Bundesstaaten haben es zur Amtssprache erhoben, während andere zwei oder sogar drei Idiome als Amtssprachen führen.

 

Muhlenberg-Legende (Wikipedia)

Als Muhlenberg-Legende wird die Legende bezeichnet, nach der es zur Zeit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika eine Gesetzesvorlage gegeben haben soll, Deutsch als offizielle Landessprache in Pennsylvania einzuführen. Das Gesetz soll an einer einzigen Stimme gescheitert sein, nämlich am Widerspruch des Deutschamerikaners Muhlenberg. Die Muhlenbergs waren eine in der US-amerikanischen Politik sehr bekannte Familie deutscher Abstammung. Die Legende wurde daher mit der Person des Sprechers des Repräsentantenhauses Frederick Muhlenberg (1750–1801) verknüpft.

 

Das Gerücht entstand um 1840 und fand durch Franz von Löhers 1847 veröffentlichtes Buch Geschichte und Zustände der Deutschen in Amerika weite Verbreitung. Löher schildert darin, dass bei einer Abstimmung, ob Deutsch die Amtssprache in Pennsylvanien werden solle, die Stimmen gleich gefallen seien. Der Sprecher des Landtags, ein Mühlenberg, habe durch seine Stimme den Ausschlag für das Englische gegeben.[1] Er soll dazu erklärt haben: „Je schneller die Deutschen Amerikaner werden, desto besser.“

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